Projekt Golem-Göttin

[Cpt. Bucky Saia]

Hab da sogar was im Archiv zu gefunden ...

Hmm auch da hat mein Archiv was beizusteuern.

Gottesprogramme:

Aus
Dem guten Buch der hohen Kunst
DER Leitfaden der Kompanie (alte Fassung)

Es geht darum einen alltäglichen Zustand der Angst und des Gehorsams aufrecht zu erhalten, damit man nicht die Konsequenzen zu spüren bekommt, die ein Verstoß nach sich ziehen würde.

Dies bewerkstelligt man folgendermaßen:

Man stellt eine lange, lange (echt lange) Liste mit Regeln auf, von denen man behauptet sie kämen von Gott (evtl Äquivalent einsetzen Anm. Cpt. Saia), ernennt eine Mafiapristerschaft die "deuten" was Gott gemeint hat und versetzt die Anhängerschaft in Angst und Schrecken, indem man ihr sagt was geschehen werde, wenn sie gegen die Gottesgesetze verstoßen.
In der Regel beinhaltet die Strafe für den Verstoß einen unverhältnissmäßig langen aufenthalt in einer sogenannten "Hölle" respektive Sauna.
Nun muß die Mafia ähm Pristerschaft natürlich nur noch dafür sorgen, dass die Anhänger glauben, ihr jetziges Dasein ist einzig und alleine ein Test dafür ob man nun saunieren darf oder nicht.
Ist dies gelungen, kann die Mafisterschaft nach belieben neue Regeln einführen da nur sie den Willen Gottes versteht und, wie bereits in den ersten Regeln dargelegt, nur sie Anspruch darauf hat seinen Willen zu interpretieren.
Dies funktinoniert seid Babylonischen Zeiten in immer dem selben Schema.
(Anm. Cpt. Saia als hochgradig Effektiv hat sich das auslegen und weitergeben der Regeln in einer für den Laien unverständlichen Sprache erwiesen. Dies gibt jedem Mafister genügend Raum zur Interpretation im Zweifel ists halt ein Übersetzungsfehler der aber von Gott inspiriert war).

Stimmen:
Ich wurde einst gebeten bei einem Problem behilflich zu sein bei dem es um beleidigende Stimmen ging die in das Hirn eines armen Wesens gepflanzt wurden.
Meine Erkenntniss war folgende:
Die Stimmen beleidigen nicht dich.


Sie beleidigen das, was du glauben sollst das du bist.

Sie beleidigen sich selbst.
Ein Witz!

(Bild: Eine Darstellung des Bewusstseins)

Mit freundlicher Genehmigung original veröffentlicht.

[Tarvoc]

Damit du sagen kannst "Gott hat mir die Sache verkackt" und nicht sagen mußt "ich hab das selbst verkackt"...

Das gibt es sicher auch. Aber daraus leitet sich keine gesellschaftliche Macht ab.

[Apfelsator]

Es gibt oder gab aber leider viele "willige Sklaven", Menschen die nicht mit der Verantwortung und den Sorgen die damit einhergehen, für ihr eigenes Leben vollends selbst verantwortlich zu sein, leben wollten respektive konnten.
In Zuge(whoot whoot!) dessen, gaben sie einiger ihrer Freiheiten auf, wurden dafür aber "geleitet" und waren Teil "eines großen Plans" der Götter oder des Gottes(je nachdem) der sich in verschiedenen Aspekten des Lebens auswirkte.
Bei den polytheistischen Gläubigen gab es dann eben, für spezielle Themenbereiche und Anliegen auch spezielle Götter, alles in allem gab es aber eine Gesamtordnung, einen Leitfaden.
Und mit dem Wissen das man seinen Platz schon gefunden hat oder auf dem Weg dahin ist, war man eben eher im Gleichgewicht mit sich selber.

Klingt das schlüssig?

Achso, EDIT:
Und die Menschen, die einen besseren Draht zu den Göttern hatten und den "Normalsterblichem" die Wünsche der Götter überbringen respektive ausformulieren konnten, hatten eben mehr Macht oder Verantwortung aber dadurch auch mehr Freiheiten.

[Eugeal Alhazred]

Vielleicht aber durch die Manipulation des dem damit verbundenen Moralsystem.

[Cpt. Bucky Saia]

Damit du sagen kannst "Gott hat mir die Sache verkackt" und nicht sagen mußt "ich hab das selbst verkackt"...

Das gibt es sicher auch. Aber daraus leitet sich keine gesellschaftliche Macht ab.

Doch sicher wenn du mir glaubst wenn ich sage Gott wollte das du verkackst weil du mir kein Bier geholt hast. Fazit: gesellschaftliche Macht

[Tarvoc]

Klingt das schlüssig?

Also ich finde es eigentlich nicht sehr schlüssig, dass es irgendwie (von Natur aus?) "willige Sklaven" geben soll bzw. dass den meisten Leuten Freiheit zu stressig ist.
Ich kauf' das einfach nicht. Damit sieht man Individuen viel zu sehr als Abstrakta und nicht als Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse.

[Bwana Honolulu]

Hast du denn 'ne Erklärung, Tarvoc? Oder 'nen Ansatz? Oder einen, der nahe liegt, aber den du schon falsifizieren konntest?

[Tarvoc]

Hast du denn 'ne Erklärung, Tarvoc?

Mehrere verschiedene. Aber da müsste ich mich jetzt auch wieder ein paar Tage 'reindenken.

Der Punkt ist: Der Verweis auf Religion als Machtfaktor kann nicht an sich erklären, wie und warum Religion zustandekommt, weil dann erklärt werden muss, warum Religion überhaupt Machtfaktor sein kann.
Genau das ist der Punkt, an dem man theoretisch ansetzen muss. Und man sollte es sich besser nicht zu einfach machen mit den Antworten, sonst kommt am Ende nur was Halbgares dabei raus...

[Apfelsator]

Ja, irgendwie dreht sich das ein bisschen im Kreis

Ok, du hast Recht, ich hab da wohl am Problem vorbeiargumentiert.

[Cpt. Bucky Saia]

Das ist ja nicht unbedingt so ein Huhn Ei ding. Vom Wissenschaftlichen würde ich mal die wage vermutung aufstellen religion resultiert aus Schamanismuß. Der "Medizinmann" des Dorfes kannte sich von Natur aus mit allerlei Kräutern aus auch mit Psychoaktiven. Daraus resultierte schonmal ein Machtfaktor. Monopol.
Der Schamane hatte den "besseren Draht" zu den Göttern (der Blitze, des Regens, der Ernte) und so wurde aus ihm ein angesehener Mann. An sich auch nichts schlechtes. Durch sein Monopol auf das Wissen um psychoaktive Pflanzen und deren Konsumform und Masse konnte er jedoch letztendlich "bestimmen" wer würdig sei mit den Göttern oder Geistern zu reden (spiegelt sich auch oftmals in Initiationsriten wieder).
Daraus resultiert wiederrum das derjenige den der Medizinmann für nicht würdig hielt auch keinen Zugang hatte zur Götterwelt.
Logische Schlußfolgerung: Wenn ich in den Augen des Medizinmanns für würdig erklärt werden möchte muß ich dafür sorgen das er mich für würdig hält.

Meine Theorie dazu.