permanente revolution - schöpferische Zerstörung
Verfasst: 23. November 2015, 16:05
Hoffe ich habe die richtige Sektion gefunden.
Angeblich geht der Begriff der permanenten Revolution bereits auf die Jakobiner zurück.
Was Trotzki und andere wohl darunter verstanden, war das die Revolution in mehrere qualitativ unterschiedliche Phasen unterteilt war, und somit als Aktionsanleitung auf beliebige Länder anwendbar war.
Im Kaptialismus gibt es ein zumindest verwandtes Konzept, die so genannte "schöpferische Zerstörung". Diese taucht sinngemäß schon bei Marx auf, geht in dieser Formulierung aber auf Joseph Schumpeter zurück.
Hier ein Spiegelartikel zu ihm:http://www.spiegel.de/wirtschaft/oekonom-joseph-schumpeter-und-der-prozess-der-schoepferischen-zerstoerung-a-823853.html
In seine Buch "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" heißt es
"Die Eröffnung neuer fremder oder einheimischer Märkte und die organisatorische Entwicklung vom Handwerksbetrieb und der Fabrik zu solchen Konzernen wie dem U.S.-Steel illustrieren den gleichen Prozeß einer industriellen Mutation - wenn ich diesen biologischen Ausdruck verwenden darf - der unaufhörlich die Wirtschaftsstruktur 'von innen heraus' revolutioniert(*) unaufhörlich die alte Struktur zerstört und unaufhörlich eine neue schafft.
Dieser Prozeß der "schöpferischen Zerstörung" ist das für den Kapitalismus wesentliche Faktum. Darin besteht der Kapitalismus und darin muß auch jedes kapitalistische Gebilde leben."
(*) "Diese Revolutionen sind nicht eigentlich ununterbrochen; sie treten in unsteten Stößen auf die voneinander durch Spannungen verhältnismäßiger Ruhe getrennt sind.
Der Prozeß als ganzer verläuft jedoch ununterbrochen - in dem Sinne daß immer entweder Revolution oder Absorption der Ergebnisse der Revolution im Gange ist; beides zusammen
bildet das was als Konjunkturzyklus bekannt ist."
Aus der "Umwertung aller Werte" wird also eine "Indefinite Umwertung aller Werte".
Kreativität ist also eine Waffe.
Doch geht es nicht nur um Kreativität, sondern auch um Optimierung. Dinge die staatlich subventioniert werden, also außerhalb des Wettbewerbs stehen, entwickeln dieser These nach auch keine Innovationen. Dies ist ein Hauptargument gegen erneuerbare Energien und den Sozialstaat zb.
Kurz gesagt: Der Kapitalismus ist deswegen stabil, weil er sich andauernd selbst infrage stellt. Er hat also die kritik an sich integriert, und dies möglicherweise besser als der Sozialismus.
So ähnlich wie ein Psychater, der die Kritik des Patienten an seiner Behandlung als Paranoia oder ähnliches abtut und somit weitere Mittelchen verabreichen kann, so kann der Kapitalismus auch die Kritik des Kapitalismus kapitalistisch verwerten.
9/11 war ein großes Spektakel und war in der Lage viel Sendezeit zu verkaufen, jobs in rüstungsindustrie und armee zu schaffe und soweiter. Und nicht nur das: Kritik am Kapitalismus, die einzelne Produkte kritisiert, erschafft neue Wirtschaftszweige wie teure BIO-Feinkostläden zb. Produkte die nicht offiziell integriert werden können, landen auf dem schwarzmarkt.
Auch gibt es non-profit firmen, die sich dem Weltwohl verschrieben haben, sollten einzelne Kapitalisten des Wettbewerbs und Profitstrteben überdrüssig sein.
Also egal von welcher Seite die Kritik kommt und wie sie beschaffen ist, der Kapitalismus kann darauf reagieren.
So haben Onlinehändler vor allem die Neuerung ins Spiel gebracht, die Nachfrage des Kunden in den Vordergrund zu stellen (wie zb Amazon, entrepreneur of the year). dies wäre in einem nicht virtuelle Warenhaus kaum zu leisten.
Schumpert sieht den Entrepreneure als Archetypen des Kapitalisten an.
Hier ein Bild aus einem Artikel, dass einen entrepreneur darstellt:
Sieht aus wie Kriegspropaganda nicht wahr?
http://www.harvardbusinessmanager.de/heft/artikel/a-638727.html
Dieser habe folgende Eigenschaften:
"Erstens: Die Motive des Entrepreneurs sind "egoistisch gefärbt - auch in der Bedeutung von gesteigertem Egoismus, Rücksichtslosigkeit". Er legt keinen Wert auf Tradition und Beziehungen und ist der Hebel, der Bindungen durchbricht.
