Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung
Verfasst: 13. Dezember 2016, 15:55
Ich habe hier irgendwo mal die Geschichte von Pyrrhon erzählt, von dem gesagt wird, er habe seinen Lehrer im Sumpfe stecken lassen, um diesem zu zeigen was ein offenes Weltbild sei.
Nun könnte man dies als einen perversen philosophischen Scherz auffassen, doch ich glaube inzwischen, es steckt mehr dahinter.
Angenommen der freie Fall wäre das Gefühl absoluter Freiheit. Um diese Freiheit kennenzulernen muß man jedoch ersteinmal loslassen oder fallen gelassen werden.
Zwischenmenschliche Beziehungen werden häufig durch eine Not belastet, es gibt bestimmte Erwartungen und Ängste, die der andere befriedigen und kompensieren soll. Und eh man sich es versieht, ist aus der inspirierenden Begegnung eine gegenseitige Abhängigkeit geworden, deren einziger Zweck es ist die böse Welt da draußen auszublenden. Das gleiche kann dir auch mit einem bestimmten Hobby passieren, wie jeder World of Warcraft Veterane weiß.
Hier hilft es auch nicht, sich selbst ein schlechtes Gewissen einzureden, das man mehr zusammen machen sollte, an sich arbeiten und so weiter, wenigstens ich glaube nicht daran, dass das irgendwo hinführt.
Und das ist es wohl auch nicht, was man ursprünglich wollte. Wenigstens ich nicht.
Für mich bedeutet ein offenes Weltbild, die Zukunft zuzulassen, dass heißt, auch zuzulassen das die eigenen Erwartungen enttäuscht werden, dass bestimmte Sicherheiten und Menschen sich in Luft auflösen. Es verträgt sich nicht mit dem Ziel, bestimmten Erwartungen entsprechen zu wollen oder von der Welt da draußen in Ruhe gelassen zu werden.
Ein solches offenes Weltbild zu pflegen ist eine ausgesprochen herausfordernde Aufgabe und ich weiß ehrlich gesagt nicht ob mir das auf Dauer überhaupt möglich ist.
Aber ich habe mich entschlossen mich auf dieses Experiment einzulassen und sehen wo ich damit lande. In der Antike waren Philosophen häufig solche, die viel gereist waren.
Ich bin gespannt was das für mich noch bedeutet.
edit:
tl,dr;
- sei nicht so ein Geier . Sich anbiedern ist unsexy und am Ende kriegste eh nicht was du wolltest
- nichts ist geiler als fliegen. Also sei doch wieder ein Geier, aber nur in seiner Eigenschaft als Vogel
- Nicht zurück zu können macht Angst. Stehen bleiben aber unglücklich.
edit2:
- ist ein offenes Weltbild ein zu hoher Anspruch? Vielleicht ist es nur ein weiteres Übermenschenideal, dass zu ernst genommen nicht lebbar ist. Ich denke aber - es ist zumindest ein Hinweis darauf, dass eine gewisse Unabhängigkeit sehr inspirierend sein kann.
Für dich und deine Gefährten.
Nun könnte man dies als einen perversen philosophischen Scherz auffassen, doch ich glaube inzwischen, es steckt mehr dahinter.
Angenommen der freie Fall wäre das Gefühl absoluter Freiheit. Um diese Freiheit kennenzulernen muß man jedoch ersteinmal loslassen oder fallen gelassen werden.
Zwischenmenschliche Beziehungen werden häufig durch eine Not belastet, es gibt bestimmte Erwartungen und Ängste, die der andere befriedigen und kompensieren soll. Und eh man sich es versieht, ist aus der inspirierenden Begegnung eine gegenseitige Abhängigkeit geworden, deren einziger Zweck es ist die böse Welt da draußen auszublenden. Das gleiche kann dir auch mit einem bestimmten Hobby passieren, wie jeder World of Warcraft Veterane weiß.
Hier hilft es auch nicht, sich selbst ein schlechtes Gewissen einzureden, das man mehr zusammen machen sollte, an sich arbeiten und so weiter, wenigstens ich glaube nicht daran, dass das irgendwo hinführt.
Und das ist es wohl auch nicht, was man ursprünglich wollte. Wenigstens ich nicht.
Für mich bedeutet ein offenes Weltbild, die Zukunft zuzulassen, dass heißt, auch zuzulassen das die eigenen Erwartungen enttäuscht werden, dass bestimmte Sicherheiten und Menschen sich in Luft auflösen. Es verträgt sich nicht mit dem Ziel, bestimmten Erwartungen entsprechen zu wollen oder von der Welt da draußen in Ruhe gelassen zu werden.
Ein solches offenes Weltbild zu pflegen ist eine ausgesprochen herausfordernde Aufgabe und ich weiß ehrlich gesagt nicht ob mir das auf Dauer überhaupt möglich ist.
Aber ich habe mich entschlossen mich auf dieses Experiment einzulassen und sehen wo ich damit lande. In der Antike waren Philosophen häufig solche, die viel gereist waren.
Ich bin gespannt was das für mich noch bedeutet.
edit:
tl,dr;
- sei nicht so ein Geier . Sich anbiedern ist unsexy und am Ende kriegste eh nicht was du wolltest
- nichts ist geiler als fliegen. Also sei doch wieder ein Geier, aber nur in seiner Eigenschaft als Vogel
- Nicht zurück zu können macht Angst. Stehen bleiben aber unglücklich.
edit2:
- ist ein offenes Weltbild ein zu hoher Anspruch? Vielleicht ist es nur ein weiteres Übermenschenideal, dass zu ernst genommen nicht lebbar ist. Ich denke aber - es ist zumindest ein Hinweis darauf, dass eine gewisse Unabhängigkeit sehr inspirierend sein kann.
Für dich und deine Gefährten.