Eine Reise in dein Inneres und wieder zurück
Der Outer Space
Der Outer Space. Alleine schon im Begriff des Outer Space schwingt eine gewisse Mystik mit und man fragt sich unweigerlich, wo denn nun dieser „äussere Raum“ zu finden ist. Oder was er überhaupt ist. Nun, wenn du das Handbuch der UniversCity von Sockovia gelesen hast (wenn nicht, soltest du es tun) wirst du zumindest wissen, wie die UniversCity den Outer Space definiert, auch wenn sie sich selbst über seine Natur so im Unklaren ist, wie die Menschheit sich über den Kosmos im Allgemeinen. Für alle, die das Handbuch nicht kennen, hier nochmal kurz die Definition wie sie dort zu finden ist (alle anderen könne das hier getrost überspringen):
Bezeichnung für eine Art von Dimension, in der alle Möglichkeiten gleichzeitig vorhanden sind. Die Dimension des Nichtexistenten. Im Outer Space regnet es Socken, aber von unten nach oben, und wenn sie oben ankommen, dann kondensieren sie zu lila Elefanten, die nach allen Seiten außeinander preschen. Wenn zwei Elefanten zusammenstoßen, entsteht Schmu oder Schmupartikel was dazu führt, das der Outer Space ein relativ homogener schmugesättigter Raum ist. Ein Phool auf höchstem Niveau muss sich dort vielleicht mal aufhalten, um gewisse Dinge tun zu können…
Eigentlich ist der Vergleich mit dem Kosmos gar nicht mal so schlecht, denn der Outer Space befindet sich lustigerweise gar nicht mal soweit außen, sondern eher tief in uns drinnen. Immerhin ist es ein Ort der Imagination. Ein Platz an den du nur kommen kannst, wenn du die Schranken deiner Wahrnehmung niederreißt, deinen Zensor über Bord wirfst, in ein regenbogenfarbenes Raumschiff steigst und ganz tief in das Innere deines Selbst reist. Vieleicht fragst du dich, warum ich immer und immer wieder betone, dass der Outer Space eigentlich im Inneren zu finden ist. Nunja, zuersteinmal ist er irgendwie beides. Er ist sowohl innen, also in dir drin, wie auch außen, also außerhalb von dem, was du als Körper wahrnimmst (was natürlich Unfug ist, denn die Atome aus denen du bestehst sind auch nur eine zufällige Ballung im Universum und somit mit diesem verbunden). Es ist die Natur des Outer Space schon per Definition ein Widerspruch in sich zu sein. Doch letztendlich sind die zugänglichsten Tore in den Outer Space jene, die in dir selbst zu finden sind. Aber eigentlich war ich ja beim Kosmos und den Parallelen zum Outer Space. Der Outer Space kann nämlich am ehesten mit dem verglichen werden, was die UniversCity of Sockovia als inneren Kosmos beschreibt. Um das zu verstehen, musst du wissen, dass wir annnehmen, dass es eine Art Spiegelung des Äußeren im Inneren gibt und umgekehrt, und so, wie du deine Umwelt bewusst wahrnehmen kannst, und so wie du vieleicht die Sterne am Himmel sehen kannst und vieleicht auch mal durch ein Teleskop die glaktischen Nebel anguckst, so kannst du auch deinen inneren Kosmos betrachten. Doch genau wie die äußere Welt ist der innere Kosmos, obwohl in uns gelegen, ebensoschwer zu bereisen und zu erforschen. Dies soll nun ein Versuch sein, näher auf dieses Mysterium des Outer Space einzugehen. Wir wollen nicht nur versuchen eine annehmbare Vorstellung davon zu erhalten was dieser Ort sein kann, sondern werden im Folgenden anhand verschiedener Techniken möglicherweise in der Lage sein ein Raumschiff zu konstruieren, das uns letztendlich in die tiefsten Tiefen unseres inneren selbst bringen wird. Doch unsere Reise beginnt erst, wenn wir dort angekommen sind, denn dort in den Tiefen gilt es nicht nur den Balast, den wir mit uns rumschleppen (auch und grade um wieder zurückzukommen) loszuwerden, sondern vor allem müssen wir uns den Wesen und Monstrositäten stellen, die dort im Dunkeln lauern und die, obwohl sie ebenso ein Teil von uns sind, in all den Jahren der Entwicklung unseres Bewustseins eine Art Eigenleben entwickelt haben, so fernab unserer Wahrnehmung dort in der Tiefe. Wir werden uns nicht nur diesen Wesen stellen sondern, um erfogreich von unserer Reise zurückzukehren, mit ihnen kämpfen, um letztendlich unseren Frieden mit ihnen zu schließen und sie als das zu akzeptieren, was sie sind. Ein durchaus eigenständiger, größtenteils unkontrolierter Teil unseres selbst, den wir aufgrund diverser äußerer Einflüsse allzulange ignoriert und vernachlässigt haben. Wenn uns dies gelungen ist, werden wir in der Lage sein unseren Geist in jenes Wesen zu trnasformieren, das überhaupt in der Lage ist den Outer Space ansatzweise zu begreifen und darin zu existieren. Dass dafür auch ein gewisser Wahn, eine gewisse Ver-Rücktheit notwendig ist, versteht sich wohl von selbst.
