Zu allen Zeiten gab es gewisse Objekte, die mal mehr, mal weniger lautstark in den Lauf der Weltgeschichte eingriffen. Viele dieser Objekte stammen direkt aus den Niederungen des Thud und die meisten davon sind nicht mehr, als bloße Erinnerungsstücke seiner Bewohner an vergangene Macht. Doch einige sind wahrlich machterfüllt und wurden bewusst in unsere Welt gesandt und ganz wenige dieser Dinge sind sogar mächtig genug, um den Lauf der Geschichte erneut zu Gunsten der Herrscher des Thud zu ändern. Dies sind die Artefakte der unsichtbaren Welt.
Die Talismane des Thud. Allen gemein, egal ob machtvoll oder banal, ist jedoch die Macht, die ihnen innewohnt und die der Kundige zu nutzen weiß. Denn jedes dieser Stücke stellt eine direkte und lebendige Verbindung ins Reich der Dämonen dar, die man nutzen kann, um jene zu beschwören, die dort leben, oder jene zu verbannen, die dort Leben sollten, es aber vorzogen in dieser Sphäre zu verbleiben.
Man streitet sich heutzutage darüber, ob es gelingen könnte oder bereits gelungen ist, diese Talismane künstlich zu erzeugen. Allerdings gibt es immer wieder vorzügliche Kopien einiger bekannter Talismane, von denen man heimlich munkelt, ihnen würde ein Teil dieser ungreifbaren Energieen innewohnen, die den Thud ausmachen. Wie dem auch sei, der Kundige weiß, dass ein Talisman des Thuds die Öffnung der Portale erleichtert und auch weiß er, wenn Dinge aus dem Thud in unsere Welt kommen können, dann können auch Dinge aus unserer Welt im Thud existieren. Dies ist der wesentliche Ansatz, der es den Beschwöreren der Dämonen ermöglicht, aus einfachen Dingen mächtige Artefakte zu erschaffen, sollte einmal ein Talisman des Thuds nicht greifbar sein. Für den Leser dieses Buches ist dies jedoch nebensächlich und so behandeln wir beide Kategorien der Gegenstände, sowohl jene die aus dem Thud zu uns kommen, als auch jene, die von uns in den Thud gehen, als Talismane des Thud.
Opferdolch aus der gestohlenen Pfandflasche eines Wanderchonks. Die Flasche muss auf einem entweihten Rildstein zerschlagen werden und für 32 Tage (um die 23 zu entweihen) in der Erde eines unheilgen Ortes begraben werden. Sie wird danach an einem Griff befestigt, der aus einem Knochen besteht, den ein Chonk oder ein anderer heiliger Mann achtlos wegwarf und es werden hirnverdrehende Runen eingraviert, die die Augen bluten lassen. Jene unheilvollen Runen, oder die Techniken zur Herrstellung, sind nur den Dunkelchonks bekannt. Zuletzt wird ein Fluch über die Klinge gesprochen und sie wird mit den Körpersäften der Unschuldigen auf einem Altar geweiht, wenn die Nacht am dunkelsten ist.
Bei Ritualen in denen der Dämon Ilovitus angerufen wird, wird eine Maske verwendet, die aus einem Sack aus groben Stoff gefertigt wird. Jener Sack mag einem stumpfsinnigen Bauern gehört haben, der darin seine Kartoffeln transportierte. In unheiligen Ritualen werden dem Sack Schnitte verpasst, die die Körperöffnungen darstellen sollen und zwar jeweils dort, wo Augen und Mund sein sollten. Diese werden danach mit Faden vernäht, der aus Bürokratenhaar gefertigt wurde mit einer Nadel aus dem Holz eines faulenden Apfelbaums. Die Maske sollte danach in etwa dem Symbol Ilovitus' ähneln, welches unten zu sehen ist.
Finstere Legenden besagen, dass die frühesten Ilovitus-Kulte die Gesichtshaut gequälter Chonks der obersten Grade verwendet haben sollen. Dies sollte jedoch zu Recht ins Reich der Legenden verbannt werden.
