Das, was wir Thud nennen, gleicht einer unsichtbaren, ungreifbaren Reflexion, die uns wie ein Ort erscheint und doch ist Thud eher ein Zustand denn ein Ort. Ein Zustand, vieleicht der einen unsichtbaren Ort erzeugt, an dem unsichtbare Kräfte wirken, weit jenseits der Vorstellungskraft gewöhnlicher Menschen, die die Energien des Reiches den sie bewohnen verstärken und die Menschen, die dort verkehren, beeinflussen. Am Anfang war Thud nur ein amorpher Nebel ohne Auswirkung, oder nicht mal das. Thud war nichts und nicht existent und nicht einmal das war Thud denn Thud war nicht. Thud, das Irdische und die „himmlische Sphäre“ waren im Einklang und alles war Eins und nicht vorhanden. Das ist das, was wir Natur nennen, oder das was vieleicht Tiere empfinden und einem Zustand entspricht, der als reine Existenz oder bloßes Sein beschrieben werden kann. Als der Mensch sich dann vom reinen „Sein“ als Daseinsform abwandte, da war es das Thud Struktur bekam.
So hört nun die Geschichte über das Reich von Thud, über seine Bewohner und die Pforten, die man durchschreiten kann, um Zugang zu jenem Reich zu erlangen, welches man gemeinhin das Unterste der Reiche nennt. Man sagt, die Welt sei das irdische Reich. Jene Sphäre, in der die Menschheit verkehrt und ihr Tagwerk verrichtet und daneben, so heißt es, gäbe es die göttlichen Sphären der Erkenntniss, wo jene letzte Stufe die Auflösung des eigenen Seins bedeutet. Doch nur wenige wissen, dass das irdische Reich überlagert wird vom unsichtbaren Reiche Thud und in jenem verkehren die Dämonen und Teufel und jene Wesen, die aus blankem Eigennutz dem Menschn schaden wollen und ihn drängen, die Dinge zu tun, die sie stärken. Und mancher meint, er würde etwas lieben und lässt nicht ab davon und blickt man durch die Nebel, die das Reich Thud verdecken, so mag man einen der Dunklen erkennen, der an unsichtbaren Fäden zieht und jene glauben lässt, das was sie da lieben sei unersetzlich. Jene dunklen Wesen, die sich parasitengleich an den Schwachen und Dummen laben und sie ihrer Lebenskraft berauben, jene dunklen Schemen, unsichtbar für jene, die nur irdische Augen ihr Eigen nennen, fressen sich satt und voll und feiern im dunklen Reiche Thud ihr Fest, denn die Zahl derer, die bereit sind verzehrt zu werden, steigt von Tag zu Tag. Und diese dunklen Schatten, einer unsichtbaren Bedrohung gleich über uns schwebend, denn die Hölle ist oben, jene nennen wir Dämonen und sie sind die Herrscher von Thud.
Nur wenige haben die Reiche von Thud erblickt und noch weniger kehrten mit genug Verstand zurück davon zu berichten, denn Thud fordert Tribut von allen, die töricht genug sind seine Pforte zu durchschreiten. Und so ist wenig bekannt, doch das, was wir wissen, lässt uns schaudern, wenn in tiefer, dunkler Nacht an den Feuern der unheilgen Rituale im Singsang düsterer Beschwörungen der Name Thud genannt wird. Doch so lasst mich nun beschreiben, was ich einst sah im Reiche Thud, denn ich bin einer, der zurückkehrte, um zu berichten und zu warnen jene, die glauben, das was sie dort tun geschieht aus ihrem Willen.
