von Huxley zu Orwell
Verfasst: 30. Juli 2013, 00:48
Mittwoch, 10. April 2013
2011: Eine schöne neue Anti-Utopie
Der US-Journalist Chris Hedges warnt vor einem weiteren Abgleiten der USA in einen von den Konzernen beherrschten Orwellschen Überwachungsstaat.
Von Chris Hedges
Truth Dig, 27.12.10
Die beiden großartigsten Visionen einer zukünftigen Anti-Utopie sind die beiden Romane "1984" von George Orwell und "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley. Diejenigen, die sich noch Gedanken über die Art unseres Niedergangs in die totale Konzernherrschaft machen, streiten sich heftig darüber, wer von beiden Recht hatte. Werden wir, wie Orwell schrieb, in einem repressiven Überwachungs- und Sicherheitsstaat enden, der uns mit grausamen und brutalen Methoden kontrolliert? Oder werden wir, wie Huxley annahm, von der Unterhaltungsindustrie und dem Showbusiness eingelullt, technologischen Neuerungen verfallen und vom Konsumrausch benebelt, unsere Unterdrückung sogar willkommen heißen? Wie es scheint, haben beide Autoren Recht behalten. Huxley sah die erste Stufe unserer Versklavung voraus und Orwell die zweite.
Der Staat der Konzerne hat uns nach und nach entmachtet, indem er uns – wie Huxley es vorhersah – mit betörenden Sinneseindrücken, billigen Massenprodukten, unbegrenzten Krediten, politischem Theater und ununterbrochenem Entertainment manipulierte. Während wir uns ablenken ließen, wurden nach und nach alle Regularien, die einst die Raubgier der Konzerne gezügelt haben, einfach abgeschafft, die Gesetze, die uns einmal geschützt haben, wurden umgeschrieben, und – ohne es zu merken – wurden wir immer ärmer gemacht. Jetzt, nachdem der Kredithahn zugedreht ist, die guten Jobs für die Arbeiterklasse für immer verloren sind und auch die billige Massenware unbezahlbar geworden ist, gleiten wir unaufhaltsam aus der "schönen neuen Welt" in die in "1984" beschriebene offene Unterdrückung hinüber. Der durch riesige Schulden, endlose Kriege und die Habgier der Konzerne völlig abgewirtschaftete Staat steht vor dem Bankrott. Es wird Zeit, dass Orwells Großer Bruder die Fühlkinos, die Gruppensex-Treffen und Kinderbelustigungen Huxleys abschafft. Wir bewegen uns aus einer Gesellschaft, in der wir uns mit Lügen und Illusionen manipulieren ließen, in einen Zustand totaler offener Kontrolle.
Orwell warnte vor einer Welt, in der Bücher verboten sind. Huxley warnte vor einer Welt, in der niemand mehr Bücher lesen will. Orwell warnte vor einem Staat, der die Menschen durch einen endlosen Krieg ständig in Angst hält. Huxley warnte vor der Zerstörung der Kultur durch seichte Vergnügungen. Orwell warnte vor einem Staat, in dem jedes Gespräch, ja sogar jeder Gedanke überwacht und jeder Dissident brutal bestraft wird. Huxley warnte vor einem Staat, in dem sich die Bevölkerung nur noch mit Trivialitäten und Klatsch beschäftigt und nicht mehr an der Wahrheit und wirklich wichtigen Informationen interessiert ist. Orwell glaubte die kommende Unterdrückung erschrecke die Menschen. Huxley ging davon aus, dass die Menschen ihrer Unterdrückung ruhig und gleichgültig entgegensehen. Jetzt wissen wir, dass Huxley nur die Vorstufe der Zustände anprangerte, die Orwell vorhersah. Huxley beschrieb den Prozess, der uns zu Komplizen unserer eigenen Versklavung machte. Orwell beschrieb den Endzustand unserer Versklavung. Jetzt, nachdem die Machtergreifung der Konzerne abgeschlossen ist, stehen wir nackt und wehrlos da. Wir beginnen zu verstehen, was schon Karl Marx wusste: Der entfesselte, unregulierte Kapitalismus ist eine brutale, (konter-)revolutionäre Kraft, die Menschen und Umwelt bis zur Erschöpfung oder bis zum Zusammenbruch ausbeutet.
