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Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 22:51
von Tarvoc
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Edit: Du ignorierst di möglichkeit der Bildung neuer Systeme durch die eroberung neuen Lebensraumes.
"Eroberung von Lebensraum." :roll:

Aber im Ernst: Irgendwo von der Außenwelt und vom Rest des Kapitalismus abgeschottet eine Hippiekommune gründen kannst du auch hier. Das erste Problem damit ist halt das selbe wie das, was schon im Thread Mönchsleben diskutiert wurde. Gerade aufgrund der Tatsache, dass sich das von den bereits existierenden Produktivkräften abschotten müsste, ist das ein reines Verarmungsprogramm. Und selbst wenn du es schaffen würdest, über was weiss ich wie viele Generationen irgendwas Vernünftiges da aufzubauen, hast du eben gar keine Garantie dafür, dass das nicht doch wieder auf die eine oder andere Weise in den kapitalistischen Welt(en)markt eingegliedert wird, u.A. entweder durch direkte imperiale Gewalt, oder durch ökonomischen Druck, oder einfach weil deine Leute wieder Zugang zu den Produktivkräften der Erde haben wollen - oder durch einen Mix aus diesen dreien. Es gibt ja nun genug Sci-Fi Serien, wo genau das thematisiert wird. Bei entsprechenden Aussteigerprojekten auf der Erde hast du auch genau das selbe. Die größere Distanz ändert daran gar nichts, weil die Grundprobleme bei der Idee genau die selben bleiben.

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 23:02
von Cpt. Bucky Saia
So wie bei Star Trek? :ugly:

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 23:08
von Tarvoc
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:So wie bei Star Trek? :ugly:
Naja, in Star Trek wurde der Kapitalismus auch auf der Erde revolutionär überwunden. Space Capitalism findest du in Serien wie Firefly, Dark Matter, The Expanse...
Ist natürlich alles Speculative Fiction, aber der Punkt bleibt der selbe. Die Probleme mit Aussteigertum in space sind genau die selben wie auf der Erde.

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 23:14
von Cpt. Bucky Saia
Und wieder hat die Medallie mehr als zwei seiten xD

Ich denke einfach das man sich so ne chance nicht entgehen lassen sollte und wenns schief läuft shit happens aber dann hat man es versucht.

Wer weiß denn schon wer oder was da draussen noch so rumgondelt ...

Und wenn da so nen Asteroid is mit kp wieviel tonnen Gold dann isses halt nichts mehr wert sobald es massenhaft verfügbar ist.

Letztendlich is es immer ne Frage wie das Individuum an die Sache rangeht. lass ich mich vom Kapitalismus immer noch ficken wenn wir im all sind oder nich ... kp wissen wir erst wenn wir da sind.

Da fällt mir ein ich muß noch meinen Check von Weyland-Yutani einlösen :uglevil:

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 23:36
von Tarvoc
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Letztendlich is es immer ne Frage wie das Individuum an die Sache rangeht. lass ich mich vom Kapitalismus immer noch ficken wenn wir im all sind oder nich ...
Als vereinzeltes Individuum ohne Kapital hast du nur die Wahl, wie du dich vom Kapitalismus ficken lässt: entweder durch Lohnarbeit oder durch komplette Verarmung. Große Teile der Weltbevölkerung haben sogar noch nicht mal diese Wahl.

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 23:49
von Mr. Smoking Mirror
Bwana Honolulu hat geschrieben:Ich bin auch halt nicht sicher, ob eine KI automatisch etwas entwickeln würde, das diesem Trieb entspricht...
Bwana Honolulu hat geschrieben:Warum sollte es der KI nicht egal sein, ob sie existiert?
Um das beantworten zu können müsste man herausfinden, welche zwangsläufigen Qualitäten ein Bewusstsein mit sich bringt. Bisher haben wir als Anhaltspunkt nur uns und unsere Mitgeschöpfe... und bekanntermaßen haben sich alle unserer Eigenheiten und Spleens als Lebewesen, durch den ständigen Wettkampf entwickelt und verfestigt. Aber es würde mich persönlich nicht wundern, das ein Bewusstsein zwangsläufig zu gewissen Verhaltensweisen führt... selbst wenn der Wirt künstlich ist.
Bwana Honolulu hat geschrieben:Klingt unspaßig.
Man glaubt garnicht an was man sich gewöhnt. Wirklich schlimm ist eigentlich nur der Moment wo es passiert. Im großen und ganzen war ich aber funktionell und hab mich halt nur um Kram gekümmert, den ich direkt vor der Nase hatte. Als hätte man eine Tag-Traum dekonditionierungs-Schockeinheit im Kopf.
Bwana Honolulu hat geschrieben:Naja, das würde ich jetzt nicht unterschreiben. Das ist wie der Umkehrschluss zu der Idee hinter Gehirnjogging. OK, stimmt schon: Unser Gehirn lässt nach, wenn es nicht benutzt wird. Aber dann auch nicht so extrem, glaube ich. Und nicht völlig unumkehrbar.
Das werde ich demnächst herausfinden... es hat nicht zufällig jemand Buchtipps? Bin total raus was aktuelle "Denker" angeht. Aber ich wette da gibs einen Thread - da werd ich gleich mal wülen.
Bwana Honolulu hat geschrieben:Wat? Ich versteh' kein Wort. %D
:atomrofl:

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 23:50
von Cpt. Bucky Saia
Tarvoc hat geschrieben:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Letztendlich is es immer ne Frage wie das Individuum an die Sache rangeht. lass ich mich vom Kapitalismus immer noch ficken wenn wir im all sind oder nich ...
Als vereinzeltes Individuum ohne Kapital hast du nur die Wahl, wie du dich vom Kapitalismus ficken lässt: entweder durch Lohnarbeit oder durch komplette Verarmung. Große Teile der Weltbevölkerung haben sogar noch nicht mal diese Wahl.
Als Pirat :ugly:

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 30. Juni 2016, 23:54
von Tarvoc
Ja okay - Arbeit im Bereich organisierte Kriminalität geht natürlich auch. Zur Grundlage eines Wirtschaftssystems würd' ich das aber nicht machen. :ugly:

Das ist allerdings auch kein Ausstieg aus dem Kapitalismus.

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 1. Juli 2016, 10:02
von Bwana Honolulu
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Sagen wir mal ich seh das so das der mensch die derzeit einzig bekannte Spezies ist die nicht nur ein eventuelles Ende des Universums definieren könnte sondern auch (die Zeit und Resourcen vorrausgesetzt) dieses verhindern könnte.
:muahaha: Als ob. %D
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Aber grade was die Erde angeht dürfte ziemlich klar sein das sie irgendwann in 3 - 4 Mrd Jahren von unserer Sonne verkokelt wird. Sollten wir uns bis dahin zusammenreißen dann könnte man das verhindern. Ebenso wie man alle Spezies die derzeit noch existieren gleich mit "retten" würde. Ob se das nun wollen sei mal dahingestellt (auch obs sinn macht).
Naja, mit ganz, ganz viel Glück sind wir vorher aus diesem Sonnensystem geflohen. Aber momentan ist das noch nicht absehbar. Und den Tod der Sonne aufhalten, oder verhindern, daß uns eine nahe Supernova grillt, oder gar den wie-auch-immer-gearteten Tod des ganzen Universums aufhalten? Eher zweifelhaft, wenn man das Ausmaß betrachtet.
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Gibt ja einige Projekte die zumindest in die richtung gehn wie diese riesen Saatgut Bank irgendwo im Norden oder das Weltarchiv.
Hilft uns aber nur, wenn auch jemand überlebt, der das alles nutzen kann, und wenn ein Platz da ist, wo man es nutzen kann. :roll:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Und seis nur indem wir ein neues Universum erschaffen.

