, was ist das eigentlich? Nun, Rainbow Magic ist eher ein Gefühl, eine Art Grundeinstellung des Lebens gegenüber, welche besagt, dass es gilt die schönen Seiten des Lebens hervorzuheben, das Wundervolle zu erkennen und zu zelebrieren. Es ist im Grunde die Philosophie von der Umgestaltung der subjektiven Realität zum eigenen Wohl und wird in der Regel von Candywitches praktiziert, wenn auch meist eher intuitiv. Dabei geht es im Großen und Ganzen nur darum, dass sich die Candywitch innerhalb der sie umgebenden Welt so wohl wie möglich fühlt, und dies wiederum geschieht durch die bewusste Manipulation von persönlicher Meinung, Wahrnehmung und einer ordentlichen Portion Ignoranz gegenüber den Meinungen anderer, die die Candywitch betreffen. Eine Candywitch, die sich rundum wohl fühlt, surft im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Regenbogen.
Wo Phools komplexe Zauber anwenden müssen, benötigt eine Candywitch nur ein wenig Glitzer und den ein oder anderen Spruch oder Tanz, um ebenbürtige Resultate zu erzielen. Es wird vermutet, dass dies in direktem Zusammenhang mit der Art und Weise, wie Candywitches die Welt verstehen, die sie umgibt, steht. Anscheinend existiert hier eine Art natürlicher Begabung für die Anwendung von Rainbow Magic und man vermutet ganz offen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass nahezu alle Candywitches weiblich sind und der Annahme, dass Eris ein Mädchen sei, gibt. Somit könnte man alle Candywitches als Schwestern der großen Mutter interpretieren, die unter ihnen einen gleichberechtigten Platz einnimmt. Vermutlich rührt daher die sagenumwobene Kraft der Candywitches (Wir Phools nennen das übrigens nicht ganz neidlos „die große Bevorzugung“)
Candywitches begreifen die Rainbow Magic auch als Sinnbild für das Chaos selbst, das sich ihrer Philosophie nach ebenso wie der Regenbogen aus allen bekannten Facetten des Spektrums zusammensetzt und damit alles in sich vereint. Man mag daher auch sagen, dass Rainbow Magic eine sehr reine, vieleicht sogar die reinste aller Magieformen ist, die derzeit existieren. Durch diesen Umstand begünstigt, verfügen die Anwender der Rainbow Magic über das Chaos als Summe aller Aspekte. Da die Anwendner in der Regel den Coven der Candywitches angehören, können auch nur jene die Urkräfte des Chaos zu ihren Gunsten nutzen (Merke: Phools bedienen sich zu diesem Zweck des Erismorphings). Sie sind damit zwar nicht unbedingt „mächtiger“ als Phools, sondern nutzen im Grunde nur die selbe Quelle auf eine andere Art.
Rainbow Magic bezieht sich somit irgendwie direkt auf die legendäre Aussage von Eris im Gespräch mit Malaclypse dem Jüngeren:
„Wenn es das ist was ihr wollt“
„Niemand will, es alle hassen es“
„Oh gut, dann lasst es einfach“
, indem sie genau das macht. Sie lässt einfach das bleiben, was man nicht will oder was man hasst. Im Zusammenhang damit lassen sich Parallelen zur Comapony Cabal wiedererkennen, das eine ähnliche Grundeinstellung der Welt gegenüber symbolisiert. Wen wundert es da schon, dass auch Anhänger der Rainbow Magic kleine, dicke, weiße Einhörner mit bunter Mähne und Schweif als mächtiges Symbol und Krafttier verehren. Eine weitere Verbindung von Rainbow Magic mit der Comapony Cabal lässt sich finden, wenn man die Philosophie beider vergleicht. So ist es in der Comapony Cabal durchaus Brauch, erstmal alles glauben zu können was man will, solange man damit seiner Umgebung einen gewissen farbenfrohen Anstrich verleiht. Auch der wichtigste Zauber der Candywitches zeigt hier unleugbar die Prinzipien, die hinter der Rainbow Magic und der Philosophie der Comapony Cabal stehen.
Vieleicht kann auch nur eine Candywitch die ganze Dimension der Rainbow Magic erfassen und jeder Versuch, diese näher zu beschreiben ist unweigerlich zum Scheitern verurteilt. Fest steht jedoch, dass es jene Anwender der Rainbow Magic gibt und sie diese auf eine solch spielerische und intuitive Weise praktizieren, dass alleine das schon Magie darstellen könnte.