Und es ward, dass ich erblickte vor mir die Tore von Thud und sie sind nicht vergleichbar mit dem, was der Mensch ein Tor zu nennen pflegt. Unvorstellbar sind sie in ihrer Dimension und doch so winzig, dass man glauben mag ein Durchschreiten sei unmöglich. Allein das Erblicken eines der Tore von Thud mag einen gefestigten Menschen in den unvermeidlichen Wahn treiben, denn sie sind nicht dafür gedacht vom menschlichen Auge erblickt zu werden; und doch sah ich sie dort vor mir. Im wüsten Umland vor mir sah ich es. Ein Tor von solchen Ausmaßen das es den Horitzont vor mir zur Gänze einnahm und es schien wie eine Mauer aus dem reinen Wahnsinn tausender Geisteskranker, dessen Irrsinn auf den Pforten waberte und unheilige Verheißungen versprach. Doch darf man nicht dem Glauben erliegen es gäbe einen Weg zu jenen Toren, denn die Sphären Thuds umgeben uns beständig und so liegt es in ihrer Natur, dass auch die Pforten, die ins Reiche Thud führen, beständig um uns herum wabern und schleichen und uns locken und mit ihren endlsen Verheißungen jene locken, die schwach sind, ohne dass sie erkennen würden, dass sie jene Pforten durchschreiten, die nicht durchschritten werden dürfen. Denn die Natur des Menschen lässt es nur schwerlich zu, solche wahnbringenden Dinge zu bemerken, und doch reihen sich vor den Toren zu jeder Stunde eines jeden Tages und jeder Nacht tausende verlorener Seelen, um Einlass zu verlangen, doch keiner wird die Tore sehen, wie sie wirklich sind, und jeder wird kämpfen, schachern und feilschen, um zuerst Einlass zu erhalten. Und jene, die dort Einlass verlangen, in die Sphären von Thud, ahnen nicht, dass sie sich schon dort befinden, denn die endlose Ödniss, jene seelenzerfetzende Leere, die die Tore umgibt, sind bereits Thud, denn sie bilden das Reich von Larry, dem Dämon der Leere, und jener pflanzt den Samen der Leere in viele, auf dass sie wandern zu den Toren von Thud, damit diese Leere gefüllt werde mit Dingen, die sie glauben zu lieben und ohne die sie nicht sein können. Und dergestallt ist Thud, dass sich die Tore und Zugänge zu jenem unsichtbaren Reich in Thud selber befinden und aus diesem resultieren. Und so vergiss nicht, dass Thud zwar durch die Tore zu erreichen ist, sich Thud aber aufgrund seiner Natur überall befindet und dieser Umstand macht es, dass man Thud nicht durch die Tore betritt, denn die Tore sind in Thud und Thud ist so allumfassend, wie das irdische Reich des Menschen. Und so also schritt ich durch die Massen der klagenden und wütenden, der Betrüger und der Wahnsinnigen, und öffnete die Tore zu jenem verfluchten Reich.
Durchschreite mit mir die Tore von Thud und sieh, was liegt, dort unsichtbar in jenem Reich, dass dem Sichtbaren so nah und doch so unendlich fern ist. Der Nebel der Unwissenheit lichtet sich und gibt den Blick frei auf jene Reiche, aus denen Thud besteht. Denn Thud ist wahrlich nicht nur ein Reich, sondern wie es seiner Natur entspricht so vielfältig und unförmig, dass man meinen möchte, man könne es begrenzen, ja differenzieren, oder seine einzelnen Teile beschreiben, bis man voller Entsetzen festellt, dass allein die Summe der Bestandteile von Thud dem Unendlichen so nahe liegt, dass sie selbst Thud sind, und aus der Masse der einzelnen Teile wird wieder Eins, obwohl jedes Teil einzigartig ist und auf seine weise Thud zur Gänze in sich trägt. Will man jene Teile beschreiben, so mag man vieleicht Worte verwenden, die an Reiche oder Gebiete denken lassen, doch dies ist so nicht richtig und doch ist solcherlei Beschreibung die Einladung, die es zulässt Thud und das was Thud ist zu beschreiben. So scheint es also, dass Thud aus vielen solcher Reiche besteht, doch bilden sie nie eine Einheit; nichtmal jene Teile, die ein Reich bilden, denn sie sind überall in Thud. Doch genug der komplizierten Formeln und der Versuche zu beschreiben, was unbeschreibar bleiben soll, und so beschränken wir uns hier auf jenes Wissen, das zu vermittlen möglich scheint.
Ein weiterer Versuch die Reiche von Thud zu beschreiben Selbst wenn die Reiche von Thud nicht beschrieben werden wollen, so will ich den Versuch in einer klaren Stunde wagen und mich auf das beschränken, was ich dazu weiß. Thud überlagert unsere Welt und ist allumfassend. Doch hier und dort bilden sich Wirbel besonderer Energie und jene bilden Reiche, die wir „die Realms“ nennen. Jeder dieser Realms weist gewisse Besonderheiten auf, die von und durch seine Bewohner hervorgerufen werden und von und durch jene beeinflusst wurden, die diese Reiche schufen. Es sind gewisse Ballungen ähnlicher Energien, die nicht zusammenhängen müssen, und doch tun sie dies in Thud, das so anders ist. Es scheint, als unterstehe jeder dieser Realms einem Herrscher, einem Wesen von überaus großer Macht, so dermaßen erfüllt von einer gewissen Kraft, dass jene Herrscher in der Lage sind über Thud hinaus in unsere Welt zu wirken. Und so ist jeder Realm ein Spiegelbild des Herrschers und der Kräfte, die dieses Reich vor langem schuf, oder jeder Herrscher ist ein Spiegelbild seines Reiches. Es scheint derzeit 23 besonders starke Reiche zu geben; jene unterliegen zwar Streitigkeiten untereinander um die Kräfte, die sie am leben halten, doch vernichten sie sich niemals völlig. Wenn du Einlass verlangst in Thud ist es nicht unbedingt so, dass du dich dann in einem Realm befindest. Der Realm sucht nach dir und bildet sich um dich und so erschließt sich dir nach und nach das ganze Reich und die ganze Sphäre von Thud. Doch kannst du auch am Nexus der stärksten Kräfte in jener Welt nach den Toren suchen und so gezielt in jenen Realm eindringen, den du für dich am nutzbringensten erachtest. Doch hüte dich, denn nicht nur die Herrscher verkehren dort. Jeder Realm wird auch bevölkert von den Generälen und niederen Dämonen, gebildet aus dem Realm selbst und aus jener unfassbaren Kraft und selbst jene Kräfte, die nicht bewusst den Realm bevölkern, bilden Kreaturen, die dem entsprechen, was in unserer irdischen Welt vieleicht Vögel, Fische oder Nagetiere wären. Selbst jene kleinsten Wesen vermögen ungeheure Kräfte auszuüben auf die Menschen, die achtlos zulassen, dass die Kräfte des Realms und Thuds selbst sie verzehren.
