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Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 16. Oktober 2016, 09:45
von fehlgeleitet
Die Zergeisterung - so wie ich sie erlebt habe - war das wiederholte zerplatzen von Blasen.

Ich denke schon, dass der hier angebotene Initiationsweg etwas mit dem Leben zu tun hat.

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Wir beginnen alle als 'Narr', d.h. als unbewußte Marionette unserer Vorurteile über die Welt.

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Der Gehängte ist dann eine Marionette, die sich etwas verheddert hat, wie es früher oder später zwangsläufig geschehen muß - hier geht es um das wiederherstellen des angeschlagenen Selbstbildes, diese Phase wird von starken irrationalen Vorstellungen wie Ehre, Initiation usw geprägt. Paranoide und manische Gedanken bestimmen den Alltag, das eigene unkontrollierte Verhalten führt zu teils heftigen Reaktionen der Umwelt, die wiederum jene Wahngedanken ankurbeln. Je mehr man versucht das alte Selbstbild wiederherzustellen, desto stärker wird die Verhedderung.
Die Phase endet meiner Meinung nach mit dem Abschneiden der Pfäden, dass Selbstbild lässt sich nicht wiederherstellen, die einzige Möglichkeit ist die Aufgabe des Selbstbildes.

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Nach einer Phase lethargischen Daseins, dass man auch als - Untot - deuten könnte, beginnt die Phase des Eremiten. Hier erhofft man sich, durch das Anhäufen von Wissen zu verstehen was passiert ist, vielleicht glaubt man auch durch Wissen zu Macht gelangen zu können. Ein soziales Leben findet nicht so sehr statt, man lebt eher zurückgezogen, wie es sich eben für einen Eremiten gehört. Irgendwann wird man feststellen, dass Wissen über das Leben in dieser allgemeinen Form nicht existiert - Wissen kann nur in speziellen, eng definierten Bereichen tatsächlich als solches bezeichnet werden. Das Wissen der Philosophie beispielsweise ist nur eine Sammlung verschiedener Perspektiven auf einen Gegenstand, die aber im Grunde immer nur spekulativ sein können. Theorien sind dafür da, den wissenschaftlichen Diskurs zu regulieren, und nicht für die Anwendung gedacht. Die Fragen über das Leben und den Tod und so weiter können durch das Aufnehmen von Wissen nicht beantwortet werden. Dennoch erzeugt das Wissen die Illusion von einer zusammenhängenden Struktur, man könnte so an eine Art Menschheitsgeschichte glauben.
Was liege da näher, sich solidarisch zu zeigen, und ohne das man es so recht versteht zum gesellschaftlich engagierten Menschen zu werden?

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In dieser Phase (die Liebenden) versucht man gesellschaftlich wieder Fuß zu fassen, indem man mit zig verschiedenen Gruppierungen Kontakt aufnimmt, irgendwelche ehrenamtlichen Tätigkeiten übernimmt, alle Aggressionen mit einem lächeln beantwortet (meistens) und sich wie ein Teil einer großen Familie fühlt. However, so stellt man früher oder später fest, ordnet man sich so bestimmten Autoritäten unter, die möglicherweise gar nicht so selbstlose Ziele haben. Auch führt dieser Familiengeist zu einem Auflodern der Schuldgefühle, wie wir sie in der Phase des Gehängten hatten. Vielleicht stellen wir auch irgendwann fest - die anderen Gruppenmitglieder haben genausowenig plan was sie tun, es ist ein Gegenseitiges sich hintereinander verstecken. Seien es jetzt Freunde oder Beziehungspartner. Die anfängliche Hoffnung weicht mehr und mehr der Unzufriedenheit, es kommt zum Bruch, man steht wieder allein da.

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Die nächste Phase ist dann die der Herrscherin oder der Herrscher, hier versuche ich mein Leben so zu gestalten, dass es mir Freude bereitet.
Da ich grad mit dieser Phase begonnen habe, kann ich noch wenig dazu sagen. Ich bin gespannt wie weit ich diesmal komme.

