Dysnomia ([dʏsnoˈmiːa], gr. Δυσνομία; „Gesetzlosigkeit“) ist - wie der Name schon sagt - die altgriechische Göttin der Gesetzlosigkeit, eine Tocher der Eris und die zentrale Göttin des Dysnomianismus.
Als Symbol für Dysnomia gilt das (ursprünglich für den gleichnamigen Mond) von Max Flax Beeblewax entworfene Symbol der kollidierenden Deltas.
Dysnomia, wie sie sich Hesiod unter den vierzehn Töchtern der „verabscheuten Eris“ vorstellt, ist die Daimona der „Gesetzlosigkeit“, die ihre Natur mit Atë teilt („Verderben“); ihre seltenen Auftritte hat sie unter anderem in poetischen Kontexten, die in der altgriechischen Religion marginal waren, aber z.B. in Platons Nomoi zu einem zentralen Bestandteil der griechischen Philosophie wurden. Wie auch den anderen personifizierten Untugenden wurden ihr Tempel errichtet, damit sie einem Ort fernbliebe.
In einem erhaltenen Fragment von Solons Gedichten wird ein Kontrast zu Eunomia hergestellt, einem Namen, der anderswo einer der Horae, den Verkörperungen der Ordnung, gegeben wird. Beide waren Figuren der Rhetorik und Poesie; weder im Mythos noch im griechischen Religionskult enthalten - obwohl andere Personifikationen, wie Harmonia, „Übereinkunft“, dies taten; ob Harmonia nur eine Personifizierung ist, ist fragwürdig.
In jüngerer Zeit wurde Dysnomia zur Göttin des nach ihr benannten Kultes des Dysnomianismus erkoren, der anarchistische Prinzipien mit Religion in diskordianischer Tradition und chaosmagischen Praktiken vermischt.
Dem Liber Anarkhos zufolge hat Dysnomia acht göttliche Kinder:
Dysnomie oder im Englischen Dysnomia bezeichnet Wortfindungsstörungen oder die, durch diese charakterisierte, amnestische bzw. anomische Aphasie.
Im Jahr 2005 wurde Dysnomia als Name für den neu entdeckten Mond des ZwergPlaneten Eris gewählt.