was ist der heiße brei?Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Warum redest du um den heißen Brei?
Ne, also die Sozialrentner umfassen alle Rentner, die in die Rentenkasse eingezahlt haben. Habe ich also mein Leben lang in die staatliche Rentenkasse eingezahlt, auch mit sagen wir 2500€ Bruttolohn im Durchschnitt, bin ich am Ende trotzdem Sozialrentner, bekomme meine Rente auf Basis meiner Rentenpunkte aus den Sozialkassen - die dann natürlich höher ist als blosse Grundsicherung.Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Zusammengefasst ergibt sich folgendes Bild (anhand der von dir geposteten Quellen)
20% der derzeitigen Rentner leben in Alterarmut bzw beziehen Grundsicherung
über 50 % der derzeitigen Bevölkerung hat Angst vor Altersarmut
Von den 20 % ist ein Großteil entweder Langzeitarbeitsloß gewesen, im Niedriglohn beschäftigt oder ging überhaupt keiner Arbeit nach (Hausfrau/mann)
Übrigens sind mehr Frauen als Männer von Altersarmut betroffen (was sagtr das über gleichberechtigung?)
Die Dunkelziffer ist evtl sogar höher da nicht klar ist wieviele Menschen freiwillig auf Grundsicherung verzichten obwohl es ihnen zusteht.
Fazit: 1/5 ist zwar schon relativ viel man kann aber immer noch nicht von einer signifikanten Mehrheit reden. Es zeichnet sich also das Bild eines Szenarios indem befürchtet wird das die hälfte aller derzeit lebenden Bürger in Altersarmut leben werden. Dies ergibt sich aus aktuellen berechnungen auf Grundlage des derzeitigen Systems.
Eine Lohnerhöhung (anpassung des Mindestlohns?) und eine damit einhergehende anpassung des Rentenniveaus hilft nach derzeitigem Stand (Bemessungsgrundlage - Einzahlung in den Rententopf und Bruttoendgeld) erstmal nur den Beschäftigten im Niedriglohnsektor.
Anders sähe das vieleicht aus wenn jeder vom Topf profitieren würde unabhängig davon was er vorher getan hat.
Daneben gibt es noch Privatversicherte, genau wie bei den Krankenkassen usw auch. Die müssen nicht in die Sozialkassen einzahlen, dass sind dann aber nur die wirklich hohen Einkommen.
Die Rente aller Sozialrentner wird aus den Lohnnebenkosten der jetzigen Beitragszahler berechnet, es werden also wirklich alle Sozialentner von einer Lohnerhöhung der jetzigen Beitragszahler profitieren, weil ihre Rentenpunkte mehr wert sind.
https://www.einfach-rente.de/rentenpunkte
Hier findest du eine Erklärung zum Thema Rentenpunkte.
Die Kassen drücken sich halt gerne und im Alter funktioniert die Biologie halt immer weniger wie sie sollte.Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Relevant wäre nun evtl noch das Ost/West gefälle mit einzubeziehen sowie die Lebensumstände der Rentner die in Altersarmut leben. Also leben die z.B. überwiegend auf dem Land oder in der Stadt (wo die Miete schonmal 50% des Einkommens frisst) oder hält sich das die waage?
Das Argument der Medikamentenbeschaffung als Kostenfaktor hinkt m.M. nach zu sehr da man auch hier gucken müßte um welche Art der Madikamente es vorwiegend geht und wieviel zuzahlung geleistet werden muß. Das als pauschalen Faktor anzurechnen halte ich für zu kurzsichtig gedacht.
Soweit erstmal meine einschätzung dazu.
Ich musste mal ein wenig Brast ablassen. Ich rede andauernd gegen Wände an, dass frustriertCpt. Bucky Saia hat geschrieben:Edit:Das ist eine falsche darstellung der Tatsachen. Es stand nie zur Debatte das es Menschen gibt die in Altersarmut leben sondern wieviel Menschen davon betroffen sind. Wenn du dich darüber echauffieren willst das ich um Quellenbelege bat dann doch bitte auch im richtigen Kontext.Die deutschen Proletarier und Akademiker sind gleichermassen in Freiheit verblödet. Ich werde aufgefordert Quellen zu nennen, wenn ich behaupte das es Menschen gibt die von ihrer Rente nicht leben können.