Meine 3 Lektionen, dass Ehre, Wissen und andere Menschen Seifenblasen sind habe ich erhalten, vielleicht bin ich gar nicht in der Lage Freude zu empfinden und erhalte dies als 4. Lektion. Aber das ist kein Grund beleidigt zu sein, das ist nunmal das Leben. Viele fühlen sich betrogen, doch hat das, um was sie sich betrogen wurden, nie existiert, es war so real wie meister Propper aus der Reinigungsmittelwerbung.

So weit der Guru vom Dienst.

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 16. Oktober 2016, 18:13
von Cpt. Bucky Saia
Beim Gehängten hat ich jetzt irgendwie das im kopf
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Kenn auf jedenfall diese Phasen auch alle ziemlich gut und zur letzten kann ich auch nur sagen ... ja selbstgestalltung ist ganz ganz wichtig. Dazu gehört aber auch eine tiefe Phase der inneren Selbstfindung. Damit mein ich auch endgültig abschließen mit Sachen die unrealistisch geworden sind (natürlich gilt das nicht für Einhörner und Schmetterfanten) eher so als Lebensziele. Das macht den Kopf frei für neue Sachen und die neuen Sachen sind dann meißt die die man auch wirklich möchte und nicht die die von der umwelt erwartet werden. Ich denke ebenfalls dazu gehört vieleicht eine dem Erkenntnissgewinn angepasste äusserliche Umgestaltung seiner selbst.
Und man kann sehr wohl sehr viel Freude empfinden. Is meißt alles nur ne frage der Perspektive, der Grundeinstellung und der Energie die man hat oder bereit ist zu investiern.

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 16. Oktober 2016, 18:17
von fehlgeleitet
cooles bild :-)

schön das dich der text anspricht

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 17. Oktober 2016, 00:18
von fehlgeleitet
ok - autopoesis ist ein faktor.

wenn ich auch der meinung bin, dass sie ihre grenzen hat.

Im Grunde sind die Veränderungen meiner Persönlichkeit, für die ich Jahre brauchte, extrem winzig. Aber eben diese winzigen veränderungen sind der Schlüssel zu komplett anderen Handlungsoptionen.

Und vor allen Dingen hat es sehr viel mit negativer Erkenntniss zutun, sprich Desillusionen. Ich habe viel weniger ein positives Bild von dem was ich will, als ein Bild von dem was ich definitiv nicht will.

Ich glaube die Zerstörung meines ursprünglichen Selbstbildes, dass vor ungefähr 5 Jahren in massiver Art und Weise begann, war eine notwendige Vorraussetzung für meine Autopoesis. Ist schon seltsam, als wäre es notwendig den Teufel die Seele schänden zu lassen, um aus den bürgerlichen Mustern auszubrechen. Das ist mir wenigstens teilweise gelungen.

Wenn ich auch immer noch nicht da bin, ich weiß zwar nicht wo ich hin will, ich weiß aber das ich noch nicht da bin.

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 17. Oktober 2016, 00:45
von Cpt. Bucky Saia
Mir hat halt fokusieren sehr geholfen. Alles alte über Bord. Den Kopf leer machen wenn man so will und mit dem füllen was man will. Würds ja lieber Charakterbildung nennen denn Selbstzerstörung. Möglicherweise ist im konsequenten negativ Denken auch die Ursache fü das misslingen deiner Projekte zu suchen. Das Unterbewusstsein reagiert sehr sensibel auf negativismen ... das fängt schon bei der formulierung von Wünschen an ... ich will nicht das mir das misslingt oder ich will das es mir gelingt. In diesem Kontext um dein Unterbewusstssein kennenzulernen und zu manipulieren empfehle ich dir Sigillenmagie.
Geht darum das du dich nicht nur Bewusst verändern mußt sondern auch und grade unterbewusst. Sonnst kommen alte Sachen ganz schnell wieder hoch. Vieleicht ist auch grade hier der schlüssel zu suchen den Fokus nicht auf die bewusste veränderung zu legen.
Lass dich gehn solange du es aushälst und wenns gar nich mehr zu ertragen ist rasier dich und lass dir die Haare schneiden. darunter wird ein völlig neuer mensch stecken.
Auch das hat viel mit ablehnung zu tun. Menschen die dich lieben oder gern haben werden dich dafür nicht kritisieren.
Play with your potential ... aus dem Satanismus abgewandelt. Heißt verstärke die eigenschaften die eh schon stark sind. Bist du eher der Verführer? Oder der Mystiker oder der Destructor? Verstärke diese Eigenschaft indem du dein äusseres veränderst. Das verleit deiner Person und deinem Charakter stärke.
Ändere gegebenfalls deinen Kleidungsstil und trau dich deine eigenschaft bis ins extreme fast ins lächerliche zu steigern. Wenn du sie ins lächerliche steigerst koketiere damit und mach dich selber lustig dadrüber.
Liebe dein Leben.

