Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode

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Re: Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode

Beitrag von fehlgeleitet »

Ich hab mal in Louis Althusser: Ideologie und ideologische Staatsapparate reingeschaut.
Die hartnäckigen Evidenzen (ideologische Evidenzen vom empiristischen Typ) vom Standpunkt der alleinigen Produktion her oder gar der einfachen produktiven Praxis, (die selber abstrakt ist im Verhältnis zur Produktion), vereinen sich so sehr mit unserem alltäglichen "Bewußtsein", daß es äußerst schwierig ist, um nicht zu sagen fast unmöglich, zum Standpunkt der Reproduktion aufzusteigen. Jedoch bleibt ausserhalb dieses Standpunktes alles abstrakt (mehr als partiell: deformiert) - selbst auf der Ebene der Produktion und, um so mehr, der einfachen Praxis.
Was für eine Zumutung :roll:
Jedoch stellt die beschreibende Staatstheorie eine Phase der Konstituierung der Theorie dar, die selber ihr "darüber hinaus gehen" fordert. Denn es ist klar, daß wenn auch die angegebene Definition uns in der Tat die Mittel gibt, die Unterdrückungsmaßnahmen zu identifizieren und zu erkennen und sie auf den Staat, der als unterdrückender Staatsapparat konzipiert ist, zu beziehen, so schafft doch dieses "in Beziehung setzen" eine besondere Art der Evidenz, auf die wir in wenigen Augenblicken zurückkommen werden: "Ja, so ist es, das ist sehr wahr!“6 Außerdem bringt die Akkumulation von Fakten unter der Definition des Staates - wenn sie auch dessen Beschreibung vervielfältigt - die Definition des Staates (selbst) nicht wirklich voran, dh. seine wissenschaftliche Theorie. Jede beschreibende Theorie läuft auf diese Weise Gefahr, die unbedingt notwendige Entwicklung der Theorie zu "blockieren". Deshalb meine ich, ist es, um diese beschreibende Theorie zu einer Theorie im eigentlichen Sinne auch entwickeln, dh. um tiefgreifender die Mechanismen des Staates in ihrer Wirksamkeit zu verstehen, unbedingt notwendig, etwas der klassischen Definition des Staates als Staatsapparat hinzuzufügen.
Das sieht der GSP genauso. Seine Theorien sind also nicht nur beschreibend. Wenn also der demokratische Staat den Bürger als freie Rechtsperson definiert, so tut er das, um die (legale, d.h. nur die mit Respekt vor Person und Eigentum usw.) Konkurrenz der Privateigentümer anzustiften, weil er damit am meisten Machtmittel generieren kann, da er wirtschaftlich am meisten zustande bringt.
Um in dieser Frage die "marxistische Staatstheorie" zusammenzufassen, können wir sagen, daß die Klassiker des Marxismus immer behauptet haben:
1) der Staat ist der unterdrückende (repressive) Staatsapparat; 2) man muß die Staatsmacht vom Staatsapparat unterscheiden; 3) das Ziel des
Klassenkampfes betrifft die Staatsmacht und in der Folge die Benutzung des Staatsapparates durch die Klassen (oder ein Bündnis von Klassen oder von Fraktionen der Klassen), die die Staatsmacht inne haben, auf der Grundlage ihrer Klassenziele; und 4) das Proletariat muß die Staatsmacht erobern, um den bestehenden bürgerlichen Staatsapparat zu zerschlagen und ihn in einer ersten Phase durch einen
völlig anderen proletarischen Staatsapparat ersetzen und dann in den späteren Phasen eine radikale
Entwicklung einleiten, nämlich die der Zerstörung des Staates (Ende der Staatsmacht und jedes Staatsapparates).
Der Inhalt eines politischen Amtes ist unabhängig von der ihn innehabenden Person definiert. Dementsprechend ist es nicht so einfach zwischen Staatsapparat und Staatsmacht zu unterscheiden.
Das Amt ist also kein Werkzeug, dass der Staatsdiener so oder so einsetzen kann, vor allen Dingen nicht wenn er es behalten will %D
1. Alle Staatsapparate funktionieren sowohl auf der Grundlage der Repression wie der Ideologie mit folgendem Unterschied, daß der (repressive) Staatsapparat auf massive Weise in erster Linie auf der Grundlage der Repression arbeitet, während die Ideologischen Staatsapparate massiv und in erster Linie auf der Grundlage der Ideologie arbeiten.
2. Während der (repressive) Staatsapparat ein organisiertes Ganzes darstellt, dessen verschiedene Glieder zentralisiert sind unter einer Befehlseinheit, nämlich der der Klassenkampfpolitik angewandt durch die politischen Vertreter der herrschenden Klassen, die die Staatsmacht innehaben, - sind die Ideologischen Staatsapparate vielfältig, unterschieden, "relativ autonom" und in der Lage, ein objektives Feld für Widersprüche zu liefern, in denen sich in mal begrenzten, mal extremen Formen die Auswirkungen der Zusammenstöße zwischen dem kapitalistischen Klassenkampf und dem proletarischen Klassenkampf sowie ihrer untergeordneten Formen ausdrücken.
3. Während die Vereinheitlichung des (repressiven) Staatsapparates erfolgt durch seine zentralisierte Organisation, die unter der Leitung der Vertreter der herrschenden Klassen zusammengefaßt ist und die die Klassenkampfpolitik der sich an der Macht befindlichen Klassen ausführt, - erfolgt die
Vereinheitlichung der verschiedenen Ideologischen Staatsapparate zumeist in widersprüchlichen Formen durch die herrschende Ideologie,
die diejenige der herrschenden Klasse ist.
Das halte ich für falsch, insbesondere 2. es geht bei der Polizei doch nicht primär um Klassenkampf, sondern um die Bekämpfung von gewöhnlichen Kriminellen. Das diese Klauen würden weil sie sich für Robin Hood halten halte ich für ein Gerücht - Kriminelle haben keine politischen, sondern privatmaterialistische Motive, ich habe auch nicht mitbekommen das sie sich für Kommunisten halten.
Auch das Militär hat nicht die primäre Funktion Proletarier zu unterdrücken, sondern sich gegen andere Staaten durchzusetzen!

