Gender, Diversität und Verwandtes

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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von fehlgeleitet »

Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Jeder der das weiss, weiss auch, dass sein Misserfolg in diesem System als Lohnabhängiger beinahe garantiert ist, er sich also vergebens abstrampelt.
Ob ein Ergebnis ein "Misserfolg" ist oder nicht, hängt bekanntlich überhaupt nicht davon ab, ob und inwieweit es mit den je eigenen individuellen Zielsetzungen zusammenfällt oder nicht. :roll:

Formulier' den Satz doch mal so, dass er nicht so aussieht wie eine offensichtliche Falschheit.
Der Lohnarbeiter nimmt richtigerweise an, dass er in dieser Gesellschaft ganz offensichtlich keine Wahl hat, als von Lohnarbeit zu leben. Sein Fehler ist nun zu glauben, dass die Lohnarbeit auch sein Mittel sei, um in dieser Gesellschaft zurechtzukommen.

Das ist in erster Linie nicht seine Schuld, sondern liegt vor allem an der Ignoranz von den Gewerkschaften, sowie von sogenannten "linken" Organisationen mit wirren Ansichten, die du als pragmatisch beschreibst.
Bei Staat, Kapital, Massenmedien und rechten Parteien würde ich nicht von Schuld reden, die sind schliesslich offensichtlich Feinde und handeln ihren Zielen gemäss sachgerecht.
"Die Lehre vcn Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist" (Lenin)

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Tarvoc
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von Tarvoc »

fehlgeleitet hat geschrieben:Der Lohnarbeiter nimmt richtigerweise an, dass er in dieser Gesellschaft ganz offensichtlich keine Wahl hat, als von Lohnarbeit zu leben. Sein Fehler ist nun zu glauben, dass die Lohnarbeit auch sein Mittel sei, um in dieser Gesellschaft zurechtzukommen.
Aha. Also sein Fehler ist, etwas Richtiges zu glauben. Die Lohnarbeit ist leider sein einziges Mittel, um in dieser Gesellschaft (mehr schlecht als recht) "zurechtzukommen". Das zeichnet einen Proletarier nunmal aus, dass er nichts anderes zu verkaufen hat als seine Arbeitskraft.

...Oder meinst du mit "zurechtkommen" wieder irgendwas ganz anderes als das, was das Wort normalerweise bedeutet? :roll: :ugly:
fehlgeleitet hat geschrieben:Das ist in erster Linie nicht seine Schuld, sondern liegt vor allem an der Ignoranz von den Gewerkschaften, sowie von sogenannten "linken" Organisationen mit wirren Ansichten, die du als pragmatisch beschreibst.
Äähh, was liegt jetzt an der Ignoranz von Gewerkschaften und linken Organisationen? Dass der Arbeiter nur seine Arbeitskraft zu verkaufen hat? Oder dass er (richtigerweise) glaubt, nur seine Arbeitskraft zu verkaufen zu haben? :kopfkratz:
fehlgeleitet hat geschrieben:Bei Staat, Kapital, Massenmedien und rechten Parteien würde ich nicht von Schuld reden, die sind schliesslich offensichtlich Feinde und handeln ihren Zielen gemäss sachgerecht.
Also wenn jemand intentional und zweckgemäß handelt, dann hat er an seinem Handeln keine Schuld. Klar, logisch, äh... was??? Erzähl das mal einem Richter: "Ich bin nicht schuld an dem von mir begangenen Mord, denn ich wollte ja morden!" :rofl:
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von fehlgeleitet »

Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Sein Fehler ist nun zu glauben, dass die Lohnarbeit auch sein Mittel sei, um in dieser Gesellschaft zurechtzukommen.
Aha. Also sein Fehler ist, etwas Richtiges zu glauben. Die Lohnarbeit ist leider sein einziges Mittel, um in dieser Gesellschaft (mehr schlecht als recht) "zurechtzukommen". Das zeichnet einen Proletarier nunmal aus, dass er nichts anderes zu verkaufen hat als seine Arbeitskraft.
Nur weil du auf Lohnarbeit angewiesen bist, ist Lohnarbeit noch lange nicht dein Mittel. Die Lohnarbeit ist vielmehr das Mittel der Kapitalisten um ihr Kapital zu vermehren, dessen Interessen antagonistisch zu denen des Lohnarbeiters stehen, ausser eben das Lohnarbeit überhaupt stattfindet.