Mit Betriebsrenten kenne ich mich leider nicht aus. Ich würde vermuten es geht auch darum, die Mitarbeiter emotional an den Konzern zu binden, so wie es Konzerne gibt, die ihre Mitarbeiter motivieren Aktien von ihnen zu kaufen.Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Muß er ja auch erstmal nicht dafür zahlt man ja in die Rentenkasse ein womit das Problem auf den Staat abgewälzt wird. Nebenbei bemerkt sind es grade die großen Firmen die in der Regel Betriebsrenten anbieten. Betriebsrenten sind zwar auch nicht das gelbe vom Ei aber wenn sich der Kapitalist gar nicht um die Rente scheeren würde müßte er dies auch nicht anbieten.Der Kapitalist schert sich nicht um die Rente seiner Arbeitnehmer
Dann kann es natürlich noch ein Problem sein, wenn man nicht sein Leben lang gearbeitet hat. Habe neulich einen Vortrag von nem Betriebsrat gehört, der meint das seine Arbeit immer schwieriger wird, weil die Gesetze zunehmend auf Seiten des Kapitals sind. Seit der Wende gibt es einen großen Abbau von Arbeitnehmerrechten. Ich habe sein Buch gekauft, es heißt "Arbeitsrecht". Werde bald was dazu schreiben.Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Ironischerweise sind es grade die Arbeiter der großen DAX Konzerne die in der Regel eine Rente beziehen von der sie gut leben können.
Denn grade die Arbeiter großer Konzerne profitieren hier wieder von Gewerkschaftlicher Organisation und somit auch von dauerhaft angepassten Löhnen. Den Niedriglohnsektor findest du m.M. nach eher in den Mittelständischen Unternehmen sowie im Handwerk.
Starke Betriebsräte und gewerkschaftliche Organisation kann auch hier helfen diesen Missstand zu beseitigen. Da gibts nämlich durchaus gesetzliche Regelungen zur Lohnhöhe die geazahlt werden muß.
Also von einem Mindestlohn bin ich jetzt nicht ausgegangen, die Statistiken oben beziehen sich ja nicht nur auf Mindestllöhner.Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:https://www.deutsche-handwerks-zeitung. ... 266/365822Der Mindestlohn regelt die absolute Lohnuntergrenze in Deutschland. In vielen Branchen und Unternehmen ist der Arbeitgeber jedoch verpflichtet, einen noch höheren Stundensatz zu bezahlen. Etwa dann, wenn er an einen im Tarifvertrag festgeschriebenen Branchenmindestlohn gebunden ist, der auf Grundlage des Tarifvertragsgesetzes oder Arbeitnehmer-Entsendegesetzes vereinbart wurde. In der Regel werden solche zwischen Gewerkschaften und einzelnen Arbeitgebern oder Arbeitgeberverbänden ausgehandelt.
Hier also pauschal von einem Mindestlohn von 9,19 Euro pro Stunde (2019) auszugehen ist nicht korrekt.
So ergibt sich z.B. für einen Facharbeiter in Zeitarbeit laut Tarifregister http://www.tarifregister.nrw.de/tarifin ... VyLy1pbg==
12,19€ / Stunde
35h / Woche
unter der vorraussetzungmehrjährig entspricht hier in der Regel 2 Jahre oder mehr.Tätigkeiten, für die Kenntnisse und Fertigkeiten erforderlich sind, die durch eine Berufsausbildung vermittelt werden. Diese Kenntnisse und Fertigkeiten können auch durch mehrjährige Berufserfahrung in der Entgeltgruppe 2 erworben werden.
Danke für die ausführliche Antwort