Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Eine Antithese (griechisch αντίθεσις – Gegensatz, Opposition von anti~ – gegen~ und These – Behauptung, Leitsatz) bezeichnet allgemein eine Gegenbehauptung zu einer Ausgangsbehauptung (These). Dabei werden zwei Wörter, Begriffe, Satzteile oder Sätze einander gegenübergestellt, die sich im Sinn widersprechen: Durch diese Gegenüberstellung wird ein Gegensatz oder Widerspruch besonders hervorgehoben. Mit einer Antithese kann man eine Widerlegung erreichen. Eine Antithese wird oft mit "aber" eingeleitet. In der Literatur ist eine Antithese eine rhetorische Figur, in der unter einem Oberbegriff in direktem Gegensatz zueinander stehenden Begriffe oder Gedanken kombiniert werden. Dadurch können unter anderem Zwiespalt, Spannung und Zerrissenheit ausgedrückt werden. Beispiele sind: Himmel und Hölle; Gut und Böse; Tugend und Laster. Diese sogenannte Antithetik ist insbesondere in der Lyrik seit der Barockzeit beliebt. Beispiel: In der Bergpredigt greift Jesus sechs bekannte Gesetze aus den zehn Geboten auf. Eine bekannte Antithese ist die über die Vergeltung (Matthäus 5,38): "Ihr wisst, dass es heißt: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Ihr sollt euch überhaupt nicht gegen das Böse wehren. Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die linke hin."
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Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von fehlgeleitet »

Ich habe hier irgendwo mal die Geschichte von Pyrrhon erzählt, von dem gesagt wird, er habe seinen Lehrer im Sumpfe stecken lassen, um diesem zu zeigen was ein offenes Weltbild sei.

Nun könnte man dies als einen perversen philosophischen Scherz auffassen, doch ich glaube inzwischen, es steckt mehr dahinter.

Angenommen der freie Fall wäre das Gefühl absoluter Freiheit. Um diese Freiheit kennenzulernen muß man jedoch ersteinmal loslassen oder fallen gelassen werden.

Zwischenmenschliche Beziehungen werden häufig durch eine Not belastet, es gibt bestimmte Erwartungen und Ängste, die der andere befriedigen und kompensieren soll. Und eh man sich es versieht, ist aus der inspirierenden Begegnung eine gegenseitige Abhängigkeit geworden, deren einziger Zweck es ist die böse Welt da draußen auszublenden. Das gleiche kann dir auch mit einem bestimmten Hobby passieren, wie jeder World of Warcraft Veterane weiß.

Hier hilft es auch nicht, sich selbst ein schlechtes Gewissen einzureden, das man mehr zusammen machen sollte, an sich arbeiten und so weiter, wenigstens ich glaube nicht daran, dass das irgendwo hinführt.
Und das ist es wohl auch nicht, was man ursprünglich wollte. Wenigstens ich nicht.

Für mich bedeutet ein offenes Weltbild, die Zukunft zuzulassen, dass heißt, auch zuzulassen das die eigenen Erwartungen enttäuscht werden, dass bestimmte Sicherheiten und Menschen sich in Luft auflösen. Es verträgt sich nicht mit dem Ziel, bestimmten Erwartungen entsprechen zu wollen oder von der Welt da draußen in Ruhe gelassen zu werden.

Ein solches offenes Weltbild zu pflegen ist eine ausgesprochen herausfordernde Aufgabe und ich weiß ehrlich gesagt nicht ob mir das auf Dauer überhaupt möglich ist.

Aber ich habe mich entschlossen mich auf dieses Experiment einzulassen und sehen wo ich damit lande. In der Antike waren Philosophen häufig solche, die viel gereist waren.