Zweitens: "Der Traum und der Wille, ein eigenes privates Reich zu gründen", treibt Entrepreneure an. Damit einher gehen Risikofreude, der Spaß am Kämpfen und Konkurrieren.
Der Entrepreneur betrachtet "wirtschaftliches Handeln als Sport". Dahinter verbirgt sich das Streben nach Macht und das Bedürfnis, die eigenen snobistischen Tendenzen zu bedienen.
Drittens: Entrepreneure besitzen einen enormen Kraftüberschuss. Diesen verwandeln sie in "Freude am Gestalten", wo andere sich mühsam durch ihren Arbeitsalltag schleppen.
Schumpeters Fazit: Entrepreneure sind dafür verantwortlich, dass sich die Wirtschaftsstruktur unaufhörlich von innen heraus revolutioniert, alte Strukturen zerstört und neue
schafft, "schöpferische Zerstörung" eben."
Weiterhin heißt es aber, und dies passt nicht ins Bild eine Weberschen "charismatischen Führers" oder eines Nietzscheanischen Übermenschen
„Ihm fehlt aller persönliche Glanz, wie er bei vielen andern Arten von
Führerschaft gegeben sein muß,(...) Seine Aufgabe ist sehr speziell: wer sie
lösen kann, braucht in jeder andern Beziehung weder intelligent noch sonst
interessant, kultiviert oder in irgendeinem sinn „hochstehend“
zu sein, kann selbst lächerlich wirken in den
sozialen Positionen, in die ihn sein Erfolg ex post
stellt. Er ist typisch - dem Wesen nach, aber außerdem (...)historisch -,
Emporkömmling und traditionslos, daher oft unsicher, anpassend, ängstlich -
alles andre als ein Führer- außerhalb seines Bureaus.“
Dieses wort, entrepreneur, was ursprünglich eine vielfältige begriffsgeschichte hat, wird heutzutage genutzt, um den verantwortungsvollen, innovativen Führer eines Unternehmens von dem etwas in Verruf gerratenen Manager abzugrenzen. Eine ähnliche Unterscheidung übrigens wie bei den Nazis, die schaffendes und raffendes Kapitel voneinander abgrenzten.
Auch im erfolgreichen Siliconvalley gab es eine ähnliche Vorstellung, genannt "disruption". Das "silicon valley" ist die Kreation von Grundlagenforschung (siehe Geschichte des Transistors), erfolgreiches Marketing und natürlich auch Glück.
Verstanden werden sollte, dass Gewinnmaximierung nicht bei allen Kapitalisten im Vordergrund steht, sondern Gewinnmaximierung eine Art "Feedback" darstellt (zumindest für
manche), inwiefern das was passiert im Sinne des Kunden ist oder beweist das man ein erfolgreicher Wettbewerbsbestreiter ist. Denn ohne "die schöpferische Zerstörung" würde
der Kapitalismus nicht funktionieren und somit wäre ihr Intresse eher die der Innovation, die sich als erfolgreiches Produkt formulieren lässt.
Auf http://www.blicklog.com/2014/01/29/brok ... zerstrung/
heißt es:
"Dieser Prozess folgt keiner klaren Entwicklungslogik, ist ungeordnet und enthält auch lange Phasen des reinen Chaos. Konstant bleiben aber die kreativen Fähigkeiten des
Menschen. Schumpeters besonderes Talent liegt darin, die ökonomischen Verhältnisse immer als historische und zugleich soziologische zu lesen und so den Menschen in einen
realen Kontext der Abhängigkeiten zu stellen, anstatt ihn zum abstrakten Homo oeconomicus eines Rechenmodells zu machen."
Schumpert glaubt weiterhin, dass der Kapitalismus letztendlich die kreativen Menschen verschlingen werde, die ihn erst ermöglichten. Dennoch sieht er im Sozialismus keine
Alternative, sondern nur ein Maximum an Unfreiheit, wie es auch im Fortgeschrittenen Kapitalismus der Fall ist. Der Kapitalismus wird letztendlich scheitern und zwar aus
sozialen Gründen wie Anonymität, menschlicher Kälte und Technokratie.
http://www.fernuni-hagen.de/PRPH/webinn.pdf
geht davon aus, dass dies bereits der Fall. Die Innovationen sind nur scheinbar neu, und dienen nur noch als legetemierung von sinnloser zerstörung.
Sobald Kreativität einer festen Vorstellung unterliegt, ist sie nämlich im Grunde nicht wirklich neu, sondern genau das Ritual, dass sie zu verändern sucht.
Inwiefern das Neue nicht wirklich neu ist, ist ein intressantes Thema, und ich habe noch weitere Informationen dazu. Allein ich habe nicht die Zeit an dieser Stelle weiterzuschreiben.