"Die Partei (des Großen Bruders) will die Macht nur um ihrer selbst willen," schrieb Orwell in "1984". "Wir sind nicht am Wohlergehen der Menschen interessiert; uns interessiert ausschließlich die Macht – weder Reichtum, noch Luxus oder ein langes glückliches Leben, nur die Macht, die absolute Macht. Was absolute Macht bedeutet, werden Sie bald verstehen. Wir unterscheiden uns von allen Oligarchien der Vergangenheit dadurch, dass wir wissen was wir tun. Alle unsere Vorgänger, sogar diejenigen die uns ähnelten, waren Feiglinge und Heuchler. Die deutschen Nazis und die russischen Kommunisten bedienten sich ähnlicher Methoden wie wir, aber sie hatten beide nicht den Mut, sich ihre eigenen Motive einzugestehen. Sie gaben vor – ja vielleicht glaubten sie es sogar – sie hätten die Macht nur widerwillig und vorübergehend ergriffen, und gerade um die Ecke läge das Paradies, in dem alle Menschen frei und gleich sein könnten. Wir sind nicht wie sie. Wir wissen, dass niemand, der die Macht an sich reißt, sie jemals wieder abgeben will. Die Macht ist nicht nur ein Mittel (zu irgendeinem Zweck), sie ist das Endziel. Man errichtet keine Diktatur, um eine Revolution einzuleiten; man macht eine Revolution, um eine Diktatur zu errichten. Das Ziel der Verfolgung ist die Verfolgung. Das Ziel der Folter ist die Folter. Das mit der Macht verfolgte Ziel ist die Macht.
"Der politische Philosoph Sheldon Wolin benutzt in seinem Buch "Democracy Incorporated" den Begriff "invertierter Totalitarismus", um unser politisches System zu beschreiben. (Da "invertiert" umgedreht oder umgekehrt bedeutet, ist damit wohl gemeint, dass mit Methoden gearbeitet wird, die das Gegenteil von totalitär zu sein scheinen.) Das ist ein Begriff, der Huxley gefallen hätte. Im invertierten Totalitarismus werden die von den Konzernen entwickelten Technologien der Kontrolle, Einschüchterung und Massenmanipulation, die viel wirkungsvoller als die früher in totalitären Staaten angewendeten Methoden sind, durch den falschen Glanz, die lauten Töne und den Überfluss der Konsumgesellschaft (zu dem immer weniger Menschen Zugang haben) wirksam kaschiert. Die Herrschaft der Konzerne verbirgt sich hinter einer von Werbe- und Unterhaltungsindustrie errichteten Nebelwand, und der schillernde Materialismus der Konsumgesellschaft verschlingt uns von innen heraus. Die Konzerne nehmen weder Rücksicht auf uns Menschen, noch auf unseren Staat. Sie mästen sich an unseren Leibern.
Der von den Konzernen beherrschte Staat wird nicht mehr durch einen Demagogen oder charismatischen Führer repräsentiert. Die Konzerne bleiben anonym und gesichtslos. Sie heuern sich nur attraktive Sprachrohre wie Barack Obama an, kontrollieren aber selbst die Wissenschaften, die technologische Entwicklung, das Erziehungswesen und die Beeinflussung der Bevölkerung durch die Massenmedien. Sie kontrollieren die Botschaften, die Filme und das Fernsehen übermitteln. Und wie in dem Roman "Schöne neue Welt" benutzen sie diese Kommunikationsinstrumente zur Absicherung ihrer Tyrannei. Wie Wolin schreibt, wird durch unser System der Massenbeeinflussung "alles blockiert oder eliminiert, was die Menschen qualifizieren oder auf andere Gedanken und ins Gespräch miteinander bringen könnte, und ebenso alles, was die totale Herrschaft der Konzerne schwächen oder beeinträchtigen könnte".
