Politterapeuten behandeln Menschen, die sich durch die Beschäftigung mit Politik in Wahnvorstellungen verrannt haben.
Von einem politterapeutischen Standpunkt aus gibt es keine politische Meinung die sich hinreichend von etwa Fußballfantum abgrenzen ließe. Nicht nur, dass nur in den seltensten Fällen eine politische Diskussion in irgendeinem konstruktiven Vorschlag endete, die Anhänger einer politischen Meinung sind sich in den seltensten Fällen klar, weswegen sie sich irgendwann einmal für diese Meinung entschieden haben.
Während aber etwa ein Fußballhooligan sein Hobby von der Realität abgrenzen kann, so ist Politikhooliganismus (wenn es in der Regel auch nur Fantasien sind, in der sich die grünen, roten, braunen, schwarzen oder sonstwie gefärbten geistig gestörten Patienten hingeben) nicht in der Lage sein Hobby als solches zu erkennen und glaubt es wäre die Realität.
So wenig wie ihm seine eigenen Motive klar sind, so wenig sind es die der politischen Gegners, der mehr Gespenst ist als irgendeine tatsächlich existierende Person. Der erkrankte neigt dazu viel Zeit in pseudorationale Argumentationen zu stecken, da er einen Grund braucht um andere Menschen zu bestrafen. Dadurch erhebt er sich auch moralisch über seinen „dämonischen“ Gegner, der für ihn eine Art Untermensch oder Unmensch ist, während er Übermensch oder guter Mensch ist.
In der Regel wird behauptet er könne so eine Art „bessere Gesellschaft“ in der mehr „Gerechtigkeit“ herrscht erschaffen. Oder es wird von „Toleranz“ geredet, damit ist dann natürlich nur Toleranz für die eigene Scheiße gemeint, sobald sich irgendwer anders etwas erlaubt erweisen sich die Toleranzprediger dann als die intolerantesten Menschen überhaupt.
Die Polittherapeutische Aufgabe ist es dann, den Patienten spielerisch in das erleben von Gewalt und Demütigung einzuführen, bis er erkennt, dass er all diese pseudorationalen Begründungen gar nicht braucht um andere Menschen wie Tiere zu behandeln und die „Menschheit“ in seinem Kopf, die er zu „erziehen“ gedenkt, ein diffuses Wahngebilde aus Ressentiments und frühkindlichen Traumatas ist.
Angeblich stecken hinter den Polittherapeuten eine calvinistische neoliberale Sekte, die die Menschen unpolitisch machen wollen damit sie empfänglicher für die kapitalistischen Ideologien sind, die auf Vereinzelung und Mißtrauen beruhen. Es ist aber so unglaublich schwierig gegen einen ausgebildeten Polittherapeuten zu argumentieren, dass diese These als Verschwörungstheorie abgetan wird.
Dennoch halten sich die Gerüchte hartnäckig, dass die Therapeuten so etwas sind wie Metahooligans der Politik.
Es soll sogar Fälle gegeben haben, wo der Patient den Therapeuten überzeugte, sich seiner politischen Meinung anzuschließen. Solche Therapeuten verlieren dann natürlich umgehend ihre Zulassung.