Unmögliche Farben: A shade of octarine?
Verfasst: 6. Oktober 2011, 23:09
Denen von euch, die regelmäßig Urlaub auf der Scheibenwelt machen (oder Spaß an Chaosmagie haben), wird die Farbe oktarin sicherlich ein Begriff sein, die achte Farbe des Regenbogens, die Farbe der Magie, die nur von magisch Begabten wie Hexen und Zauberern gesehen werden kann, weil die neben Zapfen und Stäbchen nämlich noch achteckige Sinneszellen auf der Netzhaut haben...
Andere erinnern sich vielleicht an jene Definition von fNorD, die da lautet "Fnord ist die Farbe, die nur Blinde sehen können"...
Um genau so was geht es hier.
[tab=30]Unmögliche Farben.
[tab=60]Verbotene Farben.
Was für Farben sind "unmöglich" und warum?
Für die, die's interessiert, hole ich mal kurz aus und erkläre unseren Sinnesapparat für's Sehen. tl;dr?Wissenschaftler haben herausgefunden, daß es einen Weg gibt, die rot-/grün- und gelb-/blau-Antagonismen zu überlisten und dem Hirn eine Farbe vorzugaukeln, die gleichzeitig die Reize für rot und grün oder für gelb und blau auslöst - und ich rede nicht von dem Schlammbraun und dem Siffgrün, die beim Mischen von Wasserfarben entstehen:
Ich hab' auch zwei Testgrafiken gefunden, wo man das mal selbst ausprobieren können soll, aber bei mir hat's nicht geklappt, ich hab' nur hin- und herwabernde Farben gesehen... probiert's mal hier mit rot-grün und hier mit gelb-blau...
Andere erinnern sich vielleicht an jene Definition von fNorD, die da lautet "Fnord ist die Farbe, die nur Blinde sehen können"...
Um genau so was geht es hier.
[tab=30]Unmögliche Farben.
[tab=60]Verbotene Farben.
Was für Farben sind "unmöglich" und warum?
Für die, die's interessiert, hole ich mal kurz aus und erkläre unseren Sinnesapparat für's Sehen. tl;dr?
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Spektrum der Wissenschaft hat geschrieben:1983 stellten jedoch Hewitt D. Crane und Thomas P. Piantanida von SRI International im kalifornischen Menlo Park eine Methode vor, mit der sich diese Wahrnehmungsgesetze umgehen ließen. Ihre Probanden mussten dazu auf zwei nebeneinander liegende Felder aus Rot und Grün beziehungsweise Gelb und Blau blicken. Eine spezielle Apparatur verfolgte die Augenpositionen der Probanden und sorgte mittels Spiegeln dafür, dass die Farbfelder unabhängig von den ständigen kleinen Augenbewegungen immer auf denselben Fleck der Netzhaut gelangten. Eine solche Bildstabilisierung kann viele faszinierende Effekte hervorrufen, etwa den, dass das Bild in Stücke zerbrochen erscheint, deren Sichtbarkeit zu- und abnimmt. Die Wissenschaftler interessierten sich vor allem dafür, inwiefern Abgrenzungen in den stabilisierten Bildern für die Testpersonen verschwammen.
Tatsächlich sahen die Probanden die Grenzen zwischen den beiden Farben verschwinden – diese flossen ineinander und mischten sich. Einige Testpersonen berichteten, das verbotene rötliche Grün und gelbliche Blau zu sehen. Andere halluzinierten Strukturen wie ein blaues Glitzern vor gelbem Hintergrund.
In weiteren Versuchen haben die Herren Billock und Tsou noch herausgefunden, daß einige der bereits angedeuteten, optischen Halluzinationen (das erwähnte "Glitzern") sich zu allerlei Effekten ausbauen und "stabilisieren" ließen, was ein bißchen an die Idee von "Farben, die wahnsinnig machen" denken lässt... fast schon Lovecraft-mäßig.Spektrum der Wissenschaft hat geschrieben:Da einzelne Menschen die Leuchtdichte verschiedener Farben unterschiedlich stark wahrnehmen, maßen wir zuerst die Reaktionen der Probanden auf die vier Grundfarben. Danach zeigten wir ihnen nebeneinander angeordnete Farbfelder aus Rot und Grün sowie Gelb und Blau. Die Farben erschienen dabei entweder äquiluminant oder deutlich nicht äquiluminant.
Kampf der Neuronen um die Farben
Als besonders effektiv erwies sich die Kombination aus Äquiluminanz und Bildstabilisierung. Sechs unserer sieben Testpersonen sahen bei den äquiluminanten Bildern verbotene Farben, wobei die Farbgrenze verschwand. Manchmal sahen die Probanden einen Farbverlauf, etwa von Rot auf der linken Seite zu Grün auf der rechten, mit allen möglichen Schattierungen von grünlichem Rot und rötlichem Grün dazwischen. Zuweilen erschienen rote und grüne Felder am selben Ort, aber in unterschiedlichen Entfernungen – als würde man einen Farbton durch den anderen hindurch sehen, ohne dass einer von beiden sich verändert. Oft füllte ein gleichmäßiges rötliches Grün oder bläuliches Gelb das gesamte Feld aus. Zwei Testpersonen berichteten sogar, dass sie sich nach den Versuchen ein rötliches Grün und ein bläuliches Gelb vorstellen konnten, wobei diese Fähigkeit allerdings nicht von Dauer war.
Ich hab' auch zwei Testgrafiken gefunden, wo man das mal selbst ausprobieren können soll, aber bei mir hat's nicht geklappt, ich hab' nur hin- und herwabernde Farben gesehen... probiert's mal hier mit rot-grün und hier mit gelb-blau...