Ich bin gespannt was das für mich noch bedeutet.

edit:

tl,dr;
- sei nicht so ein Geier :-). Sich anbiedern ist unsexy und am Ende kriegste eh nicht was du wolltest
- nichts ist geiler als fliegen. Also sei doch wieder ein Geier, aber nur in seiner Eigenschaft als Vogel
- Nicht zurück zu können macht Angst. Stehen bleiben aber unglücklich.

edit2:

- ist ein offenes Weltbild ein zu hoher Anspruch? Vielleicht ist es nur ein weiteres Übermenschenideal, dass zu ernst genommen nicht lebbar ist. Ich denke aber - es ist zumindest ein Hinweis darauf, dass eine gewisse Unabhängigkeit sehr inspirierend sein kann.

Für dich und deine Gefährten.
"Die Lehre vcn Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist" (Lenin)

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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von fehlgeleitet »

ja, ich würde gerne Rückmedlung hier haben, ob dieses Konzept in seiner Radikalität so gut ist.

Ich denke Radikalität kann auch eine Falle sein, da man dazu neigt in der Radikalit die Realität genauso auszublenden, wie in den oben angesprochenen Fällen. Das heißt der radikale Ansatz könnte paradoxerweise eine verfälschung des ursprünglichen Konzepts sein.

Wovon ich hingegen überzeugt bin, ist das das Konzept prinzipiell kein schlechtes ist. Ich denke Faszination hat etwas mit Unabhängigkeit zu tun.
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von fehlgeleitet »

Deinem Artikel kann ich nur voll und ganz zustimmen. Er beschreibt genau die Haltung eines Chonks: Leben aus der Hand der GÖttin, fließen mit dem Chao.
13. Dez 2016, 17:44 | Ron Oxymo:

Oder auch: Tanzen mit dem Chaos!
13. Dez 2016, 17:48 | Ron Oxymo:

hm ich frage mich halt nur wie man das im alttag am besten umsetzen kann
13. Dez 2016, 17:55 | fehlgeleitet:

denn in seiner radikalen variante ist es vielleicht nicht lebbar
13. Dez 2016, 17:55 | fehlgeleitet:

damit wäre dann natürlich nichts gewonnen, wenn man ein undruchführbares lebenskonzept hat
13. Dez 2016, 17:55 | fehlgeleitet:

aber vielleicht ist alles außer der radikalen variante eine verwässerung - ich bin mir grad nicht sicher
13. Dez 2016, 17:56 | fehlgeleitet:

Möglich ist es schon, allerdings hängt es davon ab, wie weit du dich da einbringen willst. Je radikaler du diesen Weg gehen wirst, umso radikaler wird das Ergebnis sein, im Guten wie im Schlechten... Aber ich finde es wichtig, nicht zu vergessen, daß wir alle zum Tode verurteilt sind. Und wenn es einmal soweit ist, werden einem solche Dinge wie "Karriere" oder "Anerkennung von Anderen" ziemlich nebensächlich sein. Was am Ende wirklich zählt, ist, ob man vor dem Ende wirklich gelebt hat, oder nur gelebt WURDE!
13. Dez 2016, 18:01 | Ron Oxymo:

mh
13. Dez 2016, 18:10 | fehlgeleitet:

das ist grad die frage
13. Dez 2016, 18:10 | fehlgeleitet:

ich denke ein radikale Forderung kann auch in einer unumsetzbaren praxis enden, und dann ist gar nichts gewonnen
13. Dez 2016, 18:10 | fehlgeleitet:

ich denke realpolitik hat durchaus seinen sinn
13. Dez 2016, 18:11 | fehlgeleitet:

wenn ich einen radikalen weg beschreiten will und dann am ende krachend scheitere, dann wäre es doch wohl besser gewesen ich hätte einen weniger radikalen weg beschritten, der aber funktioniert hätte
13. Dez 2016, 18:12 | fehlgeleitet:

ich muß da immer an so dinge denken wie Großer Sprung nach vorn
13. Dez 2016, 18:14 | fehlgeleitet:

