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Die Krempelritter (auch Krempelherrinnen/Krempelherren oder einfach Krempler) sind spirituell-chaotische Ritter, die (zumindest meistens) im Namen der Göttin Eris gegen die Mächte der Ordnung, aber auch gegen destruktive Unordnung streiten. Begründet wurde der erste UnOrden von Krempelrittern, der UnOrden der Krempelritter der Tafelecke, durch den legendääären König Hartwurst, einen Halb-Yeti und Erbauer des Schlosses Gammelot.
Krempler leben in riesigen Müllkippen, die sie „Burgen“ nennen, die aber häufig eher ausgedehnten Höhlensystemen ähneln, und feiern dort orgiastische Feste, wobei sie immer wieder ihre Trink- und allgemeine Drogenfestigkeit unter Beweis stellen, was ihnen ganz nebenbei als ritterliche Tugend gilt. Es gibt auch Krempelritter, die sich gänzlich der Entschlandung verschrieben haben. Diese werden auch Kreuzbügler genannt, werden aber vom ursprünglichen Orden als verirrte Abweichler angesehen.
Ein klassischer Krempelritter tendiert aus irgendeinem Grund dazu, sich eine Rüstung aus allem zu bauen, was verfügbar ist, so daß sein Äußeres schnell einem wandelnden Schrottplatz gleicht. Da werden dann schonmal Eimer, Kochtöpfe oder Papierkörbe als Helme verwendet und antike Ofenklappen als Brustschutz. Genauso gut findet man aber auch ausgediente Motorrad- oder Fahrradhelme und zerschrammte Protektoren für Skater und BMX-Fahrer. Ein Krempleritter führt typischerweise eine Form von Waffe mit sich, die für ihn überaus heiölig ist und in der Regel so versifft, daß kein anderer Anspruch darauf erheben mag.
Viele moderne Krempler haben zu viele Sci-Fi-Märchen gesehen und sich von der traditionellen Rüstung abgewandt. Sie bevorzugen einfache, gebrauchte Mäntel (oder grobe Leinensäcke) und betrachten viel mehr ihren eigenen Körper als Ansammlung von Krempel, den man upcyclen kann. Dementsprechend trainieren sie ungewöhnliche, körperliche Fähigkeiten, kultivieren aber gerade dadurch die althergebrachten Werte der Krempler wie Trinkfestigkeit und Völlerei.
Wenn Krempelritter mal nicht kämpfen und/oder feiern, spielen sie zum Zeitvertreib gern Siffe verschenken.
Das Symbol des UnOrdens der Krempelritter der Tafelecke
Die UnOrden sind die grundlegenden Gemeinschaften der Krempelritter, vergleichbar einer Rockergang, nur weniger fies. Jedem UnOrden steht in der Regel ein Grobmeister vor, sofern er nicht gerade irgendwo sitzt oder (häufiger) herumliegt.
Der ursprüngliche Haufen UnOrden waren die Krempelritter der Tafelecke, die der legendäääre König Hartwurst mehr oder weniger versehentlich während eines Saufgelages in den tiefen Eingewölben von Schloss Gammelot gründete, woran er sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern konnte. Glücklicherweise gab es aber ein Video davon, weil sich zur gleichen Zeit gerade jemand in die eigene Hose kotzte.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden zahlreiche weitere UnOrden begründet, so zum Beispiel der Sufferäne MaltesertrinkerUnOrden, der RitterUnOrden vom Heiligen Erdloch zu Bottrop, der UnOrden vom Gammeligen Vlies, der Schlandzarus-UnOrden und in jüngerer Zeit die deutsche diskordische Tafelrunde (ddT), die armen Reichsritter des ddR. Auch ältere Disorganisationen wie die Ritter der Schwafelrunde weisen so viel Ähnlichkeit zu den Krempelrittern auf, daß sie sich genauso gut auch nachträglich zu einem Kremplerorden erklären könnten.
Zu den Gründungsmitgliedern des UnOrdens der Krempelritter der Tafelecke gehörten neben dem legendääären König Hartwurst selbst beispielsweise Sir Schranzelot, Sir GaWayneInteressierts und Sir Plauziball, deren Abenteuer aus Mühten und Lügenden weithin bekannt sind. Bekannt sind zudem auch Donkey Schrott und sein ewiger Knappe Sandschuh Panzer, die gegen Riesen kämpften, die sie für Windkraftanlagen hielten.