Das Ergebnis ist ein sehr einseitiges Informationssystem. Bekannte Hofschranzen, die sich als Journalisten, Experten oder Sachverständige verkleiden, nehmen sich unserer Probleme an und erklären uns geduldig, wie sie einzuordnen sind. Alle, die abweichende Meinungen vertreten, werden als irrelevante Außenseiter, Extremisten oder Vertreter der radikalen Linken diffamiert. Weitsichtige Sozialkritiker – von Ralph Nader bis Noam Chomsky – werden einfach totgeschwiegen. Akzeptierte Meinungen bestätigen sich gegenseitig. Unter der Vormundschaft dieser Hofschranzen der Konzerne entsteht – wie schon Huxley vorhersah – eine Welt möglichst unbeschwerter Konformität, geprägt von einem grenzenlosen, am Ende aber fatalen Optimismus. Wir verschwenden unsere Zeit mit dem Kauf von Produkten, die angeblich unser Leben verändern, uns schöner, selbstsicherer oder erfolgreicher machen sollen, während wir gleichzeitig unserer Rechte, unseres Geldes und unserer Einflussmöglichkeiten beraubt werden. Alle Botschaften, die wir über dieses System der Massenbeeinflussung empfangen – sei es durch die Abendnachrichten oder durch Talk-Shows wie "Oprah" – versprechen uns immer ein glänzenderes und glücklicheres Morgen. Das ist, wie Wolin nachweist, "die gleiche Ideologie, die Konzernmanager Gewinne übertreiben und Verluste verheimlichen lässt – und alles mit lachendem Gesicht". Weiter schrieb Wolin: "Wir sind entzückt über dauernde technologische Fortschritte, die uns neue persönliche Fähigkeiten, ewige Jugend, durch Chirurgie zu bewahrende Schönheit und in Sekundenbruchteilen ablaufende Aktionen ermöglichen sollen: Eine Kultur voller Träume über immer neue Kontrollmöglichkeiten, deren Befürworter anfällig für Fantasien sind, weil ihre überwiegende Mehrheit zwar über eine ausgeprägte Vorstellungskraft, aber kaum über wissenschaftliche Kenntnisse verfügt."
Unsere Produktionsbetriebe sind zum großen Teil demontiert worden. Spekulanten und Betrüger haben nicht nur die US-Staatsfinanzen geplündert, weitere Milliarden Dollars haben sie den kleinen Aktionären gestohlen, die Geld für ihren Ruhestand oder das Studium ihrer Kinder angelegt hatten. Bürgerrechte wie der Schutz vor Inhaftierung ohne richterliche Anordnung und vor nicht genehmigtem Abhören wurden uns genommen. Grundlegende staatliche Dienstleistungen wie das öffentliche Bildungssystem und die staatliche Gesundheitsfürsorge wurden privaten Konzernen übertragen, damit sie auch daraus ihren Profit schlagen können. Die Wenigen, die ihre Stimme dagegen erheben, die sich weigern, in das Loblied auf die Konzerne einzustimmen, werden von den Konzernoberen als Sonderlinge lächerlich gemacht.
Der von den Konzernen beherrschte Staat hat auch die Einstellungen und Haltungen seiner Bürger zu seinen Gunsten beeinflusst, wie es Huxley schon in seinem Buch "Schöne neue Welt" beschrieben hat. Bernard Marx, eine der Hauptfiguren dieses Buches, wendet sich frustriert an seine Freundin Lenina:
"Möchtest du nicht frei sein, Lenina?" fragt er sie.
"Ich weiß nicht, was du meinst. Ich bin doch frei, so frei, dass ich eine wunderbare Zeit erlebe. Heutzutage sind doch alle glücklich."
Er lachte "Ja, heutzutage hat jeder glücklich zu sein. Das lernen die Kinder ja schon mit fünf Jahren. Aber möchtest du nicht anders frei sein, damit du auch anders glücklich sein könntest, Lenina? Zum Beispiel auf deine eigene Weise und nicht wie alle anderen?"
"Ich weiß nicht, was du meinst," wiederholte sie noch einmal.
