Grundsätzlich gebe ich dir recht Bwana.
Allerdings bezog ich mich bei meinem vorwurf der veralteten Theorie eben auf jene Faktoren und Komponenten die sich seit aufstellung der Theorie bereits weiterentwickelt haben (wi z.B. der Begriff der Gewerkschaft).
Kurzum halte ich Begriffe wie Inflation und Lohnniveau für wesentlich stabiler und konstanter in ihrer Definition als z.B. Begriffe wie Gewerkschaft.
Insbesondere bezog ich mich bei meiner Kritik auf die von Fehlg zitierten 3 Punkte (siehe oben) von denen ich annehmen muß das sie zu einer Zeit entstanden sind die Wirtschaftpolitisch nur sehr schwer mit unserer heutigen vergleichbar ist (immerhin gabs da noch das Kaiserreich und Arbeitsrecht war nahezu unbekannt).
Wo ich dir zustimme ist der Punkt das man auf jenen Theorien aufbauen kann unter dem Aspekt der einbeziehung historischer Entwicklungen und neuerer Erkenntnisse.
Wenn ich also sage
Marx ist seit über 100 Jahren tot. Seine Theorien dementsprechend veraltet.
So meine ich damit nichts anderes als das seine Theorien sich in den letzten 100 Jahren entwickelt und angepasst haben und eine betrachtung ohne einbeziehung und berücksichtigungen dieser Entwicklungen insofern problematisch ist da sie im grunde in ihren ausgangskriterien nur den Zeitraum wiederspiegelt zu dem diese Theorie erstellt wurde.
Um ein etwas billiges Beispiel zu bemühen würde ich sagen die Theorien von Marx zu bemühen ohne die Wirtschaftliche, Gesellschaftliche und Politische Entwicklung der letzten 100 Jahre zu berücksichtigen wäre in etwa so wie wenn man versucht das Weltall nur mit den Theorien von Newton aber ohne die von Einstein zu beschreiben (mir ist an dieser stelle durchaus klar wie schlecht das Beispiel eigentlich ist).
Mit bezug zum Rententhema
Fehlgeleitet hat geschrieben:Und wie bitte? Ich habe immerhin einige Bücher als Quellen angegeben, im Post oben ist sogar eine Grafik.
Ich fragte dich vor
einigen Posts ob es Quellen gibt die belegen das die Mehrheit der Rentner verarmt sei oder ob dies nur deinem subjektiven Eindruck entspricht.
Davon mal abgesehen. Wer ist denn "die Rentner"? Wieviel Prozent der Rentner können aktuell von ihrer Rente (übrigens plus Anspruch auf Grundsicherung!) nicht leben?
Zum Beispiel der 63-jährige Jurist der eben bei mir war, sagte er kommt schon jetzt nicht hin und wüßte nicht was er machen soll wenn er in Rente geht. Hat gerade einen Aushilfsjob bei der Stadt und kriegt bei mir Computernachhilfe.
Diese Frage ist zumindest für mich für die Diskussion relevant und sollte im Vorfeld geklärt werden. Wenn nämlich eine Quote von 5% bei den Rentnern verarmt wäre dann könnte man hier nicht von einem generellen Problem sprechen.
Ich frage daher nochmal. Entspricht diese Behauptung (die Rentner in Deutschland könenn von ihrer Rente nicht leben) deinem subjektiven Eindruck der derzeitigen Lage oder lässt sich das in irgendeiner Art und Weise untermauern die nahelegt das der Sachverhalt tatsächlich so beschaffen ist? Oder sehen wir hier vieleicht nur die Anfänge eines Szenarios das sich mit den richtigen Mitteln noch verhindern ließe?
Ich möchte auch an dieser Stelle nochmal betonen das ich keinesfalls die Theorie an sich kritisieren sondern nur den Dogmatismus mit dem diese vorgetragen wird.
Insbesondere die Aussage es habe keine Lohnsteigerung gegeben hat mich zu der Frage geführt inwiefern deine Theorie überhaupt von realismus geprägt ist oder ob sie nur das resultat dogmatischer Antikapitalismusgläubigkeit ist. Es ist nämlich schon ein ziemlicher unterschied zu sagen es habe keine Lohnsteigerung gegeben oder es gab Lohnsteigerungen diese waren aber zu gering um die Inflation aufzufangen.