Ein Blick durchs Teleskop
Ja ne ist klar. Versuch mal sowas komplexes wie ein Raumschiff ohne konkreten Plan zu bauen. Tja was für das Äusßre gilt, gilt leider auch für das Innere, auch wenn unser Raumschiff letztendlich nicht aus Metall und so Krams bestehen wird. Trotzdem wird es wohl erforderlich sein, einige Vorbereitungen zu treffen, wichtige Überlegungen anzustellen und ganz allgemein das Material zusammenzuklauben, das benötigt wird, um das Ding dann irgendwann mal zum Fliegen zu kriegen. Fangen wir zunächst ganz klein an und arbeiten uns dann langsam hoch. Habe ich übrigens erwähnt, dass es durchaus einige Zeit in anspruch nehmen kann, die Reise vorzubereiten und letztendlich durchzuführen? Nun ich weiß nicht, ob ich das hier explizit erwähnen muss, aber natürlich ist es von Vorteil wenn man sich vorher schon ein wenig mit seinem Inneren beschäftigt hat. Damit meine ich natürlich nicht deine Organe oder sowas, obwohl es durchaus Sinn macht, sich auch mal damit zu beschäftigen. Nein, ich meine grundlegende Beobachtungen bezüglich deines Verhaltens und hier insbesondere zu den Auswirkungen des Unterbewustseins auf deine Handlungen. Wie erreichen wir das nun? Phools benutzen gerne mal eine Technik, die „Dokumentarfilmen“ genannt wird. Ist dir das oberste Gebot eines Dokumentarfilmers bekannt? Niemals aktiv in das einzugreifen, was gerade gefilmt wird. Und hier kommt der Witz, denn du bist sowohl der Dokumentarfilmer, als auch das Objekt des Films. Das Ganze läuft allerdings nicht in der äußeren Welt mit einer Kamera ab, sondern in dir selber wobei du eben der Dokumentarfilmer die Kamera und das Objekt der Doku bist. Also setz dich mal bequem hin und stell dein Bewustsein einen halben Meter neben dich. Wenn du dich jetzt nicht selber siehst, ist das nicht schlimm, es geht ja nur darum, überhaupt erstmal deinen Körper und dein Unterbewusstres machen zu lassen, was es machen will. Und zu diesem Zweck ist es nunmal hilfreich, wenn du deinem Bewusstsein eine Aufgabe gibst, um es abzulenken. Sinnigerweise verknüpfen wir dann diese Aufgabe mit der Beobachtung unserer Verhaltensweisen und voila, der Kreis hat sich irgendwo soweit geschlossen, dass du hoffentlich in absehbarer Zeit mal in der Lage bist deinen Körper einfach machen zu lassen und ihn dabei von irgendwo außerhalb zu beobachten (irgendwo außerhalb klingt schon mal so ein bischen nach Outer Space oder?). Glaub mir, das ganze hört sich so verflucht kompliziert und anstrengend an, ist es aber mal so gar nicht. Im Gegenteil, diese Technik ist eigentlich total simpel und erfordert absolut nichts als einfach mal gezielt die Kontrolle abzugeben, also loslassen und zugucken. Für den ein oder anderen mag dies wie eine Floskel klingen, aber halte es einfach. Denk nicht zuviel darüber nach und versuche nichts zu erzwingen. Je einfacher du die Sache hälst und angehst, um so schneller wird sich der Erfolg einstellen. Vieleicht mögen das Unterbewusste und das Bewusste einfach keine Sachen, die erzwungen werden, vieleicht verfälscht man aber auch einfach das Ergebniss wenn man sich zu irgendwas zwingt. Wer weiß das schon. Bevor wir jetzt endgültig weitermachen, bitte ich dich, mich nicht auf diese Übung festzunageln. Ich kann dir keine Garantie geben, dass sie bei dir funktioniert und es gibt sicherlich dutzende Übungen, die ähnlich sind und auf ähnliche Resultate abzielen. Im Zweifelsfall musst du dann vieleicht auch mal deinen Kopf anstrengen und dir irgendwas überlegen, was für dich funktionieren könnte. Und nochmal, wir wollen hier erstmal nur einen Blick riskieren auf die Funktion des Unterbewussten und wenn du Glück hast auch auf da,s was dahinter noch schlummert, und keinesfalls schon Einfluss nehmen. Es ist eher vergleichbar mit dem Blick durch ein Teleskop auf eine besonders intressante Stelle im Nachthimmel. Behalte das im Hinterkopf.