Apfelkerne, die zu Pulver zermahlen werden und einem Chonk in den Wein gemischt wurden, schwächen seinen Zugang zu den Sphären des Chaos (Meist werden Apfelkerne von kranken Apfelbäumen verwendet). Denn durch die rituelle Zerstörung des Kerns wird das Prinzip des Lebens und das Vermächtnis der Göttin geschändet (es wird angenommen, dass zum Zermahlen der Samen entweihte Rildsteine benutzt werden). Wärend des Vorgangs spricht der Dunkelchonk dunkle und böse Flüche und ruft die verschiedenen Dämonen an, die notwendig sind, um dem Gift Wirkung zu verleihen. Der Dunkelchonk spricht einen letzten Fluch darüber und spuckt in die Schale mit dem Pulver, was symbolisiert, dass der Fluch ins Pulver übergeht. Dann werden kleine Kugeln daraus geformt, die dem heiligen Wein zugesetzt werden.
Fluch der Dunkelchonks (Aufzeichnung eines unbekannten Nurquisitors)
Jenes giftige Pulver hier soll stetig Schaden bringen dir. Trüb und Stumpf soll fortan sein was nun fließt in dich hinein. Von nun an bist du ohne Kraft und so nehme ich mir deine Macht. Niemals wieder, du wirst seh'n wirst du mit ihr in Verbindung steh'n.
Dieses Pulver wird auch verwendet, um generell ahnungslose Menschen empfänglicher zu machen für die Einflüsterungen der Dunkelchonks.
Der nachfolgende Text beschreibt eine Beschwörung Bullrods. Er wurde in uralten verbotenen Archiven gefunden und beschreibt die Tage, Reagenzien und Anrufungen die nötig sind, um Bullrod zu rufen. Es ist aufgrund der vagen angaben innerhalb des Textes anzunehmen, dass er aus der Feder von jemandem stammt, der Zeuge jener Beschwörung wurde, aber kein Kultist Bullrods im eigentlichen Sinne war. So fehlen beispielsweise konkrete Angaben über die Namen der Tempel und die Zahlen, die Bullrod ihnen zuordnet.
Und so kam es, dass man in den Nächten die den schwarzen Freitagen folgten seltsam gekleidete Menschen sah, die Bullrods Brüllen erneut erlagen. Denn Bullrod ist unersättlich und sucht beständig nach Ersatz für jene, die ihm am schwarzen Freitag geopfert wurden.
Sie tragen düstere Roben, die an die Tracht der Bankiers erinnern und schmücken sich mit allerlei Tand aus falschem Gold, um Bullrods Blick auf sich zu ziehn. Unablässig werden Kolonnen aus Zahlen und den Namen der Tempel Bullrods rezitiert, bis Bullrod selber mit einem Brüllen erwacht, das uneingeweihten die Ohren bluten lässt. So wählt er dann erneut jene aus, die er für würdig erachtet und verspricht ihnen das, was sie verlangen.
Jene, die Bullrod beschwören wollen, sollen sich in der Nacht, die dem schwarzen Freitag folgt, zu den Kultstätten begeben, die seit frühester Zeit zu Ehren Bullrods errichtet wurden. Alsbald wird der Kultist sich entkleiden und nun die Kleidung eines Opfers Bullrods anlegen, auf dass Bullrod erkennt, dass man gewillt ist, jene Rolle für ihn einzunehmen. So schmückt er sich dazu mit falschem Gold, um Bullrod zu schmeicheln und zu locken. Und jenes falsche Gold muss das Gold von Betrügern und Hochstaplern sein, denn sie tun wahrlich alles, um Bullrod zu ehren. Daraufhin soll der Kultist jene unheiligen Texte nehmen die für Bullrod einst verfasst wurden; und zwar nur jene, die am potentesten sein Wirken preisen. Lautstark werden die Namen der zahllosen Tempel verlesen und auf jeden Namen folgt die Zahl, die Bullrod dem Tempel gewährt. Es mag eine Zeit dauern bis Bullrod sich manifestiert und es ist niemals gewiss, dass er seine wahre Form annimmt, doch er wird sich zu erkennen geben und hören, was man von ihm verlangt.
