Faulheit

Was denken Diskordier, und wenn ja wie viele?
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Bwana Honolulu
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Faulheit

Beitrag von Bwana Honolulu »

Tarvoc hat geschrieben:Off-Topic: Paul Lafargues Das Recht auf Faulheit gehört m.E. übrigens immer noch zu den besten und wichtigsten ideologiekritischen marxistischen Arbeiten. Es ist auch recht einfach zu lesen. Ich kann es jedem politisch interessierten Menschen und insbesondere jedem Linken absolut empfehlen. Food for thought.
Ich dachte, ich mach' zum Thema Faulheit mal 'nen eigenen Thread auf. Insbesondere, weil ich gerade über etwas gestolpert bin. Es gibt nämlich tatsächlich einen Wikipedia-Artikel über Slacker, und dort wiederum gibt es einen Verweis auf einen Wikipedia-Artikel über eine britische Zeitschrift namens The Idler:
The Idler is a bi-monthly magazine, devoted to its ethos of 'idling'. Founded in 1993 by Tom Hodgkinson and Gavin Pretor-Pinney, the publication's intention is to return dignity to the art of loafing, to make idling into something to aspire towards rather than reject.

The magazine combines the aesthetics of 1990s slacker culture and pre-industrial revolution idealism. The title comes from a series of essays by Samuel Johnson, published in 1758–59.
:kombiniere: Finde, das klingt interessant. ^^



Ach ja:
Tarvoc hat geschrieben:Ist Lafargue eigentlich schon in unserer Heiligen-Liste?
Mittlerweile müsste er drauf sein, zumindest wurde positiv über ihn abgestimmt. ^^
Wenn ich schon der Affe bin, dann will ich der Affe sein, der dem Engel auf's Maul haut. XD
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Re: Faulheit

Beitrag von LordCaramac »

Ich hab ja sogar ein Recht-auf-Faulheit-T-Shirt.
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Quant Vanawolb
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Re: Faulheit

Beitrag von Quant Vanawolb »

Klingt tatsächlich ganz cool. Danke für den Tipp!
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Bwana Honolulu
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Re: Faulheit

Beitrag von Bwana Honolulu »

Das Magazin The Idler oder Lafargues Das Recht auf Faulheit? Letzteres hab' ich gelesen und kann bestätigen, daß es gut ist. ^^
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Re: Faulheit

Beitrag von Quant Vanawolb »

The Idler. Das Recht auf Faulheit habe ich irgendwo im Bücherregal rumfliegen. Wobei ich das immer noch witzig finde, dass es angeblich nur zur Provokation seines Schwiegervaters (Karl Marx) verfasst wurde. Lafargue soll das alles gar nicht mal so ernst gemeint haben... Vom Text her könnte ich mir das durchaus vorstellen. Tut dem Lesevergnügen aber natürlich absolut keinen Abbruch. Vielleicht fand ich es dadurch sogar noch ein wenig besser.
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Re: Faulheit

Beitrag von Tarvoc »

Quant Vanawolb hat geschrieben:Wobei ich das immer noch witzig finde, dass es angeblich nur zur Provokation seines Schwiegervaters (Karl Marx) verfasst wurde.
...wobei ich wirklich nicht weiß, wieso der olle Karl sich von sowas provoziert hätte fühlen sollen.
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Re: Faulheit

Beitrag von Quant Vanawolb »

Naja. Seine (also Marxens) Idee einer Gesellschaft basierte ja in vielen Bereichen auf Arbeit. Alleine die Arbeiterklasse als revolutionäres Subjekt ist ja so ein Punkt. Und er hatte ja nicht die Idee, dieses Moment der Arbeit aufzulösen. Es sollte halt nur nicht mehr zu Gunsten eines Mehrwertes für die Bourgoisie herhalten, sondern für die Gemeinschaft.

Insofern beißt sich die Idee eines Rechts auf Faulheit mit Marxens Stossrichtung. Auch wenn Du sicherlich Recht hast, dass die eigentliche Idee einer sozialistischen Gesellschaft durchaus ganz gut mit Lafargues Ideen funktioniert.
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Re: Faulheit

Beitrag von Tarvoc »

Quant Vanawolb hat geschrieben:Und er hatte ja nicht die Idee, dieses Moment der Arbeit aufzulösen.
Doch! :mrgreen:
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Re: Faulheit

Beitrag von Quant Vanawolb »

Tarvoc hat geschrieben:
Quant Vanawolb hat geschrieben:Und er hatte ja nicht die Idee, dieses Moment der Arbeit aufzulösen.
Doch! :mrgreen:
Das habe ich aber definitiv anders im Kopp. :ugly:
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Re: Faulheit

Beitrag von Tarvoc »

Quant Vanawolb hat geschrieben:Das habe ich aber definitiv anders im Kopp. :ugly:
Aber was du im Kopp hast und was in Marx drinsteht sind halt zwei verschiedene Sachen. :ugly:

Überhaupt rührst du alle möglichen Sachen wild zusammen und bleibst gleichzeitig maximal unkonkret, um nur ja nichts Verbindliches sagen zu müssen. "Das mit der Arbeiterklasse als revolutionäres Subjekt" ist also "so ein Punkt". Aha. Was genau "mit" der Arbeiterklasse, und was für ein Punkt? Sag mir z.B. mal, in welcher Marxschen Schrift der Begriff "revolutionäres Subjekt" auftaucht. :fu: Oder hier: Marxens "Idee einer Gesellschaft" "basiert" "in vielen Punkten auf Arbeit". In welchen? Was ist überhaupt "Marxens Idee einer Gesellschaft" und wo finde ich die?
  • "Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben [wird]. Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt."
    - MEW 3, S. 35.
Oder auch: "Marx hatte nicht die Idee, dieses Moment der Arbeit aufzulösen." Welches Moment? Dass Marx nicht die Idee hatte, menschliche produktive, gestaltende Tätigkeit als solche "aufzulösen", ist natürlich richtig. Das ist aber ohnehin eine völlig absurde Idee.

In einem Sinne ist Arbeit einfach jeder gestaltende Eingriff in die vorgefundene Natur, und in diesem ist sie auch nicht abschaffbar, weil sie buchstäblich die Art und Weise ist, in der der Mensch selbst den Naturgegebenheiten als eine Naturkraft gegenübertritt. In einem anderen Sinne ist "Arbeit" die spezifische Gestalt, die produktive Tätigkeit in bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaften annimmt, und damit der Name einer Abstraktion wirklicher menschlicher Tätigkeit - nämlich in genau dem Sinne, in dem sie im Kapitalismus als Lohnarbeit und Wertschöpfung auftritt. Nicht nur will Marx das "Moment" Arbeit im letzteren Sinne sehr wohl "auflösen", nämlich als gesellschaftliches Verhältnis wenn nötig mit Gewalt abschaffen - sondern das ist sogar der eigentliche Punkt des ganzen kommunistischen Projekts.
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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