Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Ja... vielleicht ist hassen auch nicht wirklich das richtige Wort. Wahrscheinlich wäre "ekel" passender. Ich bin auch eigentlich ein Mensch, der versucht sehr positiv zu denken, schon alleine um den negativen Dingen in meinem Leben die Stirn bieten zu können. Doch in Momenten an denen ich genau das an mir selbst beobachten kann, was ich insbesondere an anderen verurteile (wie Ignoranz, Trägheit oder Gleichgültigkeit) wird mir klar, dass ich selbst in gewisser Weise auch nur ein Teil des Problems bin, an dem man arbeiten muss.
Hilft es uns, in so Kategorien wie "Teil des Problems", "Teil der Lösung" zu denken? Ich denke, so ziemlich jeder von uns kann in so einen negativen, passiven Zustand "reinrutschen", und genauso steckt in jedem von uns das Potenzial, da wieder rauszukommen - auch, wennd as schwieriger ist. Aber "Teil des Problems" kann jeder von uns sein, wichtig ist nur, daß man drauf scheißt und einfach tut, was man tun muss.
Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Die Frage ist, wäre dies ein vollkommen ehrliches "Ja", also aus tiefster Überzeugung und dem Wissen über die eigenen Fähigkeiten... oder ob dieses "Ja" eher der Ausdruck eines idialisierten Selbstbildes ist, welches mit dem tatsächlichen Ich wenig zutun hat.
Hm, warte... du sagst also, du kannst diese Frage:
Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:"Kann ich das, was ich von anderen verlange, überhaupt selbst erfüllen?"
...nicht mit "Ja" beantworten? Entweder meinst du dann, daß die Vorraussetzung für die von dir geforderte Veränderung bei dir (wie auch bei den anderen) noch nicht gegeben sind, aber dann wäre das Erreichen dieser Vorraussetzungen doch Teil einer
größeren Veränderung und der Gedankengang meiner Meinung nach überflüssig. Oder du verlangst unerreichbares, was Che Guevara zwar auch schon gemacht hat, was dann aber in der Umsetzung zum Scheitern verurteilt ist.
Entweder du strebst was an, was du und die Leute auch erfüllen können (was
nicht heißt, daß es kein
hochgestecktes Ziel sein darf), oder du kannst es gleich lassen.
Mr. Smoking Mirror hat geschrieben:Ich hab auch erst gezögert das zu schreiben... aber es gibt schon gewisse Parallelen, was mir allerdings überhaupt keine "Sorgen" bezüglich unserer Kompetenzen macht. Wir handhaben das ja hier auch ziemlich offen und führen unsere gegenseitigen "Psychoanalysen" wie es Tarvoc mal umschrieb, sehr bewusst durch.
Ich hab' kein Problem damit, zuzugeben, daß ich ganz schön 'nen Schlag schräg habe und unsere (leider immer noch all zu) kleine Gruppe hier ein bißchen als "Blitzableiter" dafür nutze.
Nebenbei:
Welcome back! (ich wollte das bei meiner ersten Antwort nicht sagen, damit das hier nicht wieder bloß ein "Schön, daß du wieder da bist"-Thread wird. Hatte gestern eigentlich gehofft, noch mehr zum Thema zusammenfaseln zu können, aber ich war dann doch schon zu dun...