Willst du Bullrod beschwören, so benötigst du das Folgende: Die Kleidung eines Bankiers, der an einem schwarzen Freitag durch eigene Hand verstarb. Schmuck aus falschem Gold, der benutzt wurde, um andere zu betrügen. Den Börsenteil einer Wirtschaftszeitung, der in unnachvollziehbarer Weise seltsame Kurssteigerungen enthält, die nur durch Bullrods wirken zu erklären sind.
Begib dich damit nun zum Ort von Bullrods Wirken. In den Tagen und Nächten nach den schwarzen Freitagen scheint es am einfachsten zu sein, Bullrod zu beschwören, denn dann sucht er neue Anhänger, um die alten zu ersetzen, die sich ihm zu Ehren opferten.
An den unheiligen Tagen werden die Rituale vollzogen, um die Dämonen der Sphäre von Thud zu ehren und ihren Beistand zu erbitten. An den Orten der Macht errichte den Altar und dieser ruht auf grauem Stein aus alter Zeit. Drei sollen das Fundament bilden für das Opfer, das es darzubringen gilt und darauf ruht eine Platte entnommen von den dunklen Orten und von fünfeckiger Gestallt. Entzündet werden die Feuer der Lampen und Kerzen; und die stechenden Gerüche der brennenden Opfergaben erfüllen die Szenerie, während fahles Licht den Rauch erhellt und ihn in groteske Formen zwingt. Hört die Gesänge der Jünger des Thud
Malloy Auvh ieir Tzam´y Thud Malloy Nyob kuv´y ny gog ffyzlyd Malloy
Suche die Asche aus verbrannten Städten und trage diese zu den Feldern alter Schlachten. Halte das Schwert des Niedergangs bereit. Entzünde das Rauchopfer in Form von Kohle, Schwefel und Salpeter im Stahlhelm eines Pflichterfüllten und platziere die Kerzen von roter Farbe. Male auf den Feldern alter Schlachten den Kreis der Beschwörung. Entzünde an 5 Enden eine Kerze, denn das Pentagon ist das Symbol des Kriegstriebers. Vermische die Asche mit dem ausgelassenen Fett von lange gefallenen Soldaten und zeichne sein Siegel auf deine Stirn. So nimm dann das Schwert des Niedergangs und rezitiere die Anrufung an den Dämon Kriegstreiber. Irgendein okkultes Gewäsvh in altatlantisch … so ritze dir nach jedem unheiligen Psalm deinen Arm mit dem Schwert und tropfe das Blut in den Kelch mit dem Rauchopfer. Halte den Vertrag bereit, wenn Kreigstreiber erscheint. Er wird versuchen, dich zu verpflichten.
Es ward jetzt viele Nächte her
Das in Büchern alt und schwer
Ein dunkel kaputzierter Mann
Las und über Dunkles sang
Und niederschrieb von dunkler Art
Wie man den Wurmherr rufen tat
Aus dunklen Schluchten weit hinauf
Und welche Dinge man verkauft
Um seinen Zorn nicht zu erzwingen
Und sich in dunkle Welt zu schwingen
Als erstes braucht's, so steht es da
Wenig dunkle Sachen ja
Keine Flaschen starker Sachen
Um keinen Argwohn zu entfachen
Und lesen soll man Jahr für Jahr
Die weißen Schriften, das ist klar
Damit man ist sich stets im Klaren
Was ist zu tun, um mitzufahren
Und man sich nie im Ton vergreift
Ein jeder weiß stets, was es heißt
Die richtigen Worte zu sagen
Um zu erfahren Ortes Lagen
Niemalds spreche mit dem oben
Sonst muss du machen dir viel Sorgen
Über einen Abwurf bald
In Schlünde tief, in Wiesen weit.
