Re: Menschenrechte definieren eine Herrschaftsmethode
Verfasst: 4. August 2019, 16:10
Auch das ist ein non sequitur. Jedenfalls wenn du unter "nicht hinnehmen" mehr verstehst als eine bloß innerliche reservatio mentalis.fehlgeleitet hat geschrieben:Wenn es nicht natürlich ist, brauche ich es auch nicht hinzunehmen.
Überhaupt ist "natürlich" noch nicht mal synonym zu "naturgesetzlich".
Nochmal: Dass sie das wollen, bestreitet keiner. Was bestritten wird, ist, dass es nur deshalb so ist, weil sie das wollen. Verstehst du den Unterschied wirklich nicht?fehlgeleitet hat geschrieben:Das ich als Kommunist meine Brötchen bezahlen muß sehe ich ja, aber ich hoffe ja das es irgendwann mal anders ist. Das die Staatenlenker diese Hoffnung teilen sehe ich nicht. Ergo wollen sie so.
Also sind das weltweit die einzigen echten Souveräne?fehlgeleitet hat geschrieben:G7, Russland+China.Tarvoc hat geschrieben:Welcher staatliche Souverän denn genau?fehlgeleitet hat geschrieben:Natürlich dienen die internationalen Gremien bestimmten Zwecken, aber sie haben nur soviel Macht wie die statlichen Souveräne ihnen für ihre Zwecke zugestehen.
Braucht er gar nicht. Die kapitalistischen Verhältnisse haben im historischen Prozess ihrer eigenen Genese und Entwicklung genau die Staaten hervorgebracht, die sie brauchen. Vor- und frühkapitalistische ökonomische Verhältnisse entwickelten sich bereits im Schoße des Feudalismus, lange bevor die Feudalreiche in moderne Staaten übergingen.fehlgeleitet hat geschrieben:Gut, aber wie sollte der Kapitalismus sich ohne Staat behaupten?Tarvoc hat geschrieben:Das bezweifelt doch niemand. Das beweist aber nicht, dass der Kapitalismus nur existiert, weil er vom Staat gewollt ist. Du verstehst den Unterschied?fehlgeleitet hat geschrieben:Das der Kapitalismus vom Staat gewollt ist.
Der bürgerliche Staat existiert buchstäblich überhaupt nur, insoweit Kapitalismus vorherrscht und um ihn zu wollen.
Eben hast du noch von Kapitalisten geredet und jetzt redest du ohne jede Vermittlung plötzlich von Politikern. Worum ging's gleich nochmal? Aber mal im Ernst gefragt: Verlangst du gerade allen Ernstes von Kapitalisten und bürgerlichen Politikern, dass sie den Kapitalismus und den bürgerlichen Staat abschaffen sollen? Nicht nur können sie das nicht, sondern sie können das noch nicht mal wollen. Das ist nicht als Redewendung gemeint. Es ist gesellschaftlich unmöglich, dass in ihnen überhaupt ein solcher Wille entstehen könnte. Du wendest dich an die Falschen.fehlgeleitet hat geschrieben:Ich mag nicht einsehen, dass die Politiker aller Herren Länder nur Opfer der Bedingungen sind, die sie nunmal vorfinden.Tarvoc hat geschrieben:Ääääh... inwiefern sind diese beiden Aussagen jetzt äquivalent?fehlgeleitet hat geschrieben:Mir ist natürlich klar, dass sich dem Weltmarkt zu verweigern einer Kriegserklärung an die G7 gleichkommt, aber genauso gut kann man sagen, dass der Kapitalist halt als Kapitalist geboren ist.
Wenn er sich nicht entscheiden würde, Minister zu sein, wäre er kein Minister - aber dann wäre eben jemand anders an seiner Stelle Minister.fehlgeleitet hat geschrieben:Also: Auch ein Minister macht nur seinen Job, vorrausgesetzt er entscheidet sich demokratischer Politiker zu sein.
Wofür sollte er es denn sonst gebrauchen? Lies vielleicht mal nach, was Marx z.B. im Kapital und anderswo über Charaktermasken schreibt.fehlgeleitet hat geschrieben:Das Kapital eines Kapitalisten wächst von alleine, wenn er sein Vermögen eben als Kapital gebrauchen will.
Also du meinst, dass der Wille aus dem reinen Nichts heraus von selbst in die Welt fällt. Aha. Na wenn du das sagst.fehlgeleitet hat geschrieben:Der Willensakt findet also statt und erst dann treten die Sachzwänge in Kraft.