Das sehe ich genauso. Jeder selbsternannte "Revolutionär", der diesen Selbsthass nicht verspürt, hatt sich bei seinen Beurteilungen definitiv immer ausgeklammert. Denn bevor man sich objektiv über die "Gesellschaft" äußern kann, kommt erst die gründliche Reflexion und Beurteilung der eigenen Handlungen, also welche Position man in diesem Gefüge eigentlich einnimmt ("Kann ich das, was ich von anderen verlange, überhaupt selbst erfüllen?"). Ich sehe das ja eher so, dass wir nach Strategien suchen, wie man in erster Linie "sich selbst" dazu bringt aus diesem Kreislauf unserer gesellschaftlichen Konditionen auszubrechen (vergleichbar mit einer Selbsthilfegruppe, um es mal überspitzt auzudrücken) und wir eben nicht beanspruchen oder versuchen, eine "universal-Lösung" anbieten zu können. Mindfuck pur eben.tarvoc hat geschrieben:Jede authentische Revolution beginnt mit Autoaggression. Ich wandle mich von der "schönen Seele" zum Revolutionär in dem Moment, wo ich nicht mehr abstrakte Verhältnisse (bzw. "das System", etc.) oder irgendwelche Institutionen hasse, sondern beginne mich selbst dafür zu hassen, dass ich an den gesellschaftlichen Verhältnissen und ihrer Reproduktion partizipiere (und das tun wir nunmal alle). Dieser erste Schritt der Autoaggression ist unumgänglich und erst damit beginnt Selbstorganisation.
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Re: Tage zum Feiern
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Re: Tage zum Feiern
Oder er mag sich schlichtweg.Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Das sehe ich genauso. Jeder selbsternannte "Revolutionär", der diesen Selbsthass nicht verspürt, hatt sich bei seinen Beurteilungen definitiv immer ausgeklammert.
Aber kann man auf diese Frage nicht mit "Ja" antworten und sich dann einfach nicht hassen?Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Denn bevor man sich objektiv über die "Gesellschaft" äußern kann, kommt erst die gründliche Reflexion und Beurteilung der eigenen Handlungen, also welche Position man in diesem Gefüge eigentlich einnimmt ("Kann ich das, was ich von anderen verlange, überhaupt selbst erfüllen?").
Spaß beiseite. Selbstkritik ist wichtig, und ohne Gefühle kann sowas nichts werden, aber es direkt Selbsthass zu nennen? Das halte ich für falsch. Echter Selbsthass ist, glaube ich, einfach nur selbstzerstörerisch. Aber ein bißchen Wut auf sich selber kann nicht schaden, wenn man davon nicht verbittert wird.
Hehe, meine vollste Zustimmung - obwohl mir das mit der Selbsthilfegruppe ja peinlich ist.Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Ich sehe das ja eher so, dass wir nach Strategien suchen, wie man in erster Linie "sich selbst" dazu bringt aus diesem Kreislauf unserer gesellschaftlichen Konditionen auszubrechen (vergleichbar mit einer Selbsthilfegruppe, um es mal überspitzt auzudrücken) und wir eben nicht beanspruchen oder versuchen, eine "universal-Lösung" anbieten zu können. Mindfuck pur eben.
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Re: Tage zum Feiern
Bwana Honolulu hat geschrieben:Oder er mag sich schlichtweg.
Ja... vielleicht ist hassen auch nicht wirklich das richtige Wort. Wahrscheinlich wäre "ekel" passender. Ich bin auch eigentlich ein Mensch, der versucht sehr positiv zu denken, schon alleine um den negativen Dingen in meinem Leben die Stirn bieten zu können. Doch in Momenten an denen ich genau das an mir selbst beobachten kann, was ich insbesondere an anderen verurteile (wie Ignoranz, Trägheit oder Gleichgültigkeit) wird mir klar, dass ich selbst in gewisser Weise auch nur ein Teil des Problems bin, an dem man arbeiten muss.Bwana Honolulu hat geschrieben:Spaß beiseite. Selbstkritik ist wichtig, und ohne Gefühle kann sowas nichts werden, aber es direkt Selbsthass zu nennen? Das halte ich für falsch. Echter Selbsthass ist, glaube ich, einfach nur selbstzerstörerisch. Aber ein bißchen Wut auf sich selber kann nicht schaden, wenn man davon nicht verbittert wird.
Die Frage ist, wäre dies ein vollkommen ehrliches "Ja", also aus tiefster Überzeugung und dem Wissen über die eigenen Fähigkeiten... oder ob dieses "Ja" eher der Ausdruck eines idialisierten Selbstbildes ist, welches mit dem tatsächlichen Ich wenig zutun hat.Bwana Honolulu hat geschrieben:Aber kann man auf diese Frage nicht mit "Ja" antworten [...] und sich dann einfach nicht hassen?