Nun 100%ig kann man in der materiellen Welt natürlich nichts umsetzen, weil die materiellen Welt nun mal nicht 100%ig ist. Das 100%ige kann immer nur ein Ziel sein, nach dem man sich orientieren kann und auf das man sich immer zubewegt. Erreichen wird man es hier nie. Wäre ja auch langweilig, denn ein erreichtes Ziel verliert seinen Sinn. Wenn du es erreicht hast, bleibst du stehen, und dein Weg geht nicht mehr weiter. Keine Veränderung = kein Leben. Beim Wandern (auch beim Spirituellen) ist es wichtig, immer in Bewegung zu bleiben, aber auch seine Kräfte genau zu kennen um sich fordern zu können, ohne sich zu überfordern.
13. Dez 2016, 18:20 | Ron Oxymo:

ich pack das mal in den thread
13. Dez 2016, 18:22 | fehlgeleitet:




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Ron Oxymo
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von Ron Oxymo »

fehlgeleitet hat geschrieben:ja, ich würde gerne Rückmedlung hier haben, ob dieses Konzept in seiner Radikalität so gut ist.

Ich denke Radikalität kann auch eine Falle sein, da man dazu neigt in der Radikalit die Realität genauso auszublenden, wie in den oben angesprochenen Fällen. Das heißt der radikale Ansatz könnte paradoxerweise eine verfälschung des ursprünglichen Konzepts sein.

Wovon ich hingegen überzeugt bin, ist das das Konzept prinzipiell kein schlechtes ist. Ich denke Faszination hat etwas mit Unabhängigkeit zu tun.
Die "Realität" ist die Gesamtheit dessen, was ist. Sie umfaßt sowohl das Äußere, als auch das Innere, sowohl die physische Ebene (inklusive deinem Gehirn) als auch die Informationelle mit dessen "Software", also deinen Katmen, Gedanken und Gefühlen.
Eine dieser beiden Ebenen über die Andere zu erheben oder sogar eine auszublenden, wiederspräche dem Prinzip eines offenen Weltbilds und auch dem des Diskordianismus. Das Hodge und das Podge gehören zusammen und bilden eine untrennbare Einheit. Das Untrennbare trennen zu wollen, verursacht Schmerz.

Vielleicht könnte man sagen:
- Die Physische Welt ist der Spielplatz,
- deine Katmen sind die Spielregeln,
- die Faszination ist dein Antrieb, und
- du bist der Spieler.

Den meisten Spaß hat man, wenn man beim Spielen seiner Intuition folgt, offen ist für das, was sich daraus ergibt, und versucht, weder ein Spielverderber für Andere zu sein, noch sich von Anderen sein Spiel verderben zu lassen.
Aber die Göttin ist gnädig. Sie zwingt niemanden dazu, im Leben Spaß zu haben. Wenn man unbedingt will, kann man auch ein "Scheißspiel" spielen...


"Radikalität" kommt ja von lat. "Radix" = Wurzel.
Ein Radikaler ist also jemand, der noch Wurzeln hat und aus ihnen heraus lebt. Ohne Wurzeln gibt es keinen Nachschub an "Lebenssaft", man "verwelkt" und wird grau.

Und Graue gibt's heutzutage doch wirklich schon genug...
[i][color=#FF8000]I yam what I yam, and that's all I yam![/color][/i] (St. Popeye the Sailor)
[i][color=#FF8000]Manchmal muß ich einfach verrückt sein; wäre ich immer normal, würde ich wahnsinnig werden.[/color][/i] (Ron Oxymo)
[i][color=#FF8000]Wenn wir erkennen, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt und die Geheimnisse der Welt sind enthüllt.[/color][/i] (Mark Twain)
[i][color=#FF8000]Wenn der Wahnsinn Methode wird, wird der Irre zum Spezialisten.[/color][/i] (Sta. Postkartia die Weise)
[i][color=#FF8000]Lebe heute so, daß du dich morgen gerne an gestern erinnern wirst.[/color][/i] (Sta. Postkartia die Weise)

