Ein unwahrscheinlich weiser, weiser Mann und ein sagenhaft heiliger, heiliger Mann.
Man sagt er sei unheimlich heilig und weise.
Die Frühzeit des Lebens des Dude of Germs liegt im Trüben, die Lügenden besagen jedoch, dass er auf angemessen unwundersame Weise diese Welt betrat. Er wurde gezeugt, als ein Sonnenstrahl sich den Weg durch den bewölkten Himmel brach und auf den Bauch seiner Mutter fiel, während sein besoffener Vater sie gerade seitwärts pimperte. Damit erfüllte er die Bedingungen einer ziemlich befleckten Empfängnis und später auch einer Frauengeburt. Über seine Kindheit ist wenig bekannt, außer dass er einen ganzen Haufen Geschwister und Halbgeschwister hatte und auf die liebevollen Spitznamen „Dreckspatz“, „Pottsau“ und „DERSCHONWIEDER“ hörte. In seiner Jugend begann er schließlich, die Ziellosigkeit als Ziel seines Lebens zu erkennen und ungewohnt konsequent als Landstreicher durch die Lande zu streichen, um den Zwängen von Arbeit und Gesellschaft entweder schlendernderweise zu entkommen oder sie an Ort und Stelle zu sabotieren, je nach Lust und Laune. Es ranken sich zahlreiche schmutzige Geschichten (sowohl schlüpfrige als auch einfach nur verdreckte) um sein Leben und seine Wanderungen, und er soll vielen anderen lügendären Diskordianern aus der Gegend begegnet sein, Chonks und Phools und Krempelrittern. Vermutlich lief er irgendwann einmal auch seinem mystischen Zeitgenossen aus westlicheren Gefilden, dem Dude of the Nether, über den Weg. Es hielt den Dude of Germs nie lange an einem Platz, was vor allem aber auch daran lag, dass er früher oder später rausgeschmissen wurde. Auf seinem Weg hinterließ er eine Spur aus Schland in jenen Gefilden, die deswegen später großenteils als DeutSchland berüchtigt wurden.
Zu einer Zeit, als der Discordianismus noch neu war und die Zukunft grade begonnen hatte, geschah es, dass in einem kleinen Müllcontainer ein Mann erwachte.
Jener war von einfacher Gestalt, in Lumpen gehüllt und alkoholische Dämpfe umnebelten seinen Kopf. So schlug er die Augen auf, reckte und streckte sich in den überresten der Zivilisation, gähnte ein par mal und sah an sich hinunter.
Sein Haupt war gekrönt von einer wilden Haarpracht und ein ein krauser Bart zierte sein Kinn. So blickte er denn in die Welt, die ihn umgab und wurde einer Ratte gewahr, die auf seinem Bauch hockte und sich an einem Apfelgriebsch labte.
„Na wer bist du denn?“ frage Dude und, oh Wunder, die Ratte antwortete ihm: „Dummer Mensch, erkennst du mich denn nicht? Ich bin es doch, der Rattenkönig. Mein Volk lebt seid Äonen im Gefolge von euch Menschlingen, denn je geistloser ihr werdet, desto besser geht es meinem Volk.“
„So so, der König also“, sprach der Dude, „Nun, Eure Majestät ich fühle mich geehrt, doch sagt mir einmal, ist's nicht unter Eurer Würde, in unserem Müll zu verkehren?“
„Müll?“, sprach der König „Wo siehst du denn Müll?“
„Nun, ist's nicht ein Container voller Müll, in dem ihr mir eine Audienz gewährt, Eure Hoheit? Ist's nicht so, dass Ihr die Niedrigsten seid, die vom Müll der höheren Spezies leben?“
„Dummer Mensch, denk doch mal nach! Was ist es denn, auf dem die Pflanzen wachsen? Ist es nicht der Müll der Jahrtausende, achtlos von euch auf den Boden geworfen? Und was ist die Erde selbst als der Müll, der übrigblie,b als der Kosmos geschaffen wurde? Sieh' dich doch mal um, es ist ein Festmahl, das ihr uns bereitet, und nichts ist euch mehr heilig.“ Mit diesen Worten verschwand der König in einer Ecke und alles, was zurückblieb, waren 5 Samen eines Apfels und eine schimmlige Ausgabe der Principia Discordia.
