Re: Lesekreis: Das Kapital
Verfasst: 6. Mai 2019, 19:59
Wenns nur das wäre. Dazu gibts ja noch lauter Nationen, die Demokratie und so eine Scheisse organisieren.Bwana Honolulu hat geschrieben:
aphilosophisch, apolitisch, areligiös, akünstlerisch, asexuell
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Wenns nur das wäre. Dazu gibts ja noch lauter Nationen, die Demokratie und so eine Scheisse organisieren.Bwana Honolulu hat geschrieben:
Hm, das klingt jetzt aber so'n bißchen wie dieses Lieblingsargument rechtslastiger Kommunismus-Gegner, die immer meinen, weil es beim ersten Versuch nicht funktioniert hat, würden bei jeder Implementierung kommunistischer Ideen immer nur Gulag, Hungernot, Völkermord und - am allerschlimmsten natürlich - 15 Jahre Wartezeit auf bestellte Autos rauskommen.Quant Vanawolb hat geschrieben:Grundsätzlich finde ich aber immer die Betrachtung des Ursprungs ganz gut. Im Falle der Demokratie fällt dann auch in Bezug von Athen als Geburtsstätte auf, dass das von Anfang alles nicht so geil war, wie das von aufrechten Demokrat*innen immer herbei idealisiert wird.
Hättest du da 'ne konkrete Empfehlung?Quant Vanawolb hat geschrieben:Warum das auch nicht unkritisch funktionieren kann, kann man besser bei Texten von Crimethinc nachlesen.
hihi, da warst du also schneller als ichQuant Vanawolb hat geschrieben:Das Buch zur Demokratie als perfekte Form bürgerlicher Herrschaft von Gegenstandpunkt ist durchaus empfehlenswert. Zumindest in Bezug auf die z.Zt. aktuelle Form von Demokratie ala Parlamentarismus. Es zeigt also auf, warum parlamentarische Demokratie für eine bürgerliche Gesellschaft zur Zementierung der bestehenden Hierarchien wichtig ist und wieso das mit der parlamentarischen Demokratie und Reformen im Sinne wirklicher Veränderungen unmöglich ist.
Das war auch gar nicht mein Ziel. Ich will erstmal verstehen, warum Demokratie "die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft" ist. Wozu dann noch Demokratie wollen?Quant Vanawolb hat geschrieben:Wie man aber sehen kann, werdet Ihr da nicht fündig, wenn es darum gehen soll, Demokratie abseits von Parlamenten und bürgerlicher Gesellschaft zu denken.
dankeQuant Vanawolb hat geschrieben: Warum das auch nicht unkritisch funktionieren kann, kann man besser bei Texten von Crimethinc nachlesen.
Naja, also da wird als Hauptargument ja gerne eingewandt, dass nur Männer*innen demokratische Rechte hatten und Frauen und Sklaven halt nicht. Heutzutage gibt es (in der ersten Welt) weder Sklaven, auch ist die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau abgeschlossen. Ich glaube die Kritik des GSP ist also etwas fundamentaler, als nur gleiche Rechte zu fordern.Quant Vanawolb hat geschrieben: Und irgendwas Deutschsprachiges gab es auch noch, was ich recht gut fand. Aber das ist mir entfallen. Grundsätzlich finde ich aber immer die Betrachtung des Ursprungs ganz gut. Im Falle der Demokratie fällt dann auch in Bezug von Athen als Geburtsstätte auf, dass das von Anfang alles nicht so geil war, wie das von aufrechten Demokrat*innen immer herbei idealisiert wird.
Warte mal. Du, der du kein Problem hast, Demokratie in geradezu polemischer Art und Weise mit Diktatur gleichzusetzen, ignorierst die Lohnsklaverei, die auch in der "Ersten Welt" grassiert?fehlgeleitet hat geschrieben:Heutzutage gibt es (in der ersten Welt) weder Sklaven
Abtreibungsbefürworter mögen das anders sehen.fehlgeleitet hat geschrieben:auch ist die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau abgeschlossen.
Hier müssen wir präzise sein. Ein Sklave unterliegt einem anderen Rechtsverhältniss als ein Lohnarbeiter.Bwana Honolulu hat geschrieben:Warte mal. Du, der du kein Problem hast, Demokratie in geradezu polemischer Art und Weise mit Diktatur gleichzusetzen, ignorierst die Lohnsklaverei, die auch in der "Ersten Welt" grassiert?fehlgeleitet hat geschrieben:Heutzutage gibt es (in der ersten Welt) weder Sklaven
Falls Männer sich eine Gebärmutter einpflanzen lassen, gelten für sie die selben Gesetze.Bwana Honolulu hat geschrieben:Abtreibungsbefürworter mögen das anders sehen.fehlgeleitet hat geschrieben:auch ist die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau abgeschlossen.
fehlgeleitet hat geschrieben:
Falls Männer sich eine Gebärmutter einpflanzen lassen, gelten für sie die selben Gesetze.
Wie war das nochmal mit den Millionären und den Brücken?
Im Grunde ist das mit dem Feminismus eine einfache Sache. Die Frauen sind halt zunehmend prüde, weil Kinder das Armutsrisiko Nummer 1 sind, selbst laut offizieller Seite, und sie einfach keinen Mann finden, bei dem sie sich leisten könnten schwanger zu werden.
Das den Weibern die Lust auf Sex vergeht wenn immer die Angst vor dem sozialen Abstieg mitschwingt dürfte selbst einer Nichtfrau einleuchtend sein.
Auch Verhütungsmittel und Schwangerschaftsabbruch sind ja nicht gerade Dinge, die Freude bereiten oder diese Angst aus der Welt schaffen.
Die Feministen machen nun den Fehler, es den Männern nachmachen zu wollen, und sich als eigenständige Frau zu verwirklichen. Das klappt sowenig wie es bei den Männern gelingt. Schuld daran ist dann das Patriachat, weil die Herr*innenn Feminist*innen sich nicht eigestehen wollen, dass die eigenständige Frau ein ebenso blödes Ideal ist wie der self-made man.
Es ist eine leere Prahlerei, die nur ins Burnout führt.