Die Fassade bröckelt. Und weil immer mehr Leute begreifen, dass sie nur benutzt und ausgeraubt wurden, können wir schnell aus der "Schönen neuen Welt" Huxleys in Orwells "1984" befördert werden. Die Bevölkerung wird sich bald mit einigen sehr unangenehmen Wahrheiten konfrontiert sehen. Die gutbezahlten Jobs wird es nicht mehr geben. Durch das größte Defizit der menschlichen Geschichte sind wir in eine so gewaltige Schuldenfalle geraten, dass der von den Konzernen beherrsche Staat die Chance nutzen wird, auch noch die letzten Reste sozialen Schutzes für seine Bürger – einschließlich der Sozialversicherung – zu beseitigen. Unser Staat ist von einer kapitalistischen Demokratie zum Neo-Feudalismus übergegangen. Und wenn diese Wahrheiten bekannt werden, wird Wut die von den Konzernen verordnete lustvolle Angepasstheit ersetzen. Wegen der zunehmenden Hoffnungslosigkeit in unseren Industriebrachen, in denen etwa 40 Millionen US-Amerikaner in Armut und mehrere zehn Millionen "knapp über der Armutsgrenze" leben, keine Kredite mehr bekommen und ihre Familien nicht mehr vor Zwangsversteigerungen, Zugriffen von Banken und unbezahlten Arztrechnungen bewahren können, wird der invertierte Totalitarismus bald nicht mehr funktionieren.
Wir leben zunehmend in Orwells Ozeanien und nicht mehr in Huxleys Weltstaat. Bei uns hat Osama bin Laden die Rolle übernommen, die der Bösewicht Emmanuel Goldstein in dem Roman "1984" spielt – das der Bevölkerung präsentierte Gesicht des Terrors. In dem Roman beherrschen Goldsteins üble Machenschaften und heimlichen Gewaltakte die Abendnachrichten. Goldsteins Bild erscheint jeden Tag auf den Fernsehschirmen Ozeaniens – als fester Bestandteil des täglich landesweit ausgestrahlten Rituals "Zwei Minuten Hass". In dem Roman heißt die tägliche Botschaft: Goldstein wird euch töten, wenn euch der Staat nicht schützt. Bei uns ist es Osama bin Laden, der als Rechtfertigung für alle Exzesse in dem "titanischen Kampf" gegen den durch ihn personifizierten "Terrorismus" herhalten muss.
Die psychologische Folter des einfachen Soldaten Bradley Manning, (der WikiLeaks die geheimen US-Dokumente zugespielt haben soll) und nun seit sieben Monaten in Einzelhaft gehalten wird, ohne irgendeines Verbrechens angeklagt zu sein, erinnert an die zermürbende Behandlung des Dissidenten Winston Smith am Ende des Romans "1984". Manning wird als "Häftling unter strengster Aufsicht" im Gefängnis der Basis Quantico der Marineinfanterie in Virginia festgehalten. 23 von 24 Stunden ist er ganz allein in seiner Zelle. Er hat keine Möglichkeit, sich durch Übungen fit zu halten. Ein Kissen oder Decken für sein Bett werden ihm verweigert. Armeeärzte haben ihn mit Antidepressiva vollgestopft. Die groben Foltermethoden der Gestapo wurden durch raffiniertere Orwellsche Techniken ersetzt, die von Psychologen der Regierung entwickelt wurden, um Dissidenten wie Manning in willenlose Wesen zu verwandeln. Mit der Seele brechen sie auch den Körper, sogar effektiver. Jetzt können wir alle in den gefürchtete Raum 101 aus Orwells Roman gebracht werden, wenn man uns willfährig und unschädlich machen will. Dieser "speziellen administrativen Behandlung" werden regelmäßig unsere Dissidenten unterzogen – auch der ("Terrorverdächtige") Syed Fahad Hashmi, der unter ähnlichen Bedingungen seit drei Jahren auf seinen Prozess wartet. Mit diesen Foltertechniken wurden schon Tausende von Häftlingen in unseren "Black Sites", den geheimen Gefängnissen auf der ganzen Welt, psychisch fertig gemacht. Es sind auch die üblichen Kontrollmechanismen in unseren Haftanstalten höchster Sicherheitsstufe, in denen unser von den Konzernen beherrschter Staat Krieg gegen die politisch gefährlichsten Afroamerikaner aus der Unterklasse führt. Das alles sind Anzeichen dafür, dass gerade ein Wechsel von Huxleys Vision zu Orwells Vision stattfindet.