[sub]Ron Oxymo
- Fußabtreter der Göttin
- Gründer des O.D.D. (Οrdо Dea Discordia)
- Lieblingsschüler Seiner Allerheiligkeit Shri Shri undnochmal Shri I.C. Shubbamahamsta Svami Bananananda, Meister des Bhadra-Yoga und des Sit-Zen
- Minister der U.L.C.
- Penuntius und Vizepapst der Kirche des Kosmischen Kefirpilz (KKK)
- Teilzeit-Akolyth und Untermotz des Kultes von Yog-Froggod, dem mächtigen Donnerfrosch
- Hüter des Heiligen Holzkopfs (H.H.H)
- Mitglied der "Initiative zur Rettung des ß" und der "Aktion: Rettet die Zweihörner!"
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von fehlgeleitet »

Ron Oxymo hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:ja, ich würde gerne Rückmedlung hier haben, ob dieses Konzept in seiner Radikalität so gut ist.

Ich denke Radikalität kann auch eine Falle sein, da man dazu neigt in der Radikalit die Realität genauso auszublenden, wie in den oben angesprochenen Fällen. Das heißt der radikale Ansatz könnte paradoxerweise eine verfälschung des ursprünglichen Konzepts sein.

Wovon ich hingegen überzeugt bin, ist das das Konzept prinzipiell kein schlechtes ist. Ich denke Faszination hat etwas mit Unabhängigkeit zu tun.
Die "Realität" ist die Gesamtheit dessen, was ist. Sie umfaßt sowohl das Äußere, als auch das Innere, sowohl die physische Ebene (inklusive deinem Gehirn) als auch die Informationelle mit dessen "Software", also deinen Katmen, Gedanken und Gefühlen.
Eine dieser beiden Ebenen über die Andere zu erheben oder sogar eine auszublenden, wiederspräche dem Prinzip eines offenen Weltbilds und auch dem des Diskordianismus. Das Hodge und das Podge gehören zusammen und bilden eine untrennbare Einheit. Das Untrennbare trennen zu wollen, verursacht Schmerz.

Vielleicht könnte man sagen:
- Die Physische Welt ist der Spielplatz,
- deine Katmen sind die Spielregeln,
- die Faszination ist dein Antrieb, und
- du bist der Spieler.

Den meisten Spaß hat man, wenn man beim Spielen seiner Intuition folgt, offen ist für das, was sich daraus ergibt, und versucht, weder ein Spielverderber für Andere zu sein, noch sich von Anderen sein Spiel verderben zu lassen.
Aber die Göttin ist gnädig. Sie zwingt niemanden dazu, im Leben Spaß zu haben. Wenn man unbedingt will, kann man auch ein "Scheißspiel" spielen...
ich denke eben diese Frage nach der Offenheit, also wie sie am besten lebbar sei, ist nicht so einfach zu beantworten ;-)
Ron Oxymo hat geschrieben: "Radikalität" kommt ja von lat. "Radix" = Wurzel.
Ein Radikaler ist also jemand, der noch Wurzeln hat und aus ihnen heraus lebt. Ohne Wurzeln gibt es keinen Nachschub an "Lebenssaft", man "verwelkt" und wird grau.

Und Graue gibt's heutzutage doch wirklich schon genug...
und hier denke ich liegt eventuell eine Fehleinschätzung vor :-)

eventuell... wir wollen ja offen sein nicht wahr?

Offen kann ich nicht sein, wenn ich bestimmte Dinge erwarte. Wenn ich nun also von meinem offenen Weltbild erwarte, es könne mir jeden Wunsch erfüllen, ist es in diesem Moment kein offenes Weltbild mehr. Das aber genau tue ich wenn ich den Gedanken ins extreme treibe. Wir landen beim nietzscheanischen Übermenschen oder einer verwandten Konstruktion.

