Behutsam zupfst und knibbelst du an den Bandagen in deinem Gesicht herum, bis du es schließlich schaffst, dir einen halbwegs brauchbaren Sehschlitz zu schaffen. Dein Gesicht fühlt sich immer noch seltsam an, aber du kannst sehen. Die Aussicht ist aber auf den ersten Blick nicht gerade spektakulär, denn du sitzt in einem Büroraum, genau genommen in einem dieser Konferenzräume mit einem langen Tisch und vielen Stühlen, aber das eine Ende des Tisches ist in deinem Rücken, und du blickst auf eine Wand mit einer Tür. Auf der anderen Seite des Raumes, also am Fußende des Tisches, sind zwei weitere Türen. Fenster gibt es keine, lediglich Neonröhren an der Decke und eine Reihe von Bilder an den Wänden, unterbrochen von einem Spiegel. Leicht benommen stehst du auf und schaust dir die Bilder an. Die Bilder wirken befremdlich, sie zeigen in Öl festgehaltene Szenen, in denen Ritter auf hoher, sturmgepeitschter See in kleinen Booten gegen gigantische Meereskreaturen kämpfen - ein zerfurchter Wal, der durch seine langen, nadelspitzen Zähne eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Tiefseefisch besitzt, ein Riesenkrake mit gegabelten Fangarmen und mehreren Mäulern und eine Art kolossaler Qualle, in deren Gallertkörper man unzählige menschliche Skelette erkennen kann. Im Spiegel erblickst du schließlich dich selbst. Dein Gesicht ist bandagiert, die Bandagen wirken nicht sehr ordentlich, aber immerhin frisch und sauber. Schwarze Haarbüschel stechen hier und da zwischen den Windungen der Binden hervor wie Gras, das sich durch harten Wüstenboden gekämpft hat. Du trägst einen grauen Anzug mit weißen Hemd und rotbrauner Krawatte, und der Anzug sieht aus, als hätte er schon einiges hinter sich. Zerknittert, abgewetzt, ein Ärmel an der Schulter teils abgerissen, der ganze Anzug staubig und mit rotbraunen Sprenkeln übersät, die verdächtig nach getrocknetem Blut aussehen.