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 17. Oktober 2016, 00:51
von fehlgeleitet
ne bucky, dass ist in dieser form nicht richtig. nur US-Amerikaner und andere mongos glauben an die alleinige kraft positiver suggestionen.

allgemeines wissen kann eben immer nur negatives wissen sein. Je mehr Wege ich gehe desto mehr Sackgassen lerne ich kennen. Wege die funktionieren, nun, die bin ich noch nicht zuende gegangen xD

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 17. Oktober 2016, 01:05
von Cpt. Bucky Saia
Aber es gibt kein wissen ... :kopfkratz:

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 17. Oktober 2016, 01:10
von fehlgeleitet
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Aber es gibt kein wissen ... :kopfkratz:
es gibt schon wissen.

nur ist wissen zwiespältig. ich würde den römischen Gott Janus, der doppelköpfige Hüter der Tore, als Gott des Wissens sehen.

Wissen macht dich auch nicht allmächtig. Wissen ist ein Werkzeug, dass einfluß auf unser Denken und unsere Emotionen hat und natürlich auch auf unser Handeln.

Wenn ich Wissen im op als Seifenblase bezeichne, so meine ich vor allen Dingen die Projektionen die damit verbunden sind.

Ich hatte damals immer den Traum in den Abgründen des Okkultismus zu großer Macht und übersinnlichen Weltverständniss zu kommen. Nothing left but dust is left of those dreams.

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 17. Oktober 2016, 01:23
von Cpt. Bucky Saia
Aber ist das was du zu wissen glaubst nicht nur eine projektion deiner eigenen Einbildung? Bestenfalls ein kollektiveindruck. Letztendlich aber Subjektiv da vom Mensch definiert.
Und bitte ich haabe keine lust schon wieder die feinheiten von Notwendigem und überflüssigem Wissen zu definieren. Wir alle wissen wie man den Herd anmacht wenn man hunger hat.

Re: Das Leben (Initiationsweg included)

Verfasst: 17. Oktober 2016, 01:31
von fehlgeleitet
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Aber ist das was du zu wissen glaubst nicht nur eine projektion deiner eigenen Einbildung? Bestenfalls ein kollektiveindruck. Letztendlich aber Subjektiv da vom Mensch definiert.
Und bitte ich haabe keine lust schon wieder die feinheiten von Notwendigem und überflüssigem Wissen zu definieren. Wir alle wissen wie man den Herd anmacht wenn man hunger hat.
wissen ist wie alles andere auch relativ. insbesondere ist aber all dein wissen ein modell und könnte sich jederzeit durch bestimmte neue fakten verzerren. ist die verzerrung zu stark, kann es sogar zu geistiger umnachtung kommen.

doch obwohl ich ein offenes weltbild pflege, d.h. es könnte jederzeit sein, das ich aufwache und befinde mich in einer anderen galaxie oder sowas, glaube ich, wissen über die objektive Welt zu besitzen.

und: dein wissen ist nur begrenzt hilfreich. genauso wie es unrealistisch ist von einem schraubenzieher zu erwarten, dass er all deine Probleme löst, kann man dies auch nicht von philosophischen betrachtungen erwarten. Nur unter 30-jährige suchen nach dem Stein der Weisen.