Timeless Discordian Times

Das Subforum für die Zusammenarbeit zwischen Aktion 23 und Legion Discordia.
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λ-5 [LD-HEG]
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Disorganisation: Legion Discordia [HEG] | Hermetic Order of the Golden Apple

Timeless Discordian Times

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Timeless
Discordian
Times



Die Päpste und ihr Kampf um Anhänger

Nicht lang ist es her, da war die Weishaupt-Allee die Adresse für discordianische Subkultur. Doch
heute, 23 Jahre später, kämpft die Legion des Dynamischen Diskords, die wichtigste Gruppe der
deutschen Discordianer um Mitglieder und ihr Versammlungsaal hat nicht mehr Flair als die Kantine
der örtlichen Obdachlosen-Mission.
'Wir wissen überhaupt nicht, was passiert ist. Wir haben alle eingeladen, an unseren Versantstaltungen
und Ritualen teilzunehmen', sagt Papst Pius XXIII. 'In den 80ern, da war ich noch wichtig. Aber wer
hört mir denn heute überhaupt noch zu?'
Papst Pius XXIII ist einer der Gründerväter der deutschen Discordianer-Szene, ein sympathischer
junger Mann mittleren Alters. Als er auf die Bühne der ontologschen Anarchie trat, feierte der
Discordianismus gerade seine Blütezeit. 'Wir waren ja überall. Düsseldorf, Hamburg, Braunschweig,
Berlin,.', sinnt er nach. 'Der Umstand, dass nur noch 5 bis 23 Leute unsere regelmäßigen Treffen
besuchen macht mich schon ein wenig traurig.'
Viel Arbeit war es, ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen. Viel Arbeit, die heute umsonst scheint.
'Ich glaube nicht mehr an einen Bewusstseinswandel in diesem Jahrhundert.', konstatiert der studierte
Psychologe und Philosoph der Bewegung, der sich bescheiden der 'elektische Papst' nennen lässt.
'Unsere Weisheit ist am Ende.'
Gegründet wurde die Legion des Dynamischen Diskords 1987. Ein Jahr, das in die Geschichte
eingehen sollte. Nicht nur wegen der fulminanten Öffentlichkeitsarbeit, die die Organisation in diesem
Jahr leistete, sondern auch, wegen des päpstlichen Ediktes der katholischen Kirche, die Discordianer
als 'Brüder und Schwestern im Geiste' anzuerkennen. Einen derartigen Einfluss hatte als Gruppe, die
nicht dem Kanon der heiligen katholischen Kirche folgt, zuletzt der Opus Dei.
Doch heute stehen beide Organisationen vor dem Ruin ihres Ruhms.
'Damals, als wir die Discordianer öffentlich in Schutz genommen haben, ging es uns wesentlich besser
als heute.', sagt uns Kardinal Goldbaum in einem Telefon-Interview.
Was ist also los mit der Legion des Dynamischen Diskords und der heiligen katholischen Kriche?
Beide waren sehr gefragte und hoch frequentierte Ansprechpartner, wenn es um den interkulturellen
Dialog und die Entwicklung wahrer Menschlichkeit ging. Ihre Feste waren Mahnmäler einer neuen
Welt. Doch nun schwinden die Mitglieder. Die Kassen sind leer. Der Wille gebrochen.
'Ja, die haben dann immer nur zu uns gesagt: Sei dein eigener Papst. Jeder Mann und jede Frau ist ein
Geheimdienst. Wer ist der eine, vertrauenswürdiger als alle Buddhas und Weisen? - Da habe ich dann
angefangen ein wenig zu recherchieren.', gesteht uns ein ehemaliges Mitglied der LDD, das heute die
Anti-Discordian-League Germany leitet. 'Was ich herausgefunden habe war, dass sie einfach jeden, der
kritisch mit dem von ihnen bereitgestellten Material umging, prompt beförderten. Das erschien mir
suspekt und so führten mich meine Nachforschungen immer tiefer in die Geheimnisse der Legion. Bis
ich schließlich ihr größtes Geheimnis fand: Die Gründerväter der Legion waren allesamt Kardinäle der
heiligen katholischen Kirche. Das erklärte auch, warum der katholische Papst sich hinter alle unsere
Aktionen stellte und warum die Führer der Legion immer im Stillen agierten, ohne uns, die einfachen
Rekruten, an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen.'
Doch die Zusammenarbeit erwies sich als fatal. Die Legion des Dynamischen Diskords hatte ab dem
Zeitpunkt der offiziellen Protektion durch den Vatikan die gleichen Probleme, wie ihre
