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Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 29. Januar 2020, 23:03
von Bwana Honolulu
fehlgeleitet hat geschrieben:Ich wiederum kann echt nicht sehen was ich falsch gemacht habe. Ich habe langsam den Eindruck wir passen politisch einfach nicht zusammen.
Echt jetzt? Kompromissbereitschaft, Diskussionsstil, Empathie, Toleranz, Selbstreflexion... :kp:

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 29. Januar 2020, 23:18
von LordCaramac
fehlgeleitet hat geschrieben:Ich wiederum kann echt nicht sehen was ich falsch gemacht habe. Ich habe langsam den Eindruck wir passen politisch einfach nicht zusammen.

@caramac natürlich bin ich mit Schwulen solidarisch, die eine andere Gesellschaft wollen. Aber nicht mit solchen, die sich in Deutschland gut aufgehoben fühlen und auf die Diversität des freien Marktes schwören den sie als ein Gehilfe gegen totalitäre Systeme wie den Islam oder den Kommunismus sehen :kotz:
Was ist mit Lesben? Mit Bisexuellen? Mit BDSM? Was ist mit Menschen, die einfach nur anders sind als die Mehrheit und dafür angefeindet werden? Was ist mit Männern, die meinen, man könne Frauen einfach so benutzen? Eine andere Wirtschaftsordnung löst diese Probleme nicht.

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 29. Januar 2020, 23:56
von fehlgeleitet
Bwana Honolulu hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Ich wiederum kann echt nicht sehen was ich falsch gemacht habe. Ich habe langsam den Eindruck wir passen politisch einfach nicht zusammen.
Echt jetzt? Kompromissbereitschaft, Diskussionsstil, Empathie, Toleranz, Selbstreflexion... :kp:
Kompromissbereitschaft: Ich bin ziemlich kompromissbereit, aber nicht was eine Diskussion über Politik angeht. Entweder man setzt sich argumentativ auseinander, oder man ist nett zu einander. Wenn ich einfach nur eine Meinung akzeptieren soll dann braucht man sie auch nicht argumentativ zu begründen.
Diskussionsstil: Ok, ich muss auf meine Wortwahl achten. Aber das gelingt mir doch besser in letzter Zeit?
Empathie: Es ist nicht so, dass nur weil ich keine aktive Solidarität zeige mir das Leiden von Menschen am Arsch vorbeigeht oder ich gehässig wäre. Ich bin aber schwer dafür, dass meine Solidarität keine Einbahnstrasse ist. Opfer dieser Gesellschaft müssen begreifen, dass ihr Opferdasein in der Rechnungsweise dieser Gesellschaft liegt. Das gilt für Juden, Muslime, Frauen, Behinderte, LGBTQ+, Hartz4ler, Niedriglöhner, arme Rentner usw usf.
Solange sie das nicht verstehen, endet es nur in einem Kampf verschiedener bürgerlicher Interessensgruppen gegeneinander, anstatt sich politisch miteinander gegen diese Rechnungsweise zu organisieren.
Toleranz: Tolerant bin ich auch aber nicht aus einem Prinzip heraus, wenn ich also meine Leute machen etwas ziemlich falsch dann sage ich es ihnen auch. Es ist so ähnlich wie mit der Kompromissbereitschaft :kp:
Selbstreflexion: Damit habe ich schon vor Jahren aufgehört. Man verarscht sich am Ende doch nur selbst, wenn man über sich selbst nachdenkt :-D Ok, vielleicht sollte ich ab und an ein paar Fettnäpfchen vermeiden.
LordCaramac hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben: @caramac natürlich bin ich mit Schwulen solidarisch, die eine andere Gesellschaft wollen. Aber nicht mit solchen, die sich in Deutschland gut aufgehoben fühlen und auf die Diversität des freien Marktes schwören den sie als ein Gehilfe gegen totalitäre Systeme wie den Islam oder den Kommunismus sehen :kotz:
Was ist mit Lesben? Mit Bisexuellen? Mit BDSM? Was ist mit Menschen, die einfach nur anders sind als die Mehrheit und dafür angefeindet werden? Was ist mit Männern, die meinen, man könne Frauen einfach so benutzen? Eine andere Wirtschaftsordnung löst diese Probleme nicht.
Es gilt für alle Menschen tendenziell das gleiche.

