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Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 20. Februar 2012, 23:11
von Bwana Honolulu
Gießener Zeitung hat geschrieben:Über einige Details seiner Vergangenheit möchte Gauck heute gerne den Mantel des Schweigens breiten. Im Sommer 1990 hat er sich mit seinen eigenen persönlichen Akten stundenlang alleine im Rostocker Bezirksarchiv beschäftigt (vgl. Spiegel 17/91), ein Vorgang, den der damalige Innenminister Diestel als „eindeutig illegal und rechtswidrig“ bezeichnete.
Kaum einer weiß, daß er seinen guten Beziehungen zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) manche Privilegien verdankte: Seine beiden Söhne durften in die BRD übersiedeln und konnten jederzeit wieder die DDR besuchen; Gauck selbst durfte ebenfalls aus diesem Anlaß in den Westen. Und auf seinen Wunsch hin wurde für seine persönlichen Zwecke ein VW Transporter importiert.
Ähnliches bestätigte auch die „Welt“, die am 23.4.91 über ein 90minütiges Gespräch berichtete, das Gauck am 28.7.88 mit dem MfS-Mitarbeiter Terpe geführt hatte. Darin findet man dann solche Äußerungen von Gauck wie: „daß es dringend notwendig ist, die Attraktivität des Sozialismus entscheidend zu steigern“ und „die Bürger ein echtes Heimatgefühl entwickeln“ sowie „daß letzten Endes auch er versagt und nicht alles dafür getan habe, daß seine Kinder in der DDR blieben“. Ist es da noch notwendig hinzuzufügen, daß er nicht nur – bei einem konkreten Anlaß – zu weiteren Kontakten mit dem MfS bereit war, sondern abschließend selber fragte, ob er seinerseits, wenn er ein Problem habe, sich an das MfS wenden könne?
Tagesspiegel hat geschrieben:Als Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde hat Joachim Gauck im Jahr 1997 eine falsche Auskunft über die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Angehörigen gegeben - und zwar gegenüber der Bundesregierung, die ihrerseits eine Anfrage der PDS zu beantworten hatte.
Tagesspiegel hat geschrieben:Als Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde (BStU) hat Gauck jedenfalls 1997 eine falsche Auskunft über die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Angehörigen gegeben. „Beim Bundesbeauftragten wurden am 1. Januar 1997 noch 15 ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter des MfS als Angestellte bzw. als Arbeiter beschäftigt“, ließen Gauck und der damalige Direktor der Behörde, Peter Busse, die Bundesregierung wissen. Nachgefragt bei der Bundesregierung hatte die Bundestagsfraktion der PDS.
Ein vertrauliches „Gutachten über die Beschäftigung ehemaliger MfS-Angehöriger bei der BStU“, dass 2007 im Auftrag des Kulturstaatsministers Bernd Neumann (CDU) verfasst wurde, kommt zu einem anderen Urteil. „Diese Auskunft war falsch“, schrieben die damaligen Gutachter Hans Kleine und Klaus Schroeder.
Unerwähnt ließ Gauck 1997 in seiner Antwort an die Bundesregierung mindestens 46 zu dieser Zeit beschäftigte ehemalige Wach- und Personenschützer des MfS, drei frühere Mitglieder des MfS-Wachregiments sowie 16 ehemalige Hauptamtliche. Gauck selbst hat sich zu den Vorgängen rund um die Anfrage der PDS nie geäußert.
Tagesspiegel hat geschrieben:Der frühere Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck hat dem Autor des umstrittenen Buches "Deutschland schafft sich ab", Thilo Sarrazin, attestiert, "Mut bewiesen" zu haben. Die politische Klasse könne aus dem Erfolg von Sarrazins Buch lernen.
Tagesspiegel hat geschrieben:Dem früheren Berliner Finanzsenator und Autor des umstrittenen Sachbuches „Deutschland schafft sich ab“, Thilo Sarrazin, attestierte Gauck, „Mut bewiesen“ zu haben. „Er hat über ein Problem, das in der Gesellschaft besteht, offener gesprochen als die Politik.“ Die politische Klasse könne aus dem Erfolg von Sarrazins Buch lernen, dass „ihre Sprache der politischen Korrektheit bei den Menschen das Gefühl weckt, dass die wirklichen Probleme verschleiert werden sollen“. Zum Parteiausschlussverfahren der SPD gegen Sarrazin sagte Gauck, die SPD habe das Recht zu sagen, dass die Position eines Parteimitgliedes nicht ihrer politischen Auffassung entspricht. „Aber man muss nicht gleich demjenigen Sanktionen androhen, der ein bestehendes Problem offen anspricht.“
Tagesspiegel hat geschrieben:Gauck zu Occupy: "Das wird schnell verebben"
Den Satz sagte Joachim Gauck am 16. Oktober 2011. Da sind die Aktivisten von Occupy Frankfurt ganz anderer Meinung.
SpOn hat geschrieben:Die Aktivisten mussten sich schon komisch vorkommen: Egal was sie taten, von der Politik erhielten sie Zustimmung. Dass nun ausgerechnet Joachim Gauck aus der Verständnis-Phalanx ausschert, hätten die Protestierenden wohl nicht erwartet. Bei der Bundespräsidentenwahl 2010 war Gauck für SPD und Grüne angetreten.