Da begriff Dude die Worte des Königs und stieg aus dem Container.
P.S. Jahre später erfuhr Dude, dass Ratten demokratisch organisiert sind und keinen König haben.
Buch der Nager, Seite 16, Verse 7 - 97
Zu einer Zeit als die Vergangenheit noch jung war und die Gegenwart die Zukunft, da geschah es das im leeren Raum um einen jungen Stern der grade erst geboren war auf seltsame weise ein Dude erschien. Ob er nun von fremden Mächten geschickt wurde oder durch eine laune des Kosmos an dieser Stelle geboren wurde das wissen wir nicht aber er war da und so wundersam sein erscheinen war so wundersam war der Umstand das er in diesem Vakuum um dieses junge Sternenkind leben konnte.
Doch dieser Dude war kein Mensch von jener Sorte die sich Gedanken um dieses oder jenes machten und so dachte er nicht drüber nach warum er dort war oder warum er dort leben konnte so ganz ohne Luft und Gras und Schnaps. Warum auch er kannte es ja nicht anders.
Und als er einige Zeit im Vakkum des Alls geschwebt war und alls er über dies und über jenbes nachgedacht hatte und als er dieses und auch jenes gesehen hatte da beschloss er einfach loßzugehen und so geschah es dann auch.
Und also ging er loß und ging immer weiter und wie es so ist im Kosmos unterliegt dort alles einem Gesetz das der Dude aber nicht kannte und dieses Gesetz nun sorgte wohl dafür das der Dude in gedanken versunken einmal um den Stern herrum ging. Und da er so Sachen bei sich dachte und tief versunken war über allerhand und nichts da geschah es das er nochmals den Stern umrundete und da der Dude ein Träumer und ein Phaantast war da umrundete er den Stern ein weiteres Mal.
So geschah es Runde für Runde und Gedanke für Gedanke und allsbald stellte der Dude fest das sich dort Dreck zu seinen Füßen gesammelt hatte und mit jeder Runde wurd es mehr doch der Dude lief immer weiter denn es war nichts was ihn beunruhigte ja vermutlich merkte er gar nichts vom Dreck an seinen Füßen.
Und als er Millionen und Milliarden Runden gelaufen war da war es das der dreck der sich zu Füßen des Dudes gesammelt hatte ein Planet geworden war.
Und so läuft er immer noch tief in Gedanken versunken Runde für Runde um den Stern und wenn du ganz viel Glück hast dann läuft er vieleicht an dir vorbei.
Doch das einzige was wir daraus lernen ist was passiert wenn sich ein kosmischer Dude für ein par Milliarden Jahre nicht die Füße wäscht.
Legenden der Davorzeit: Der Sternenwanderer
Eines Tages wunderte sich der Dude of Germs, was Bäume wohl so denken mögen.
Er ging also in den kleinen Park, in dem er manchmal Flaschen sammelte, setzte sich unter einen schönen, großen Baum auf einer Wiese und meditierte, um Kontakt mit dem floralen Bewusstsein aufzunehmen. Nach einigen Minuten merkte er, daß das Ganze wohl ein längeres Unterfangen werden wird, und holte sich erst einmal 'nen kleinen Snack zum Mittag und 'ne Kleinigkeit für später. Dann ließ er sich wieder am Stamm des Baumes nieder und nahm Fühlung mit den Wurzeln auf.
Es dauerte.
In Trance aß er seinen Proviant. Sonne wärmte ihn, und Regen durchnässte ihn. Seine Vorräte gingen zur Neige, und der Dude of Germs aß die Nüsse, die auf ihn herunterfielen, und die Pilze, die um ihn herum wuchsen. Vögel ließen sich nieder in seinem Haupt-, Bart- und Brusthaar, bauten dort Nester und fütterten ihn, und ab und an genehmigte sich der Dude of Germs auch mal ein Ei, einen Vogel oder ein Eichhörnchen.
Mehr Zeit verging, Tage und Nächte und Jahreszeiten, ein Gänseblümchen wuchs dem Dude of Germs aus der Nase und Pilzmyzel wuchs ihm in das Fleisch seiner Arschbacken, während seine eigenen Nerven sich in den Boden unter ihm gruben. Er spürte den Baum, und die anderen Bäume, und das Netzgeflecht, das sie alle verband, und er berührte den riesigen, gemächlichen Verstand der Pflanzen. So groß wie Bäume sind und so langsam sie leben, so groß sind ihre Gedanken, und so langsam fließen sie.