Männer, die meinen man könne Frauen einfach so benutzen sind ein Haufen bekacker Chauvinisten, was ein solches Verhalten mit dem Kampf für eine menschenfreundliche Gesellschaft zu tun haben soll ist mir völlig schleierhaft. Genausowenig wie ich mich mit Nazis solidarisiere, solidarisiere ich mit so einem Scheiss.

Frauenunterdrückung:
Ich meine, dass man den Grossteil der Unterdrückung der Frauen und anderen Lebensformen :-D auf den Kapitalismus zurückführen kann. Dein Argument, es gab auch Unterdrückung im Feudalismus/Antike/Altertum, hatte seine Ursachen im Feudalismus/Antike/Altertum. Das sind wieder andere Gesellschaften, die man sich dann genau anschauen muss, dafür fehlt mir einfach das Wissen.

Zurück zur aktuellen Lage
Feministen beschweren sich aktuell über 3 Dinge:

1) Genderpaygap
2) Frauenberufe, die wenig einbringen
3) sexuelle Übergriffe

Wenn hier irgendwas wichtiges fehlt bitte Bescheid sagen.

1) Genderpaygap
Durch ihre potentielle Schwangerschaft sind Frauen für den Personaler eine Risikogruppe. Selbst wenn sie mit dem gleichen Gehalt starten wie ihr männlicher Kollege, endet die Karriere dann, wenn das erste Kind unterwegs ist. Sie gehört ab sofort nicht mehr zu den Lieblingen des Chefs, bekommt nicht mehr die gleichen Fortbildungen wie ihre männlichen Kollegen, nicht die gleiche Verantwortung, wird also trotz bezahlter Mutterschaft abgehängt.
Die meisten Personaler lassen die Frauen jedoch von Anfang an mit einem geringeren Gehalt büssen, insbesondere bei nicht-akademischen Berufen.

2) Durch ihre Doppelrolle als Mutter und Lohnarbeiterin landen Frauen häufig in diesen halben Stellen, von denen niemand Leben kann. Mama sitzt solange an der Kasse, bis die Kinder aus der Schule/Kindergarten zurück sind. Das sind natürlich allesamt keine Tätigkeiten, in denen sich die Frauen weiterqualifizieren können, sondern eine monotone Scheissarbeit. Sie sind also dazu verdammt, bis zur Rente als Putzhilfe oder ähnliches zu arbeiten. Dadurch, dass die Frauen nur für einen Hinzuverdienst arbeiten der keine besondere Qualifikation erfordert, um den Hauptverdiener der Familie zu unterstützen, sind sie noch erpressbarer als Männer, vor allen Dingen weil sie sich beruflich nicht weiterentwickeln können.

Dann gibt es noch typische Frauenjobs, in der eine positive Diskriminierung tätig wird. Die Sekräterin ist weiblich, weil von ihr ein Serviles auftreten erwartet wird und das sie dem Chef hinterherräumt, wie sie es eben zu hause bei ihrem Mann auch tut.

Diese positive Diskriminierung leitet sich aus der Doppelrolle der Frau ab. Weil sie sich eben nicht Qualifizieren kann sondern Mutter sein muss, projeziert die Personallereigenschaft eben Muttereigenschaften in sie hinein.

3)Die sexuellen Übergriffe von Männern auf Frauen geschehen meistens in der Familie, dieser Notgemeinschaft, die die Frau mehr benötigt als der Mann. Die Vergewaltigung in der Ehe oder auch Prügel leiten sich daraus ab, dass Frauen die sich scheiden lassen finanziell häufig vor dem Nichts stehen.

Die kapitalistische Rechnungsweise zwingt also die Frau zur Ehefrau, oder aber doppelt und dreifach soviel zu leisten wie Männer, weil die Geschäftswelt ihr immer das Manko "Frau" entgegenschleudert.

Ich hoffe es ist jetzt ein bisschen klarer, inwieweit der Kapitalismus doch sehr aktiv an der Unterdrückung der Frau beteiligt ist.

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 30. Januar 2020, 00:04
von Tarvoc
fehlgeleitet hat geschrieben:3) Die sexuellen Übergriffe von Männern auf Frauen geschehen meistens in der Familie, dieser Notgemeinschaft, die die Frau mehr benötigt als der Mann. Die Vergewaltigung in der Ehe oder auch Prügel leiten sich daraus ab, dass Frauen die sich scheiden lassen finanziell häufig vor dem Nichts stehen. Die kapitalistische Rechnungsweise zwingt also die Frau zur Ehefrau, oder aber doppelt und dreifach soviel zu leisten wie Männer, weil die Geschäftswelt ihr immer das Manko "Frau" entgegenschleudert.

Ich hoffe es ist jetzt ein bisschen klarer, inwieweit der Kapitalismus doch sehr aktiv an der Unterdrückung der Frau beteiligt ist.
Auf Lord Caramacs Beitrag bezüglich des Übergriffs durch Fremde ist das jetzt aber keine Antwort. Es sei denn, du wolltest sagen, es sei auch die Schuld des Kapitalismus, dass nicht an jeder Ecke ein Volkspolizist steht, der solche Übergriffe im Zweifelsfalle mit dem Gewehr im Anschlag verhindert. Falls das dein Punkt wäre: Na gut, geschenkt! :ugly: Wird halt immer noch ein Problem, wenn einer von denen mitmacht.

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 30. Januar 2020, 00:11
von Bwana Honolulu
@felge: Nein. Und ich bin raus, wie mehrfach gesagt keinen Bock mehr, und bitte akzeptier's einfach und versuch' jetzt nicht, mir irgendwie wieder 'ne Diskussion aufzudrängen oder gar 'nen Schwarzen Peter unterzuschieben.

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 30. Januar 2020, 00:17
von fehlgeleitet
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:3) Die sexuellen Übergriffe von Männern auf Frauen geschehen meistens in der Familie, dieser Notgemeinschaft, die die Frau mehr benötigt als der Mann. Die Vergewaltigung in der Ehe oder auch Prügel leiten sich daraus ab, dass Frauen die sich scheiden lassen finanziell häufig vor dem Nichts stehen. Die kapitalistische Rechnungsweise zwingt also die Frau zur Ehefrau, oder aber doppelt und dreifach soviel zu leisten wie Männer, weil die Geschäftswelt ihr immer das Manko "Frau" entgegenschleudert.

Ich hoffe es ist jetzt ein bisschen klarer, inwieweit der Kapitalismus doch sehr aktiv an der Unterdrückung der Frau beteiligt ist.
Auf Lord Caramacs Beitrag bezüglich des Übergriffs durch Fremde ist das jetzt aber keine Antwort. Es sei denn, du wolltest sagen, es sei auch die Schuld des Kapitalismus, dass nicht an jeder Ecke ein Volkspolizist steht, der solche Übergriffe im Zweifelsfalle mit dem Gewehr im Anschlag verhindert. Falls das dein Punkt wäre: Na gut, geschenkt! :ugly: Wird halt immer noch ein Problem, wenn einer von denen mitmacht.
Ok, da würd ich sagen, herumlungernde Schläger/Vergewaltiger haben insofern etwas mit dem Kapitalismus zu tun, als dass man sie auf den Kult des Selbstbewußtseins zurückführen könnte, der eben auch zum Kapitalismus gehört.

Die Typen wollen sich doch als Konkurrenzsubjekt beweisen, dass sie eben das kriegen was sie wollen, da geht es doch gar nicht um Triebbefriedigung.

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 30. Januar 2020, 00:20
von Tarvoc
fehlgeleitet hat geschrieben:Ok, da würd ich sagen, herumlungernde Schläger/Vergewaltiger haben insofern etwas mit dem Kapitalismus zu tun, als dass man sie auf den Kult des Selbstbewußtseins zurückführen könnte, der eben auch zum Kapitalismus gehört.
Nun laufen im Kapitalismus ja nicht alle als herumlungernde Schläger und Vergewaltiger durch die Straßen. Was sind denn die Voraussetzungen dafür, dass dieser "Kult" sich bei einigen Leuten so manifestiert, bei anderen anders und bei wieder anderen insgesamt kaum? Bzw. dass er überhaupt psychologisch Fuß fassen kann.

(Übrigens schien mir gerade der GSP mit schwer empirisch zu verifizierenden Postulaten von nur Zusammenhängen zwischen Kapitalismus und Individualpsychologie insgesamt immer eher vorsichtig zu sein, jedenfalls verglichen mit so einigen anderen kommunistischen Gruppen. Weißt du da mehr als ich?)