Ich hab auch erst gezögert das zu schreiben... aber es gibt schon gewisse Parallelen, was mir allerdings überhaupt keine "Sorgen" bezüglich unserer Kompetenzen macht. Wir handhaben das ja hier auch ziemlich offen und führen unsere gegenseitigen "Psychoanalysen" wie es Tarvoc mal umschrieb, sehr bewusst durch.Bwana Honolulu hat geschrieben:Hehe, meine vollste Zustimmung - obwohl mir das mit der Selbsthilfegruppe ja peinlich ist.
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Re: Tage zum Feiern
Hilft es uns, in so Kategorien wie "Teil des Problems", "Teil der Lösung" zu denken? Ich denke, so ziemlich jeder von uns kann in so einen negativen, passiven Zustand "reinrutschen", und genauso steckt in jedem von uns das Potenzial, da wieder rauszukommen - auch, wennd as schwieriger ist. Aber "Teil des Problems" kann jeder von uns sein, wichtig ist nur, daß man drauf scheißt und einfach tut, was man tun muss.Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Ja... vielleicht ist hassen auch nicht wirklich das richtige Wort. Wahrscheinlich wäre "ekel" passender. Ich bin auch eigentlich ein Mensch, der versucht sehr positiv zu denken, schon alleine um den negativen Dingen in meinem Leben die Stirn bieten zu können. Doch in Momenten an denen ich genau das an mir selbst beobachten kann, was ich insbesondere an anderen verurteile (wie Ignoranz, Trägheit oder Gleichgültigkeit) wird mir klar, dass ich selbst in gewisser Weise auch nur ein Teil des Problems bin, an dem man arbeiten muss.
Hm, warte... du sagst also, du kannst diese Frage:Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Die Frage ist, wäre dies ein vollkommen ehrliches "Ja", also aus tiefster Überzeugung und dem Wissen über die eigenen Fähigkeiten... oder ob dieses "Ja" eher der Ausdruck eines idialisierten Selbstbildes ist, welches mit dem tatsächlichen Ich wenig zutun hat.
...nicht mit "Ja" beantworten? Entweder meinst du dann, daß die Vorraussetzung für die von dir geforderte Veränderung bei dir (wie auch bei den anderen) noch nicht gegeben sind, aber dann wäre das Erreichen dieser Vorraussetzungen doch Teil einer größeren Veränderung und der Gedankengang meiner Meinung nach überflüssig. Oder du verlangst unerreichbares, was Che Guevara zwar auch schon gemacht hat, was dann aber in der Umsetzung zum Scheitern verurteilt ist.Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:"Kann ich das, was ich von anderen verlange, überhaupt selbst erfüllen?"
Entweder du strebst was an, was du und die Leute auch erfüllen können (was nicht heißt, daß es kein hochgestecktes Ziel sein darf), oder du kannst es gleich lassen.
Ich hab' kein Problem damit, zuzugeben, daß ich ganz schön 'nen Schlag schräg habe und unsere (leider immer noch all zu) kleine Gruppe hier ein bißchen als "Blitzableiter" dafür nutze.Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Ich hab auch erst gezögert das zu schreiben... aber es gibt schon gewisse Parallelen, was mir allerdings überhaupt keine "Sorgen" bezüglich unserer Kompetenzen macht. Wir handhaben das ja hier auch ziemlich offen und führen unsere gegenseitigen "Psychoanalysen" wie es Tarvoc mal umschrieb, sehr bewusst durch.
Nebenbei: Welcome back! (ich wollte das bei meiner ersten Antwort nicht sagen, damit das hier nicht wieder bloß ein "Schön, daß du wieder da bist"-Thread wird. Hatte gestern eigentlich gehofft, noch mehr zum Thema zusammenfaseln zu können, aber ich war dann doch schon zu dun...
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Re: Tage zum Feiern
Seit ein paar Wochen befinde ich auf einem kleinen (teilwese etwas selbstzerstörerischen) Selbstfindungstrip und hab in dieser Zeit Seiten von mir kennen gerlernt, von denen ich noch nicht weiß wie ich sie beurteilen soll... also kann ich nicht wirklich drauf "scheißen", sondern muss mich erstmal mit diesen "inneren Dämonen" auseinandersetzen.Bwana Honolulu hat geschrieben:Hilft es uns, in so Kategorien wie "Teil des Problems", "Teil der Lösung" zu denken? Ich denke, so ziemlich jeder von uns kann in so einen negativen, passiven Zustand "reinrutschen", und genauso steckt in jedem von uns das Potenzial, da wieder rauszukommen - auch, wennd as schwieriger ist. Aber "Teil des Problems" kann jeder von uns sein, wichtig ist nur, daß man drauf scheißt und einfach tut, was man tun muss.
