Der Unparteiische ist gleichgültig oder gerecht. Der Unparteiische gibt all und jedem die gleiche Chance, und der Gerechte mißt alles nach einem Maß.
1. Die Welt ist nicht gerecht, denn in ihr ist
Vernichten leichter als Schaffen,
Peinigen leichter als Beglücken,
Verderben leichter als Erlösen,
Töten leichter als Beleben.
2. Xigronaus sagt, es seien die Lebendigen, die Lebendige peinigen, verderben und töten, also sei nicht die Welt ihnen feindlich, sondern sie einander. Aber auch derjenige, den niemand tötet, muß sterben, getötet vom eigenen Körper, der aus dieser Welt kommt - woher sonst? Also sagen wir: Die Welt ist ungerecht gegen das Leben.
3. Die Welt ist gleichgültig:
Sie weckt die Hoffnung der Dauer, des Bestandes und der Ewigkeit,
sie ist aber weder von Dauer noch von Bestand, und sie ist nicht ewig,
das heißt, sie ist trügerisch.
Sie läßt sich erforschen, führt aber die Forschenden in ein Erkennen ohne Boden, das heißt sie ist perfide.
Sie läßt sich beherrschen, aber nur in launischer Weise.
Sie gibt ihre Gesetze preis, außer dem der Untrüglichkeit.
Dies hält sie uns verborgen. Das heißt, sie ist bösartig.
Also sagen wir: Die Welt ist nicht gleichgültig gegen die Vernunft.
4. Narzarox sagt, entweder existiere Gott und dann gebe es ein ein Geheimniss, oder Gott existiere nicht und so falle auch das Geheimniss fort. Wir erwiedern: Wenn Gott nicht existiert, bleibt das Geheimniss, denn es steht so:
Wenn Gott existiert und die Welt geschaffen hat, dann ist bekannt, WER sie so ungerecht und parteiisch gemacht hat, daß wir in ihr nicht glücklich sein können. Wenn Gott existiert, aber die Welt nicht geschaffen hat, oder wenn ER nicht existiert, so bleibt doch das Geheimniss, denn wir wissen nicht, woher die feindselige Parteinahme der Welt kommt.
5. Narzarox spricht den Alten nach, daß Gott außerhalb der Welt ein glückliches Jenseits schaffen konnte. Wozu hat er, wen n das so ist, dann diese Welt geschaffen?
6. Austesaus sagt, der Weise stelle Frage, um darauf eine Antwort zu geben. Dem ist nicht so. Er stellt Fragen, aber die Antworten gibt die Welt. Läßt sich eine andere Welt denken als diese? Es gibt zwei solcher Welten. In der unparteiischen wäre zerstören so leicht wie schaffen, verderben so leicht wie erlösen, töten so leicht wie Leben geben. In einer allgemein wohlgesonnen Welt, die für das Gute Partei ergreift, wäre erlösen, schaffen oder beglücken leichter als verderben, töten und peinigen. Solche Welten lassen sich in dieser Welt nicht errichten. Warum nicht? Weil sie es nicht zuläßt.
Diese sogenannte Soktrin der Drei Welten ist zu Xirax´ Lebzeiten und nach seinem Tode vielfach revidiert und interpretiert worden. Manche seiner Schüler vertraten die Ansicht, Gott habe keine bessere Welt schaffen können, da er Grenzen habe, andere meinten, er habe es nicht anders gewollt. Das gab den Anstoß, Gott als einem Anderen unterworfenes, nicht unendliches Sein oder als unvollkommen gut anzusehen, aber es gab darüber hinaus noch viel mehr Auslegungen. Xirax mußte für die Verkündung der Drei-Welten-Thoerie schwer büßen, Kaiser Zixizar verurteilte ihn zu einer >>zweijährigen Todesstrafe<<. Der Delinquent wurde so wohldosierten Martern ausgesetzt (der Henker mußte im Kaiserreich über medizinische Kenntnisse verfügen), daß er nicht vorzeitig starb, er wurde abwechselnd gefoltert und geheilt.