Der Lohnarbeiter arbeitet um leben zu können. Doch der Lohn bemisst sich überhaupt nicht an den Bedürfnissen des Lohnarbeiters und inzwischen noch nicht mal an der Reproduktion. Ein globaler Arbeitsmarkt verspricht stets frischen Nachschub.
Working poor und so. Klingt fast wie living dead :-|
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Das ist in erster Linie nicht seine Schuld, sondern liegt vor allem an der Ignoranz von den Gewerkschaften, sowie von sogenannten "linken" Organisationen mit wirren Ansichten, die du als pragmatisch beschreibst.
Äähh, was liegt jetzt an der Ignoranz von Gewerkschaften und linken Organisationen? Dass der Arbeiter nur seine Arbeitskraft zu verkaufen hat? Oder dass er (richtigerweise) glaubt, nur seine Arbeitskraft zu verkaufen zu haben? :kopfkratz:
Wenn Gewerkschaften um Arbeitsplätze kämpfen und dafür Lohnverzicht üben, oder wenn "Linke" die Chancengleichheit als einen Weg zu einem Kapitalismus mit menschlichen Anlitz erklären, so tragen sie zur Zersetzung des Klassenbewusstseins bei, im Falle der Gewerkschaft auch zur Verelendung.
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Bei Staat, Kapital, Massenmedien und rechten Parteien würde ich nicht von Schuld reden, die sind schliesslich offensichtlich Feinde und handeln ihren Zielen gemäss sachgerecht.
Also wenn jemand intentional und zweckgemäß handelt, dann hat er an seinem Handeln keine Schuld. Klar, logisch, äh... was??? Erzähl das mal einem Richter: "Ich bin nicht schuld an dem von mir begangenen Mord, denn ich wollte ja morden!" :rofl:
Ein Richter wird darüber kein Urteil fällen, er ist ja Teil des Systems das weg muss. Es ist mein Vorwurf an Gewerkschaft und "Linke", dass sie sich effektiv wie Agenten der Bourgeoisie aufführen, obwohl sie es nicht sein wollen.
Ich sage ja, dass politische Bewusstsein ist auf einem niedrigen Niveau.

Nicht umsonst spreche ich von Phase 0, wir müssen leider bei Square 1 anfangen, sozusagen :-(
Danken können wir es unseren Ahnen, die ihr Leben der Erstarkung von Staat und Kapital gewidmet haben. Vergessen kann man sie wirklich allesamt.
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von Tarvoc »

fehlgeleitet hat geschrieben:Nur weil du auf Lohnarbeit angewiesen bist, ist Lohnarbeit noch lange nicht dein Mittel.
Himmel! Du verstehst also schon auf grundlegender sprachlicher Ebene nicht, was es bedeutet, zu sagen, dass etwas ein Mittel ist. Kleiner Tipp: Als Mittel kann etwas überhaupt nur im Hinblick auf einen bestimmten Zweck bezeichnet werden. Und in Bezug auf seinen Zweck, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, um überhaupt leben zu können, ist Lohnarbeit allerdings ein Mittel des Lohnarbeiters. Dass er sich damit selbst zum Mittel für ganz andere Zwecke macht, ist richtig, ändert daran aber überhaupt nichts.
fehlgeleitet hat geschrieben:Der Lohnarbeiter arbeitet um leben zu können. Doch der Lohn bemisst sich überhaupt nicht an den Bedürfnissen des Lohnarbeiters und inzwischen noch nicht mal an der Reproduktion.
Das bedeutet aber nicht, dass Lohnarbeit für den Lohnarbeiter kein Mittel ist, sondern dass es kein gutes Mittel ist - kein auf diesen Zweck hin ausgelegtes bzw. konstruiertes Mittel. Wenn ich, um einen Nagel in die Wand zu hauen, ein Buch statt eines Hammers benutze (z.B. weil ich keinen Hammer habe), ist das Buch trotzdem mein Mittel zum Einhauen des Nagels. Im Übrigen bemisst sich nach bürgerlich-kapitalistischer Maßgabe (nach der auf dem Arbeitsmarkt leider auch die Arbeiter rechnen müssen, wenn sie zumindest einen Lohn haben wollen) der Lohn sehr wohl an den "Bedürfnissen" des Lohnarbeiters, weil nämlich alles, was über die bloße Reproduktion der Arbeitskraft hinausgeht, nicht "Bedürfnis" ist, sondern Luxus. Wonach bemisst du denn das Bedürfnis?