Ich denke ich bin gerade auf dem Weg, die Antwort für diese Fragen für mich zu finden. Aber im moment fühl ich mich nicht fähig dazu... natürlich hoffe ich, bezogen auf die erste Frage, diese dann mit einem eindeutigen "JA" beantworten zu können.Bwana Honolulu hat geschrieben:Hm, warte... du sagst also, du kannst diese Frage:...nicht mit "Ja" beantworten? Entweder meinst du dann, daß die Vorraussetzung für die von dir geforderte Veränderung bei dir (wie auch bei den anderen) noch nicht gegeben sind, aber dann wäre das Erreichen dieser Vorraussetzungen doch Teil einer größeren Veränderung und der Gedankengang meiner Meinung nach überflüssig. Oder du verlangst unerreichbares, was Che Guevara zwar auch schon gemacht hat, was dann aber in der Umsetzung zum Scheitern verurteilt ist.Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:"Kann ich das, was ich von anderen verlange, überhaupt selbst erfüllen?"
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Wie gesagt, im Geiste bin ich eigentlich nie weit weg von unserem kleinen Kreis, ich befasse mich Gedanklich schon sehr intensiv damit.Bwana Honolulu hat geschrieben:Nebenbei: Welcome back! (ich wollte das bei meiner ersten Antwort nicht sagen, damit das hier nicht wieder bloß ein "Schön, daß du wieder da bist"-Thread wird.
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Re: Tage zum Feiern
Hm, wir scheinen momentan alle 'ne wilde Zeit durchzumachen, hm?Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Seit ein paar Wochen befinde ich auf einem kleinen (teilwese etwas selbstzerstörerischen) Selbstfindungstrip
Solange du nicht endgültig vergisst, daß du du bist...Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:und hab in dieser Zeit Seiten von mir kennen gerlernt, von denen ich noch nicht weiß wie ich sie beurteilen soll... also kann ich nicht wirklich drauf "scheißen", sondern muss mich erstmal mit diesen "inneren Dämonen" auseinandersetzen.
Würdest du mich genau jetzt fragen, ich könnt' auch nichts Dolles antworten...Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Ich denke ich bin gerade auf dem Weg, die Antwort für diese Fragen für mich zu finden. Aber im moment fühl ich mich nicht fähig dazu...
Manchmal fürchte ich, mir geht's genau andersrum - ich bin quasi dauernd hier, aber das bringt anscheinend irgendwie niemanden weiter...Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Wie gesagt, im Geiste bin ich eigentlich nie weit weg von unserem kleinen Kreis, ich befasse mich Gedanklich schon sehr intensiv damit.
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Re: Banken crashen
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alias Papst Cerrynt Eiledol von Welodd alias Nede E Lym von Leng alias Baktus Paradonti alias Dr. Dromis Seth, Master Phool im Outer Space, (Mitbe)Gründer der Univers-City of Sockovia, Moonman Winter Dream, aus der dritten Vergangenheit, General Error der Invasionstruppen, Captain der ersten erisischen Kompanei westlich von Osten, Hüter des hailigen GNARV und anderer nutzloser Dinge, Dunkelelfischer Bischof von Betty, Vorstand der Company auf Lebenszeit, Ernenner des Fonsis auf Zeit, der während eines Bades ehrenhaft erleuchtete, Beschützer des rauchenden Orakels am Stiel, exzellenter Züchter der feinsten Flugaffen nördlich von Reykjavík, Eiliger Hailigenpfleger der Aktion 23, (Er)Finder des Starfish Mythos, Transluzenter Geheimniskrämer und unter der Hand Händler, Schieberkönig der Unwissenden, Verfasser von nicht geschriebenen Werken, autorisierter Verkäufer von "Das LichtTM" und "SeelenheilTM", eingeweihter Oberanti der D.A.D. sowie Pharao Hypothep alias Pharao Pontifex zu Popanz von Paranoia Panoptikum, Bürokrat im Büro für Zweckentfremdung, Anwender von Methoden, Knazler und freier Beratzer auf Schloß Gammelot in Mottrop´s Tradition, Vorsichtsratsaufstand im Konglomerat, Eidechsenkönig und Universalgott Nr. 5
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Re: Banken crashen
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[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
...per aspera ad astra.
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Re: Banken crashen
Genial. Ich hatte das aber schon vorher - entweder hatte Bwana das aus meinem Tumblr oder ich aus seinem.