Ich habe festgestellt das meine Gedichte, die ich in all den Jahren zu Papier gebracht habe doch eher der dunklen Poesie zuzuschreiben
sind. Entstanden sind sie, als ich entweder unterwegs war, oder einfach mit Musik im Wald saß und ich die Natur genoss, oder den
Sternenhimmel bewunderte. Hol mir aber auch gerne Inspiration von den alten Meistern, wie eben Lord Byron.
Wer aber auch ein Gedicht hat, ob nun selbstgeschrieben oder aus dem Netz, oder irgendwo mal gelesen, kann dies gerne hier mit
einbringen. So fange ich denn mal an:
ohne Titel
In einem Zug bin ich gewesen,
schrieb einen schönen Liebesbrief,
sag hast du ihn vielleicht gelesen,
weil er dich einfach zu ihm rief.
Vergessen hatte ich ihn dort,
geschrieben war er nur für dich.
Erklärte Liebe mit jedem Wort,
so schrieb ich etwas über mich.
Gefühle sind mir sehr viel wert,
die Treue dann doch sowieso.
Mit Hilfe macht man nichts verkehrt,
zusammen ist man ewig froh.
Oh werdt ich dich noch einmal sehen,
die Schmetterlinge im Bauch erleben.
Werdt ich die Liebe dir gestehen,
ja tausende von Küssen geben.
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Bild an der Wand
Ich schritt des Nachts durch die Galerie,
bis zu diesem Bild, darauf gemalt war sie,
ihre Augen rührten zugleich mein Herz,
voll von Sehnsucht und ewigem Schmerz.
Ich sehe dein Bild an dieser Wand,
und fühle dabei, ich hab dich gekannt,
früher einmal, vor langer Zeit,
teilten wir zwei die Vergangenheit.
Ich blieb davor stehen, vom Blick gefangen,
und wusste, ich würd nie zu dir gelangen,
du warst zu weit weg, an einem fernen Ort,
und ich wusste du hörtest, kein einziges Wort.
das ich sprach in meinem stillen Flehen,
denn ich wollte dich noch einmal sehen,
ich wünschte zu halten deine Hand,
von neu beginnen, dieses ewige Band.
Ich sehe dein Bild an dieser Wand,
und fühle dabei, dich hab ich gekannt,
früher einmal, vor langer Zeit,
teilten wir zwei die Vergangenheit.
Ich schaue dich an, du bist wunderschön,
und frage mich nun, warum musstest du gehn?
Von dieser Welt, zu dem fremden Ort,
an dem nicht nie erreicht, ein einziges Wort.
Doch bleibt die Hoffnung, du könntest hören,
wenn ich hier stehe, unsere Liebe beschwöre,
ich singe, bete, lebe ewig für dich,
vielleicht vergisst du mich ja nicht.
Ich sehe dein Bild an dieser Wand,
und fühle dabei, dich hab ich gekannt,
früher einmal, vor langer Zeit,
teilten wir zwei die Vergangenheit.
So stehe ich vor dir, wie ein kleines Kind,
merke eine Träne, aus dem Auge rinnt,
und auch dein Bild ist tränenfeucht,
hat meine Liebe dich doch erreicht?
Es ist als berührtest du meine Hand,
ich spüre von neuem das alte Band,
ich spüre die Wärme an meiner Haut,
und das Bild hat mich angeschaut.
Ich sehe dein Bild an dieser Wand,
und fühle dabei, ich hab dich gekannt,
früher einmal, vor langer Zeit,
teilten wir zwei die Vergangenheit.
--------------------------------------------
Die Waise und das Kaugummi
Meine Heimat ist jetzt Feindesland
denn sie ist in Feindeshand,
ich kann nicht mehr spielen
weil Gewehre auf mich zielen.
Auf dem Felde liegen Mienen
ich muss den Besatzern dienen,
ich bekomme gut zu Essen
und kann dabei vergessen,
dass sie noch vor kurzer Zeit
über mich brachten Chaos und Leid.
Meine Eltern haben sie mir geraubt
mit Kaugummi meine Treue erkauft.
