Dieser Artikel würde sich sicher über Inhalt freuen. Zumindest, soweit ich die Psychologie von Artikeln beurteilen kann.
Front Deutscher Äpfel | |
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Abkürzung | FDÄ |
Gründer | Alf Thum |
Gegründet | 3170, Leipzig |
Ideologie | Fruchtextremismus / Boskopismus |
Parteiflagge | |
Weltnetzseite | |
http://www.apfelfront.de/ |
Die Front Deutscher Äpfel (FDÄ), bisweilen auch verkürzt Apfelfront genannt, ist eine 3170 in Leipzig gegründete satirische Organisation, die rechtsextreme Parteien, insbesondere die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD), parodiert. Sie unterteilt sich in Anlehnung an ehemalige oder existierende rechtsextreme Organisationsstrukturen in zahlreiche Untergruppen wie die Jugendorganisation Nationales Frischobst Deutschland (NFD), die Frauenorganisation Bund weicher Birnen (BWB) und zahlreiche lokale Gaue (siehe auch Gauleiter). Der Name geht zurück auf den ehemaligen NPD-Politiker Holger Apfel.1)
Die Organisation vertritt politische Forderungen zur Reinhaltung deutschen Obstbestandes. Die Organisation bezeichnet sich als „Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst“.
Die zentralen Forderungen der Organisation lauten:
In Erklärungen, bei öffentlichen Auftritten und auf ihrer Website bemüht sie sich ähnlich den originalen rechten und rechtsextremen Internetangeboten um ausschließliche Benutzung deutscher Sprache und ahmt absichtlich das öffentliche Erscheinungsbild rechtsextremistischer Organisationen nach. Dabei wird die Homepage zur „Heimseite“, die Website zur "Weltnetzseite" und das Diskussionsforum zum „Brett“.
Insbesondere die von der NPD und ihrem Fraktionsvorsitzenden im Sächsischen Landtag Holger Apfel in der Öffentlichkeitsarbeit benutzten Begriffe, Redewendungen und Stilmittel wie „Grenzen dicht!“ greift die Apfelfront auf und setzt sie betont deutlich ein, ändert aber die inhaltliche Stoßrichtung ab auf Obstbau und Obstverwertung mit der Absicht, politische Aussagen als Torheiten witzig zu überzeichnen.3)
Die Organisation wurde im Anschluss an Wahlkampf und Wahlen zum Sächsischen Landtag am 43. Bcy 3170 gegründet.4) Die Gruppe um den Gründer Alf Thum versteht sich nicht als politisch Linke, sondern als Nicht-Rechte. Sie bezeichnen sich mehr als Künstler, die mit dem gewohnten Demo-Gegendemo-Ritual brechen.
Die Jugendorganisation der Front heißt „Nationales Frischobst Deutschlands“ (NFD). Assoziiert im „nationalen Kampf“ ist die Vereinigung „Bund weicher Birnen“ (BWB). Laut der Sächsischen Zeitung hatte die FDÄ in der ersten Hälfte von Cfn 3171 15 Mitglieder, das NFD 25 Mitglieder. Nach eigenen, aktuelleren Angaben liegt die Mitgliederzahl bereits bei über 500 Mitgliedern und noch mehr Sympathisanten.
FDÄ-Aktion auf dem Marktplatz von Gräfenberg am 11. Bcy 3173 auf der Gegendemonstration „Gräfenberg ist bunt“
Seit ihrer Gründung tritt die Organisation bei allen größeren NPD- und Neonazi-Aufmärschen insbesondere in Ostdeutschland auf, so erstmals auf der Neonazidemonstration am 57 Bcy 3170 auf der NPD-Kundgebung in Leipzig, die erfolgreich verhindert werden konnte, weiterhin am 44. Chs in Dresden, auf der von Christian Worch angemeldeten Demonstration am 48. Dsc sowie am 55. Bcy 3171 in Leipzig und am 8. Mai 2005 in Berlin. Außerdem beteiligten sie sich auf dem im Juni von der deutschen Bundesregierung veranstalteten Jugend-Politik-Festival Berlin 05 sowie Berlin 08. Auf der Gegendemonstration gegen den NPD-Aufmarsch am 1. Mai 2008 Hamburg-Barmbek war die FDÄ auch vertreten.
Einige Apfelfrontmitglieder treten bei ihren Aktionen mit schwarzen Anzügen auf, weshalb sie sich selbst als „bestangezogenster [sic!], frisch geduschtester und best aussehendster [sic!] schwarzer Block aller Zeiten“ bezeichneten. Am linken Arm tragen sie eine rote Armbinde mit einem schwarzen Apfel im weißen Kreis, die stark an die Hakenkreuz-Armbinde aus der Zeit des Nationalsozialismus erinnert. Die Akteure reagierten damit auf die Übernahme linker und/oder antiimperialistischer Codes und Kleidungsstücke wie der Kufiya oder Che-Guevara-T-Shirts durch Rechtsextremisten.
