====== Beamten-Dreisatz ====== Als **Beamten-Dreisatz** (auch: **Die drei goldenen Regeln des Beamtentums**) wird eine sprichwörtliche Trias von Totschlagargumenten der Bürokratie bezeichnet. In der Formulierung von Karl August Bettermann („die drei Grundsätze unserer Verwaltung“) lauten sie:
Der Spiegel|ID=43063017 |Titel=Berufliches: Karl August Bettermann |Autor= |Jahr=1960 |Nr=3 |Seiten=63 - Das haben wir immer so gemacht! - Das haben wir noch nie gemacht! - Da könnte ja jeder kommen!Damit soll dem natürlichen Vorbehalt vor Veränderungen Ausdruck gegeben werden, der stereotypisch auftritt, wenn ein lange bestehendes Verhaltensmuster innerhalb einer funktionierenden Sozialstruktur plötzlich angezweifelt wird. Seit den 1930er Jahren wurden verschiedene theoretische Widerlegungsversuche für dieses Konzept vorgelegt, die sich jedoch insgesamt nicht durchsetzen konnten. ===== Die Affen Parabel ===== Eine Gruppe von Wissenschaftlern schloss fünf Affen in einen Käfig. In der Mitte war eine Leiter mit Bananen am oberen Ende. Jedes Mal, wenn ein Affe die Leiter hinaufkletterte, wurden die restlichen Affen mit kaltem Wasser bespritzt. Nach einiger Zeit, schlugen die anderen Affen den Affen, der versuchte die Leiter hochzuklettern. Von nun an versuchte keiner der Affen mehr hochzuklettern. Die Wissenschaftler beschlossen einen der Affen auszutauschen. Das erste, was der ausgewechselte Affe versuchte, war die Leiter hochzuklettern. Die anderen Affen schlugen ihn direkt und nach einigen Schlägen, lernte der neue Affe, dass er die Leiter nicht hochklettern durfte, obwohl er nicht wusste warum. Ein weiterer Affe wurde ausgewechselt und dasselbe Szenario passierte. Der erste ausgewechselte Affe beteiligte sich an dem Schlagen des zweiten Affen. Nun wurde ein dritter Affe ausgetauscht und alles wiederholte sich. Dann wurde der vierte Affe ausgetauscht und zum Schluss der fünfte Affe. Was übrig geblieben war, war eine Gruppe von fünf Affen, die, obwohl sie nie eine kalte Dusche bekommen hatten, jeden zusammenschlugen, der es wagte die Leiter hinaufzuklettern. Wenn es möglich wäre, die Affen zu fragen, warum sie jeden schlugen, der die Leiter hinaufkletterte, würden sie wahrscheinlich antworten:" Ich weiß nicht, so wird es hier einfach gemacht." ====== Erweiterung ====== Angenommen man würde nach und nach die Wissenschaftler austauschen, und die alten Wissenschaftler würden den neuen Wissenschaftlern nicht erklären worum es in diesem Versuch gehen würde. Dies tut man solange bis alle Wissenschaftler ausgetauscht sind. Die Wissenschaftler sind also gezwungen sich entweder gar nichts zu denken oder aber selber Theorien zu entwickeln worum es in diesem Versuch gehen könnte. Folgende Theorien wären möglich: == Die Banane ist gefährlich == Die Affen schlagen sich gegenseitig, um sich vor der vielleicht giftigen Banane zu schützen. Das gegenseitige verprügeln ist im Grunde eine Form der sozialen Fürsorge. == Die Banane ist ein Stammesmitglied == Sie haben eine Bananenaskesegelübde abgelegt und zwingen jeden sich an das Gelübde zu halten, weil die Bananen als vollwerige Mitaffen akzeptiert worden sind. Vielleicht glauben sie sogar an die Heiligkeit der Banane und sehen sich als die persönlichen Bodyguards dieser. == Affen manipulieren Versuch == Die Affen manipulieren den Versuch, so dass dieser ewig dauert und essen deswegen nichts von der Banane. Ihnen gefällt das Versuchsgehege. ===== Weblinks ===== * http://www.tagesspiegel.de/zeitung/bloss-nichts-neues/623380.html **Bloß nichts Neues** Artikel im "Tagesspiegel", 10. Juli 2005 * http://blog.handelsblatt.com/webwatcher/2006/12/23/da-konnte-ja-jeder-kommen/ **Da könnte ja jeder kommen** Blogeintrag von Axel Postinett im "Handelsblatt", vom 23. Dezember 2006 ===== Quellen ===== Gary Hamel - Competing for the Future