Andrerseits - kann ich nicht offen sein, wenn ich bestimmte Dinge ausschließe. Ich kann also nicht mit Sicherheit sagen, dass ich nicht in Wirklichkeit ein Außerirdischer bin oder eine unsterbliche Seele habe.

Ich denke es geht darum, mit der permanenten Unsicherheit umzugehen, in irgendeiner Weise. Ich verlinke hier mal ein Gedicht aus dem DF, dass mir ganz gut gefallen hat.
khezef hat geschrieben:
Offen Offen Offen, fein? Nein, nein?

Beitragvon khezef » 27. Feb 2016 01:02
Bestaunt das Tor!
Das Tor Tor Tor
Es ist offen offen offen

Drei Geier sitzen überm Tor
Einer zerzaust, einer kahl, einer braun.
Der erste gackert über dich
Der zweite hadert glucksend mit dem Schicksal
Der dritte besiegelt es höhnend

Das Tor Tor Tor ist offen
Drei Geier sitzen überm Tor
Das Schicksal ist wie Papier
Es brennt brennt brennt
Es raucht raucht
Qualm gluckert aus dem Tor Tor Tor
Und einer gluckst darüber

Zausewind bin ich
Blase Qualm, das tu ich, ja das tu ich
Ja das tut er ja das tut er!
Zausewind heiße ich, dein Kleid ist zu glatt zu glatt
Nimm Qualm!
Nimm Qualm sagt er, nimm Qualm!

Das Tor Tor Tor ist offen
Es bläst Qualm daraus hervor
Einer gluckst über das gluckernde Rauchbanner
Banner getragen vom Reiter Reiter
Er trägt Papier das brennt brennt
Schicksal brennt wie Papier
Und gluckert durch das Tor Tor Tor
Habe ich schon gesagt, dass es offen offen offen
Ist?
Nein das ist kein Hohn Hohn, nein!
Nein sagt er, sagt er nein? Er sagt nein, nein?
Wer bin ich?
Fein!
Fein bin ich, nein? Nein!
Nein, sagt er nein, nein?
Nein!

Zausewind bräunt meine kahle Haut
Qualm raucht mein Federkleid auf!
Fein!
Es ist offen offen offen
Das Tor Tor Tor
Aus dem es gluckert Qualm
Wie aus einer Wunde rinnt.
Bewundere die Wunde über die ich mich verwundert wundere
Wundernde Wunde, fein? Nein!

Es gackert glucksend der Hohn
Zausewind!
Blase es raus, blase es aus! Nein, sagt er nein?
Fein!
Offen Offen Offen



Es ist so random wie es klingt, glaube ich zumindest. Oder es ist zu tief, als dass ich den Grund sehe, warum ich es geschrieben habe. :lol:
In meinem Kopf klang es jedenfalls schön grotesk.

Khezef
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von Ron Oxymo »

fehlgeleitet hat geschrieben:Offen kann ich nicht sein, wenn ich bestimmte Dinge erwarte. Wenn ich nun also von meinem offenen Weltbild erwarte, es könne mir jeden Wunsch erfüllen, ist es in diesem Moment kein offenes Weltbild mehr. Das aber genau tue ich wenn ich den Gedanken ins extreme treibe.
Wirklich? Du meinst, du könntest das Chaos in eine Flasche sperren und als "Wunscherfüllungsmaschine" wie einen Flaschengeist ge mißbrauchen? Welch lustiger Gedanke...
fehlgeleitet hat geschrieben:Andrerseits - kann ich nicht offen sein, wenn ich bestimmte Dinge ausschließe.
Eben. Offenheit bedeutet, nichts auszuschließen. Also auch nicht, daß eben nicht jeder Wunsch erfüllt wird.
Tatsächlich ist es so, daß das Heilige Chao dir nur einen Wunsch erfüllen kann, nämlich DU SELBST zu werden. Wenn du das allerdings erreichen solltest, werden alle Wünsche, die du jetzt hast, verschwinden.
Wer im Flow ist, hat sowas wie Wünsche nicht mehr nötig...