Denk daran, auch mitzuführen
Einen Schein, er soll dich küren
Zu einem echten Passagier
Auf des dunklen Wurmes Amtspapier.
Wie aber soll man nun erschaffen
Einen Schein aus weiß Papier
Damit DIE es auch unterlassen
Einen dann zu lassen hier
Als erstes brauchts, mit Feuereifer
Geld in rauhen Mengen bald
Und einen dieser kleinen Kneifer
Der Löscher in die Scheine knallt
Außerdem auch einen Schalter
Den zu bauen ist nicht schwer
Und noch dazu einen Verwalter
Der dann hält als Opfer her
Nun man sollte Übergeben
Geld in angemessener Zahl
Genaue Meng' ist zu erfragen
Bei unfreundlichen Alt und Grau
Nun entzündete man ein Feuer
Man Rufe Laut. „Ich zahle jetzt
Meinen Preis und Mehrzwecksteuer
Für eine Fahrt mit dem, der hetzt.“
Nun verbrenne man die Scheine
Den Verwalter noch dazu
Und warte auf den Wurm mit Leine
Auf dem der alte Dämon fuhr
Aber es sei zu beachten
Zahlen stehts, Gehabe gut
Sonst wird dich Untmahka verachten
Und dich werfen in die Glut.
In dunklen Räumen, wohlgepachtet
Wo Mensch den anderen verachtet
Wo Glocken klingen in der Nacht
Wie Telefones ihrer Macht
Da sitzt ein Mann mit starrem Aug'
Die ander'n an den Nerven saug'
Und spricht sogleich in rauhem Ton
Und einem ganz eindeut'gen Hohn
Zu dir wie durch ein Mikrofon
Das dir die Ohren bluten schon
Verspricht dir viel und noch viel mehr
Doch seine Worte bleiben leer
Von Sinn, von Komik und noch mehr
Ich kann verstehn, das nervt dich sehr
Doch musst du verstehen, dass jeder ihn kennt
Den man Ilovitus nur nennt
Und das am liebsten jeder flennt
Und rennt und rennt und rennt und rennt
Nun will ein jeder wissen doch
Wie man ihn zu beschwör'n vermocht
Vielleicht, um ihn einmal zu schlagen
Oder auch mal zum beraten
Schließlich ist er, du musst gestehn
Der Meister seines Faches
Und willst du den Weg zu Ende gehn
So sag ich dir, nur Mach es
Doch liegt ein schwerer Weg vor dir
Denn er will dich nicht hören
Redet nur, will dich nur stören
Dass du doch wählst kurz die vier
Kommst dir ziemlich verarscht vor
Wenn du mit ihm redest
Doch tust du's schließlich, sieh dich vor
Dass du nicht Schließlich betest
Zu der Göttin oder so.
Es ist nicht schwer mit ihm zu sprechen
Doch erfordert es Versprechen
An den Geist der Todeswut
Dass du bereitet eine Glut
Auf der du Wasser dann erhitzt
Bis es dir in die Fresse spritzt
Damit du stets bist sehr bereit
Falls der Dämon dann doch schreit
Weil du ihn in der Klemme hast
(Eine Sache die er hasst)
Und du versuchst in zu erpressen
Damit du dran denkst, es zu vergessen
Versuch gar nicht mit ihm zu verhandeln
Am Ende wird er dich doch verwandeln
In ein sabberndes Getüm
Denn er ist stets ungestüm
Wenn er redet von Dingen und Sachen
Über die du würdest lachen
Und wenn er dir noch verspricht
Dass er deine Steuern senkt
Dir gehört eine gewischt
Wenn du ihm Beachtung schenkst
Ignoriere ihn doch mal
Aufgeben wird er dann ganz fahl
Und du kannst ihm schnell erklären
Warum du ihn jetzt sprechen musst
Vielleicht um Gelder zu vermehren
Oder wozu du hast auch Lust
Danach lege schnellstens auf
Die Zirbeldrüse, die läuft heiß
Und Fege die Gedanken weiter
Das Leben, das bleibt still und heiter
Zumindest meist.