Die stärksten Argumente gegen die Xirax-Doktrin brachte Rahamasterax vor, einer der Begründer der Chemie im unteren Mittelalter. Er wies nach, daß sich das Leben in der neutralen und in der wohlgesonnenen Welt lawinenartig vermehren würde. Es würde die erstere also ausfüllen und rasch an sich selbst ersticken, während es in der lezteren spezielle Einschränkungen vorfinden müßte, die die selbstmörderische Fortpflanzung zügeln. Damit erwiese sich die vorgeblich gleichgültige Welt als eine tödlich Falle, die wohlwollende aber als Gefängnis, denn immerhin beschneide ssie die Freiheit alles Tuns. Dieser Beweis unterstützte jedoch indirekt den atheistischen Kern der Lehre von den Drei Welten, er bot eine Bestärkung in der Gottlosigkeit, indem er vor Augen führte, wie schief die Welt zum Leben liegt, das, da zufällig hineingeraten, ganz auf sich selbst gestellt ist. Daher mußte auch Rahamasterax für sein Werk zahlen, wurde als geringerer Übeltäter aber barmherzig geköpft.
Ihre letzte Renaissance erlebte die Theorie der Drei Welten in der Neuzeit anläßlich der stürmischen Entwicklung der Gravitationsphysik. Houshorux, der entianische Einstein, brachte es auf eine einfache Formel: Um zu sagen, warum die Welt so ist, wie sie ist, muß zuerst geprüft werden, ob eine andere möglich ist, die Leben hervorbringen könnte (könnte sie das nicht, wäre in ihr niemand anwesend - damit wird das Problem hinfällig). Auf die gestellte Frage läßt sie niemals eine Antwort geben, weil der Entwurf einer anderen Welt dem Entwurf einer anderen Physik gleichzusetzen ist. Dazu muß erst die Physik unserer Welt definitiv erkannt, also in Formeln der äußersten Wahrheit gefaßt sein - das aber zu schaffen ist aussichtslos. Genau hier kehrt das GEHEIMNISS der Philosophen des Altertums zurück: Wir wissen nicht, warum die Welt (also die Physik) sich erforschen läßt, ohne daß man an ein Ende gelangt. Wenn sie sich von keinem geistigen Modell endgültig fassen läßt, so heißt das, daß Vernunft und Welt nicht restlos reduzibel sind. Später unternommene Versuche des Beweises, daß es genauso in jeder Welt sein müsse, schlugen fehl, und das letzte Urteil, bei dem die entianische Philosophie steht, lautet: Es gibt einen Beweis weder für eine dauerhafte Verwerfung zwischen Welt und Vernunft noch für die Unmöglichkeit einer Projizierbarkeit von Physiker, die anders als die reale und dieser zugleich in der am dem Leben erwiesenen Obhut überlegen sind. Die Schlacht, die 42 Jahrhunderte lang geschlagen worden wa, um der Welt eine endgültige Diagnose zu stellen, endete nach Ansicht der einen unentschieden, nach Meinung der anderen mit einer Niederlage.
Quelle: Stanislav Lem - Lokaltermin
Doktrin der drei Welten
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Doktrin der drei Welten
"Wir sind nicht der Abschaum. Wir sind der schillernde, toxische Schleim der auf dem Abschaum schwimmt ..."