Starte die Sonde
Stell dir mal die äußere Welt, also die Welt so wie du sie mit deinen Sinne wahrnimmst, vor. Das kannst du so groß oder klein machen wie du möchtest, der Maßstab ist egal. Und nun stell dir eine Spiegelversion davon vor, eine Art verdrehte Version der Realtät deiner Wahrnehmung … dazwischen stehst du. Du (oder irgendwas in dir) bist die dünne Seifenblasenähnliche Haut, die diese beiden Welten von einander trennt, und das erste was wir nun tun sollten, wäre ein geeignetes Werkzeug zu finden, um diese dünne Haut zu durchdringen, ohne sie allzu stark zu beschädigen. Diese Grenze ist nicht mal wirklich mit einer Seifenblase vergleichbar, eher noch mit der Oberfläche von Wasser, das zwar keine greifbare Grenze hat (nicht so wie eine Mauer), aber doch irgendwie die Welten trennt. Und genau so wie beim Wasser, so tendiert auch diese Grenze dazu, gewisse Dinge leicht verzerrt darzustellen, wärend andere schwer und wieder andere gar nicht erst erkannt werden können. Als die Russen damals den Weltraum eroberten, war das erste was die Erde umkreiste ein Satellit. Eine unbemannte Sonde, ein enfaches Konstrukt, das lediglich beweisen sollt,e dass machbar war, was man sich vorgenommen hatte. Jahre später schoss man Voyager und Pioneer ins All. Ebenfalls Sonden, und derzeit die am weitesten von der Erde entfernten menschgemachten Objekte. Überall dort, wo man sich nicht sicher sein kann, ob etwas wirklich so funktioniert, wie man sich das denkt, oder überall dort, wo es zu gefährlich oder zu unwegsam ist, werden Sonden eingesetzt. Und bevor wir überhaupt weiter daran denken selber in den OS zu fliegen, sollten wir vieleicht mal den Gedanken weiterspinnen und überlegen, ob es nicht sinnvoll und hilfreich für uns wäre, zuerst eine Sonde in diese unerforschten Gebiete unseres Geistes zu senden, um das, was wir vorher beobachten konnten, zu bestätigen und weitere Infortmationen zu sammeln. Doch erstmal müssen wir das Werkzeug finden, das uns hilft unsere Sonde in den Outer Space zu schicken bzw. sie bauen. Zum Glück haben wir schon ein wundervolles Werkzeug an die Hand bekommen. Ich rede natürlich vom guten alten (universaleinsetzbaren) Erismorphing, und genau mit diesem können wir nicht nur Götter erschaffen, sondern auch mal ganz kleine Brötchen backen oder in diesem Fall ganz kleine Sonden. Was du letztendlich als Basis für deine Sonde nimmst ist im Grunde egal. Wichtig ist das du dir eine Art spirituellen Begleiter erschaffst der dir Feedback geben kann über Dinge, die zu tief verborgen liegen, als dass du sie wahrnehmen könntest. Der Vorteil einer solchen Sonde ist nämlich, dass sie beständig arbeitet, unabhängig von dir und rund um die Uhr. Das kannst du nicht und deshalb kann so eine Sonde auch viel tiefer ins Unterbewusste vordringen, als du selbst es könntest, denn letztendlich kommst du immer recht schnell an einen Punkt, an dem du aus dem Unterbewussten wieder auftauchen musst, um sprichwörtlich Luft zu schnappen.