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Es scheint, als sei die Sphäre von Thud unterteilt in Realms. Jeder dieser Realms untersteht dabei einem der Herrscher und entspricht somit seinem Herrschaftgebiet. Es ist fraglich, ob diese Gebiete innerhalb der Sphäre von Thud stabil sind. Vielmehr ist anzunehmen, dass sich die Grenzen aufgrund interner Streitereien permanent verschieben oder, was wahrscheinlicher ist, sich die Realms aus unzusammenhängenden Teilen der Sphäre von Thud zusammensetzen. Es ist ebenso wahrscheinlich, dass es innerhalb der Realms dennoch stabile Zonen gibt, die dauerhaft unter der Herrschaft eines der Dämonen stehen. Diese Gebiete befinden sich meist am Schnittpunkt der Energien, die die Tempel in Thud zu Ehren der Dämonen erzeugen. Diskordier, die feinfühlig genug sind, verspüren unbehagen an diesen Orten, denn sie gelten gemeinhin als unheilig und es wird dringend empfohlen diese Orte zu meiden. Ausgehend vom Zentrum eines jeden Realms, das vom Thron des jeweiligen Herrschers markiert wird, breiten sich konzentrische Kreise aus, in denen die Generäle und niederen Dämonen verkehren. Ungebundene Dämonen unterliegen nicht den Grenzen der Realms, halten sich jedoch bevorzugt in den Teilen auf, die für sie das beste Habitat bilden.
Beschwörung zum öffnen der Tore von Thud
Yazchtarr-Niyrrty malloy ffyzlyd nü kvattour. Etyam ghy la tzam ntawm auvh phthau. Y Ieir tza'y tzo pazuhl Thud. Malloy Yazchtarr-Niyrrty.
Wer auf den Beistand der Götter verzichten möchte, der verwende folgende Formel:
Y Ieir tza'y tzo pazuhl Thud.
Beschwörung zum Schließen der Tore von Thud:
Y mawr tza'y tzo Jeltrr Thud.
Schließe die Tore nur, wenn du Thud bereits verlassen hast.
Suchst du den Ausgang aus Thud, so suche den Tempel des Chaos. Dort wirst du zwei Torflügel sehen mit Halbmondförmigen Griffen und vier Stufen musst du gehen, bevor du Thud verlassen kannst. Jede Stufe wird etwas von dir fordern und du wirst Thud nicht so verlassen können, wie du in Thud gewesen bist. Selbst dieses Unterfangen ist nicht ohne Gefahr, denn viele schon befanden sich auf den Stufen, doch verloren die Tore aus den Augen und wandelen nun über jene endlosen Treppen auf der Suche nach dem Weg. Also mache dir dein Ziel bewusst und erklimme Stufe für Stufe, und wenn du die Tore erreichst, dann musst du noch den Wächter überwinden. Dieser wird drei goldene Äpfel von dir verlangen, die dreifach geladen sind. Er ist unbestechlich und du kannst nicht verhandeln. Zeig ihm die Äpfel auf der letzten Stufe und die Tore des Ausgangs aus Thud werden sich öffnen. Doch bedenke, dass du Thud niemals so verlassen wirst, wie du es betreten oder erlebt hast.
Es gibt allerdings auch jene Fälle im Reich Thud, da hat der Wächter des Ausgangs ein Einsehen und wird sich vieleicht zu dir auf eine Stufe begeben, die unterhalb der Ausgänge liegt. Er wird dir vieleicht anbieten, dir die Tore zu öffnen und du wirst hindurchgehen können, doch ist es ungewiss, ob du auf jene Weise Thud wirklich verlässt, oder dich nur in eine weitere Illusion von Thud begibst.
Jene Formeln, die ich bereits beschrieben habe, sind die Geheimgänge und Abkürzungen nach und aus Thud, die nur die Kundigen beschreiten können. Mit ihnen umgehst du die Wächter der Tore und die Tore selbst, doch nur die höchsten Kenner der Zustände der Welt, deren Licht hell genug brennt, können in diesen finsteren Kanälen wandeln und werden ihr Ziel finden. Benutze sie nicht leichtsinnig.