Angeblich geht der Begriff der permanenten Revolution bereits auf die Jakobiner zurück.
Was Trotzki und andere wohl darunter verstanden, war das die Revolution in mehrere qualitativ unterschiedliche Phasen unterteilt war, und somit als Aktionsanleitung auf beliebige Länder anwendbar war.
Im Kaptialismus gibt es ein zumindest verwandtes Konzept, die so genannte "schöpferische Zerstörung". Diese taucht sinngemäß schon bei Marx auf, geht in dieser Formulierung aber auf Joseph Schumpeter zurück.
Hier ein Spiegelartikel zu ihm:http://www.spiegel.de/wirtschaft/oekonom-joseph-schumpeter-und-der-prozess-der-schoepferischen-zerstoerung-a-823853.html
In seine Buch "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" heißt es
"Die Eröffnung neuer fremder oder einheimischer Märkte und die organisatorische Entwicklung vom Handwerksbetrieb und der Fabrik zu solchen Konzernen wie dem U.S.-Steel illustrieren den gleichen Prozeß einer industriellen Mutation - wenn ich diesen biologischen Ausdruck verwenden darf - der unaufhörlich die Wirtschaftsstruktur 'von innen heraus' revolutioniert(*) unaufhörlich die alte Struktur zerstört und unaufhörlich eine neue schafft.
Dieser Prozeß der "schöpferischen Zerstörung" ist das für den Kapitalismus wesentliche Faktum. Darin besteht der Kapitalismus und darin muß auch jedes kapitalistische Gebilde leben."
(*) "Diese Revolutionen sind nicht eigentlich ununterbrochen; sie treten in unsteten Stößen auf die voneinander durch Spannungen verhältnismäßiger Ruhe getrennt sind.
Der Prozeß als ganzer verläuft jedoch ununterbrochen - in dem Sinne daß immer entweder Revolution oder Absorption der Ergebnisse der Revolution im Gange ist; beides zusammen
bildet das was als Konjunkturzyklus bekannt ist."
Aus der "Umwertung aller Werte" wird also eine "Indefinite Umwertung aller Werte".
Kreativität ist also eine Waffe.
Doch geht es nicht nur um Kreativität, sondern auch um Optimierung. Dinge die staatlich subventioniert werden, also außerhalb des Wettbewerbs stehen, entwickeln dieser These nach auch keine Innovationen. Dies ist ein Hauptargument gegen erneuerbare Energien und den Sozialstaat zb.
Kurz gesagt: Der Kapitalismus ist deswegen stabil, weil er sich andauernd selbst infrage stellt. Er hat also die kritik an sich integriert, und dies möglicherweise besser als der Sozialismus.
So ähnlich wie ein Psychater, der die Kritik des Patienten an seiner Behandlung als Paranoia oder ähnliches abtut und somit weitere Mittelchen verabreichen kann, so kann der Kapitalismus auch die Kritik des Kapitalismus kapitalistisch verwerten.
9/11 war ein großes Spektakel und war in der Lage viel Sendezeit zu verkaufen, jobs in rüstungsindustrie und armee zu schaffe und soweiter. Und nicht nur das: Kritik am Kapitalismus, die einzelne Produkte kritisiert, erschafft neue Wirtschaftszweige wie teure BIO-Feinkostläden zb. Produkte die nicht offiziell integriert werden können, landen auf dem schwarzmarkt.
Auch gibt es non-profit firmen, die sich dem Weltwohl verschrieben haben, sollten einzelne Kapitalisten des Wettbewerbs und Profitstrteben überdrüssig sein.
Also egal von welcher Seite die Kritik kommt und wie sie beschaffen ist, der Kapitalismus kann darauf reagieren.
So haben Onlinehändler vor allem die Neuerung ins Spiel gebracht, die Nachfrage des Kunden in den Vordergrund zu stellen (wie zb Amazon, entrepreneur of the year). dies wäre in einem nicht virtuelle Warenhaus kaum zu leisten.
Schumpert sieht den Entrepreneure als Archetypen des Kapitalisten an.
Hier ein Bild aus einem Artikel, dass einen entrepreneur darstellt:
Sieht aus wie Kriegspropaganda nicht wahr?
http://www.harvardbusinessmanager.de/heft/artikel/a-638727.html
Dieser habe folgende Eigenschaften:
"Erstens: Die Motive des Entrepreneurs sind "egoistisch gefärbt - auch in der Bedeutung von gesteigertem Egoismus, Rücksichtslosigkeit". Er legt keinen Wert auf Tradition und Beziehungen und ist der Hebel, der Bindungen durchbricht.