Ganz im Ernst: Mit diesem Satz hast du allenfalls ein paar Illusionen über dieses Verhältnis aus dem Weg geräumt, an die ohnehin kaum noch geglaubt wird, aber zu seiner wirklichen Aufhebung buchstäblich nichts beigetragen.
fehlgeleitet hat geschrieben:[...] wenn "Linke" die Chancengleichheit als einen Weg zu einem Kapitalismus mit menschlichen Anlitz erklären, so tragen sie zur Zersetzung des Klassenbewusstseins bei [...]
Also ist das Bewusstsein für dich buchstäblich Selbstzweck oder wie? Dass es nicht zu irgendwelchen sichtbaren Resultaten führen wird, sagst du ja selbst.

Der Unsinn des "Anfangens bei Null" ergibt sich übrigens nur dadurch, dass der GSP jeden Punkt, an dem man anfangen könnte, für null und nichtig erklärt. Man kann nicht bei Null anfangen, jeder Anfang bedarf bereits existierender Mittel. Bei Null anzufangen bedeutet, überhaupt nicht und mit überhaupt nichts anzufangen. Deshalb fängst du ja auch mit "dem Bewusstsein" an - also mit etwas, das, wenn man es in dieser Weise von allem anderen abstrahiert auffasst, gar nichts anderes ist als ein Wort für Nichts.
fehlgeleitet hat geschrieben:Ein Richter wird darüber kein Urteil fällen, er ist ja Teil des Systems das weg muss.
Völlig am Punkt vorbei argumentiert. Ich hätte auch und sehr viel pointierter fragen können, warum du als angeblicher erklärter Moralgegner überhaupt plötzlich mit Kategorien wie "Schuld" ankommst.
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von fehlgeleitet »

Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Nur weil du auf Lohnarbeit angewiesen bist, ist Lohnarbeit noch lange nicht dein Mittel.
Himmel! Du verstehst also schon auf grundlegender sprachlicher Ebene nicht, was es bedeutet, zu sagen, dass etwas ein Mittel ist. Kleiner Tipp: Als Mittel kann etwas überhaupt nur im Hinblick auf einen bestimmten Zweck bezeichnet werden. Und in Bezug auf seinen Zweck, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, ist Lohnarbeit allerdings ein Mittel des Lohnarbeiters. Dass er sich damit selbst zum Mittel für ganz andere Zwecke macht, ist richtig, ändert daran aber überhaupt nichts.
Wenn Lohnarbeiter von ihrem Lohn dauerhaft nicht Leben können ist es gewiss nicht ihr Mittel. Eine Lohnarbeit die mit einem Burnout endet, ist ganz offensichtlich nicht geeignet in dieser Gesellschaft auf Dauer zurecht zukommen. Ich verstehe unter Zurechtkommen jedenfalls was anderes als Therapie und Armut.
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Der Lohnarbeiter arbeitet um leben zu können. Doch der Lohn bemisst sich überhaupt nicht an den Bedürfnissen des Lohnarbeiters und inzwischen noch nicht mal an der Reproduktion.
Das bedeutet aber nicht, dass Lohnarbeit für den Lohnarbeiter kein Mittel ist, sondern dass es kein gutes Mittel ist. Wenn ich, um einen Nagel in die Wand zu hauen, ein Buch statt eines Hammers benutze (z.B. weil ich keinen Hammer habe), ist das Buch trotzdem mein Mittel.
Nicht, wenn das Resultat deiner Bemühungen ein Krummer Nagel ist und ein zerlöcherte Wand. Stell dir vor ich behaupte ein Platt Papier wäre mein Mittel einen Nagel in die Wand zu hauen. Das haut nicht hin :uglol: :hammer:
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:[...] wenn "Linke" die Chancengleichheit als einen Weg zu einem Kapitalismus mit menschlichen Anlitz erklären, so tragen sie zur Zersetzung des Klassenbewusstseins bei [...]
Also ist das Bewusstsein für dich buchstäblich Selbstzweck oder wie? Dass es nicht zu irgendwelchen sichtbaren Resultaten führen wird, sagst du ja selbst.
Nein, in Phase 0 ist das Bewusstsein noch nicht wirkmächtig was Kämpfe angeht, es wird erst wirkmächtig in Phase 1. Als Selbstzweck würde ich eher den "Pragmatismus" der "Linken" und den gewerkschaftlichen "Kampf" sehen, der inzwischen nur fordert was "realistisch" ist.
Tarvoc hat geschrieben:Der Unsinn des "Anfangens bei Null" ergibt sich übrigens nur dadurch, dass der GSP jeden Punkt, an dem man anfangen könnte, für null und nichtig erklärt. Man kann nicht bei Null anfangen, jeder Anfang bedarf bereits existierender Mittel. Bei Null anzufangen bedeutet, überhaupt nicht und mit überhaupt nichts anzufangen. Deshalb fängst du ja auch mit "dem Bewusstsein" an - also mit etwas, das, wenn man es in dieser Weise von allem anderen abstrahiert auffasst, gar nichts anderes ist als ein Wort für Nichts.
Ok wir fangen nicht ganz bei Null an, zum Glück verfügen wir über etwas theoretisches Wissen was andere vor uns erarbeitet haben. Aber da ist keine Organisation und es mangelt an Verbreitung dieses Wissens.
Da wir nicht über Produktionsmittel verfügen, sehe ich keine Möglichkeit als über das Bewusstsein zu kommen. Für Kampfaktionen sind wir zu wenige.