Seine Spektralität Cpt. Bucky "Saia" Sternentänzer
alias Papst Cerrynt Eiledol von Welodd alias Nede E Lym von Leng alias Baktus Paradonti alias Dr. Dromis Seth, Master Phool im Outer Space, (Mitbe)Gründer der Univers-City of Sockovia, Moonman Winter Dream, aus der dritten Vergangenheit, General Error der Invasionstruppen, Captain der ersten erisischen Kompanei westlich von Osten, Hüter des hailigen GNARV und anderer nutzloser Dinge, Dunkelelfischer Bischof von Betty, Vorstand der Company auf Lebenszeit, Ernenner des Fonsis auf Zeit, der während eines Bades ehrenhaft erleuchtete, Beschützer des rauchenden Orakels am Stiel, exzellenter Züchter der feinsten Flugaffen nördlich von Reykjavík, Eiliger Hailigenpfleger der Aktion 23, (Er)Finder des Starfish Mythos, Transluzenter Geheimniskrämer und unter der Hand Händler, Schieberkönig der Unwissenden, Verfasser von nicht geschriebenen Werken, autorisierter Verkäufer von "Das LichtTM" und "SeelenheilTM", eingeweihter Oberanti der D.A.D. sowie Pharao Hypothep alias Pharao Pontifex zu Popanz von Paranoia Panoptikum, Bürokrat im Büro für Zweckentfremdung, Anwender von Methoden, Knazler und freier Beratzer auf Schloß Gammelot in Mottrop´s Tradition, Vorsichtsratsaufstand im Konglomerat, Eidechsenkönig und Universalgott Nr. 5
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Re: Doktrin der drei Welten
na, da haste ja mal wieder tief in deine Wunderkiste gegriffen
bei mir ist es immer so, dass mir auffällt das die Welt in ihrer Gesamtheit ein gleichgültiger und böser Ort ist, wenn mich grad eigentlich etwas sehr konkretes stört. Ansonsten ist sie halt nur aushaltbar scheiße.
bei mir ist es immer so, dass mir auffällt das die Welt in ihrer Gesamtheit ein gleichgültiger und böser Ort ist, wenn mich grad eigentlich etwas sehr konkretes stört. Ansonsten ist sie halt nur aushaltbar scheiße.
"Die Lehre vcn Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist" (Lenin)
"Ideologiekrtiker setzen alle Hebel in Bewegung, um die Leute davon abzubringen, an eine jüdisch-bolschewistische Weltverschwörung zu glauben; wir derweil arbeiten an eben dieser." (Marlon Grohn)
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Re: Doktrin der drei Welten
Ich hab die Quelle vergessen .. siehe Thread oben, ganz unten.
Is also nicht auf meinem Mist gewachsen fands nur ganz nett.
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Re: Doktrin der drei Welten
Und Eris warf den Apfel
Wenn sie allwissend ist dann wußte sie das der Apfelwurf die Konsequenz des trojanischen Krieges nach sich ziehen würde und nahm diesen in kauf um sich zu rächen das heißt Eris ist rachsüchtig aber nicht gnädig oder bestenfalls dem Menschen gegenüber gleichgültig.
Wenn sie den trojanischen Krieg nicht vorhersah dann ist Eris nicht allwissend, trotzdem rachsüchtig hat aber keine weitere beziehung zum Menschen.
Sie sah den Krieg vorraus und alles was sie tat tat sie um diesen auszulösen als Teil eines Plans den wir nicht verstehen. Das heißt Eris ist allwissend. Sie geht planvoll vor und benutzt die vordergründige Rachsüchtigkeit als vorwand für die entfaltung eines komplexen Plans. Das heißt sie ist listig und täuschend. Wenn sie allwissend ist und die Fäden des Schicksals so ziehen kann das sie genau das Musters ihres Plans erfüllen ist sie allmächtig in gewissem Sinne. Sie ist dem Menschen nicht gleichgültig gegenüber sondern sieht in ihm einen erfüllungsgehilfen und bestandteil ihres Plans. Ist sie ihm wohlwollend so lässt sich vermuten, dass der Apfelwurf schlimmers verhindert habe. Ist sie ihm feindseelig gesonnen so diente der Apfelwurf dem ziel der vernichtung ist sie ihm neutral gesonnen sieht sie in ihm nur ein weiteres Stück des Plans das die fähigkeit in sich trägt diesen zu komplettieren.