Zweitens: "Der Traum und der Wille, ein eigenes privates Reich zu gründen", treibt Entrepreneure an. Damit einher gehen Risikofreude, der Spaß am Kämpfen und Konkurrieren.
Der Entrepreneur betrachtet "wirtschaftliches Handeln als Sport". Dahinter verbirgt sich das Streben nach Macht und das Bedürfnis, die eigenen snobistischen Tendenzen zu bedienen.
Drittens: Entrepreneure besitzen einen enormen Kraftüberschuss. Diesen verwandeln sie in "Freude am Gestalten", wo andere sich mühsam durch ihren Arbeitsalltag schleppen.
Schumpeters Fazit: Entrepreneure sind dafür verantwortlich, dass sich die Wirtschaftsstruktur unaufhörlich von innen heraus revolutioniert, alte Strukturen zerstört und neue
schafft, "schöpferische Zerstörung" eben."
Weiterhin heißt es aber, und dies passt nicht ins Bild eine Weberschen "charismatischen Führers" oder eines Nietzscheanischen Übermenschen
„Ihm fehlt aller persönliche Glanz, wie er bei vielen andern Arten von
Führerschaft gegeben sein muß,(...) Seine Aufgabe ist sehr speziell: wer sie
lösen kann, braucht in jeder andern Beziehung weder intelligent noch sonst
interessant, kultiviert oder in irgendeinem sinn „hochstehend“
zu sein, kann selbst lächerlich wirken in den
sozialen Positionen, in die ihn sein Erfolg ex post
stellt. Er ist typisch - dem Wesen nach, aber außerdem (...)historisch -,
Emporkömmling und traditionslos, daher oft unsicher, anpassend, ängstlich -
alles andre als ein Führer- außerhalb seines Bureaus.“
Dieses wort, entrepreneur, was ursprünglich eine vielfältige begriffsgeschichte hat, wird heutzutage genutzt, um den verantwortungsvollen, innovativen Führer eines Unternehmens von dem etwas in Verruf gerratenen Manager abzugrenzen. Eine ähnliche Unterscheidung übrigens wie bei den Nazis, die schaffendes und raffendes Kapitel voneinander abgrenzten.
Auch im erfolgreichen Siliconvalley gab es eine ähnliche Vorstellung, genannt "disruption". Das "silicon valley" ist die Kreation von Grundlagenforschung (siehe Geschichte des Transistors), erfolgreiches Marketing und natürlich auch Glück.
Verstanden werden sollte, dass Gewinnmaximierung nicht bei allen Kapitalisten im Vordergrund steht, sondern Gewinnmaximierung eine Art "Feedback" darstellt (zumindest für
manche), inwiefern das was passiert im Sinne des Kunden ist oder beweist das man ein erfolgreicher Wettbewerbsbestreiter ist. Denn ohne "die schöpferische Zerstörung" würde
der Kapitalismus nicht funktionieren und somit wäre ihr Intresse eher die der Innovation, die sich als erfolgreiches Produkt formulieren lässt.
Auf http://www.blicklog.com/2014/01/29/brok ... zerstrung/
heißt es:
"Dieser Prozess folgt keiner klaren Entwicklungslogik, ist ungeordnet und enthält auch lange Phasen des reinen Chaos. Konstant bleiben aber die kreativen Fähigkeiten des
Menschen. Schumpeters besonderes Talent liegt darin, die ökonomischen Verhältnisse immer als historische und zugleich soziologische zu lesen und so den Menschen in einen
realen Kontext der Abhängigkeiten zu stellen, anstatt ihn zum abstrakten Homo oeconomicus eines Rechenmodells zu machen."
Schumpert glaubt weiterhin, dass der Kapitalismus letztendlich die kreativen Menschen verschlingen werde, die ihn erst ermöglichten. Dennoch sieht er im Sozialismus keine
Alternative, sondern nur ein Maximum an Unfreiheit, wie es auch im Fortgeschrittenen Kapitalismus der Fall ist. Der Kapitalismus wird letztendlich scheitern und zwar aus
sozialen Gründen wie Anonymität, menschlicher Kälte und Technokratie.
http://www.fernuni-hagen.de/PRPH/webinn.pdf
geht davon aus, dass dies bereits der Fall. Die Innovationen sind nur scheinbar neu, und dienen nur noch als legetemierung von sinnloser zerstörung.
Sobald Kreativität einer festen Vorstellung unterliegt, ist sie nämlich im Grunde nicht wirklich neu, sondern genau das Ritual, dass sie zu verändern sucht.
Inwiefern das Neue nicht wirklich neu ist, ist ein intressantes Thema, und ich habe noch weitere Informationen dazu. Allein ich habe nicht die Zeit an dieser Stelle weiterzuschreiben.