Falls du das anders siehst schlag was vor. Was ist besser als das was der GSP tut, hier und jetzt?
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Ein Richter wird darüber kein Urteil fällen, er ist ja Teil des Systems das weg muss.
Völlig am Punkt vorbei argumentiert. Ich hätte auch und sehr viel pointierter fragen können, warum du als angeblicher erklärter Moralgegner überhaupt plötzlich mit Kategorien wie "Schuld" ankommst.
Schuld in dem Sinne, dass wenn sie ein anderes System wollen, sie doch bitte ihr Verhalten überdenken sollen. Ich bin halt kein Wahrheitsfreak, der überall Mossadagenten vermutet, ich glaube das diese Organisationen Fehler machen, weil ihnen gar nicht klar ist was sie da eigentlich tun, kurz, weil es ihnen am richtigen Bewußtsein mangelt.
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von Tarvoc »

fehlgeleitet hat geschrieben:Eine Lohnarbeit die mit einem Burnout endet, ist ganz offensichtlich nicht geeignet in dieser Gesellschaft auf Dauer zurecht zukommen.
Nach welchem Maßstab? Überhaupt endet nicht jede Lohnarbeit mit einem Burnout, was erzählst du da? Nur etwa 4.2 Prozent der deutschen Bevölkerung erlebt überhaupt jemals einen Burnout. Überhaupt betrifft Burnout Menschen mit hohem sozioökonomischem Status stärker als den Durchschnitt, Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status hingegen schwächer - was deiner Behauptung ins Gesicht schlägt, dass es einen Zusammenhang zwischen Burnout und ökonomischem Nichtzurechtkommen in Lohnarbeitsverhältnissen gäbe. (Quelle)
fehlgeleitet hat geschrieben:Ich verstehe unter Zurechtkommen jedenfalls was anderes als Therapie und Armut.
Aber was du persönlich unter Zurechtkommen verstehst, ist sehr viel weniger relevant als das, was die Leute darunter verstehen, die du davon überzeugen willst, dass sie nicht zurechtkommen.
fehlgeleitet hat geschrieben:Stell dir vor ich behaupte ein Platt Papier wäre mein Mittel einen Nagel in die Wand zu hauen. Das haut nicht hin :uglol: :hammer:
Absurder Vergleich. Willst du behaupten, dass buchstäblich sämtliche Leute, die ihren Lebensunterhalt mit Lohnarbeit verdienen, trotzdem allesamt und ohne Ausnahme elendig verhungern?
fehlgeleitet hat geschrieben:Nicht, wenn das Resultat deiner Bemühungen ein Krummer Nagel ist und ein zerlöcherte Wand.
Das kommt sehr darauf an, was ich von dem Nagel und der Wand erwarte. Je nachdem, wie meine Erwartungen sind, kann ich das durchaus als ausreichend empfinden. Und meine Erwartungen hängen wieder von meinem Leben und von den Verhältnissen ab, unter denen ich lebe.
fehlgeleitet hat geschrieben:Falls du das anders siehst schlag was vor. Was ist besser als das was der GSP tut, hier und jetzt?
Nee, so läuft das nicht. Ihr kritisiert ja auch ständig ins Geleg hinein, ohne den Leuten sagen zu können oder auch nur zu wollen, was sie stattdessen tun könnten oder sollten.