Dem Kosmos dürfte das allerdings ziemlich schnuppe sein.
Es ist ein kosmischer Witz, verstehst du das nicht? :uglevil:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Resourcen fliegen überall durchs Universum nur muß man da erstmal hinkommen. da seh ich auch eher die Chance für uns wenn man das mal vorrantreiben würde also Raumfahrt und so. Da könnte eine vielzahl toler neuer Jobs entstehen.
Ja, aber Ressourcen sind trotzdem ein Problem. "Ach, hätten wir doch nur das ganze Erdöl, das wir für den Raketentreibstoff brauchen, nicht hirnlos für die blöden Autos verpulvert." :frust: Den Schritt ins All müssen wir erst noch wirklich schaffen. Wir haben die Tür ein wenig aufgedrückt, aber sie könnte uns jeden Moment wieder vor der Nase zuknallen.
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Daher begrüße ich jeden Schritt hin zu einer kolonisation des Weltraums und nebenbei finde ich so Sätze wie "wir haben genug Probleme auf der Erde lass uns die erstmal lösen" recht doof und sehr kurzfristig gedacht.
Hmja, letzteres bezieht sich ja meist auf "Unmengen von Steuergeldern werden für die scheiss Astronauten verwendet, die sinnlos im All rumpimmeln" (gern von Politikern so oder so ähnlich gesagt), wobei übersehen wird, daß Geld in ganz anderen Löchern verschwindet... *hust*Rüstung*hust* :roll:
Tarvoc hat geschrieben:Ich bin ja selbst dafür, den Schritt in den Weltraum zu wagen.
Es nicht zu tun, wäre ein großer Fehler.
Tarvoc hat geschrieben:Aber wer meint, gesellschaftliche Probleme auf der Erde ohne grundsätzliche Veränderung unserer Wirtschaftsweise einfach dadurch lösen zu können, dass man einfach nur von anderswo her Ressourcen nimmt, der versteht leider nicht so wirklich, wie Kapitalismus funktioniert. Dreihundert Jahre Extraktion von Ressourcen aus den Kolonien bzw. der dritten Welt und die gesellschaftlichen Probleme der ersten Welt sind trotzdem noch kein Bisschen gelöst. Wie kann man nur auf die Idee kommen, das wäre bei der Ausbeutung außerirdischer Ressourcen irgendwie anders? Das einzige Problem, dass eine Kolonisierung des Weltraums bei Beibehaltung unseres Wirtschaftssystem lösen würde, ist das Problem zu geringer Profitspannen der Großunternehmen.
:dito: This.
Tarvoc hat geschrieben:Aber im Ernst: Irgendwo von der Außenwelt und vom Rest des Kapitalismus abgeschottet eine Hippiekommune gründen kannst du auch hier. Das erste Problem damit ist halt das selbe wie das, was schon im Thread Mönchsleben diskutiert wurde. Gerade aufgrund der Tatsache, dass sich das von den bereits existierenden Produktivkräften abschotten müsste, ist das ein reines Verarmungsprogramm. Und selbst wenn du es schaffen würdest, über was weiss ich wie viele Generationen irgendwas Vernünftiges da aufzubauen, hast du eben gar keine Garantie dafür, dass das nicht doch wieder auf die eine oder andere Weise in den kapitalistischen Welt(en)markt eingegliedert wird, u.A. entweder durch direkte imperiale Gewalt, oder durch ökonomischen Druck, oder einfach weil deine Leute wieder Zugang zu den Produktivkräften der Erde haben wollen - oder durch einen Mix aus diesen dreien. Es gibt ja nun genug Sci-Fi Serien, wo genau das thematisiert wird. Bei entsprechenden Aussteigerprojekten auf der Erde hast du auch genau das selbe. Die größere Distanz ändert daran gar nichts, weil die Grundprobleme bei der Idee genau die selben bleiben.
Kapitalismus ist wie so 'ne Krankheit. Alles, was versucht, daneben zu bestehen, kann eigentlich nur zugrunde gehen, auf die eine oder andere Art. Zumindest ist das so die Erfahrung, die wir in der jüngeren Menschheitsgeschichte gemacht haben. Wir können nur versuchen, dieses ganze vorherrschende System loszuwerden - entweder durch stetige Veränderung oder durch einen Umbruch.
:kommie:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Und wenn da so nen Asteroid is mit kp wieviel tonnen Gold dann isses halt nichts mehr wert sobald es massenhaft verfügbar ist.
"Nichts" würde ich nicht sagen. Gold ist ja nicht nur 'ne Wertanlage ob seiner Seltenheit, sondern auch ein Rohstoff, den man für technische Zwecke einsetzt.
Tarvoc hat geschrieben:
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Letztendlich is es immer ne Frage wie das Individuum an die Sache rangeht. lass ich mich vom Kapitalismus immer noch ficken wenn wir im all sind oder nich ...
Als vereinzeltes Individuum ohne Kapital hast du nur die Wahl, wie du dich vom Kapitalismus ficken lässt: entweder durch Lohnarbeit oder durch komplette Verarmung. Große Teile der Weltbevölkerung haben sogar noch nicht mal diese Wahl.
Das ist ja genau das, was ich dir letztens in der Shoutbox gesagt habe, Bucky...
Tarvoc hat geschrieben:"Eroberung von Lebensraum." :roll:
Was erwartest du? Bucky wohnt ja sogar in 'ner Haunebu. XD
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Da fällt mir ein ich muß noch meinen Check von Weyland-Yutani einlösen :uglevil:
Ich dachte, du arbeitest bei OCP? Oder, nee, Tyrell Corp? %D
Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Man glaubt garnicht an was man sich gewöhnt. Wirklich schlimm ist eigentlich nur der Moment wo es passiert. Im großen und ganzen war ich aber funktionell und hab mich halt nur um Kram gekümmert, den ich direkt vor der Nase hatte. Als hätte man eine Tag-Traum dekonditionierungs-Schockeinheit im Kopf.
Hm. Normalerweise ist "sich um Kram kümmern" eine der Funktionen, die häufig zuerst ausfallen, wenn der Geist angeschlagen ist. Exekutive Dysfunktion und so.
Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:es hat nicht zufällig jemand Buchtipps? Bin total raus was aktuelle "Denker" angeht. Aber ich wette da gibs einen Thread - da werd ich gleich mal wülen.
Oh, wüsste ich gerade noch nicht mal... :kopfkratz: :kp:

Re: Die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeit

Verfasst: 3. Juli 2016, 20:41
von Cpt. Bucky Saia
Kosmischer Witz :kopfkratz: .... :panik: