41D5K1N6 hat geschrieben:Tarvoc hat geschrieben:Aber hast du gerade wirklich gesagt, jeder Mann, der ein schwaches Selbstwertgefühl hat, Sex oft unappetitlich findet oder keine Beziehung anstrebt, ist ein Frauenfeind?
Äh, ne. Das, was ich gesagt habe ist, dass ebendieses Zusammenkommen bei felge auf ein misogynes Frauenbild schließen lässt...
Und diesbezüglich hätte ich gerne
mehr als nur die Behauptung selbst, nämlich ein paar gute Argumente oder mindestens Erläuterungen. So wie ich das sehe, drehst du hier nämlich die Dinge genau auf den Kopf: Das Zusammenkommen solcher psychologischer Faktoren wäre allenfalls ein
möglicher (!!) Nährboden für Misogynie und nicht die Misogynie die Ursache der psychologischen Faktoren. (Ich bemerke diese idealistische Verdrehung, bei der erklärt wird, eine bestimmte ungewünschte Einstellung bringe ihre eigenen materiellen Voraussetzungen überhaupt erst hervor, immer häufiger in gegenwärtigen kritischen Diskursen. Und das ist ein Riesenproblem, weil das hinsichtlich des Kampfes gegen Frauenfeindlichkeit, etc. zu einer buchstäblich verkehrten, regelrecht auf dem Kopf stehenden Praxis führt.)
41D5K1N6 hat geschrieben:Kann sein, dass hier der Linksfaschist in mir zu radikale Schlüsse zieht, aber ja... Hier.
fehlgeleitet hat geschrieben:Also diese Spinnerei, dass eine Partnerschaft der Weg zum bürgerlichen Glück ist, wird einem ja von den bürgerlichen Medien nahe gelegt, wie es im obigen verlinkten Vortrag heisst. Es ist also noch nichtmal eine Erfindung der Incels.
Auch der Übergang das Ausbleiben des Glücks als eine Bösartigkeit des anderen Geschlechts zu deuten ist nicht neu.
Also ich hab' das so verstanden, dass fehlgeleitet gerade mit dem letzten Satz eine unoriginelle misogyne
Fehldeutung seitens der Incels kritisiert, nämlich eine ganz klassische ideologische Fehldeutung, in der eine in den gesellschaftlichen
Verhältnissen liegende Problematik auf Gruppen von
Individuen projiziert wird. Schon die Begriffe "Übergang" und "Deutung" sind für jeden, der sich mit der Sprache der Ideologiekritik in Marxscher Tradition auskennt, deutliche Hinweise, dass damit keineswegs der dargestellten Deutung inhaltlich
zugestimmt werden soll.
41D5K1N6 hat geschrieben:Des weiteren stört mich extrem das Bilderbuchartige defizitorientierte Mängelwesen-Verhalten felges. Anstatt sich konstruktiv mit sich selbst auseinanderzusetzen und herauszufinden, was denn genau die persönlichen Vorstellungen, Bedürfnisse und Wünsche bezüglich der eigenen Sexualität und einer intimen, persönlichen Beziehung sind, wird stur darauf herumgeritten, wie die bösen bösen Medien und der böse böse Kapitalismus einem ein heteronormatives monogames Beziehungsmodell aufzuzwingen gesucht.
Ja, das stört mich allerdings auch bei fehlge. Hat aber m.E. an und für sich mit Misogynie nichts zu tun. Oder jedenfalls müsstest du eine solche Verbindung erst plausibel machen.
41D5K1N6 hat geschrieben:fehlgeleitet hat geschrieben:Hör dir einfach mal den Vortrag an, den ich verlinkt habe und dann probiers nochmal. Ich habe mir dein Zeug schließlich auch angeguckt.
Was hat denn dieser Vortrag mit
deinen persönlichen Vorstellungen zu tun? Oder lässt du dich doch von den pösen pösen Medien beeinflussen?
Sowas wollte ich auch schon fragen. Hab's vergessen.