Das Konzept der Serapen hat sich übrigens gut bewährt, was das Thema Sonden angeht. Sollte dir das Konzept nicht bekannt sein dann fase ich das hier für dich nocheinmal kurz zusammen.
Serape: Ein spirituelles Wesen des Discordianismus. Er ähnelt einem geflügelten Affen, jedoch scheint es innerhalb der Serapen eine gewisse Diversität zu geben. Fakten Es gibt vermutlich fünf oder mehr. Sie spiegeln fundamentale Eigenschaften des Discordianismus in Persona wieder, oder auch nicht. Der erste bekannte zeigte sich auf einer Bowlingbahn mit einer Schriftrolle. Es gibt eine Offenbarung im Codex Asteroidea, die Flugaffen zum Thema hat. Sie fungieren im Grunde wie Mittler zwischen den Welten und entsprechen dem, was Engel bei den christlichen Sekten entsprechen. Und die Göttin erschuf dem Menschen nach ihrem Vorbild und da der Mensch vom Affen abstammt, muss die Göttin wohl ein Affe sein. Sie sind nicht mit Gulik verwandt, obwohl das nicht gesichert ist.
Naja wie bereits erwähnt, was du letztendlich nimmst ist dir überlassen. Man könnte somit diese Form der unterbewussten Sondierung auch mit der klassischen Kraft oder Totemtieren der Schamanen vergleichen. Im Grunde schaffst du dir also einen spirituellen Helfer, dem du genügend Freiheiten lässt, damit er für dich in die Tiefen des inneren Cosmos abtaucht und von dort mit reichlich Informationen zurückkehrt.
Du bist Major Tom oder die Entwicklung deines magischen Selbst
Im Optimalfall solltest du nun eine ungefähre Ahnung von dem haben, was in deinem inneren Cosmos so abgeht, das heißt, jetzt wird es Zeit dieses Wissen einzusetzen, um dein magisches Selbst zu formen. Das ganze ist allerdings ein längerfristiger Prozess. Und weil wir hier die ganze Zeit mit Begriffen aus der Raumfahrt um uns werfen, können wir auch damit fortfahren und in diesem Sinne unser Raumschiff in den OS besteigen, mit dem Ziel dort zu jenem Wesen zu transmutieren, das letztendlich in der Lage sein könnte, die Grenzen des Zensors niederzureißen, um jene Form der Magie zu wirken, die wir gemeinhin die Phoolsche nennen. Du kennst hoffentlich deine tiefen Wünsche und Sehnsüchte und bist auch klug genug, diese nicht zu verleugnen, denn letztendlich resultiert aus diesen dein ganzes Wesen und handeln. Nun versuch dir mal auf dieser Grundlage eine Art Ideal deiner Selbst vorzustellen. Ein Charakter, der genau all das verkörpert, was du dir ganz tief in dir drin wünschst und der, losgelöst von allen Regeln, jede Form annehmen kann, die du für gut und richtig hälst. Hast du eine Form gefunden, die zu diesem Ideal passt, dann gib ihm vieleicht noch einen Namen, und wie du vieleicht schon ahnst, kann dies dein späterer magischer Phoolname werden. Phools bevorzugen hierbei in der Regel Irgendwas was auf ganz unmissverständliche Weise einem gesunden Größenwahn Ausdruck verleiht. Phoolessor Xerxes schreibt dazu
Phoolische Namen
Es steht außer Frage, dass der Phool mit seiner Ausbildung in Diskordianischer Magie einige Änderungen durchlebt, sei dies nun freiwillig oder auch nicht. Einer ständigen eristischen Energie ausgesetzt, wird der Phool mit der Zeit ver-rückt, nimmt Dinge und sich selbst anders war. Ohne Frage nähert er sich im Laufe seiner Tätigkeit immer mehr einem Fokus an, erreicht also immer mehr eine Art göttliche Sphäre. Im Zuge dieser Entwicklung verändert er sich auf vielfältige Weise. Eine dieser Änderungen betrifft auch seine Persönlichkeit, seine Person selbst, und im Zuge dieser ist auch eine Namensänderung, oder zumindest ein Nameszusatz, erforderlich, um die hohen Ziele des Phools aufzuzeigen, und ihn näher an den Zustand eines Fokus bringt. Insofern sollte der Name gut gewählt sein, da er sowohl Verwirrung bringen soll, als auch die Stellung des Phools aufzeigt, als auch etwas aus der Persönlichkeit des Phools enthält. Möglichkeiten schlagen sich vielfältig in dieser Namensgebung wieder. Eventuell wäre ein Ritual erforderlich.