- - - - -
P.S.
Aus irgendeinem Grund will ERIS, daß ich dir dieses Zitat von Alexis Sorbas übermittele:

"Wer nicht am Abgrund steht, dem wachsen keine Flügel"

Frag mich nicht, was das in diesem Zusammenhang bedeuten soll, aber vielleicht hilft's dir ja weiter... :kp:
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von fehlgeleitet »

Ron Oxymo hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Offen kann ich nicht sein, wenn ich bestimmte Dinge erwarte. Wenn ich nun also von meinem offenen Weltbild erwarte, es könne mir jeden Wunsch erfüllen, ist es in diesem Moment kein offenes Weltbild mehr. Das aber genau tue ich wenn ich den Gedanken ins extreme treibe.
Wirklich? Du meinst, du könntest das Chaos in eine Flasche sperren und als "Wunscherfüllungsmaschine" wie einen Flaschengeist ge mißbrauchen? Welch lustiger Gedanke...
Das denken so viele :roll: - es soll sogar Menschen geben, denen dies gelingt. Dies sind dann neidgetriefte Projektionsfläche. Vielleicht denkt auch jeder es gelingt dem anderen nur einem selbst nicht. So gehen Freundschaften kaputt.
Ron Oxymo hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Andrerseits - kann ich nicht offen sein, wenn ich bestimmte Dinge ausschließe.
Eben. Offenheit bedeutet, nichts auszuschließen. Also auch nicht, daß eben nicht jeder Wunsch erfüllt wird.
Tatsächlich ist es so, daß das Heilige Chao dir nur einen Wunsch erfüllen kann, nämlich DU SELBST zu werden. Wenn du das allerdings erreichen solltest, werden alle Wünsche, die du jetzt hast, verschwinden.
Wer im Flow ist, hat sowas wie Wünsche nicht mehr nötig...

- - - - -
P.S.
Aus irgendeinem Grund will ERIS, daß ich dir dieses Zitat von Alexis Sorbas übermittele:

"Wer nicht am Abgrund steht, dem wachsen keine Flügel"

Frag mich nicht, was das in diesem Zusammenhang bedeuten soll, aber vielleicht hilft's dir ja weiter... :kp:
Alexis Sorbas war einer der Lieblingsfilme meines Vaters. Ich denke ein häufiger Fehlschluß( :?: ) ist es, denn Abgrund als Garantie für Flügel zu sehen. Ich selbst vertrete ja im OP auch diese Ansicht. Ich kann mir irgendwie vorstellen, dass Konfrontation mit den Ängsten und Problemen etwas bringt. Aber es ist eher so vom hörensagen.

Ich bin da zur Zeit sehr Zwiegespalten.

Einerseits liebe ich diese romantische Vorstellung, von Autopoesie und totaler Befreiung. Aufeinmal fühle ich mich total befreit und all das Leiden hat ein Ende. Andrerseits sagt ein Teil von mir, dass dies eine in die Jahre gekommene Kinderfantasie ist, und ich mich endlich der Realität stellen sollte.

Naja zur Zeit habe ich noch keine eindeutigen Antworten, vermutlich bekomme ich diese auch nie.
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von fehlgeleitet »

so, höchte Zeit für die Bannung:

Das Ergebniss des Chats lautet:

Sei keine Ente. Und wer das nicht versteht, der ist wohl noch nie einem Erpelpenis ausgeliefert gewesen.

