Re: Bedingungsloses Grundeinkommen
Verfasst: 10. August 2017, 23:56
um dann festzustellen das das Blatt nur von denen selbst gelesen wird weil die anderen 98% des Militärs voll auf Linie sind.
aphilosophisch, apolitisch, areligiös, akünstlerisch, asexuell
https://wwwww.aktion23.com/fnorum/
... also suchen wir uns als Nächstes auch ein paar kritische Nazis und fangen an, die zu indoktrinieren?fehlgeleitet hat geschrieben:so darf man halt nicht denken wenn man was bewegen will. wenn man das Buch an die Soldaten bringen will, muß man eben mit der kritischsten Organisation anfangen die sich einem bietet.
... ja, und selbst die 2% Außenseiter nicht "außen genug" sind. Es klingt für mich einfach nach vergebener Liebesmüh. Da kannst'e eher bei anderen Gruppen ansetzen. Selbst Polizisten könnten da empfänglicher für sein.Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:um dann festzustellen das das Blatt nur von denen selbst gelesen wird weil die anderen 98% des Militärs voll auf Linie sind.
Kann mich an die Passage gar nicht erinnern. Muss das Buch wohl nochmal lesen, wenn ich wieder zuhause bin.fehlgeleitet hat geschrieben:Und warum ist vernetzen scheiße? Ich sehe nicht, was man tun könnte, außer eben solche Vernetzungen zu schaffen.
Geistertanz, Postmodern: leer kreiselnde, vom abstrakten Dagegensein bedröhnte Phrasenproduktion um "Aktionsniveaus", "verbindliche Zielvorgaben", "gemeinsame Plattformen", Gekabel zwischen winzingen Grüppchen (und innerhalb derselben) , ernste Eingaben an den Weltgeist um "Ausgrenzung", "Bündnisse" oder um den "Aufbau eigener Strukturen", Aufhören, bitte.
Sobald es dagegen konkret wird, liegen wir richtig: Wie man ein Asylbewerberheim vor Progromisten schützt, wie man eine Propagandashow des Militarismus oder eine Weißwäscherveranstaltung zur Wiederherstellung der deutschen Ehre stört, wie man General Motors und Toyota beschämt,[...] - das kann geklärt werden.
weiter heißt esDie Gesellschaft, sagen, die neuen rechten Darwinisten, ist nicht der Schutz aller einzelnen vor dem Unglück, sondern Quelle, der permanenten Warnung: Wir brauchen dich nicht, wenn du nichts oder zuwenig beitragen kannst. Das klingt, als reiche, was die Erzeuger produzieren, allenfalls für sie selbst. Der Mangel, der da unterstellt wird, muß, so heißt es, nach dem Befehl derer verteilt werden, die das Sagen haben, sonst droht Chaos. Man wundert sich: Woher kommt der Mangel? Haben wir nicht Maschinen gebaut, die den Mangel abschaffen sollten? Erzeugt nicht, wer Güter mit solchen Machinen produziert, mehr, als Einzelerzeuger je verbrauchen können? Beruht die Selbsterhaltung der gegenwärtigen Weltgesellschaft nicht auf allseitigem Handel, also auf Tausch, und bedeutet Tausch nicht, das Überfluß ist - wer würde Selbsterzeugtes tauschen, das zum Überleben gebraucht wird? Ist der Tausch also nur SChein? Oder sind die Maschinen steckengeblieben, festgefroren, hängen Eiszapfen von den Roboterarmen, sind die Silos eingestürzt, ist der Strom unterbrochen?
Die Stadt, in der ich diese Sätze schreibe, ist reich: Nur noch die Hälfte der Menschen, die in Frankfurt am Main leben, geht regelmäßiger Erwerbsarbeit nach.
Das liegt im Groben, Statistischen - man spricht von "struktureller Arbeitslosigkeit" - an den Maschinen. Offenbar funktionieren sie doch, genau wie die Computer, die sie steuern und koordinieren. Der entwickelte Kapitalismus hält sich aber Wahrsager, die an dieser Stelle der Diskussion stets abwehrend die Hände heben - wie etwa der Wirtschaftsprofessor Daniel Cohen aus Paris, der darauf verweist, dass Automatisierung oder andere Rationalisierungsfortschritte nicht unbedingt Arbeitsplätze fressen müssen. Es habe nämlich, lehrt Cohen, historische Perioden gegeben, so die europäische Nachkriegszeit ab 1945, in denen diese Verbesserungen umgekehrt gerade zur Vollbeschäftigungen führten.
Wo einer recht hat, hat er unrecht. Das Rätsel läßt sich leicht lösen; der Widerspruch rührt von den je unterschiedlichen Absichten, Erwartungen und Strategien derjenigen, die besitzen, was da automatisiert wird. Aber es liegt in derselben Macht, sie alle wieder loszuwerden, wenn man damit die verbliebenen Beschäftigten per Entlassungsdrohung disziplinieren und ihre Löhne senken will (oder muß: aus Rentabilitätserwägungen).
Es sind, das lohnt, festgehalten zu werden, nicht Maschinen, die Menschen einstellen oder feuern.
und ich denke dieses widerspricht sich hiermit:Wenn der Aberglaube an den lohnabhängigen Arbeitsplatz als einzig denkbares Instrument der Vergesellschaftung nicht besiegt wird, geht er früher oder später in ältere, robustere Formen des Mythos über - vielleicht die ägyptische: Warum soll man, wenn die Leute Arbeit brauchen statt Wohlstand, der sich aus der tendenziellen Zurückdrängung der Schufterei ziehen ließe, nicht auch wieder Pyramiden bauen lassen, oder deren postmoderne Äquivalente? Das schafft Beschäftigung, wenn schon sonst nichts, und dazu passen Priesterkaste (vielleicht im Fernsehen zu installieren), Peitsche und Halseisen (vielleicht elektronisch einzurichten). Wozu einen Weltbankchef, wenn wir den Pharao wiederhaben können?
Wo ein Mensch sagt: "Ich habe diese oder jene Forderung, weil ich bei der Bildung von mehr Reichtum, als meine Gesellschaft zur Selbsterhaltung braucht, diese oder jene Rolle spiele - als Sklavin, Skalvenbesitzer, Lohnarbeiter oder Physikerin" wird Wichtigeres gesagt, als jeder Satz sagen kann, der mit "Ich als Mutter, als Rothaariger, als Normannin, als Hindu..." anfängt.
Wer Gerechtigkeit nicht als Deutscher oder als Linksändlerin fordert, sondern als Gattungswesen, das allseitigen Reichtum schaffen kann, aber aufgrund der Einrichtung der Gesellschaft davon ausgeschlossen ist, diese Fähigkeit im vollen Umfang zu verwirklichen und zu genießen, begibt sich in den Klassenkampf.