Ich will übrigens noch nicht mal sagen, dass diese Art von Kritik nicht legitim wäre oder so. Nur wenn man ernsthaft meint, das sei das Golden Ticket zum Kommunismus, dann hat man grundsätzlich nicht verstanden, was überhaupt der Zweck von Kritik ist.
fehlgeleitet hat geschrieben:
Tarvoc hat geschrieben:Völlig am Punkt vorbei argumentiert. Ich hätte auch und sehr viel pointierter fragen können, warum du als angeblicher erklärter Moralgegner überhaupt plötzlich mit Kategorien wie "Schuld" ankommst.
Schuld in dem Sinne, dass wenn sie ein anderes System wollen, sie doch bitte ihr Verhalten überdenken sollen.
Also mit anderen Worten, du misst sie daran, dass die Resultate ihres Handelns nicht in einem anderen "System" bestehen. Ob die von dir vorgeschlagenen Mittel und Handlungen dazu geeignet sind, dieses Resultat hervorzubringen, ist aber dummerweise auch alles andere als klar. Ich glaube z.B. nicht, dass du angeben könntest, wie nach deinem "Schritt 0" weitere Schritte auszusehen hätten und wann sie einzuleiten wären. Oder anders gesagt: Du misst diese ganzen Organisationen an ihren Resultaten, verbittest dir aber ausdrücklich, dass man dich und den GSP an deinen bzw. ihren Resultaten misst. Beziehungsweise man soll dich genauer gesagt doch bitte nicht mal an deiner eigenen theoretischen Antizipation deiner Resultate messen - die sieht nämlich auch bereits mau aus.

Oder anders gesagt: Du misst mit zweierlei Maß.
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Bwana Honolulu
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von Bwana Honolulu »

Tarvoc hat geschrieben:Völlig am Punkt vorbei argumentiert.
Das war übrigens bei mir der Punkt, an dem ich aus der eigentlichen Gender-Diskussion ausgestiegen war. :kp: Hatte gestern überlegt, noch mal zu versuchen, klarzustellen, was ich meinte und wie es missverstanden wurde, aber ganz ehrlich... ich find's extrem auslaugend. :frust:
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von fehlgeleitet »

Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Eine Lohnarbeit die mit einem Burnout endet, ist ganz offensichtlich nicht geeignet in dieser Gesellschaft auf Dauer zurecht zukommen.
Nach welchem Maßstab? Überhaupt endet nicht jede Lohnarbeit mit einem Burnout, was erzählst du da? Nur etwa 4.2 Prozent der deutschen Bevölkerung erlebt überhaupt jemals einen Burnout. Überhaupt betrifft Burnout Menschen mit hohem sozioökonomischem Status stärker als den Durchschnitt, Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status hingegen schwächer - was deiner Behauptung ins Gesicht schlägt, dass es einen Zusammenhang zwischen Burnout und ökonomischem Nichtzurechtkommen in Lohnarbeitsverhältnissen gäbe. (Quelle)
Man kann auch an einem Herzinfarkt sterben oder an Lungenkrebs. Lohnarbeit ist einfach gesundheitsschädlich, dafür haben wir ein ganzes Gesundheitssystem, dass sich um die Herrichtung der Geschundenen Körper für weitere Ausbeutung kümmert.