Und mit der geistigen Verwandtschaft von Donald Duck und Dagobert FUCK hat das nichts zu tun.
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von Tarvoc »

fehlgeleitet hat geschrieben:Für mich bedeutet ein offenes Weltbild, die Zukunft zuzulassen, dass heißt, auch zuzulassen das die eigenen Erwartungen enttäuscht werden, dass bestimmte Sicherheiten und Menschen sich in Luft auflösen. Es verträgt sich nicht mit dem Ziel, bestimmten Erwartungen entsprechen zu wollen oder von der Welt da draußen in Ruhe gelassen zu werden.
Läuft das in der Konsequenz darauf hinaus, dass man z.B. in seinem Sessel sitzt und seelenruhig zusieht, während um einen herum das Haus mitsamt seiner sonstigen Bewohner abbrennt, weil man "die Zukunft zulässt" und "auch zulässt, dass bestimmte Sicherheiten und Menschen sich in Luft auflösen"? :ugly:
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
...per aspera ad astra.
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Re: Offenes Weltbild als Ziel der persönlichen Entwicklung

Beitrag von fehlgeleitet »

Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Für mich bedeutet ein offenes Weltbild, die Zukunft zuzulassen, dass heißt, auch zuzulassen das die eigenen Erwartungen enttäuscht werden, dass bestimmte Sicherheiten und Menschen sich in Luft auflösen. Es verträgt sich nicht mit dem Ziel, bestimmten Erwartungen entsprechen zu wollen oder von der Welt da draußen in Ruhe gelassen zu werden.
Läuft das in der Konsequenz darauf hinaus, dass man z.B. in seinem Sessel sitzt und seelenruhig zusieht, während um einen herum das Haus mitsamt seiner sonstigen Bewohner abbrennt, weil man "die Zukunft zulässt" und "auch zulässt, dass bestimmte Sicherheiten und Menschen sich in Luft auflösen"? :ugly:
Das ist ein intressanter Punkt. Die Frage ist eben, ob die radikale Variante dieser Idee eben die einzig wahre Ausführung oder eine heimliche Sabotage ist.

Einerseits denke ich, dass die Idee des Abgrunds in dem die tieferen Wahrheiten liegen sollen ein beliebtes Motiv ist, das beginnt schon mit diesen ganzen Geschichten von irgendwelchen Heldenreisen. Und ich meine auch, es zeigt sich im tatsächlichen Leben, immer wieder kommen aufgrund von diffusen Ängsten Dinge nicht zustande, die eigentlich eine win/win Situation hätten sein können, weil die Menschen einfach bestimmte Sicherheiten mehr schätzen, als etwas neues ausprobieren zu wollen.
In meinem Drogenthread ging es ja grade um einen Stoff, dessen Potenz gefühlt dadrin besteht, dir extrem intensive Gefühle zu ermöglichen. Ein neuer Level der Angst, die Hölle auf Erden, und es soll einen Umschlagpunkt geben wo du glaubst Gott zu sehen.

Andrerseits denke ich, dass die verherrlichung des Abgrunds vor allen Dingen die Vorstellung bedient, sich eben nicht mit den Problemen auseinandersetzen zu wollen, also nach dem Motto 'Ich springe einfach in den Abgrund und bin geheilt'. Das kann für mich auch nicht das offene Weltbild sein - denn schließlich können Abgrund und all die anderen Begriffe auch nur Projektionen sein. Hinter dem Wunsch 'ein Soldat der Not und des Elends' zu sein, kann also einfach nur stecken, dass man unfähig ist eigene Entscheidungen zu fällen und den Antrieb von außen brauch.
Demnach würde ein offenes Weltbild sich auch immer wieder selbst in Frage stellen müssen.

Insgesamt denke ich, es gibt bestimmte Indizien, die auf ein offenes Weltbild hinweisen, wie experimentierfreudigkeit und so weiter, aber keine klare Definition.

Was ich aber tatsächlich meine, ist das zwischenmenschliche Beziehungen leiden, wenn sie zu geschlossenen Systemen werden.

Wenn man sich nur noch zum gegenseitigen Abhängen trifft, ist das imo für alle Beteiligten schädlich.
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