Die dunkle Ecke
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- Adepp|Adepp|Adeppin
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Die dunkle Ecke
[color=#0000BF]Wer im Lichte des Mondes wandelt,
erkennt die Ewigkeit[/color]
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Re: Die dunkle Ecke
Die Braut von Korinth
( Johann Wolfgang von Goethe)
Nach Korinthus von Athen gezogen
Kam ein Jüngling, dort noch unbekannt.
Einen Bürger hofft´er sich gewogen:
Beide Väter waren gastverwandt,
Hatten frühe schon
Töchterchen und Sohn
Braut und Bräutigam voraus genannt.
Aber wird er auch willkommen scheinen,
Wenn er teuer nicht die Gunst erkauft?
Er ist noch ein Heide mit den Seinen,
Und sie sind schon Christen und getauft.
Keimt ein Glaube neu,
Wird oft Lieb und Treu
Wie ein böses Unkraut ausgerauft.
Und schon lag das ganze Haus im Stillen,
Vater, Töchter; nur die Mutter wacht.
Sie empfängt den Gast mit besten Willen,
Gleich ins Prunkgemach wird er gebracht.
Wein und Essen prangt,
Eh er es verlangt:
So versorgend wünscht sie gute Nacht.
Aber bei den wohlbestellten Essen
Wird die Lust der Speise nicht erregt;
Müdigkeit läßt Speis und Trank vergessen,
Daß er angekleidet sich aufs Bette legt,
Und er schlummert fast,
als ein seltener Gast
Sich zur offenen Tür hereinbewegt.
Denn er sieht bei seiner Lampe Schimmer
Tritt, mit weißem Schleier und Gewand,
Sittsam still ein Mädchen in das Zimmer,
Um die Stirn ein schwarz-und goldenes Band.
Wie sie ihn erblickt,
Hebt sie, die erschrickt,
Mit Erstaunen eine weiße Hand.
Bin ich, rief sie aus, so fremd im Hause,
Daß ich vom den Gaste nichts vernahm?
Ach, so hält man mich in meiner Klause!
Und nun überfällt mich hier die Scham.
Ruhe nur so fort
Auf dem Lager dort,
Und ich gehe schnell, so wie ich kam.-
Bleibe schönes Mädchen! Ruft der Knabe,
Rafft von seinem Lager sich geschwind,
Hier ist Ceres´, hier ist Bacchus Gabe,
Und du bringst den Amor,liebes Kind!
Bist vor Schrecken,blaß!
Liebe,komm und laß,
Laß uns sehn, wie froh die Götter sind!-
Ferne bleib, oh Jüngling bleibe stehen!
Ich gehöre nicht den Freuden an.
Schon der letzte Schritt ist, ach! geschehen
Durch der Mutter kranken Wahn,
Die genesend schwur,
Jugend und Natur
Sei dem Himmel künftig untertan.
Und der alten Götter bunt Gewimmel
Hat sogleich das stille Haus geleert.
Unsichtbar wird einer nur im Himmel
Und ein Heiland wird am Kreuz verehrt;
Opfer fallen hier,
Weder Lamm noch Stier,
Aber Menschenopfer unerhört!
Und er fragt und wäget alle Worte,
Deren keines seinem Geist entgeht:
Ist es möglich, daß am stillen Orte
Die geliebte Braut hier vor mir steht?
Sei die meine nur!
Unsrer Väter Schwur
Hat vom Himmel Segen uns erfleht.-
Mich erhältst du nicht, du gute Seele!
Meiner zweiten Schwester gönnt man dich.
Wenn ich mich in stiller Klause quäle,
Ach! in ihren Armen denk an mich
Die an dich nur denkt,
Die sich liebend kränkt:
In die Erde bald verbirgt sie sich.-
Nein! Bei dieser Flamme seis gewschworen,
Gütig zeigt sie Hymen uns voraus:
Bist der Freude nicht und mir verloren,
Kommst mit mir in meines Vaters Haus.
Liebchen, bleibe hier!
