Baphelmoth ist ein wahrlich intressanter Zeitgenosse in den Sphären der dämonischen Herrscher. Im Gegensatz zu seinen Brüdern und Schwestern, sofern man Abscheulichkeiten wie Dämonen überhaupt in solch einer Weise klassifizieren kann, legt er keinen Wert darauf, ein eigenes Reich zu unterhalten. So wandert er denn in den Realms umher und verbreitet hier und dort seinen Unfug, sofern er denn kann, denn die Art und Weise, wie er seine Energie und Macht erhält, ist ebenfalls eher ungewöhnlich im Reiche der Dämonen, und auch hier scheint Baphelmoth wenig bis keine Ambitionen zu besitzen, etwas daran zu ändern. Verrmutlich weil er weiß, dass die Quelle seiner Kraft nie völlig versiegen wird und er selbst so oder so immer die nötige Macht bekommt, die er benötigt.
Baphelmoth ist der Dämon der Angst, dass die eigene Religion (oder Glaubensmodel) nicht die richtige sein könnte und das der einzige Weg, sich selbst zu bestätigen, darin besteht, alles andere als falsch und teuflisch zu bezeichnen, um es dann mit Fug und Recht auszurotten, zu verbrennen und von der Erde (oder von sonnstwo) zu tilgen, und zwar mit Stumpf und Stiel. Und genau hier liegt die Quelle der Macht Baphelmoths. Denn es sind die Fähigkeiten, die die Anhänger der Religionen den in ihren Augen falschen Religionen und Göttern andichten und unterstellen, die er für sich beansprucht (denn schließlich tut das ja kein anderer) und wenn einer behauptet, der Gott seines Gegenübers wäre diabolisch und würde Feuer spucken, so wird Baphelmoth ebenso auftreten, und das nur um den Ankläger in seiner Meinung zu bestätigen, ehe dieser von Baphelmoth höchstselbst in den Thud gezogen wird, wo er eine persönliche Version seiner eigenen Hölle erfährt, wobei er den Angeklagten meist unbeabsichtigt direkt mitnimmt. Aber das Wesen von Baphelmoth ist wesentlich komplexer und vielschichtiger, als es den Anschein haben mag. Jemand, der über Baphelmoth bescheid weiß und diesen rufen möchte, wird seine liebe Not haben, denn er legt sehr viel Wert darauf, dass der Glaube an das Böse im augenscheinlich falschen Gott nicht gespielt, sondern wirklich und wahrhaftig ist. So scheint es das Privileg der Unwissenden zu sein, Baphelmoth meist genauso unwissend herbeizurufen. Grade Anhakawanha, der Herrscher des Realms der Seelenfänger, steht in Opposition zu Baphelmoth und hasst diesen abgrundtief, und obwohl er um die Quelle seiner Macht weiß, kann er doch nichts unternehmen, um ihn in die Schranken zu weisen, denn dies würde bedeuten, dass er seinen eigenen Anhängern ihr Feindbild nehmen müsste und dies wiederrum würde ihn selbst seiner Macht berauben. Baphelmoth selbst kann beschworen werden, indem man okkulte Bücher oder Gegenstände verbrennt (und daher taucht er meist ganz unbeabsichtigt auf). Wenn er dann erscheint, nimmt er häufig die Gestallt einer Ziege an, die auf ihren Hinterbeinen läuft. Er bevorzugt es, eine englische Schuluniform mit kurzen Hosen und eine Melone zu tragen und hat häufig eine Schleuder in der Tasche, wie ein rüpeliges Schulkind. Nicht selten wird er mit einer Teetasse beschrieben, die er manierlich vor sich hält (und zwar mit abgespeiztem Finger wie es sich gehört) und aus der er gelegentlich trinkt, während er seinen Beschwörer mit einem Blick betrachtet, der vor Überheblichkeit nur so strotzt. Seltener soll er auch auf einem Witchboard erschienen sein.
Wenn Baphelmoth spricht, dann ist seine Stimme ungewöhnlich ruhig, aber dennoch ebenso überheblich wie sein Blick, nur gelegentlich unterbrochen von einem unkontrolierten Meckern, das er selbst nicht sonderlich zu mögen scheint. Am Häufigsten hört man ihn den Satz sagen „Ich bin so Okkult“, direkt nachdem er beschworen wurde.
Baphelmoths Name kann nur korrekt ausgesprochen werden wenn man den Mund voll hat mit trockenem britischem Teegebäck.