Und endlich, nach dreiundzwanzig langen Jahren der tiefen Versenkung, nach dreiundzwanzig Jahren des Einswerdens mit dem Baum, hatte der Dude of Germs einen Gedanken der Bäume und der anderen Pflanzen und der Pilze, die alle miteinander eins waren, aufgeschnappt.
Und der Gedanke war: „Huch?“ Urbane Weisheiten, Kapitel 28
Setz dich zu mir ans Feuer und verweile ein wenig. Und magst du etwas Essen teilen so will ich dir eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte die von Zwist und Zwietracht handelt. Von Streit und Uneinigkeit aber auch von Erleuchtung. So sieh es gab dereinst eine Zeit und diese Zeit war anders als die unsrige denn in dieser Zeit war es das das Hodge und das Podge, die mächtig mystischen Kräfte des Kosmos selbst, in unruhe gerieten. Und in jener Zeit begab es sich das ein mysteriöser Wanderer das Land bereiste. Manche sagen er sei ein kosmisches Wesen, ein Wanderer zwischen den Sternen, andere sagen er sei ein weiser Mann geboren an einem jener unfassbar seltenen Zeitpunkte im Universum an dem die Sterne richtig stehen und die es ermöglichen das großes vollbracht wird. Wieder andere behaupten er sei einfach nur ein verwirrter Obdachloser der ohne die Erkenntniss eines Ziels im Leben im Ozean desselben dahintreibt wie ein Korken der im Orkan auf der spitze einer Welle tanzt. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Nun ob er den unsichtbaren Fäden seines Schicksals folgend oder aus einer Laune der Natur kam oder ob er einfach nur mal pissen musste. Jedenfalls betrat dieser Wanderer an einem Tag im Frühling ein Gebäude.
Ja was er denn hier wolle wurde er gefragt und ob er sich nicht schäme in einem Gebäude solcher qualität in einem Aufzug wie dem seinigen zu erscheinen. Er verneinte dies mit dem Grunzen eines Mannes der über die weisheit des Universums verfügt der weiß das jedes seiner Worte die Ohren des Mannes bluten lassen würden wärend sein Gehirn dahinschmolz oder aber der schlicht zu besoffen ist um sich ordentlich zu Artikulieren. Reich mir bitte noch etwas von dem Brot wärend ich meinen Durst mit deinem Bier hier stille. Das Erzählen macht meine Kehle so trocken.
Wortlos überreicht unserer Wanderer dem Mann in dem Gebäude einen Zettel. Der Gebäudemann sieht ihn missbilligend an, mustert ihn von oben bis unten. Das er eine unmögliche schweinerei für die Menschheit darstelle. Jemand furzt. Es stinkt.
Nun jener Mann in dem Gebäude das war ein Bürokrat und wie es üblich war zu jener Zeit war ein Bürokrat ein Wesen, welches eine vorliebe hatte sich ein System der ordnung zu erschaffen um sich selbst darin einzusperren und jener hasste alles was seiner Ordnung wiedersprach. Der Wanderer jedoch, dass war der Dude of Germs. Ein Wesen der Unordnung und von höchster Güte und Qualität mit einem erheblichen Mangel eines Verständnisses für die Prinzipien der Ordnung. Und so entspann sich an jenem Tag das Spiel des Hodge und des Podge wie es seit Anbeginn der Zeit gespielt wird. Überspringen wir die Bürokratischen Rituale und förmlichen befragungen und fahren fort wenn der Bürokrat unseren Freund den Dude nach jenem Prozedere der demütigung die Erkenntniss der Prinzipen der Ordnung beibrachte. Damals, so erzählt man sich, war es so, dass der Bürokrat den Dude zu etwas zwingen oder verpflichten wollte. Heute ist der eigentliche Grund im Nebel der Vergangenheit verloren gegangen und treibt vermutlich irgendwo in jenem Ozean auf dem ein kleiner Korken auf der Spitze einer Welle einem Orkan trotzt. Nun es heißt man habe ihn zwingen wollen einer Tätigkeit nachzugehen, andere vermuten er hätte zum Dienst an der Waffe gezwungen werden sollen. Nun jedenfalls ging es darum ein Objekt der Unordnung gewaltsam in ein System der Ordnung zu