Der letzte Grobmeister des UnOrdens der Tafelecke, Chuck DeMalloy, wurde der Petzerei beschuldigt und auf dem Scheiterhaufen vergessen, wo er zwar nicht verbrannte, aber sich doch immerhin eine Halsentzündung holte. Er wurde „der letzte Grobmeister“ genannt, weil die Zeit seiner Grobmeisterschaft echt mal der Tiefpunkt in der Geschichte des UnOrdens war. Der Versuch, ihn zu vergessen, ist ein stets willkommener Grund für umfassende Saufgelage.
Ein weiterer berühmter Krempelritter war Kehrmann Alterey, genannt Straßenfeger. Er war ein Nachfahre von Kehrmann dem Eckkruster und hatte einen entscheidenden Anteil an der Errichtung des Klosters Santa Pippilotta auf dem Besen. Ritter Kehrmann Straßenfeger nutzte die Ressourcen seines Schlosses Kehrt-Wende, das auf der Halbinsel des Flusses Kehre steht, wo dieser eine 180°-Kehrtwende macht und nutzte für den Bau des Klosters, wie auch schon für das Schloss, Steine aus der Ruine einer ehemaligen Ordensburg der Krempelritter, die noch heute die Fundamente von Schloss Kehrt-Wende bildet.
Grütz von Bärtierchen hingegen war ein berüchtigter Rauchritter, der anderen gern das Dope wegpaffte und seine Heimat mit betonener Faust regierte.
Es gibt in den diversen UnOrden diverse Ränge neben dem Grobmeister, die von den Rittern durchlaufen werden. Typische Ränge sind Knäcke, Knitter, Plapper, Gnappe und Fritte, allerdings sind diese nicht hierarchisch angeordnet und werden von den UnOrden häufig aus einer Bierlaune heraus vergeben. Die Missachtung eines Ranges wird allerdings gern als Anlass für eine ordentliche Rauferei genommen, oder für ein Wettsaufen, oder beides.
Ein besonderer Rang ist der des Ballerdins. Ein Ballerdin ist ein Krempelritter, der sich durch seine enorme Tugendhaftigkeit auszeichnet. Also, durch seine Standhaftigkeit im Angesicht des Feindes. Und mit „Feind“ sind hier Alkohol, Drogen und andere Ausschweifungen gemeint, denen sich der Ballerdin volle Breitseite aussetzt, ohne Rücksicht auf Verluste. Ballerdine gelten als überaus highlig, auch wenn ihre Kampfkraft ansonsten ein wenig eingeschränkt ist. Ungefähr jedes Jahr wird auch ein großes Turnier unter den Ballerdinen abgehalten unter dem Motto „High-Lander: Es kann nur einer stehen bleiben“.
Ein weiterer besonderer Typus von Krempelrittern sind die Perverserker, die sich dadurch auszeichnen, sich im (Kampfes-?)Rausch oder aus vollkommenem Mangel an Vorbereitung mehr oder weniger ungerüstet und unbekleidet ins Getümmel zu stürzen. Die wenige Rüstung, die Perverserver doch tragen, weist zumeist großzügige Belüftung an strategischen Stellen wie erogenen Zonen auf und besteht nicht selten aus Latex oder Leder. Männliche Perverserker bevorzugen für gewöhnlich ihre Fleischpeitsche als Waffe.
Die Burgen der Krempelritter werden meist an strategisch wichtigen Punkten erschüttet, das heißt meistens auf oder in der Nähe besonders hochverdichteter Schlandvorkommen. Eine Kremplerburg gleicht dabei am ehesten der Burg eines Bibers, und ähnlich diesen tendieren Kremplerburgen dazu, auf eine seltsame Art und Weise Schland aufzustauen, der sich in ihrer Nähe befindet. Die ältesten Burgen sind daher grandiose, haufenartige Konglomerate aus Zeug und Krempel, und in der Regel existiert eine solche Burg exakt so lange, bis sie ein verfehdeter Krempler dem Erdboden gleichmacht (da reicht es meist, ein tragendes Stück Schland aus dem Fundament zu entfernen) oder sie selbst aufgrund ihrer Eigenmasse in sich zusammenfallen, wobei schon mehr als ein Krempelritter ums Leben gekommen sein soll.