"Du wirst niemals wieder zu normalen menschlichen Gefühlen fähig sein," wird Winston Smith von seinem Peiniger in dem Roman "1984" eröffnet. "Du wirst innerlich tot sein und niemals wieder Liebe, Freundschaft oder Lebensfreude empfinden, lachen können oder neugierig, mutig oder solidarisch sein können. Du wirst innerlich hohl sein. Wir werden dich ganz leer pressen und dir dann unsere Ansichten eintrichtern."
Die Schlinge wird immer enger. Das Zeitalter des Amüsements wird durch das Zeitalter der Unterdrückung ersetzt. Unsere Regierung überwacht bereits die E-Mails und Telefongespräche mehrerer zehn Millionen US-Bürger. Wir sind die am schärfsten überwachte und ausspionierte Gesellschaft der menschlichen Geschichte. Der Alltag von immer mehr Menschen wird von Dutzenden von Überwachungskameras kontrolliert. Unsere Neigungen und Gewohnheiten werden im Internet registriert. Man erstellt elektronische Profile von uns. Unsere Körper werden auf Flughäfen betatscht und mit Scannern durchleuchtet Durch öffentliche Bekanntmachungen, Autoaufkleber und Plakate im öffentlichen Nahverkehr werden wir ständig aufgefordert, verdächtige Aktivitäten zu melden. Der Feind lauert überall.
Wer diese mit dem Krieg gegen den Terror – der sich schon bei Orwell endlos hinzieht – begründeten Maßnahmen in Frage stellt, wird brutal zum Schweigen gebracht. Die drakonischen Sicherheitsmaßnahmen, die während der G-20-Gipfel in Pittsburgh und Toronto gegen die Protestierenden ergriffen wurden, standen in keinem Verhältnis zu deren (friedlichen) Aktivitäten in den Straßen. Man sandte aber eine klare Botschaft aus: "VERSUCHT DAS NIE WIEDER!" Das Vorgehen des FBI (der US-Bundespolizei) gegen Kriegsgegner und Palästina-Aktivisten, das Ende September in der Durchsuchung von Häusern und Wohnungen in Minneapolis und Chicago gipfelte, war nur ein Vorbote der Maßnahmen, die bald gegen alle ergriffen werden, die es noch wagen, sich dem offiziellen Neusprech unseres von den Konzernen kontrollierten Staates zu widersetzen. Nach dem Vorbild der Orwellschen Gedankenpolizei haben die FBI-Agenten Handys, Computer, Dokumente und andere private Unterlagen beschlagnahmt. 26 der Aktivisten haben mittlerweile Vorladungen zu Gerichtsverhandlungen erhalten. Diese Vorladungen stützen sich auf ein Bundesgesetz, das "die materielle oder finanzielle Unterstützung ausländischer Terrororganisationen" verbietet. Der Große Bruder benutzt den Terrorvorwurf sogar bei Menschen, die wirklich nichts mit irgendwelchen Terroristen zu tun haben, als Allzweckwaffe, um uns vor uns selbst zu schützen.
"Erkennt ihr jetzt langsam, welche Welt wir schaffen werden?" schrieb Orwell. "Sie ist das genaue Gegenteil der dummen, auf Genuss ausgerichteten Utopien, die sich die alten Reformer vorgestellt haben. Wir schaffen eine Welt der Angst, der Heimtücke und der Qualen, eine Welt, in der jeder auf jedem herumtrampelt, die umso gnadenloser wird, je weiter sie sich entwickelt."
Chris Hedges ist ein führender Mitarbeiter des Nation Institute. Sein neuestes Buch hat den Titel “Death of the Liberal Class” (Tod der liberalen Klasse).
Übersetzung: Wolfgang Jung, luftpost-kl.de
Eingestellt von Mowitz um 07:00