stopfen und wie wir gesehen haben geht das nicht gut aus. Doch der Dude wollte sich dem nicht fügen denn so wie die Pole der Magneten sich abstoßen wenn man sie richtig hält so stießen sich an jenem Tage auch das Hodge und das Podge ab. Der Dude wehrte sich mit Worten oder das was Worten am nächsten kamen. Vermutlich rölpste und furzte er auch. Ob aus Protest oder aus Furcht das wissen wir nicht. Und auf dem Höhepunkt der Spannung zwischen den Kräften der ordnung und jenen der Unordnung da sprach der Bürokrat voller Zorn er solle sich Fügen denn ihm fehle es ja offensichtlich sehr an Ordnung die ja schließlich auch das halbe Leben sei. In jenem Augenblick, jenem magischen Moment der Erleuchtung wenn die Blitze der Erkenntniss die benebelten Hirne von besoffenen Propheten durzucken und ihre Neuronen befeuern, wurde es dem Dude klar das all Ding im Universum seinen eigenen Platz der ordnung hat. Und ja so mußte es sein. Sein Platz der ordnung war es ausserhalb dieser zu stehen und dieses war fortan seine Ordnung. Und da durchfuhr ihn eine Freude und ein Hochgefühl und er jauchzte und sang frohe lieder, drehte sich im Kreis und klatschte in die Hände und lobte die unermessliche Weißheit des Bürokraten in den süßesten Worten die er finden konnte. Und als ihm dann der Dude die Füße küssen wollte voller Dankbarkeit für jene eine fundamentale Erkenntniss da wich dieser zurück voll ekel und abscheu und erkannte das jedes Ding im Kosmos seinen Platz hatte und der platz des Dudes, dieser seltsamen und andersartigen Kreatur, war es ausserhalb der Ordnung zu stehen und dieses war fortan Teil seiner Ordnung. Und ebenso wie den Dude die Freude und Verwirrung darüber durchfuhr, das er nicht so sein müsse wie der Bürokrat so durchfuhr den Bürokraten eine ähnliche Freude und Verwirrung darüber das er nicht so sein müsse wie der Dude. Und beide gingen ihrer Wege.
Sei so gut und wirf noch einen Aktenordner ins Feuer und dann lass uns schlafen gehen.
It is the heat death of the universe. Everything that ever was has broken down to the most basic particles, and those particles have reached a perfect stasis of temperature. There will never again be change. Without change, there will never again be anything at all. The universe has ended – not by ceasing to exist, but just by finding perfect balance. An Armageddon of Zen, not fire.Cecil Palmer in Welcome to Night Vale, Ep. 92: If He Had Lived
… nach dem Tode gehst du in den Zustand absoluter Ordnung über … dein ätherisches Abbild verwandelt sich in eine perfekte Kopie deiner Selbst auf Erden mit perfekt sitzender Frisur und faltenloser Kleidung. Dein pysischer Körper jedoch zerfällt in die Bausteine der Sterne zurück, und am Ende aller Zeiten werden sie sich in einem Zustand der absoluten Ordnung im Weltall verteilt haben.
Der Dude of Germs sprach seinerzeit davon, als er meinte: „Je ordentlicher ein Mensch wird, desto näher rückt er dem Tode.“ Nun, er verglich irgendwann auch mal das Leben und den Tod mit Käse und Löchern.
Der Dude of Germs hat wohl viel gesagt, was niemand so richtig verstanden hat.
So zählt er allerdings auch zur Kategorie der betrunkenen Propheten, und denen wird heutzutage viel zu wenig Aufmerksamkeit und Respekt zuteil.
Vieles davon konnte man auch nicht verstehen. Weil der Sack so nuschelt.
Betrunken und versifft.
Und deshalb wird er ewig leben.
* Fehler sind das Leben. Alles passiert doch nur aus Versehen.
* Wenn du eine Armee blenden willst, streu' ihnen Gold ins Gesicht.
* Wie kann der Weg das Ziel sein, wenn du das Ziel nicht kennst?
* Wie kann der Weg das Ziel sein, wenn du das Ziel schon kennst?
* Wo issen der Weg schon wieder hin?
* Eine Wahrheit kann nicht wahrer werden, nur weil man länger drüber nachdenkt.