Nun kritisiert er die Anti-Banken-Bewegung. Die derzeitige Finanzmarktdebatte halte er für "unsäglich albern". Der Traum von einer Welt, in der man sich der Bindung von Märkten entledigen könne, sei eine romantische Vorstellung, sagte Gauck bei einer Veranstaltung der "Zeit".

Die Demonstrationen gegen die Banken und das Finanzsystem werden sich nach seiner Ansicht nicht zu einer dauerhaften Protestbewegung entwickeln. "Das wird schnell verebben", sagte Gauck. In Anspielung auf die DDR erklärte er: "Ich habe in einem Land gelebt, in dem die Banken besetzt waren." Es sei zu bezweifeln, dass die Bankeinlagen sicherer wären, wenn die Politiker in der Finanzwirtschaft das Sagen hätten.

[...]

Gauck hatte in der DDR als Bürgerrechtler für mehr Freiheit gekämpft. Nach der Wende wurde er zum Beauftragten für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit ernannt. 2010 war er bei der Wahl zum Bundespräsidenten gegen Christian Wulff angetreten, dabei hatte er sich viele Sympathien in der Bevölkerung erworben.
Jacob Jung hat geschrieben:Für die Energiewende der Bundesregierung findet Joachim Gauck kritische Worte: Man könne wichtige politische Entscheidungen, wie etwa den Ausstieg aus der Kernkraft, nicht von der Gefühlslage der Nation abhängig machen.

Schließlich trifft sein Rundumschlag auch noch die Stuttgart 21 Bewegung. Hier warnt Gauck vor einer Protestkultur, „die aufflammt, wenn es um den eigenen Vorgarten geht“. Die deutsche Neigung zu Hysterie und Angst nannte er ”abscheulich“.
Nette Quellensammlung zu Herrn Gauck.

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 20. Februar 2012, 23:24
von Bwana Honolulu
Bild

Außerdem das.

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 20. Februar 2012, 23:37
von Apfelsator
Mal nebenbei: Ich hoffe auf einen noch fetteren Shit-Storm als bei Wulff.....und diesmal bitte mit mehr Elan, Stil und vorallem bösartiger! :kettensäge:

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 20. Februar 2012, 23:40
von Bwana Honolulu
MEHR SHITSTORM = MEHR BESSER! :twisted:

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 20. Februar 2012, 23:49
von Apfelsator
Und vor allem mehr schneller!
Dann können wir den Gauck die alte Sau schnell durchwursten und endlich zu Georg Schramm übergehen.
Meine Fraize, dass das immer alles so lange dauern muss :roll: XD

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 20. Februar 2012, 23:54
von adleritey
ich denke Hr. Schramm wird da oben nicht glücklich :)

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 21. Februar 2012, 00:07
von Apfelsator
Braucht er auch nicht, glücklich wird er im sozialen Umfeld, auf Arbeit kann er ruhig sauer sein, das bringt ihn immer auf gute Ideen! xD

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 21. Februar 2012, 00:21
von Bwana Honolulu
Apfelsator hat geschrieben:die alte Sau schnell durchwursten
:muahaha:

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 21. Februar 2012, 00:34
von Apfelsator
Nur für dich Bwana ;-D

Re: Mal am Kragen: Gauck

Verfasst: 21. Februar 2012, 08:18
von Cpt. Bucky Saia
Den Aussagen nach kommen böse böse Zeiten auf uns zu wenn der Präsi wird.
Bei deinem Bild oben kommt bei mir Access denied ... meinst du dies hier?
Bild
Gauck mit Maschmeyer

Die Presse weiß auch net genau was se schreibt .. die einen Gauck nein die anderen Gauck ja
Mehr als zwei Drittel der Deutschen unterstützen eine Wahl Joachim Gaucks zum Bundespräsidenten. Trotzdem regt sich bei den Grünen überraschend Widerstand.

Grummeln nach der Einigung: Grüne, Linke und Zuwanderer ziehen die Eignung Joachim Gaucks für das Amt des Bundespräsidenten in Zweifel. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele verlangte von Gauck am Dienstag Erklärungen zu Äußerungen über Hartz IV, die Occupy-Bewegung und den ehemaligen Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin.

DIE BUNDESBÜRGER UNTERSTÜTZEN JOACHIM GAUCK
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Der Grünen-Fraktionssprecher für Integration, Memet Kilic, nannte Gauck nicht wählbar. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer warf dem Kandidaten von Union, SPD, FDP und Grünen vor, nur ein Thema zu kennen. Die Grünen-Spitze verteidigte Gauck.

Ströbele sagte der "Frankfurter Rundschau", Gauck habe den Finanzkapitalismus verteidigt, Sarrazins zuwanderungskritische Thesen mutig genannt und die Nöte sozial Schwacher kleingeredet. Ob er in der Bundesversammlung für Gauck stimmen werde, hänge von dessen Erklärungen ab, sagte Ströbele.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... Gauck.html

»Nun sind 2 IMs – IM Erika und IM Larve – an der Spitze – DDR2.0«

Ja Gauck war vermutlich IM Larve :mrgreen:

Ein recht bissiger und wie immer bisweilen amüsanter Artikel kommt von Kopp daher
http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... trie-.html :pyra:

Die ziehn sich in einem Artikel gelegentlich mehr VT aus der Tasche als ich in nem ganzen Jahr.