Schirmorganisation: Sie schufen Macht. Sie horteten Geld. Sie ließen Dokumente verschwinden. Sie
beförderten ihre Schützlinge. Der öffentliche Einfluss schwand und der Discordianismus verkam zu
einer rein intellektuellen Tätigkeit postmoderner Studenten, die diese Philosophie benutzten, um ihre
Anpassungsstörungen zu kanalisieren.
Die Mitgliederzahlen nahmen drastisch ab. 1987 waren es 17.235 registrierte Mitglieder. Heute sind es
23. 'Einige sind gestorben. Die anderen waren gelangweilt. Die haben nie verstanden, dass der
Discordianismus immer nur so aktiv ist, wie seine aktiven Discordianer.' Ein Versuch der
Reinwaschung?
Fakt ist, dass die heilige katholische Kirche und der deutsche Discordianismus das gleiche Schicksal
teilen: Sie sind dekadente, reiche Organisationen, ohne Rückhalt in der Bevölkerung und ohne aktive
Mitgliederbasis. Ihre Anführer schmücken sich mit den Leistungen vergangener Epochen. Ihre Rituale
sind nicht mehr, als bloße Lippenbekenntnisse, um den Umstand zu verschleiern, dass selbst ihre
Priester nicht mehr wissen, wie sie eigentlich funktionieren und warum das überhaupt jemanden
interessieren sollte.
Patrick Olaf von Baummann-Fischdorf, deutscher Philosoph und Journalist, hat in seinem neuen Buch
'Von Papst zu Papst', den Versuch unternommen, die Geschichte dieser beiden Organisationen zu
untersuchen und einen Entwurf für eine Beantwortung der Frage, warum sie ihren Rückhalt und ihre
aktive Mitglieder-Basis verlieren, zu liefern.
'Im Grunde genommen ist es sehr einfach: Wenn wir uns das Modell Legion Dynamischer Diskord
einmal genau anschauen sehen wir, dass es einen aktiven Kern von enthusiastischen, dynamischen, gut
ausgebildeten Leuten gibt, der dann versucht, die Befreiung die er erlangt hat, weiter zu reichen.
Im Zuge dessen stoßen immer mehr Leute hinzu, die dann aufgrund fehlender Überzeugung und
mangelndem Glauben an Veränderung in der Welt und ihrem Nervensystem, immer mehr Energie der
Aktivisten rauben, weil sie alles, was diese von sich geben, falsch verstehen oder nicht akzeptieren
wollen. Ich glaube ganz ehrlich, dass der Discordianismus nicht zum Dasein einer Massenbewegung
geschaffen ist. Sein Konzept setzt zu viel Eigenverantwortung voraus. Damit können die Leute nicht
umgehen.', sagt er.
Doch wie sieht es bei der heiligen katholischen Kirche aus? Die hat doch ein weniger aktives
Programm?
'Die katholische Kirche hingegen hat es versäumt, ihre Mitglieder zu binden, weil sie zu sehr an dem
interessiert war, was die LDD sich erst erarbeiten wollte: Geld und Macht. Kürzlich ist sogar bekannt
geworden, dass die katholische Kirche ein Konto im Ausland hat. Wer will denn da noch mitmachen?'
Die Experten lassen kein grünes Blatt am Baum der einzigen religiösen Bewegungen, die im
öffentlichen Raum überhaupt noch eine Rolle spielen. Und auch ihre Anführer zeichnen die Zukunft in
Brauntönen: 'Ich wäre froh, wenn überhaupt mal wieder jemand auf die Straße geht, sein Megaphon
rausholt und den Leuten versucht, die Augen zu öffnen. Aber ich mache das z.B, auch seit vier Jahren
nicht mehr, weil ich seitdem mit der Betreuung unserer Internetpräsenz beschäftigt bin.', sagt Papst Pius
XXIII. Auch der 'elektrische Papst' gibt zu, ein wenig Verantwortung für die Entwicklung zu haben.
'Naja, nachdem ich mein Studium fertig hatte, blieb nicht mehr viel Zeit für Discordianismus und den
ganzen Mindfuck-Shit.'
Was die Zukunft bringen mag, ist ungewiss. Für die LDD genauso wie für die katholische Kirche. Aber
eines ist sicher: Ihren Platz in den Geschichtsbüchern haben sich Papst Pius XXIII und der 'elektrische
Papst' jetzt schon gemacht: Die vor über 40 Jahren geschriebenen Handbücher und Traktate der Legion,
wurden jetzt vom National Museum of Mu Mu zum Teil der ständigen Ausstellung erklärt. 'Es ist ein
gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man nichts mehr tun muss, weil man vor 40 Jahren zwei Bücher
veröffentlicht hat.', schließt Papst Pius XXIII und zieht noch einmal nachdenklich an seiner Zigarette.

