Re: Lesekreis: Das Kapital
Verfasst: 12. Juli 2019, 00:02
Bucky, Bucky, Bucky.Cpt. Bucky Saia hat geschrieben: Ich habe ein par Posts weiter oben doch schon geschrieben das die Löhne im Grunde nicht zu niedrig sind sondern ein großteil des Lohns von Sozialabgaben aufgefressen wird.
Auch ein höherer Bruttolohn mit mehr Abgaben ändert vermutlich nichts daran da in der konsequenz einfach nur die Preise der Produkte steigen um die höheren Löhne zu kompensieren.
Du kannst nicht behaupten das ich mir keine Mühe gebe. Ich habe jetzt wegen dir Lohn, Preis, Profit von Karl Marx komplett durchgearbeitet, wo er den Zusammenhang dieser 3 Größen Analysiert:
kannst ja mal deine Gewerkschaft fragen was sie von diesen Aussagen hältKarl Marx hat geschrieben: Nach dieser sehr langen und, wie ich fürchte, ermüdenden Auseinandersetzung, auf die ich mich einlassen mußte, um dem zur Debatte stehenden Gegenstand einigermaßen gerecht zu werden, möchte ich mit dem Vorschlag schließen, folgende Beschlüsse anzunehmen:
1. Eine allgemeine Steigerung der Lohnrate würde auf ein Fallen der allgemeinen Profitrate hinauslaufen, ohne jedoch, allgemein gesprochen, die Warenpreise zu beeinflussen.
2. Die allgemeine Tendenz der kapitalistischen Produktion geht dahin, den durchschnittlichen Lohnstandard nicht zu heben, sondern zu senken.
3. Gewerkschaften tun gute Dienste als Sammelpunkte des Widerstands gegen die Gewalttaten des Kapitals. Sie verfehlen ihren Zweck zum Teil, sobald sie von ihrer Macht einen unsachgemäßen Gebrauch machen. Sie verfehlen ihren Zweck gänzlich, sobald sie sich darauf beschränken, einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des bestehenden Systems zu führen, statt gleichzeitig zu versuchen, es zu ändern, statt ihre organisierten Kräfte zu gebrauchen als einen Hebel zur schließlichen Befreiung der Arbeiterklasse, d.h. zur endgültigen Abschaffung des Lohnsystems.
Also der Marx beweist sowohl theoretisch als auch an praktischen Beispielen, dass der Preis sich aus Profit und Kosten zusammensetzt. Fordern die Arbeiter höhere Löhne und setzen diese durch, so sinkt der Profit des Kapitalisten, der Preis ändert sich aber nicht unbedingt.
Weiterhin ist mir folgendes aufgefallen:
Das Finanzkapital gestaltet die Regeln inzwischen ein wenig anders, der Profit ist nun Anspruchstitel der Banken, die den Betrieb dicht machen können wenn der nicht der versprochenen Profit erwirtschaftet werden kann.
Dementsprechend geht der Profit auch nicht in Luxusgüter auf, sondern wird zum größten Teil in die Expansion des Betriebes investiert.
Allerdings: Zur Zeit ist das Wachstum ziemlich mau, weswegen der Großteil des Geldes in Immobilien, Aktien, Kunst und Bitcoin gebunkert wird.
Wenn die deutschen Arbeiter streiken würden, würde sich die ganze EU entspannen, die unter der deutschen Produktivität (durch niedrige Löhne) leiden. Die Kapitalisten wären gezwungen das Geld aus den Immobilien zu ziehen, was auch die Mieten verringern würde.
Dem Gezeter des Finanzkapitals über die Gefahr einer drohenden Weltwirtschaftskrise sollte man nicht begegnen, indem man deren Bedürfnissen nachkommt. Genau das Wachstumsbedürfnis des Kapitals ist ja der Grund der periodischen Krisen.