Das stalinistische Trinkspiel von Tarvoc
1. Die Aussprache des verbotenen Wortes „ich“ (ebenso seiner diversen personalen und possessiven Formen wie mich, mir, mein, etc.) ist in der Diskussion verboten. Besagtes Wort wir in diesen Regeln in Zukunft als das verbotene Wort bezeichnet. Auf sich selbst referieren kann ein Spieler, indem er z.B. seinen Namen benutzt und über sich selbst in der dritten Person spricht.
2. Die Übertretung des Verbotes führt zum Trinken.
3. Falls das Wort als Antwort auf eine falsche Anschuldigung genannt wird, führt die Übertretung nicht zum Trinken.
4. Das Wort darf metasprachlich verwendet werden, also um seine Verwendung in diesem oder in anderen Sprachspielen zu beschreiben. Die Verwendung des Wortes ist nur dann verboten, wenn sie alltagssprachlich als Personalpronomen des Selbstbezugs des Sprechers gebraucht wird.
5. Es gibt immer eine fünfte Regel.
Anmerkung: Ich habe dieses Spiel tatsächlich gestern abend mit zwei Freunden gespielt.
Feststellung: Völlig anders als bei anderen Trinkspielen fällt es anscheinend leichter, die Regeln zu befolgen, je mehr Alkohol man intus hat.
Warnung: Das Spiel ist nicht nur for fun, sondern gewährt auch einen Einblick in die Funktionsweise totalitärer Diskurse. Gerade deshalb ist es alles andere als harmlos. Das Spiel kann anscheinend massive Verhaltensänderungen hervorrufen, das Spielen geschieht daher auf eigene Gefahr. Zur Kompensation empfehle ich, nach der konsensuellen Beendigung des Spiels das Anti-Spiel zu spielen, um sich die Regeln wieder abzugewöhnen.
Hier die beiden Regeln für das Anti-Spiel:
1. Die Nichtverwendung des Wortes „ich“, wo sie umgangssprachlich angebracht wäre, ist in der Diskussion verboten.
2. Die Übertretung des Verbotes führt zum Trinken.
Wie jedes Trinkspiel sind auch diese beiden nur eine Ausrede, sich ordentlich zu besaufen.