Die Rüstung eines klassischen Krempelritters besteht aus dem härtesten Material, das gerade zur Verfügung steht und das irgendwie noch tragbar ist. Es soll zwar schon Krempelritter gegeben haben, deren Rüstung aus Stahlbeton bestand, diese sind aber eher selten. Ein prominentes Beispiel wäre jedoch der von vielen wandernden Ultrabarden besungenene lügendäre Grütz von Bärtierchen, der seinerzeit seine im Kampf zermanschte linke Faust in flüssigen Beton tauchte und seitdem auch Grütz Hammerhand genannt wurde. Bekannt wurde er insbesondere durch seinen Ausspruch „Leck mir doch den Arsch, ich hab kein Klopapier“, auf den sich heute noch viele Krempelritter beziehen.
Heutige Rüstungen betehen in der Regel aus einer wirren Ansammlung von Plastikteilen, (Konserven)Blech, Eisenteilen wie Schrauben oder Unterlegscheiben und diversen Gurten, Bändern und natürlich Klebeband und tubenweise Sekundenkleber, um das Ganze zusammenzuhalten. Da eine solche Rüstung generell überaus instabil ist und besonders schwer an- und auszuziehen, bevorzugen es viele traditionsbewusste (und traditionell faule) Krempelritter, ihre Rüstung einfach ein Leben lang anzubehalten, wodurch sie im Laufe der Jahre überaus klebrig wird, was zu Folge hat, dass noch mehr Schland an ihnen haften bleibt und so die Schutzkraft der Rüstung verstärkt.
Das Grundelement einer solchen Rüstung bildet jedoch in der Regel immer ein Kettenhemd aus, naja, Ketten oder Unterlegscheiben. Mache benutzen auch Dosenringe oder Kronkorken. Dies ist meist der erste Gegenstand der Rüstung, den sich ein junger Krempler anfertigen lässt. Über dieses wird dann der Haarwisch gelegt, was in etwa einer schweren Rüstung entspricht. Gekrönt wird das Ganze mit einer irgendwie gearteten Sorte von Helm, wobei Blecheimer überaus beliebt sind. Oft wird der Helm noch mit den Farben des Kremplers oder anderer Helmzier (wie z.B. Wappentieren) versehen. Waffe und Schild runden das ganze ab. Hier bevorzugen Krempler Variationen von Schwertern, aber auch Äxte oder selbst gebaute Kriegskeulen sind gern gesehen. Schilde reichen von metallernen Mülleimerdeckeln bis hin zu ganzen Autotüren. Auch die Schilde sind in den Farben des jeweiligen KremplerUnOrdens gehalten und mit dessen Insignien oder den persönlichen des Kremplers versehen.
Die Tugenden sind für die Ritter sehr wichtig, auf eine genau definierte Aufstellung von Tugenden konnte man sich allerdings nie einigen.
Ritterliche Tugenden sind z.B. Trinkfestigkeit, enormer Drogenkonsum sowie Völlerei. Aus diesem Grund halten Krempelritter immer wieder gelageähnliche Turniere ab, „Bankrotte“ genannt, ab um sich selbst und den anderen Rittern ihre Tugendhaftigkeit zu beweisen. Die ursprünglichen Bankrotte wurden noch „Bankette“ genannt, die Bezeichnung wurde allerdings geändert, weil die Bankette Zusammenrottungen von Krempelrittern an verrotteteten Tafeln und Bänken waren. Und weil die Gastgeber am Ende meist bankrott waren.
Generell sind Krempler höchst unempfindlich gegenüber den negativen Auswirkungen von Chaos, Wahnsinn und allgemeinen Seltsamkeiten um sie herum.
Das Gelügnis eines Krempelritters wird in der Regel ad hoc während der Ritterschlagszeremonie erfunden. Hier ein Beispiel:
Hiermit gelobe ich, dem Chaos, der Unvernunft und dem Desinteresse der Nation zu dienen,
Ich werde meinen Vorteil suchen und auf Selbstlosigkeit verzichten.
Ich werde meinen Lastern nachkommen und mich in meinen Pflichten zurückhalten.
Das gelüge ich, im Namen der Tafelecke und allen anderen Kremplern.
So wahr mir ein Apfel auf den Kopf fällt. *rülps*
So, kannst du jetzt mal schlagen, das Knien ist anstrengend.
An dieser Stelle sollte angemerkt werden, daß Knien nicht verpflichtend ist und der Ritter eigentlich angewiesen ist, eine möglichst bequeme Position einzunehmen.
Andere Gelügnisse bestehen freilich nur aus sinnbefreitem Gelalle und wieder andere einfach nur darin, daß sich der Anwärter feierlich übergibt. Manchmal weint der Anwärter auch einfach nur oder nässt sich ein.