EU: Strukturelle Hilfeleistung für Afrika beschlossen
Das Ministerium im Glück


'Die Entwicklungsminister sind hoffnungsglühend über die Erfolgsabsichten, die dem neuen Prestige-
Projekt offenstehen', sagte der Pressesprecher des Entwicklingsministers am Donnerstag Abend.
Kurz zuvor waren multilaterale Gespräche der Afrikanischen Union und Vertretern der EU mit Erfolg
gekrönt, bei dem ein wegweisendes, für die Zukunft Afrikas maßgeblich entscheidenden Abkommen,
zeremoniell unterzeichnet worden war. Darin erklärte sich die Afrikanische Union nach zähen
Verhandlungen bereit, aufgrund der ausbleibenden ökonomischen Erträge für die Vertragspartner,
Entschädigungszahlungen an die Europäische Union zu leisten.
Im Gegenzug baut die europäische Union mit einem Konsortium aus privaten Partnern ein modernes
Heliochronometer für Afrika. Dazu werden vom europäischen Weltraumbahnhof mit russischer
Unterstützung riesige Sonnenkollektoren in der Atmosphäre der Südhalbkugel so aufgespannt und
reguliert, dass es den Afrikanern in naher Zukunft auch dort möglich sein wird, einen geregelten
Tagesablauf vollziehen zu können.
'Wenn die zuammen mit uns um sieben Uhr morgens aufstehen, schaffen die das auch endlich mal, was
auf die Beine zu stellen.', sagte der Entwicklungsminister am Freitag hoffnungsvoll.
Die Idee des Heliochronometers ist Teil eines Programms der UNO, Afrika zu rezivilisieren.
Sonderkommissionen der Vereinten Nationen hatten die strukturellen Änderungen im Umgang mit
Afrika zusammen mit dem Gato-Institut und anderen privaten Think Tanks aus den Vereinigten Staaten
und Europa erarbeitet.
'Wir sind sehr optimistisch, was die Zukunft Afrikas angeht. Endlich kommen die Menschen dort in den
Genuss westlicher Zeit.', äußerte sich der Pressesprecher der Vereinten Nationen letzte Woche. Die
geplanten Projekte sehen des weiteren die Einführung einer Weltzeit vor, die sich nach der Atomuhr
von Greenwich richtet. Dazu sollen auch in der Atmosphäre über Asien und Südamerika
Heliochronometer angebracht werden. Auch das metrische Maß soll weltweit Anwendung finden. Die
Planung der UN sieht eine Fertigstellung im Jahr 2023 vor.
Finanziert wird das Projekt maßgeblich aus öffentlichen Mitteln und dem Investment-Fonds 'Neues
Afrika', dem u.a. Rupert Murdoch, Bill Gates, Herny Kissinger, Joseph McCarthy, U2 und die britische
Königin angehören.
'Die Europäer haben die Uhr erfunden, die Afrikaner die Zeit. Damit ist jetzt Schluss.', sagte Bono vor
300 Journalisten auf einer Pressekonferenz in Sloravien, wo er derzeit aktiv gegen den Zaren kämpft.
Nan-in, ein japanischer Meister der MEJI-Zeit (1868 bis 1912), empfing den Besuch eines Universitätsprofessors, der etwas über Zen erfahren wollte. Nan-in servierte Tee. Er goss die Tasse seines Besuchers voll und hörte nicht auf, weiterzugießen.
Der Professor beobachtete das Überlaufen, bis er nicht mehr an sich halten konnte. "Es ist übervoll. Mehr geht nicht hinein!"
"So wie diese Tasse", sagte Nan-in, sind auch Sie voll mit Ihren Meinungen und Spekulationen. Wie kann ich Ihnen Zen zeigen, bevor Sie Ihre Tasse geleert haben?"
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