Feire gleich mit mir
Unerwartet unsern Hochzeitsschmaus!
Und schon wechseln sie der Treue Zeichen:
Golden reicht sie ihm die Kette dar,
Und er will ihr eine Schale reichen,
Silbern, künstlich, wie nicht eine war.
Die ist nicht für mich;
Doch, ich bitte dich,
Eine Locke gib von deinem Haar!
Eben schlug die dumpfe Geisterstunde,
Und nun schien es ihr erst wohl zu sein.
Gierig schlürfte sie mit blassen Munde
Nun den dunkel blutgefärbten Wein;
Doch vom Weizenbrot,
Das er freundlich bot,
Nahm sie nicht den kleinsten Bissen ein.
Und dem Jüngling reichte sie die Schale,
Der, wie sie, nun hastig lüstern trank.
Liebe fordert er beim stillen Mahle:
Ach, sein armes Herz war liebekrank!
Doch sie wiedersteht,
Wie er immer fleht,
Bis er weinend auf das Bette sank.
Und sie kommt und wirft sich zu ihm nieder:
Ach, wie ungern seh ich dich gequält!
Aber ach! berührst du meine Glieder,
Fühlst du schaudernd, was ich dir verhehlt:
Wie der Schnee so weiß,
Aber kalt wie Eis
Ist das Liebchen, was du dir erwählt!
Heftig faßt er sie mit starkem Armen,
Von der Liebe Jugendkraft durchmannt:
Hoffe doch, bei mir noch zu erwarmen,
Wärst du selbst mir aus dem Grab gesandt!
Wechselhauch und Kuss!
Liebesüberfluß!
Brennst du nicht und fühlest mit entbrannt?
Liebe schließet fester sie zusammen,
Tränen mischen sich in ihre Lust;
Gierig saugt sie seine Mundes Flammen,
Eins ist nur im andern sich bewußt.
Seine Liebeswut
Wärmt ihr starres Blut;
Doch es schlägt kein Herz in ihrer Brust.
Unterdessen schleichet auf dem Gange
Häuslich spät die Mutter noch vorbei,
Horchet an der Tür und horchet lange,
Welch ein sonderbarer Ton es sei:
Klag-und Wonnelaut
Bräutigams und Braut
Und des Liebesstammelns Raserei.
Unbeweglich bleibt sie an der Türe,
Weil sie erst sich überzeugen muß,
Und sie hört die höchsten Liebesschwüre,
Lieb und Schmeichelworte mit Verdruß:
Still! Der Hahn erwacht!-
Aber morgen Nacht
Bist du wieder da?-und Kuß auf Kuß.
Länger hält die Mutter nicht das Zürnen,
Öffnet das bekannte Schloß geschwind:
Gibt es hier im Hause solche Dirnen,
Die dem Fremden gleich zu Willen sind?
So zur Tür hinein.
Bei der Lampe Schein
Sieht sie-Gott! sie sieht ihr eigen Kind.
Und der Jüngling will im ersten Schrecken
Mit des Mädchen eigenem Schleierflor,
Mit dem Teppich die Geliebte decken;
Doch sie windet gleich sich selbst hervor.
Wie mit Geist Gewalt
Hebet die Gestalt
Lang und langsam sich im Bett empor.
Mutter! Mutter! spricht sie hohle Worte,
So mißgönnt Ihr mir die schöne Nacht?
Ihr vertreibt mich von dem warmen Orte!
Bin ich zur Verzweiflung nur erwacht?
Ists Euch nicht genug,
Daß ins Leichentuch,
Daß Ihr früh mich in das Grab gebracht?
Aber aus der schwerbedeckten Enge
Treibet mich ein eigenes Gericht.
Eurer Priester summende Gesänge
Und Ihr Segen haben kein Gewicht;
Salz und Wasser kühlt
Nicht, wo Jugend fühlt.
Ach, die Erde kühlt die Liebe nicht!
Dieser Jüngling war mir erst versprochen,
Als noch Venus´heitrer Tempel stand.
Mutter, habt Ihr doch das Wort gebrochen,
Weil ein fremd,ein falsch Gelübd Euch band!