Ende des 20. / Anfang des 21. Jahrhunderts begannen Krempelritter aus vielen UnOrden, sich stärker dem Spirituellen (also auch noch mehr Alkohol) zuzuwenden und viele Traditionen zusammen mit ihrem Mageninhalt über Bord zu kippen. Sie hingen ihre schweren Rüstungen an einen stabilen Nagel und bevorzugen stattdessen lange, schlichte Mäntel aus grobem, gerne auch flauschigem Stoff. Sie betrachten ihre eigenen Körper als Ansammlungen von Schland und Krempel, den zu upcylen sie verpflichtet sind. Dies führte (unter dem Einfluss von Superheldencomics und esoterisch angehauchten SciFi-Märchen) zum Ziel, ungewöhnliche, körperliche Fähigkeiten zu entwickeln.
Unter diesen Krempelrittern neuer Art gibt es zwei bedeutende Fraktionen:
Natürlich nutzen auch diese spirituell orientierten Krempelritter jede Gelegenheit, eine wilde Rauferei ob ihrer abweichenden Standpunkte anzufangen, gefolgt von einem feierlichen, mehrtägigen Umtrunk.
Viele berühmte Ultrabarden sangen laut und tüchtig die Balladen. So steht's geschrieben in den heiligen Büchern der Krempler und dort sind auch einige der prachtvollsten Gesenge niedergeschrieben, die allesamt Loblieder auf die größten aller Krempler sind. So sang man seinerzeit über den ollen Grütz von Bärtierchen in etwa das folgende
Mit der Schaufel in der Hand zog der Grütz durchs ganze Land.
Als Krempler ware er wohl bekannt, aus Beton war seine Hand.
Als Rauchritter, so sagt man über ihn, tat er an jeder Tüte zieh'n.
Und ehe ich das hier vergesse, gab's kein Gras, gab's in die Fresse.
So sprach der Ritter oft voll Spott: „Gib dein Gras her, aber flott!“
Bekam er das nicht auf der Stelle, gab's mit der Hand schon mal 'ne Schelle.
Da diese aus Beton gemacht, hieß das oftmals „Gute Nacht“.
Und lag man dann erstmal am Boden, gab's noch nen Tritt in die Seite.
Und darum bist du gut beraten, lässt du den Grütz auf's Gras nicht warten.
Natürlich werden die Gesenge von den Kremplern in höchsten Ehren gehalten und jeder Krempler ist sehr stolz auf die maßlosen Übertreibungen und Lügen, die über ihn verbreitet werden oder fördert sie sogar, indem er den ein oder anderen Ultrabarden freundschaftlich erpresst.
Krempelritter kämpfen immer dann, wenn dem Krempel ein Unrecht widerfährt. Was ein Unrecht gegenüber dem Krempel ist, bestimmen meist die Krempelritter selbst, so daß es sein kann, daß ein Krempelritter sein Leben lang nie kämpft, oder auch permanent.
Eine ganz besondere Eigenschaft der Krempelritter ist die Fähigkeit, gegen den „Falschen Schland“ anzugehen. Falscher Schland ist nach Definition der Krempelritter ein Auswuchs destruktiver Unordnung, also jener Krempel der ihrer Meinung nach auf unsachgemäße und schädliche Art verteilt wurde und aus diesem Grunde eine Bedrohung für sie, andere und das öffentliche Leben allgemein darstellt. Einen solchen Zustand nennen die Krempelritter auch „Schland-Schande“, im Gegensatz zum „Prachtschland“, der die Zier einer Krempelritterburg bilden kann.
Da sich Krempelritter von Natur aus ihr Leben lang Krempel und Schland widmen, sind sie also unvergleichliche Meister darin, wenn irgendwo etwas entschlandet werden muß. So wurde beispielsweise die Höhle des gerüchtigten Messianisten van de Schiete von 27 Krempelrittern und -ritterinnen verschieder UnOrden in voller Montur erstürmt und dann völlig entschlandet, wobei van der Schiete selber für seine Verbrechen verbannt wurde1).
Eine weitere Legende dreht sich um den großen Eber Pozzau der Anno irgendwas im Alleingang von einem unbekannten Krempler niedergerungen wurde, sowie um die orangenen Drachen Kerma Schine und Mylab Vurr, die über Jahrzehnte die gesamten Schlandvorkommen an der Rostküste auffraßen um dann doch noch von fünf tapferen Kremplerinnen erlegt zu werden.