Bis hierhin erstmal, kommentiere den Rest später.
"Die Lehre vcn Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist" (Lenin)

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Cpt. Bucky Saia
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Re: Überwachung

Beitrag von Cpt. Bucky Saia »

Tarvoc hat geschrieben:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben: Der faschistische übergang ist jederzeit möglich, falls der staat glaubt von innen oder außen ernsthaft bedroht zu sein.
Als wenn das in irgendeinem anderen System neben dem Kapitalismus nicht auch möglich wäre.
Wa? Keine Ahnung. Welches nichtkapitalistische System ist denn schonmal in Faschismus übergegangen? Haste dafür mal ein historisches Beispiel als Beleg?
Nein habe ich nicht. Hauptsächlich weil die Linken so schlau waren und ihre diktatorischen Auswüchse nicht Faschismus genannt haben (oder haben nennen lassen). Ich möchte hier aber jetzt auch nicht über definition von Faschismus diskutieren das hatten wir in der Shout schon zur genüge.

Ob faschistisch oder kommunistisch, Diktatur bleibt Diktatur.
Zumindest habe ich Fehlgs Kommentar so verstanden das ein übergang in ein diktatorisches System jederzeit möglich ist. Aus früheren Diskussionen weiß ich allerdings noch das Fehlg nicht an kommunistische Diktaturen glaubt bzw diese als vom kapitalismus erzwungen ansieht woraus ich geschlossen habe das er mit Faschismus eine generelle Art von Diktatur meint.

Was ich also eigentlich sagen wollte ist das kein System davor gefeit ist zu einer Diktatur zu werden.
"Wir sind nicht der Abschaum. Wir sind der schillernde, toxische Schleim der auf dem Abschaum schwimmt ..."
Seine Spektralität Cpt. Bucky "Saia" Sternentänzer
alias Papst Cerrynt Eiledol von Welodd alias Nede E Lym von Leng alias Baktus Paradonti alias Dr. Dromis Seth, Master Phool im Outer Space, (Mitbe)Gründer der Univers-City of Sockovia, Moonman Winter Dream, aus der dritten Vergangenheit, General Error der Invasionstruppen, Captain der ersten erisischen Kompanei westlich von Osten, Hüter des hailigen GNARV und anderer nutzloser Dinge, Dunkelelfischer Bischof von Betty, Vorstand der Company auf Lebenszeit, Ernenner des Fonsis auf Zeit, der während eines Bades ehrenhaft erleuchtete, Beschützer des rauchenden Orakels am Stiel, exzellenter Züchter der feinsten Flugaffen nördlich von Reykjavík, Eiliger Hailigenpfleger der Aktion 23, (Er)Finder des Starfish Mythos, Transluzenter Geheimniskrämer und unter der Hand Händler, Schieberkönig der Unwissenden, Verfasser von nicht geschriebenen Werken, autorisierter Verkäufer von "Das LichtTM" und "SeelenheilTM", eingeweihter Oberanti der D.A.D. sowie Pharao Hypothep alias Pharao Pontifex zu Popanz von Paranoia Panoptikum, Bürokrat im Büro für Zweckentfremdung, Anwender von Methoden, Knazler und freier Beratzer auf Schloß Gammelot in Mottrop´s Tradition, Vorsichtsratsaufstand im Konglomerat, Eidechsenkönig und Universalgott Nr. 5
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Re: Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode

Beitrag von fehlgeleitet »

wir müssen wirklich mal demokratie und faschismus durcharbeiten um die begriffe zu klären. kommt bald
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Cpt. Bucky Saia
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Re: Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode

Beitrag von Cpt. Bucky Saia »

Ich muß gar nichts :ungläubig:
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Re: Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode

Beitrag von fehlgeleitet »

Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Ich muß gar nichts :ungläubig:
:kiffklo:
"Die Lehre vcn Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist" (Lenin)

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Re: Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode

Beitrag von Cpt. Bucky Saia »

fehlgeleitet hat geschrieben:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Ich muß gar nichts :ungläubig:
:kiffklo:
Nicht mal das.
"Wir sind nicht der Abschaum. Wir sind der schillernde, toxische Schleim der auf dem Abschaum schwimmt ..."
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Re: Überwachung

Beitrag von Tarvoc »

Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Ob faschistisch oder kommunistisch, Diktatur bleibt Diktatur.
:wat:
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Bwana Honolulu
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Re: Überwachung

Beitrag von Bwana Honolulu »

Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Hauptsächlich weil die Linken so schlau waren und ihre diktatorischen Auswüchse nicht Faschismus genannt haben (oder haben nennen lassen).
Weil, ääääh... es kein Faschismus war. :deadpan: Manche kommunistischen Staaten hatten mit faschistischen Staaten etwas gemein, nämlich daß sie totalitäre Diktaturen waren. Also glaube ich, daß hier eher das Wort "Totalitarismus" gesucht ist als "Faschismus". Aber - bevor irgendwer mit dem Begriff ankommt - "Linksfaschismus" ist z.B. wieder so'n Querfront-/Horseshoe Theory-Wort. :kp:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Ich möchte hier aber jetzt auch nicht über definition von Faschismus diskutieren das hatten wir in der Shout schon zur genüge.
Wenn sich das Verständnis von Faschismus unter uns so sehr voneinander unterscheidet, dann wäre das vielleicht schon sinnvoll, das mal zu klären. :roll:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Was ich also eigentlich sagen wollte ist das kein System davor gefeit ist zu einer Diktatur zu werden.
Ja, aber manche Systeme stehen bestimmten Formen von Diktaturen näher als anderen. Und unsere Begrifflichkeiten sind leider auch ziemlich verkackt, weswegen bei "Kommunismus" ja direkt immer alle an "Gulag" denken und so. :frust: :roll:
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Re: Überwachung

Beitrag von Tarvoc »

Bwana Honolulu hat geschrieben:Manche kommunistischen Staaten hatten mit faschistischen Staaten etwas gemein, nämlich daß sie totalitäre Diktaturen waren.
Wobei man den Totalitarismusbegriff auch nochmal klären müsste. Nach der Theorie des so ziemlich einflussreichsten Totalitarismustheoretikers Zbigniew Brzezinski ist effektiv jede Abweichung vom Ideal des amerikanischen Republikanismus schon ein Schritt in Richtung "Totalitarismus" - und wenn man sich mal seine Laufbahn als Politikberater ansieht, wird sehr schnell deutlich, dass sein Totalitarismusbegriff überhaupt keinem anderen Zweck dient, als die von ihm selbst empfohlene hyper-neokonservative amerikanische Außenpolitik zu rechtfertigen. Brzezinski selbst "definierte" z.B. seinerzeit Allende (!!!) als "totalitär" und Pinochet als "nur autoritär" - woran schon klar wird, wie wenig seine Konzeption politisch neutral ist bzw. wie sehr sie die extreme Rechte bevorzugt, solange diese amerikafreundlich genug ist.

...Aber wenn du 'nen besseren Totalitarismusbegriff anzubieten hast, nur zu. :mrgreen:
[i]"Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, d. h. die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage."[/i] - Marx
[i]"Nur wer zu sich selbst kein Vertrauen hat, kann sich vor vorübergehenden Bündnissen, und sei es auch mit unzuverlässigen Leuten, fürchten, und keine einzige politische Partei könnte ohne solche Bündnisse existieren. Das Zusammengehen mit den legalen Marxisten war in seiner Art das erste wirklich politische Bündnis der russischen Sozialdemokratie. Dank diesem Bündnis ist ein erstaunlich rascher Sieg über die Volkstümlerrichtung und eine außerordentlich weite Verbreitung der Ideen des Marxismus [...] erzielt worden."[/i] - Lenin
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Re: Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode

Beitrag von Bwana Honolulu »

Hm, ich hab' mich damit bislang auch nur ziemlich laienhaft beschäftigt und könnte dir jetzt auf Anhieb weder 'nen Namen nennen, auf den ich mich beziehe, noch aus dem Stegreif 'ne wasserdichte Definition liefern, die mich selbst zufriedenstellen würde. Müsste ich mich erst genauer mit beschäftigen, und weiß nicht, ob ich darauf gerade wirklich Bock habe. :pfeif:
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