Können wir gerne machen. Können wir auch in diesem Thread nebenbei versuchen. Mir persönlich ist eigentlich weniger dran gelegen jetzt noch einen eigenen Thread dazu aufzumachen will diesen aber auch nicht wieder zerbröseln.Bwana Honolulu hat geschrieben:Wenn sich das Verständnis von Faschismus unter uns so sehr voneinander unterscheidet, dann wäre das vielleicht schon sinnvoll, das mal zu klären.
Daher versuche ichs mal ganz kurz.
Faschismus verstehe ich primär als erstmal politisch inhaltslosen Begriff (in ihm liegt keine politische Aussage die etwas allgemeines über die Ziele des Faschisten aussagen) der in erster Linie die Bündelung bestimmter Kräfte innerhalb einer Bewegung beschreibt.
Das hieße für mein verständniss des Faschismus das eine politische definition des Faschismus nur durch eine definierende erweiterung des Begriffes möglich ist.
Die Geschichte bringt es allerdings mit sich dad der Faschismus heute als rechtskonservativ bis nationalsozialisstische (mindestens jedoch rechtsgerichtet) Bündelung von Interessensparteien betrachtet werden könnte bedingt durch dessen Ursprung und die spätere verwendung durch Personen wie Mussolini, Hitler oder Franco (wobei die prägung durch Mussolini sicherlich am stärksten war).
Ausgehend von dieser Definition sehe ich daher auch keinen wiederspruch in beispielsweise Begriffen wie sozialistischen Faschismus. Dieser beschriebt dann meiner Meinung nach lediglich die Bündelung von sozialistischen Kräften. Bedingt durch die historische Entwicklung des Begriffs würde ich dann sogar noch sagen eine Bündelung von sozialistischen Kräften mit primär nationalorientierten Interessen im Prinzip also Nationalsozialismus.
Aus diesem verständniss herraus unter missachtung der historischen entwicklung des Begriffes bzw durch auslassen dessen würde ich sogar soweit gehen und Kräfte wie die SED oder die sowjetische KPD als durchaus faschistisch im Kern beschreiben. Das aber wie gesagt unter auslassung der historischen Entwicklung des Begriffes.
Was ich also eigentlich sagen wollte ist im grunde nichts anderes als das jedes System das mir bekannt ist das potential beherbergt in eine Diktatur abzugleiten und nicht (nur) in faschistische Strukturen (die meinem verständnis nach eine Vorstufe dessen darstellen können).
Das liegt aber meiner Meinung nach nicht am System an sich (wobei natürlich einige Systeme eine solche entwicklung stark begünstigen) sondern vielmehr an einem simplen Faktor. Der Mensch ist ein Arsch und strebt immer danach das Alphatier der Sippe zu sein. Meiner Meinung nach ist das auch evolutionsbiologisch begründbar und von daher ist es überhaupt fraglich ob man diese Problematik durch irgendwelchen Systemen entgegenwirken kann solange der Mensch diesen drang nicht willentlich durchbricht.
Das entspricht in etwa der These die ich irgendwo anders bezüglich Kriminalität im Kommunismus vorgebracht habe.