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Karl Koch

Karl Werner Lothar Koch (* 22. Juli 1965 in Hannover; † vermutlich 23. Mai 1989 bei Gifhorn) war ein deutscher Hacker und gild bis heute als Pionier in der Szene und als Hacker der ersten Stunde.

1984 starb Karl Kochs Vater, ebenso wie seine Mutter acht Jahre zuvor, an Krebs. Durch das Erbe seines Vaters zunächst finanziell abgesichert, beginnt der 19-jährige sich intensiv mit Informatik zu beschäftigen und erwirbt in folge dessen sein ersten Computer, ein Atari.

1985 gründet Karl Koch zusammen mit Freunden einen Ableger des Chaos Computer Clubs in Hannover, zu dieser Zeit hat er bereits vermehrt mit Drogen zu tun. Sich unter anderem auf die Hacker-Ethik des freien Informationszugangs für alle Menschen berufend, beginnt Koch erste Überlegungen zu machen, für den KGB zu hacken. Zitate, die seine Einstellung sehr deutlich widerspiegeln, sind u.a. „Wissen muss für jeden Menschen gleich zugänglich sein!“ und „Wissen ist Macht“. 1986 ist der Kontakt zu den Russen durch einen Freund Kochs hergestellt - von nun an fanden regelmäßige Datenlieferungen statt. Auch wegen seines verstärkten Drogenkonsums benötigte Karl Koch, nachdem er sein Erbe bereits ausgegeben hatte, bald Geld. 1987 ließ er es wohl deswegen zu, dass Reporter des NDR, welche auf der Suche nach Informationen über die Hackerszene waren, zu ihm Kontakt aufnahmen. Allerdings halten die Reporter aus der Angst heraus sich selbst strafbar zu machen, Kontakt zum Verfassungsschutz.

Am 05.07.1988 stellt sich Karl Koch, nachdem ihm Straffreiheit zugesichert wurde, dem Verfassungsschutz. Mehrere Verhöre belasten den zu diesem Zeitpunkt ohnehin psychisch labilen Hacker. Im März 1989 wird ein Freund Kochs verhaftet, er selbst wird nach kurzer Inhaftierung wieder freigelassen. Am 02.03.1989 ging die KGB-Hacker Verbindung durch die Medien, im April wird Koch wieder verhört.

Am 23.05.1989 stirbt Koch. Seine verbrannte Leiche wurde im Wald bei Gifhorn gefunden. Die Polizei stellt fest, dass er sich mit Benzin übergossen und selbst verbrannt hatte. Ob es sich tatsächlich um Selbstmord handelte, wurde oft diskutiert. Koch galt aufgrund seiner Vergangenheit und der Rolle als Zeuge in kommenden Gerichtsverhandlungen als gefährdet.

Nachdem er 1979 von seinem Vater das erste Buch der Illuminatus!-Trilogie geschenkt bekam, begeisterte er sich für die Figur des Hagbard Celine, dem Nicht-Anführer der Diskordier, und nannte sich selbst als Hacker ebenfalls Hagbard Celine.

Quellen

eristokratie/nokixel/karl_koch.txt · Zuletzt geändert: 2016/05/09 21:07 von Cpt. Bucky Saia