Auch auf die Aussage hin die Renten bemäßen sich an den Löhnen muß Kritik erlaubt sein. Sprechen wir hier vom Bruttodurchschnittslohn? Dieser Beträgt immerhin (stand 2017) West 3330 Euro zu Ost 2690 Euro (
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/)
Um welchen Lohn handelt es sich also konkret? Um den Durchschnittslohn (den selbst ich nicht erreiche) oder den Individuallohn? Sollte es sich um letzteren handeln so kann man nicht pauschal von einer generellen Lohnerhöhung für alle reden.
Wenn also ein Rentner in Deutschland in altersarmut lebt (was für die Mehrheit noch zu beweisen wäre) so muß die Frage erlaubt sein woraus diese resultiert. Sprich was führte im konkreten Fall dazu, dass besagter Rentner nun zu wenig Rente bekommt. Und da spielen eben weitaus mehr Faktoren rein als "nur zu geringe Löhne".
Ich möchte da fast die vermutung aufstellen die Mehrheit der heute in altersarmut lebenden Rentner sind hauptsächlich jene Frauen und Männer die in den guten Zeiten der Wirtschaft ihren Job zu gunsten von Heim und Herd aufgaben und somit nur über einen geringen Anspruch verfügen. Weiter möchte ich behaupten das ein wesentlich geringerer Prozentsatz der Rentner aus jenen resultiert die im Niedriglohnsektor gearbeitet haben und aufgrund dessen erstens zu wenig in die Rentenkasse einzahlten und zweitens aufgrund der Bemessungsgrundlage zu wenig Rente erhalten.
Wäre hier vieleicht auch das Argument einer pauschalen Mütterrente zielführend? Bevor obige Frage nicht geklärt ist denke ich erstmal nein.
Um also die Frage nach dem Rentenproblem zu klären müssn m.M. nach erstmal einige wesentliche Faktoren geklärt werden bevor überhaupt an eine Lösung gedacht werden kann.
Dies wäre die Frage nach dem Prozentsatz der Rentner die (mit Grundsicherung) in altersarmut leben und wie sich altersarmut überhaupt definiert.
Die Frage wie sich dieser Prozentsatz von Rentnern zusammensetzt.
Und letztendlich ist die altersarmut ein derzeit reales Problem (sprich ist eine maßgebliche Mehrheit davon betroffen) oder ist sie ein Szenario das aaufgrund derzeit vorherrschender Gegebenheiten skizziert wird.
@ Bwana warum mußte ich bei den Grafiken an
https://www.tylervigen.com/spurious-correlations denken
(das allerdings mit einer gehörigen portion Ironie)
"Wir sind nicht der Abschaum. Wir sind der schillernde, toxische Schleim der auf dem Abschaum schwimmt ..."
Seine Spektralität Cpt. Bucky "Saia" Sternentänzer
alias Papst Cerrynt Eiledol von Welodd alias Nede E Lym von Leng alias Baktus Paradonti alias Dr. Dromis Seth, Master Phool im Outer Space, (Mitbe)Gründer der Univers-City of Sockovia, Moonman Winter Dream, aus der dritten Vergangenheit, General Error der Invasionstruppen, Captain der ersten erisischen Kompanei westlich von Osten, Hüter des hailigen GNARV und anderer nutzloser Dinge, Dunkelelfischer Bischof von Betty, Vorstand der Company auf Lebenszeit, Ernenner des Fonsis auf Zeit, der während eines Bades ehrenhaft erleuchtete, Beschützer des rauchenden Orakels am Stiel, exzellenter Züchter der feinsten Flugaffen nördlich von Reykjavík, Eiliger Hailigenpfleger der Aktion 23, (Er)Finder des Starfish Mythos, Transluzenter Geheimniskrämer und unter der Hand Händler, Schieberkönig der Unwissenden, Verfasser von nicht geschriebenen Werken, autorisierter Verkäufer von "Das LichtTM" und "SeelenheilTM", eingeweihter Oberanti der D.A.D. sowie Pharao Hypothep alias Pharao Pontifex zu Popanz von Paranoia Panoptikum, Bürokrat im Büro für Zweckentfremdung, Anwender von Methoden, Knazler und freier Beratzer auf Schloß Gammelot in Mottrop´s Tradition, Vorsichtsratsaufstand im Konglomerat, Eidechsenkönig und Universalgott Nr. 5