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 30. Januar 2020, 00:27
von fehlgeleitet
Tarvoc hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:Ok, da würd ich sagen, herumlungernde Schläger/Vergewaltiger haben insofern etwas mit dem Kapitalismus zu tun, als dass man sie auf den Kult des Selbstbewußtseins zurückführen könnte, der eben auch zum Kapitalismus gehört.
Nun laufen im Kapitalismus ja nicht alle als herumlungernde Schläger und Vergewaltiger durch die Straßen. Was sind denn die psychologischen Voraussetzungen dafür, dass dieser "Kult" sich bei einigen Leuten so manifestiert, bei anderen anders und bei wieder anderen insgesamt kaum? Bzw. dass er überhaupt psychologisch Fuß fassen kann.
Also es wird einem ja schon in der Schule gepredigt, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Natürlich legt die Schule wert, dass dies dann in den legalen Bahnen stattfindet. Es ist also nicht nur eine Frage des "Wollens", sondern auch des "Dürfens".

Nun macht der Glücksschmied regelmäßig die Erfahrung, dass dadurch das man sich an die Regeln hält, dass Glück keinesfalls garantiert ist. Da kann man dann verschiedene Schlussfolgerung daraus ziehen.

Ein verbittertes "wenigstens ehrlich geblieben" ist eine Möglichkeit, andere meinen halt das ihr Glück jenseits der erlaubten Grenzen zu finden sei. Aber die Bücher über Erziehung im Kapitalismus habe ich erst noch vor mir ;-P

Die Brocken die ich so ins Fnorum schmeisse habe ich meist aus GSP Vorträgen. Unter wahnhaftes Konkurrenzsubjekt fallen neben Vergewaltigern auch Amokläufer und Islamisten.

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 30. Januar 2020, 02:10
von Tarvoc
fehlgeleitet hat geschrieben:Unter wahnhaftes Konkurrenzsubjekt fallen neben Vergewaltigern auch Amokläufer und Islamisten.
Das erinnert mich an den Kampf auf Leben und Tod in Hegels Herrschaft und Knechtschaft-Kapitel, der zwar an sich wesentlich für das ganze Verhältnis ist, aber, wenn er tatsächlich ausgefochten wird, eins der beiden Subjekte und damit das Verhältnis zerstört. :ugly:

Re: Gender, Diversität und Verwandtes

Verfasst: 30. Januar 2020, 05:44
von Cpt. Bucky Saia
Wie dem auch sei. Hiermit distanziere ich mich jetzt einfach mal öffentlich von den (von Fehlgeleitet) getroffenen Aussagen.
Hab mehrfach erfolgloß versucht mitzudiskutieren und meinen Standpunkt zu vertreten. Hat nicht geklappt. Hab mehrfach versucht Argumente vorzubringen die dagegen sprechen. Hat auch nicht geklappt (wie aus dem Verlauf ersichtlich).

Mich erinnert das ganze in zunehmenden Maß einfach nur noch an eine Diskussion (kann man so gar nicht mehr nennen) mit einem fundamentalistischen Gläubigen.
Und die erweisen sich in der Regel ebenfalls als fruchtloß.

Ausserdem sehe ich mich nicht mehr in der Lage auf dem Niveau mitzureden das hier gepflegt wird. Kurzum ich begreife mich als zu ungebildet um auch nur ansatzweise meinen Standpunkt akzeptabel vertreten zu können.
Finde ich als Arbeiter amüsant da solcherlei Thesen anscheinend grade diese Bevölkerungsgruppe ansprechen sollte. Tut sie aber nicht. Schreckt mich nur ab.

Resultat des ganzen ist das ich vom Kommunismus so wie er hier dargestellt wird nun gar nichts mehr halte (womit vermutlich das genaue Gegenteil erreicht wurde von dem was beabsichtigt war) was mich ebenfalls amüsiert.

Um es mit der sprache auszudrücken die mir geläufig ist und die ich gemeinhin verwende. Ich halte Kommunismus und daran angeschlossene Diskussionen nur noch für elitäres Gesülze einer kleiner gebildeten Elite mit der ich mich nicht identifizieren kann.

Und um das nochmal klarzustellen.

Ich distanziere mich ganz ausdrücklich von den hier getroffenen Aussagen. Insbesondere von denen die in ausbeutung, missbrauch und ähnlichem nur ein resultat des Systems sehen und dafür plädieren diese nicht direkt zu bekämpfen ja stellenweise sogar dazu aufrufen jedweden kampf dagegen zu boykottieren.