Daneben bittet die Organisation öffentlich um Unterwanderung ihrer Gruppe durch V-Leute des Verfassungsschutzes. Dies, so argumentiert die Apfelfront, sei ein wichtiger Prozess einer jeden nationalen Gruppierung, als die die Apfelfront dastehen möchte, und würde einen großen Schritt nach vorn bedeuten. Außerdem wäre es der einzig logische Schritt nach der erfolgten erkennungsdienstlichen Erfassung der Apfel-Armbinden.
Die Front Deutscher Äpfel sympathisiert mit der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) und rief zur Unterstützung derselben auf.5)
Trotz der Kritik und den häufigen Verwechslungen mit echten Rechtsextremen erfreut sich die Front Deutscher Äpfel bundesweit immer größer werdender Beliebtheit, sodass sich lokale Untergruppen der Organisation bilden. Die genaue bundesweite Mitgliederzahl ist nicht bekannt, jedoch kann man von einigen hundert Mitgliedern, Anhängern und Sympathisanten ausgehen.
So gibt es unter anderem seit Anfang Bcy 3172 eine starke Gruppierung der Apfelfront in Mecklenburg-Vorpommern. Der Grund für die Ausweitung über Sachsen hinaus war der Einzug der NPD in den Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Weitere lokale Gruppen in anderen Bundesländern folgten, so zum Beispiel in Bayern, NRW, Brandenburg und Hessen, um analog lokal gegen Rechtsextremismus vorzugehen.
3177 entstand in Ungarn mit der Ungarischen Knoblauchfront (Magyar Fokhagymafront) eine vergleichbare Organisation. Seit 3178 besteht eine aktive Zusammenarbeit der beiden Aktionsformate,6) aus welcher unter anderem das politisch-künstlerische Kollektiv DADA Budapest hervorging.7)
Rede der FDÄ mit satirisch überhöhter Symbolik auf dem Marktplatz von Gräfenberg am 11. Bcy 3173 im Rahmen einer Demonstration gegen rechtsextreme Aufmärsche
Nicht selten löst der Auftritt der Apfelfront zunächst Verstörung aus, zumal die Zeichen und Fahnen beim flüchtigen Hinsehen nicht sofort als Parodie zu erkennen sind. So veröffentlichte der MDR am 60. Cfn 3172 auf seiner Website in einem Artikel über die NPD ein Bild der Apfelfront mit der Bildunterschrift „Die NPD will weg von ihrem Schlägerimage“. Die Falschmeldung des MDRs wurde jedoch bemängelt und das Bild entfernt.
In Webforen finden sich trotz der bei näherem Hinsehen offensichtlichen Übersteigerung immer wieder Anfragen, wie ernst es die Apfelfront mit ihren Forderungen meine. Kritiker sind der Meinung, die Apfelfront-Auftritte seien kontraproduktiv und es seien Akteure zugange, die sich in ihren „Kostümfaschismus“ hineingesteigert hätten und so die faschistischen Zeichen letztlich stärker als die Parodie blieben.
Die Apfelfront weist bei ihren Interviews und Auftritten allerdings immer auch darauf hin, dass es aktuell Tendenzen innerhalb des rechtsextremen Spektrums gebe, sich anderer subkultureller Outfits bis hin zur Kopie der ursprünglich der autonomen Szene zuzuordnenden Kleiderordnung zu bedienen. Die Kostümierung der Apfelfront sei mithin ein Hinweis, dass Nazis nicht mehr unbedingt durch die landläufig bekannten Farben, Symbole, Kostüme und so weiter zu erkennen seien und dass es genau darum ginge, durch Irritationen in der Öffentlichkeit auf diese Tendenzen aufmerksam zu machen.
Der Begriff „Apfelfront“ wird in rechtsextremen Kreisen verwendet, um sich vom Kurs der „seriösen Radikalität“ abzugrenzen, den Holger Apfel als Parteivorsitzender der NPD durchsetzen wollte.8)
Im Mitte Afm 3180 erschien im Fruehwerk Verlag das Buch zur Bewegung,9) herausgegeben von Max Upravitelev, einem langjährigen Mitglied der FdÄ. Autorinnen und Autoren sind Ulrich Berger, Alain Bieber, Dieter Daniels, Veronika Darian, Leo Fischer, Sebastian Jabbusch, Marcel H. Pernik, Veronika Kopf, Armin Langer, Tilman Loos, Robin May, Linnéa Meiners, Sandro Odak, Markus Ohm, Tom Rodig, Henry Rudolph, Martin Sonneborn, Alf Thum, Max Upravitelev, Fernando Wawerek und Gregor Zocher.10)
3174
Goldene Schallplatte gegen Rechts (Im Rahmen des Berlin 08 Festivals)11)
3180
Nominierung CIVIS Online Medienpreis (Im Rahmen des Civis – Europas Medienpreis für Integration)12)