Doch kein Gott erhört,
Wenn die Mutter schwört,
Zu versagen ihrer Tochter Hand.
Aus dem Grabe werd ich ausgetrieben,
Noch zu suchen das vermisste Gut,
Noch den schon verlorenen Mann zu lieben,
Und zu saugen seines Herzens Blut.
Ists um den geschehn,
Muß nach andern gehn,
Und das junge Volk erliegt der Wut.
Schöner Jüngling, kannst nicht länger leben,
Du versiechest nun an diesem Ort!
Meine Kette hab ich dir gegeben,
Deine Locke nehm ich mit mir fort:
Sieh sie an genau!
Morgen bist du grau,
Und nur braun erscheinst du wieder dort.
Höre, Mutter, nun die letzte Bitte:
Einen Scheiterhaufen schichte du!
Öffne meine bange, kleine Hütte,
Bring in Flammen Liebende zu Ruh!
Wenn der Funke sprüht,
Wenn die Asche glüht,
Eilen wir den alten Göttern zu.
( Johann Wolfgang von Goethe)
Nach Korinthus von Athen gezogen
Kam ein Jüngling, dort noch unbekannt.
Einen Bürger hofft´er sich gewogen:
Beide Väter waren gastverwandt,
Hatten frühe schon
Töchterchen und Sohn
Braut und Bräutigam voraus genannt.
Aber wird er auch willkommen scheinen,
Wenn er teuer nicht die Gunst erkauft?
Er ist noch ein Heide mit den Seinen,
Und sie sind schon Christen und getauft.
Keimt ein Glaube neu,
Wird oft Lieb und Treu
Wie ein böses Unkraut ausgerauft.
Und schon lag das ganze Haus im Stillen,
Vater, Töchter; nur die Mutter wacht.
Sie empfängt den Gast mit besten Willen,
Gleich ins Prunkgemach wird er gebracht.
Wein und Essen prangt,
Eh er es verlangt:
So versorgend wünscht sie gute Nacht.
Aber bei den wohlbestellten Essen
Wird die Lust der Speise nicht erregt;
Müdigkeit läßt Speis und Trank vergessen,
Daß er angekleidet sich aufs Bette legt,
Und er schlummert fast,
als ein seltener Gast
Sich zur offenen Tür hereinbewegt.
Denn er sieht bei seiner Lampe Schimmer
Tritt, mit weißem Schleier und Gewand,
Sittsam still ein Mädchen in das Zimmer,
Um die Stirn ein schwarz-und goldenes Band.
Wie sie ihn erblickt,
Hebt sie, die erschrickt,
Mit Erstaunen eine weiße Hand.
Bin ich, rief sie aus, so fremd im Hause,
Daß ich vom den Gaste nichts vernahm?
Ach, so hält man mich in meiner Klause!
Und nun überfällt mich hier die Scham.
Ruhe nur so fort
Auf dem Lager dort,
Und ich gehe schnell, so wie ich kam.-
Bleibe schönes Mädchen! Ruft der Knabe,
Rafft von seinem Lager sich geschwind,
Hier ist Ceres´, hier ist Bacchus Gabe,
Und du bringst den Amor,liebes Kind!
Bist vor Schrecken,blaß!
Liebe,komm und laß,
Laß uns sehn, wie froh die Götter sind!-
Ferne bleib, oh Jüngling bleibe stehen!
Ich gehöre nicht den Freuden an.
Schon der letzte Schritt ist, ach! geschehen
Durch der Mutter kranken Wahn,
Die genesend schwur,
Jugend und Natur
Sei dem Himmel künftig untertan.
Und der alten Götter bunt Gewimmel
Hat sogleich das stille Haus geleert.
Unsichtbar wird einer nur im Himmel
Und ein Heiland wird am Kreuz verehrt;
Opfer fallen hier,
Weder Lamm noch Stier,
Aber Menschenopfer unerhört!
Und er fragt und wäget alle Worte,
Deren keines seinem Geist entgeht:
Ist es möglich, daß am stillen Orte
Die geliebte Braut hier vor mir steht?
