Tarvoc hat geschrieben:fehlgeleitet hat geschrieben:Und da der Psychater seine Thesen nicht beweisen muß und der Patient sie nicht widerlegen kann, ist die Diskussion auch formal beendet.
Das war allerdings in den Sechziger- oder Siebzigerjahren. Soweit ich weiss sind die meisten Psychiatrien heute etwas selbstkritischer.
Über die forensische Psychatrie weiß ich nichts aus eigener Erfahrung, aber es soll darin zugehen wie im Knast, außer das du noch weniger Rechte hast. Ich kannte mal eine Dame die ist in einer solchen "verschwunden", also konnte nicht ermitteln wo sie sich gerade befindet etc. Als nicht-verwandter kriegste keine Auskünfte und so weiter.
Die geschlossene Psychatrie versucht im wesentlichen die Patienten zu verwahren und sich dabei möglichst wenig Aufwand aufzuladen. Hier wird versucht die Patienten ruhig zu stellen, bis der Richter eine Entscheidung gefällt hat, danach werden die meisten entlassen, andere müssen ein paar Monate bleiben oder werden weitergereicht.
Die offene Psychatrie versucht im wesentlichen ihre Medikamente abzusetzen. Beispielsweise wirken ADHS-meds wie speed und ich denke viele reagieren nicht wirklich so, dass sie ruhiger werden, scheißegal, hauptsache wir können die medikamente verschreiben.
Selbstkritisch würde ich keine dieser drei Orte bezeichnen.
Edit: Dies liegt nicht nur am System oder am Kapitalismus, klar das sind auch Gründe, aber wesentlich ist meiner Meinung nach vor allem, dass die ganze Psychatrie bisher nicht in der Lage war ähnliche Erfolge zu haben wie andere medizinische Gebiete.
Das einzige was bisher gelingt, sind verschiedene Formen des Abstellens unerwünschten Verhaltens, oder Medikamente, die das Nachdenken des Patienten reduzieren.
Auch Psychotherapien sind in vielen Fällen vollkommen ineffizient. Den einzigen Menschen, denen durch Psychotherapie geholfen werden kann, sind solche, die im Grunde keine Probleme haben, aber jemanden brauchen, mit dem sie etwas quatschen können.
Diese Wissenschaften wissen im Grunde wenig bis gar nichts über den Menschen, so mein Eindruck.
Edit2: Die Psychologie hat ihre Meinung öfters auch durch den politischen Wind bestimmen lassen. Ist Homosexualität eine Straftat, so sieht der Psychologe darin auch eine Krankheit, sobald sie keine Straftat mehr ist, ist sie auch keine Krankheit mehr.
Der Psychologe versucht sich in der Regel sowenig Ärger wie möglich aufhalsen zu lassen, und die, die eine andere Meinung vertreten, müssen damit rechnen das sie im Falle von Beschwerden von Seiten des Patienten Repressionen erleiden müssen.