Durch Namen, Aussehen und Geschichte belebst du dein Ideal, und dieses gilt es nun als dein magisches Selbst zu akzeptieren. Und nun kommt der langfristige Part der ganzen Geschichte. In der Tat lässt sich über die Jahre eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Phoolschen Charakters erkennen. Das ist an für sich nichts besonderes, da im Grunde jeder Organismus von Veränderung betroffen ist, etwas anderes ist das jedoch, wenn der Phool selbstständg an seinem Ideal herumwerkelt. Wie eine gute Figur in einem Roman formt und kultiviert der Phool sein Ideal im OS. Beständig bestrebt er dort etwas hinzuzufügen oder etwas wegzulassen, je nach dem, was er gerade so auf seinen Reisen in den inneren Cosmos entdeckt hat. Der Phool macht das mit dem Spaß und der Neugier eines unbedarften Kindes und in der Regel ist das Ideal, welches sich dadurch im OS formt, ebenso unbelastet von Norm, Konvention oder Moral. Durch das erneute Bewusstwerden, dass das Ideal des OS das Ideal seiner Selbst ist, erlangt der Phool die Fähigkeit sein eigenes Bewusstsein im äusseren Cosmos so umzuformen, dass es sich an das Ideal des OS annähert, um letztendlich nahezu mit diesem zu verschmelzen (gemäß den Regeln der Möglichkeiten dieser Realität). Mache Phools nennen diesen Prozess „die 1werdung“, andere behaupten hingegen, ich hätte diesen Begriff gerade erst erfunden. Wie dem auch sei, betrachten wir uns selbst als Klumpen Keksteig (und damit meine ich nicht unser Äußeres), von dem wir nun etwa die Hälfte entfernen und diese Hälfte mit allerlei Leckereien versehen, und zwar in einer Art und Weise, dass man sagen könnte, dieses Stück entspricht nachher dem Idealen Keks. Fügen wir die beiden Klumpen nun zusammen stellen wir fest, dass wir zwar nicht ganz den Idealen Keks erschaffen haben, aber uns diesem immerhin annähren konnten. Je öfter man diesen Prozess wiederholt, desto näher scheint der Keksteig dem Idealkeks zu rücken. So einfach ist das. Sollte dies Teil einer Vorlesung sein oder du sonstwie jemandem die Einswerdung erklärst, dann kannst du nun an dieser Stelle versuchen, Kekse zu verkaufen. Der Trick des Phools ist nun, dass er überhaupt gar nicht mal die zwei Klumpen zusammenfügen muss, da beide Klumpen Keksteig im Grunde immer noch ein Klumpen sind. Klingt komisch, heißt aber nichts anderes, als dass sich die Veränderungen, die ich an dem Ideal im OS vornehme, sich subtil im Äußeren manifestieren.
Und das ist wohl eine der wichtigsten Funktionen des OS, die ein Phool nutzen kann. Alle anderen Funktionen, die ich hier nicht genannt habe und die mindestens genauso wichtig für den Phool sein können, wirst du aber mit ein bisschen Anstrengung selbst rausfinden können.
Dark Star Verloren im Outer Space. Im Dunstkreis der Phools gibt es diese kontrovers diskutierte Theorie des „Lost in Outer Space“. Das Handbuch sagt hierzu folgendes
Wenn ein Phool einen gewissen Grad an Ver-rücktheit erreicht, passiert es manchmal, dass er sich dazu entschließt gänzlich in den Outer Space zu wandern. Für ihn ist dieser Ort dann der Inbegriff allen Glücks, das er sich nur vorstellen kann. Jene Phools werden auch Master Phools genannt. Sie haben alles hinter sich gelassen, was sie belasten könnte und existieren einfach nur noch vor sich hin, wobei sie genau dadurch all das erreichen, was sie sich wünschen.