Und seine Reproduktion mit permanenten Verschleiss zu bezahlen ist für mich kein Zurechtkommen.
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Ich verstehe unter Zurechtkommen jedenfalls was anderes als Therapie und Armut.
Aber was du persönlich unter Zurechtkommen verstehst, ist sehr viel weniger relevant als das, was die Leute darunter verstehen, die du davon überzeugen willst, dass sie nicht zurechtkommen.
Na wenn sie zurechtkommen, geht meine Kritik natürlich ins Leere. Ich habe den Eindruck die Mehrheit tut es nicht. Wenn ich durch die Stadt gehe sehe ich niemanden der lacht.
Aber wenn das Verhältnis von Aufwand und Ertrag für die Werktätigen in Ordnung geht, dann gibt es auch nichts mehr zu kritisieren oder der Hauptkritikpunkt fällt weg.
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Stell dir vor ich behaupte ein Platt Papier wäre mein Mittel einen Nagel in die Wand zu hauen. Das haut nicht hin :uglol: :hammer:
Absurder Vergleich. Willst du behaupten, dass buchstäblich sämtliche Leute, die ihren Lebensunterhalt mit Lohnarbeit verdienen, trotzdem allesamt und ohne Ausnahme elendig verhungern?
Zu einem erfüllten Leben führt es nicht :kp:
Der Nagel ist schief.
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Nicht, wenn das Resultat deiner Bemühungen ein Krummer Nagel ist und ein zerlöcherte Wand.
Das kommt sehr darauf an, was ich von dem Nagel und der Wand erwarte. Je nachdem, wie meine Erwartungen sind, kann ich das durchaus als ausreichend empfinden. Und meine Erwartungen hängen wieder von meinem Leben und von den Verhältnissen ab, unter denen ich lebe.
Meinetwegen. Aber ganz so subjektiv sind die Bedürfnisse dann doch nicht, oder warum haben immer mehr Leute Depressionen?
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Falls du das anders siehst schlag was vor. Was ist besser als das was der GSP tut, hier und jetzt?
Nee, so läuft das nicht. Ihr kritisiert ja auch ständig ins Geleg hinein, ohne den Leuten sagen zu können oder auch nur zu wollen, was sie stattdessen tun könnten oder sollten.
Habe ich ja gesagt, sie sollen sich an der Verbreitung des GSP beteiligen.
Tarvoc hat geschrieben:Ich will übrigens noch nicht mal sagen, dass diese Art von Kritik nicht legitim wäre oder so. Nur wenn man ernsthaft meint, das sei das Golden Ticket zum Kommunismus, dann hat man grundsätzlich nicht verstanden, was überhaupt der Zweck von Kritik ist.
Habe ich nicht gesagt. Ich mache beim GSP mit, weil ich überhaupt keinen anderen Weg sehe.
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:
Tarvoc hat geschrieben:Völlig am Punkt vorbei argumentiert. Ich hätte auch und sehr viel pointierter fragen können, warum du als angeblicher erklärter Moralgegner überhaupt plötzlich mit Kategorien wie "Schuld" ankommst.
Schuld in dem Sinne, dass wenn sie ein anderes System wollen, sie doch bitte ihr Verhalten überdenken sollen.
Also mit anderen Worten, du misst sie daran, dass die Resultate ihres Handelns nicht in einem anderen "System" bestehen. Ob die von dir vorgeschlagenen Mittel und Handlungen dazu geeignet sind, dieses Resultat hervorzubringen, ist aber dummerweise auch alles andere als klar. Ich glaube z.B. nicht, dass du angeben könntest, wie nach deinem "Schritt 0" weitere Schritte auszusehen hätten und wann sie einzuleiten wären. Oder anders gesagt: Du misst diese ganzen Organisationen an ihren Resultaten, verbittest dir aber ausdrücklich, dass man dich und den GSP an deinen bzw. ihren Resultaten misst. Beziehungsweise man soll dich genauer gesagt doch bitte nicht mal an deiner eigenen theoretischen Antizipation deiner Resultate messen - die sieht nämlich auch bereits mau aus.