Sei die meine nur!
Unsrer Väter Schwur
Hat vom Himmel Segen uns erfleht.-
Mich erhältst du nicht, du gute Seele!
Meiner zweiten Schwester gönnt man dich.
Wenn ich mich in stiller Klause quäle,
Ach! in ihren Armen denk an mich
Die an dich nur denkt,
Die sich liebend kränkt:
In die Erde bald verbirgt sie sich.-
Nein! Bei dieser Flamme seis gewschworen,
Gütig zeigt sie Hymen uns voraus:
Bist der Freude nicht und mir verloren,
Kommst mit mir in meines Vaters Haus.
Liebchen, bleibe hier!
Feire gleich mit mir
Unerwartet unsern Hochzeitsschmaus!
Und schon wechseln sie der Treue Zeichen:
Golden reicht sie ihm die Kette dar,
Und er will ihr eine Schale reichen,
Silbern, künstlich, wie nicht eine war.
Die ist nicht für mich;
Doch, ich bitte dich,
Eine Locke gib von deinem Haar!
Eben schlug die dumpfe Geisterstunde,
Und nun schien es ihr erst wohl zu sein.
Gierig schlürfte sie mit blassen Munde
Nun den dunkel blutgefärbten Wein;
Doch vom Weizenbrot,
Das er freundlich bot,
Nahm sie nicht den kleinsten Bissen ein.
Und dem Jüngling reichte sie die Schale,
Der, wie sie, nun hastig lüstern trank.
Liebe fordert er beim stillen Mahle:
Ach, sein armes Herz war liebekrank!
Doch sie wiedersteht,
Wie er immer fleht,
Bis er weinend auf das Bette sank.
Und sie kommt und wirft sich zu ihm nieder:
Ach, wie ungern seh ich dich gequält!
Aber ach! berührst du meine Glieder,
Fühlst du schaudernd, was ich dir verhehlt:
Wie der Schnee so weiß,
Aber kalt wie Eis
Ist das Liebchen, was du dir erwählt!
Heftig faßt er sie mit starkem Armen,
Von der Liebe Jugendkraft durchmannt:
Hoffe doch, bei mir noch zu erwarmen,
Wärst du selbst mir aus dem Grab gesandt!
Wechselhauch und Kuss!
Liebesüberfluß!
Brennst du nicht und fühlest mit entbrannt?
Liebe schließet fester sie zusammen,
Tränen mischen sich in ihre Lust;
Gierig saugt sie seine Mundes Flammen,
Eins ist nur im andern sich bewußt.
Seine Liebeswut
Wärmt ihr starres Blut;
Doch es schlägt kein Herz in ihrer Brust.
Unterdessen schleichet auf dem Gange
Häuslich spät die Mutter noch vorbei,
Horchet an der Tür und horchet lange,
Welch ein sonderbarer Ton es sei:
Klag-und Wonnelaut
Bräutigams und Braut
Und des Liebesstammelns Raserei.
Unbeweglich bleibt sie an der Türe,
Weil sie erst sich überzeugen muß,
Und sie hört die höchsten Liebesschwüre,
Lieb und Schmeichelworte mit Verdruß:
Still! Der Hahn erwacht!-
Aber morgen Nacht
Bist du wieder da?-und Kuß auf Kuß.
Länger hält die Mutter nicht das Zürnen,
Öffnet das bekannte Schloß geschwind:
Gibt es hier im Hause solche Dirnen,
Die dem Fremden gleich zu Willen sind?
So zur Tür hinein.
Bei der Lampe Schein
Sieht sie-Gott! sie sieht ihr eigen Kind.
Und der Jüngling will im ersten Schrecken
Mit des Mädchen eigenem Schleierflor,
Mit dem Teppich die Geliebte decken;
Doch sie windet gleich sich selbst hervor.
Wie mit Geist Gewalt
Hebet die Gestalt
Lang und langsam sich im Bett empor.
Mutter! Mutter! spricht sie hohle Worte,
So mißgönnt Ihr mir die schöne Nacht?