Was das Handbuch zumindest in diesem Kontext unerwähnt lässt, ist die zunehmende Tendenz der verlorenen Phools sich irgendwann in Phouls zu verwandeln. Also jene Art Phool, die nach immer stärkeren Eindrücken suchen und aus diesem Grunde die Grenzen der Moral und Konvention, die für sie eh schon sehr dünn sind, stark dehnen, bis sie schließlich gänzlich zerreißen. Es ist im Grunde genau diese Gefahr, der sich ein Phool aussetzt wenn er beschließt die Tiefen des inneren Cosmos zu erforschen. Um die Verwirrung zu kompletieren, weise ich nun noch darauf hin, dass wir um Schlimmeres zu verhindern, immer noch den OS als eine Art Puffer haben. Eine Art Testfeld, in dem der Phool das, was er im inneren Cosmos gefunden zu haben glaubt, auf sein Ideal projiziert, um dann besagte Tendenzen gefühlvoll im äußeren Cosmos zu erproben. Beschließt ein Phool nun komplett in den OS zu wandern (was schon merkwürdig genug wäre, denn eigentlich kann man sowas nicht beschließen, das passiert irgendwann einfach), dann nennt man das auch Lost in Outer Space, oder kurz LiOS. Der LiOS Status ist im Grunde bei Phools sehr begehrt. Immerhin kann man sich danach Masterphool nennen, denn man hat endgültig begriffen, dass das, was man Realität nennt, im Grunde nur eine fade Projektion von Eindrücken ist, denen man durch Zufall auf diese recht unangenehme Weise unterworfen ist. Geht man nun LiOS unterliegt man zu einem gewissen Grad -zumindest körperlich- noch den Gesetzen dieser Welt, jeodch intressiert es einen so gut wie nicht mehr, und zusätzlich kommt man noch in den Genuss einer gewissen geistigen Freiheit. Es ist am ehesten damit vergleichbar, dass der Körper als Hardware zwar immer noch auf dieser Ebene verweilt, dieser aber nicht mehr bewusst gesteuert wird oder wenn überhaupt nur in Notsituationen. Die gesammten täglichen Prozesse werden de facto quasi vom unbewussten Lebenserhaltungsprogramm durchgeführt, auf den der Geist keinen Einfluss zu nehmen braucht, warum auch. Das hat außerdem den Vorteil, dass der Phool in diesem Zustand wesentlich flexibler reagieren kann, da Entscheidungen unbewusst getroffen werden und gar nicht erst bis ins Bewusstsein vordringen. Also wollen wir das Bewusstsein auch nicht mit sowas belasten, wenn man einmal LiOS ist. Der Masterphool Stardancer erläuterte dies seinerzeit am Beispiel der Verkehrsampel. Wenn man spazieren geht, so bleibt man automatisch an einer roten Ampel stehen, nicht weil man dies bewusst so wollte, sondern weil eine ganze Reihe unbewusster Programierungen dazu führten, dass ein Programm abgespielt wird, dass uns genau dazu bringt. Der Geist oder das Bewustsein hingegen schwebt irgendwo viel weiter oben in einer Art bewusster Traumwelt, die jedoch mit der Unsitte des luziden Träumens nicht viel zu tun hat. Ein zweiter Kritikpunkt, den einige Phools zum LiOS Status äußern ist das Argument der Theorie der Loslösung des Geistes durch die Egalisierung des Körpers. Diese besagt im Grunde folgendes:
Die Theorie besagt, dass erst im Zustand völliger geistiger Umnachtung der Geist frei ist. Das bedingt allerdings das Lossagen vom Körperlichen (es ist damit zu rechnen, dass man bis an sein Lebensende glücklich in 'ner Gummizelle sitzt) Quasi die Aufgabe des körperlichen Seins zugunsten einer selbsterschaffenen, perfekten Illusion, in die man sich vollends zurückzieht. Eine Art endloser Halluzination, bewusst erschaffen, um in dieser zu leben. Der geschulte Phool wird hier sicherlich direkt die Komplikationen erkennen, die sich ergeben, wenn wir die Theorie und das Problem der Phouls vereinen. So werden Serienkiller erschaffen.
Trotz aller Gefahren rät die UniversCity of Sockovia dazu, zumindest einmal LiOS zu gehen und diese Erfahrung zu machen. Auch oder gerade weil in diesem Zustand die Wahrscheinlichkeit extrem hoch istm dass man dem Schmendrick Modus unterliegt. Ist man einmal erfolgreich LiOS gegangen, dann darf man sich auch Masterphool nennen und außerdem einen schicken Patch auf seine Gadrobe nähen. Diesen könnt ihr übrigens jetzt käuflich erwerben.