Kritische Polizisten

Für alles, das nirgendwo anders reinpasst. Hier sind wir zuhause.
LordCaramac
Schlandmeisterin|Schlandmeister|Schlandmeisterin
Beiträge: 525
Registriert: 21. Dezember 2010, 03:38
Disorganisation: St Yogi Bear Cabal

Re: Kritische Polizisten

Beitrag von LordCaramac »

Aufgabe der Polizei ist die Aufrechterhaltung des status quo.
Benutzeravatar
Tarvoc
Forumsvorlone|Forumsvorlone|Forumsvorlonin
Beiträge: 3555
Registriert: 8. September 2010, 15:22
Disorganisation: Aktion 23, KDGK, AISB, Männer in Schwarz u.A.
Wohnort: Nox Mundi
Kontaktdaten:

Re: Kritische Polizisten

Beitrag von Tarvoc »

Quant Vanawolb hat geschrieben: 22. Juni 2020, 00:10Die Grundidee der Notwendigkeit einer Berufsgruppe, wie die Polizei, ergibt für mich von vorne herein keinen Sinn bzw. ist ein Zirkelschluss. Die Annahme, dass es "schlechte" Menschen gibt und diese durch eine Gruppe von Menschen, die schon rein nach mathematischer Wahrscheinlichkeit betrachtet mindestens ein paar "schlechte" Menschen beinhalten muss, in Schach gehalten werden kann und dann alles gut wird, ist wie ein Ouroboros.
Aufgrund der Tatsache, dass in unseren kapitalistischen Gesellschaften die Polizei tatsächlich nur Instrument der Machtausübung der herrschenden Klasse und auch institutionell genau darauf zugeschnitten ist, hab' ich inzwischen echte Hemmungen, auch nur das Konzept einer solchen Institution zu verteidigen. Tatsache ist aber auch, dass man nicht an sowas wie von Natur aus "schlechte Menschen" glauben muss, um einsehen zu können, dass auch in einer klassenlosen Gesellschaft (ob man die nun Kommunismus nennt oder Anarchismus) Menschen immer noch in der Lage sein werden, einander Gewalt und Unrecht anzutun, wie auch immer man das nun fasst, und dass sowohl die Individuen als einzelne als auch als Gesellschaft ein Bedürfnis nach Institutionen haben werden, die in solchen Fällen die Mittel und das Recht haben, zuverlässig eingreifen zu können.
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
...per aspera ad astra.
Benutzeravatar
Quant Vanawolb
Illuminatium|Illuminat|Illuminatin
Beiträge: 38
Registriert: 6. Mai 2019, 21:07
Disorganisation: E.A.o.t.M.T.o.t.H.P.
Wohnort: Wolbachia

Re: Kritische Polizisten

Beitrag von Quant Vanawolb »

Tarvoc hat geschrieben: 28. Juli 2020, 21:36
Quant Vanawolb hat geschrieben: 22. Juni 2020, 00:10Die Grundidee der Notwendigkeit einer Berufsgruppe, wie die Polizei, ergibt für mich von vorne herein keinen Sinn bzw. ist ein Zirkelschluss. Die Annahme, dass es "schlechte" Menschen gibt und diese durch eine Gruppe von Menschen, die schon rein nach mathematischer Wahrscheinlichkeit betrachtet mindestens ein paar "schlechte" Menschen beinhalten muss, in Schach gehalten werden kann und dann alles gut wird, ist wie ein Ouroboros.
Aufgrund der Tatsache, dass in unseren kapitalistischen Gesellschaften die Polizei tatsächlich nur Instrument der Machtausübung der herrschenden Klasse und auch institutionell genau darauf zugeschnitten ist, hab' ich inzwischen echte Hemmungen, auch nur das Konzept einer solchen Institution zu verteidigen. Tatsache ist aber auch, dass man nicht an sowas wie von Natur aus "schlechte Menschen" glauben muss, um einsehen zu können, dass auch in einer klassenlosen Gesellschaft (ob man die nun Kommunismus nennt oder Anarchismus) Menschen immer noch in der Lage sein werden, einander Gewalt und Unrecht anzutun, wie auch immer man das nun fasst, und dass sowohl die Individuen als einzelne als auch als Gesellschaft ein Bedürfnis nach Institutionen haben werden, die in solchen Fällen die Mittel und das Recht haben, zuverlässig eingreifen zu können.
Dieses "Wie auch immer" zum Ende hin ist halt der springende Punkt. Ich streite auch gar nicht ab, dass es irgendwas geben sollte, was passiert, wenn sich jemand über alle Bedürfnisse anderer Menschen derselben Gruppe hinwegsetzt. Die Frage ist nur, was das ist. Und ich stelle einfach mal die These auf, dass das mit Sicherheit nicht eine Gruppierung sein kann, wie sie eine Polizei darstellt. Denn diese Gruppe muss ja, um als solche handeln zu können, über besondere Privilegien verfügen können. Und das wäre mit einer klassenlosen Gesellschaft ja perse schlecht vereinbar... Was da anstatt dessen passieren soll. Dafür fehlt mir derzeit auch noch die Antwort. Vielleicht finde ich die auch nie. Aber das macht ja auch erstmal nichts. Ich muss ja nicht wie in einer Computersimulation die perfekte Welt basteln. Das sollen lieber die tun, die sich dazu berufen fühlen... Und dafür dann von mir kritisiert werden. :lolol:
Q-u-a-C-K-C-a-u-Q
Antworten