Ihr vertreibt mich von dem warmen Orte!
Bin ich zur Verzweiflung nur erwacht?
Ists Euch nicht genug,
Daß ins Leichentuch,
Daß Ihr früh mich in das Grab gebracht?
Aber aus der schwerbedeckten Enge
Treibet mich ein eigenes Gericht.
Eurer Priester summende Gesänge
Und Ihr Segen haben kein Gewicht;
Salz und Wasser kühlt
Nicht, wo Jugend fühlt.
Ach, die Erde kühlt die Liebe nicht!
Dieser Jüngling war mir erst versprochen,
Als noch Venus´heitrer Tempel stand.
Mutter, habt Ihr doch das Wort gebrochen,
Weil ein fremd,ein falsch Gelübd Euch band!
Doch kein Gott erhört,
Wenn die Mutter schwört,
Zu versagen ihrer Tochter Hand.
Aus dem Grabe werd ich ausgetrieben,
Noch zu suchen das vermisste Gut,
Noch den schon verlorenen Mann zu lieben,
Und zu saugen seines Herzens Blut.
Ists um den geschehn,
Muß nach andern gehn,
Und das junge Volk erliegt der Wut.
Schöner Jüngling, kannst nicht länger leben,
Du versiechest nun an diesem Ort!
Meine Kette hab ich dir gegeben,
Deine Locke nehm ich mit mir fort:
Sieh sie an genau!
Morgen bist du grau,
Und nur braun erscheinst du wieder dort.
Höre, Mutter, nun die letzte Bitte:
Einen Scheiterhaufen schichte du!
Öffne meine bange, kleine Hütte,
Bring in Flammen Liebende zu Ruh!
Wenn der Funke sprüht,
Wenn die Asche glüht,
Eilen wir den alten Göttern zu.
[color=#0000BF]Wer im Lichte des Mondes wandelt,
erkennt die Ewigkeit[/color]
erkennt die Ewigkeit[/color]
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- Adepp|Adepp|Adeppin
- Beiträge: 11
- Registriert: 4. Februar 2016, 00:54
- Disorganisation: Grufti
- Wohnort: zwischen den Welten
Re: Die dunkle Ecke
Was ist Leben, fragte sie
und alle die sie fragte, wussten darauf keine Antwort,
Leben sei Leben, sagten sie
und sie sah beschämt zu Boden.
Was ist Liebe, fragte sie
und alle die sie fragte fingen an zu lachen,
Liebe müsste man erleben,
und man schaute sie seltsam an.
Was ist Glück, kam es leise über ihre Lippen
denn sie wußte,
keiner würde ihr eine wirkliche Antwort geben.
Glück ist ein Gefühl, mein Kind,
dann lies man sie allein zurück.
Als sie alleine in ihrem Zimmer saß,
blickte sie sich um,
und schüttelte den Kopf,
Leben ist Liebe und Liebe ist Glück,
sagte sie dann leise,
nahm das Messer und schnitt tief,
denn die frage nach Schmerz,
traute sie sich nicht mehr zu fragen....
und alle die sie fragte, wussten darauf keine Antwort,
Leben sei Leben, sagten sie
und sie sah beschämt zu Boden.
Was ist Liebe, fragte sie
und alle die sie fragte fingen an zu lachen,
Liebe müsste man erleben,
und man schaute sie seltsam an.
Was ist Glück, kam es leise über ihre Lippen
denn sie wußte,
keiner würde ihr eine wirkliche Antwort geben.
Glück ist ein Gefühl, mein Kind,
dann lies man sie allein zurück.
Als sie alleine in ihrem Zimmer saß,
blickte sie sich um,
und schüttelte den Kopf,
Leben ist Liebe und Liebe ist Glück,
sagte sie dann leise,
nahm das Messer und schnitt tief,
denn die frage nach Schmerz,
traute sie sich nicht mehr zu fragen....
[color=#0000BF]Wer im Lichte des Mondes wandelt,
erkennt die Ewigkeit[/color]
erkennt die Ewigkeit[/color]