Oder anders gesagt: Du misst mit zweierlei Maß.
Nein, ich kritisiere die Gewerkschaften und Linken nicht anhand ihrer Resultate, dass könnte ich auch tun, aber viel einleuchtender ist mir, dass die Gewerkschaften nur verlieren können, wenn sie nicht auch mal auf unrealistischen Forderungen beharren. Warum versuchen die Gewerkschafter sich immer als Stimme der Vernunft aufzuspielen, anstatt rücksichtslos auf ihren Forderungen gegen den Betrieb zu beharren? Weil ihnen der Erhalt der Arbeitsplätze viel wichtiger ist, als Lohnforderungen, wird wohl was damit zu tun haben das sie Angst haben Mitglieder zu verlieren. Das bedeutet natürlich eine konstante Abwärtsspirale von Löhnen.

Und das die "Linke" Forderung nach Chancengleichheit sowieso nichts anderes tut als Lohnarbeiter gegeneinander auszuspielen ist von vornerein klar. Den Job den die Frau bekommt, hat irgendein Mann nicht. Großartig!
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Beitrag von Tarvoc »

fehlgeleitet hat geschrieben:Aber wenn das Verhältnis von Aufwand und Ertrag für die Werktätigen in Ordnung geht, dann gibt es auch nichts mehr zu kritisieren oder der Hauptkritikpunkt fällt weg.
Also wenn du mich fragst, zeigt das vor allem die Schwäche des theoretischen Paradigmas, auf dem eure Kritik ruht. :ugly:
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Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Falls du das anders siehst schlag was vor. Was ist besser als das was der GSP tut, hier und jetzt?
Nee, so läuft das nicht. Ihr kritisiert ja auch ständig ins Geleg hinein, ohne den Leuten sagen zu können oder auch nur zu wollen, was sie stattdessen tun könnten oder sollten.
Habe ich ja gesagt, sie sollen sich an der Verbreitung des GSP beteiligen.
Aber zu welchem Zweck und aus welchem Grund denn? Nur deshalb, weil sie auch keinen anderen Weg sehen sollen? Das scheint ja der einzige Grund zu sein, warum du beim GSP dabei bist. Warum das den meisten Menschen nicht reicht, siehst du ein?
Du verlangst von ihnen, dass sie ihre Zeit und ihren Aufwand in etwas investieren sollen, von dem sie überhaupt nicht absehen können, welchen Nutzen das für sie oder sonstwen letztlich hat. Was soll das sein, das "Prinzip Hoffnung"?
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

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Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Aber wenn das Verhältnis von Aufwand und Ertrag für die Werktätigen in Ordnung geht, dann gibt es auch nichts mehr zu kritisieren oder der Hauptkritikpunkt fällt weg.
Also wenn du mich fragst, zeigt das vor allem die Schwäche des theoretischen Paradigmas, auf dem eure Kritik ruht. :ugly:
Seh ich nicht so. Das Maß an dem das Wirtschaften gemessen wird ist der von Aufwand und Ertrag.
Wenn der Lohnabhängige mit seiner Ausbeutung leben kann und will, dann bitteschön.
Tarvoc hat geschrieben:
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Tarvoc hat geschrieben: Nee, so läuft das nicht. Ihr kritisiert ja auch ständig ins Geleg hinein, ohne den Leuten sagen zu können oder auch nur zu wollen, was sie stattdessen tun könnten oder sollten.
Habe ich ja gesagt, sie sollen sich an der Verbreitung des GSP beteiligen.
Aber zu welchem Zweck und aus welchem Grund denn? Nur deshalb, weil sie auch keinen anderen Weg sehen sollen? Das scheint ja der einzige Grund zu sein, warum du beim GSP dabei bist. Warum das den meisten Menschen nicht reicht, siehst du ein?
Du verlangst von ihnen, dass sie ihre Zeit und ihren Aufwand in etwas investieren sollen, von dem sie überhaupt nicht absehen können, welchen Nutzen das für sie oder sonstwen letztlich hat. Was soll das sein, das "Prinzip Hoffnung"?
Die Ansätze der anderen politischen Gruppen überzeugen mich leider überhaupt nicht. Den GSP sehe ich zur Zeit nicht widerlegt, also ja, ich habe die Hoffnung, dass es funktionieren könnte, was ich bei allen anderen Gruppen nicht glaube.
"Die Lehre vcn Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist" (Lenin)

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