Der Kritiker fragt ob Eris einen Plan hat. Der Metaphysiker antwortet wenn sie keinen Plan habe dann hätte sie die Konsequenz des Apfelwurfes als Teil ihrer Rache nicht vorhergesehen. Dann sei der Apfelwurf lediglich der geglückte Versuch ihrer Rache an den Göttinen und die Konsequenz zufällig.
Der Gläubige nun ergänzt das Eris ihrer Natur nach das Chaos verkörpert. Ihrer Natur nach muß der Apfelwurf die Konsequenz des trojanischen Krieges nach sich ziehen um damit das Prinzip der Chaostheorie zu bestätigen.
Demnach ist sich die personifizierte Eris nicht mehr als der Schmetterling der den Sturm auslöst.
Ist Eris allmächtig so wählte sie bewusst diese Form. Ist Eris sich ihrer selbst nicht bewusst so mußte sie diese Form annehmen um dem Prinzip der Chaostheorie zu folgen tat dies jedoch aus ihrer Natur herraus ohne einer bewussten Intention.
Das heißt die personifizierte Eris ist ihren eigenen Gesetzen unterstellt somit ist sie nicht allmächtig in ihrer personifizierten Form sehrwohl aber allmächtig in ihrer göttlichen Form.
Wenn sie allwissend ist dann wußte sie das der Apfelwurf die Konsequenz des trojanischen Krieges nach sich ziehen würde und nahm diesen in kauf um sich zu rächen das heißt Eris ist rachsüchtig aber nicht gnädig oder bestenfalls dem Menschen gegenüber gleichgültig.
Wenn sie den trojanischen Krieg nicht vorhersah dann ist Eris nicht allwissend, trotzdem rachsüchtig hat aber keine weitere beziehung zum Menschen.
Sie sah den Krieg vorraus und alles was sie tat tat sie um diesen auszulösen als Teil eines Plans den wir nicht verstehen. Das heißt Eris ist allwissend. Sie geht planvoll vor und benutzt die vordergründige Rachsüchtigkeit als vorwand für die entfaltung eines komplexen Plans. Das heißt sie ist listig und täuschend. Wenn sie allwissend ist und die Fäden des Schicksals so ziehen kann das sie genau das Musters ihres Plans erfüllen ist sie allmächtig in gewissem Sinne. Sie ist dem Menschen nicht gleichgültig gegenüber sondern sieht in ihm einen erfüllungsgehilfen und bestandteil ihres Plans. Ist sie ihm wohlwollend so lässt sich vermuten, dass der Apfelwurf schlimmers verhindert habe. Ist sie ihm feindseelig gesonnen so diente der Apfelwurf dem ziel der vernichtung ist sie ihm neutral gesonnen sieht sie in ihm nur ein weiteres Stück des Plans das die fähigkeit in sich trägt diesen zu komplettieren.
Der Kritiker fragt ob Eris einen Plan hat. Der Metaphysiker antwortet wenn sie keinen Plan habe dann hätte sie die Konsequenz des Apfelwurfes als Teil ihrer Rache nicht vorhergesehen. Dann sei der Apfelwurf lediglich der geglückte Versuch ihrer Rache an den Göttinen und die Konsequenz zufällig.
Der Gläubige nun ergänzt das Eris ihrer Natur nach das Chaos verkörpert. Ihrer Natur nach muß der Apfelwurf die Konsequenz des trojanischen Krieges nach sich ziehen um damit das Prinzip der Chaostheorie zu bestätigen.
Demnach ist sich die personifizierte Eris nicht mehr als der Schmetterling der den Sturm auslöst.
Ist Eris allmächtig so wählte sie bewusst diese Form. Ist Eris sich ihrer selbst nicht bewusst so mußte sie diese Form annehmen um dem Prinzip der Chaostheorie zu folgen tat dies jedoch aus ihrer Natur herraus ohne einer bewussten Intention.
Das heißt die personifizierte Eris ist ihren eigenen Gesetzen unterstellt somit ist sie nicht allmächtig in ihrer personifizierten Form sehrwohl aber allmächtig in ihrer göttlichen Form.
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