Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:fehlgeleitet hat geschrieben:Kapitel4+5
Gobraschow erweist sich als ziemlicher Trottel und lässt sich vom Westen über den Tisch ziehen.
Ja Fraugöttin was hätte er denn anderes machen sollen?
Der Osten war am Ende. Jede Form von wiederstand hätte vermutlich zu einer riesigen humanitären Katastrophe geführt.
Und ich möchte mal fast behaupten Gorbi wußte wohl selber das man sich die letzten Jahre in eine Ecke manövriert hatte aus der man nur durch KO wieder rauskommt.
Der GSP meint, dass Gorbi schon die Wahl gehabt hat, obwohl er selbst es so dargestellt hat, als hätte er keine. Klar, der Osten war hier und da zurückgefallen, zum Beispiel in dem Bereich IT. Aber eine "humanitäre Katastrophe" der Wirtschaft wegen stand eigentlich nicht bevor, sondern wurde erst durch Gorbis Reformen ins Rollen gebracht, weil die Betriebe aufeinmal unter kapitalistischen Bedingungen wirtschaften mußten obwohl sie nicht darauf angelegt waren. Denn die Betriebe waren darauf angelegt, den Bedarf der Bevölkerung zu decken und Gewinne zu machen spielte nicht die allerwichtigste Rolle. So fand wichtige Produktion von heute auf morgen nicht mehr statt und das riss natürlich auch andere Betriebe mit.
Die Reformen von Gorbi kamen zwar nach und nach, aber alle hatten zum Inhalt die Planwirtschaft aufzulösen und nach jeder Reform war der Zustand schlimmer wie zuvor.
Die Sovietunion war nahezu autark, dass heißt sie hatte selbst genug Produktionsanlagen um sich - beinahe - komplett von der Außenwelt abzuschotten. Das nützt ihr aber nicht, wenn die Produktion nicht mehr dazu dient, die Bevölkerung zu versorgen, sondern wie im Westen dazu einen Profit zu machen.
Der Grobi hatte die Wahl zwischen Annährung an den Westen oder eben von der Autarkie Gebrauch zu machen und hat sich für die erste Option entschieden. Außerdem war die Entscheidung eigentlich nicht so dringend. Eine dritte Option wäre es gewesen, einfach noch ein paar Jahre so weiter zu machen wie bisher.
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:
Dies ist offensichtlich eine Fehlkalkulation, der imperialistische Westen nutzt die Gelegenheit um die "junge Demokratie" komplett auszuplündern.
Seh ich anders. Zwar wurde massiv in den Markt gedrängt jedoch kann man einem System das drauf ausgelgt ist jedes Vakuum zu füllen nicht vorwerfen das es in ein Vakuum eindringt.
Das wäre als wenn du sagen würdest, das Meer nutzte die gelegenheit um die senke komplett zu überfluten. Darstellerisch vieleicht richtig aber inhaltlich völlig verkehrt ... das Meer kann sowas nicht weil das Meer kein Bewustsein hat.
Die Jaahrzehntelang gewachsenen Konzerne des Westens sahen in der öffnung des Ostens schlicht die möglichkeit einen gänzlich neuen Markt zu erobern mit potentiell Millionen an Kunden. Da will jeder der erste sein. Das der Osten das überhaupt gar nicht versteht liegt in seiner Vergangenheit begründet. Dinge wie Megakonzerne oder ausgefeilte Marketingstrategiene waren ja bis Dato nahezu unbekannt.
Vieleicht sah man die Welle kommen aber man begriff einfach nicht das sie letztendlich die wirtschaftliche russische Identität überdecken würde. Und in lezter konsequenz wurde ja konsumiert. Warum machst du nicht den Bürgern Russlands den vorwurf sie hätten sich der Cola und des Big Macs nicht verweigert?
Der Osten hat es nicht richtig verstanden, richtig, darauf will der GSP hinaus. Der Osten dachte er kann einfach ein paar Sachen vom Westen übernehmen, so wenig haben sie offenbar ihr eigenes System verstanden. So ähnlich wie wenn sich der Satanist vom Christen ne Scheibe abschneidet und glaubt dadurch seine Religion verbessert zu haben
Es ist aber schon so, dass sich die westlichen Mächte darum bemüht haben, die Hilflosigkeit Russlands auszunutzen und ihre Kredite an ziemlich krasse Bedingungen zu knüpfen. Deswegen meinte ich ja Gorbi hat sich über den Tisch ziehen lassen.
Er dachte eine friedliche Koexistenz der Systeme sei möglich. Aber das System der Konkurrenz kennt eben keine Dinge wie "friedliche Koexistenz".
Mein Vorwurf richtet sich also nicht an den
Burger Bürger, sondern an die politische Führung des Landes.
edit:
6. Jul 2018, 12:59 |
Bwana Honolulu: @felge: Also war Perestroika der wahre Fehler, aber Glasnost war erst mal OK?
Glasnost war nun sicherlich nicht in einem ähnlichen Ausmaß schädlich für die Sovietunion, aber hatte auch so seine Tücken.
Bei Glasnost ging es darum, die Bevölkerung zu ermuntern die Bürokratie zu kritisieren, um dann die Bevölkerung dann aber selbst zur Verantwortung zu ziehen. Nach dem Motto: "Ok, kritisieren darfst du es, aber dann bist auch eben du dafür verantwortlich, dass der Mangel abgestellt wird."
Das moralische Bewußtsein der Bevölkerung dient der Führung also als zusätzlicher Hebel, die Verantwortung für die Fehler im System auf die Bevölkerung selbst abzuwälzen. Und zwar dadurch das man es dem einzelnen Unmöglich macht sich auf eine Vorschrift zu beziehen, wenn er wegen "Verantwortungslosigkeit" oder einem anderen Gummiparagraphen angeklagt wird.
Und natürlich werden damit lauter widersprüchliche Interessen ins Recht gesetzt und es kommt zu einer Welle von gegenseitigen Bezichtigungen.