Re: Kritische Polizisten
Verfasst: 22. Juni 2020, 10:55
Aufgabe der Polizei ist die Aufrechterhaltung des status quo.
aphilosophisch, apolitisch, areligiös, akünstlerisch, asexuell
https://wwwww.aktion23.com/fnorum/
Aufgrund der Tatsache, dass in unseren kapitalistischen Gesellschaften die Polizei tatsächlich nur Instrument der Machtausübung der herrschenden Klasse und auch institutionell genau darauf zugeschnitten ist, hab' ich inzwischen echte Hemmungen, auch nur das Konzept einer solchen Institution zu verteidigen. Tatsache ist aber auch, dass man nicht an sowas wie von Natur aus "schlechte Menschen" glauben muss, um einsehen zu können, dass auch in einer klassenlosen Gesellschaft (ob man die nun Kommunismus nennt oder Anarchismus) Menschen immer noch in der Lage sein werden, einander Gewalt und Unrecht anzutun, wie auch immer man das nun fasst, und dass sowohl die Individuen als einzelne als auch als Gesellschaft ein Bedürfnis nach Institutionen haben werden, die in solchen Fällen die Mittel und das Recht haben, zuverlässig eingreifen zu können.Quant Vanawolb hat geschrieben: ↑22. Juni 2020, 00:10Die Grundidee der Notwendigkeit einer Berufsgruppe, wie die Polizei, ergibt für mich von vorne herein keinen Sinn bzw. ist ein Zirkelschluss. Die Annahme, dass es "schlechte" Menschen gibt und diese durch eine Gruppe von Menschen, die schon rein nach mathematischer Wahrscheinlichkeit betrachtet mindestens ein paar "schlechte" Menschen beinhalten muss, in Schach gehalten werden kann und dann alles gut wird, ist wie ein Ouroboros.
Dieses "Wie auch immer" zum Ende hin ist halt der springende Punkt. Ich streite auch gar nicht ab, dass es irgendwas geben sollte, was passiert, wenn sich jemand über alle Bedürfnisse anderer Menschen derselben Gruppe hinwegsetzt. Die Frage ist nur, was das ist. Und ich stelle einfach mal die These auf, dass das mit Sicherheit nicht eine Gruppierung sein kann, wie sie eine Polizei darstellt. Denn diese Gruppe muss ja, um als solche handeln zu können, über besondere Privilegien verfügen können. Und das wäre mit einer klassenlosen Gesellschaft ja perse schlecht vereinbar... Was da anstatt dessen passieren soll. Dafür fehlt mir derzeit auch noch die Antwort. Vielleicht finde ich die auch nie. Aber das macht ja auch erstmal nichts. Ich muss ja nicht wie in einer Computersimulation die perfekte Welt basteln. Das sollen lieber die tun, die sich dazu berufen fühlen... Und dafür dann von mir kritisiert werden.Tarvoc hat geschrieben: ↑28. Juli 2020, 21:36Aufgrund der Tatsache, dass in unseren kapitalistischen Gesellschaften die Polizei tatsächlich nur Instrument der Machtausübung der herrschenden Klasse und auch institutionell genau darauf zugeschnitten ist, hab' ich inzwischen echte Hemmungen, auch nur das Konzept einer solchen Institution zu verteidigen. Tatsache ist aber auch, dass man nicht an sowas wie von Natur aus "schlechte Menschen" glauben muss, um einsehen zu können, dass auch in einer klassenlosen Gesellschaft (ob man die nun Kommunismus nennt oder Anarchismus) Menschen immer noch in der Lage sein werden, einander Gewalt und Unrecht anzutun, wie auch immer man das nun fasst, und dass sowohl die Individuen als einzelne als auch als Gesellschaft ein Bedürfnis nach Institutionen haben werden, die in solchen Fällen die Mittel und das Recht haben, zuverlässig eingreifen zu können.Quant Vanawolb hat geschrieben: ↑22. Juni 2020, 00:10Die Grundidee der Notwendigkeit einer Berufsgruppe, wie die Polizei, ergibt für mich von vorne herein keinen Sinn bzw. ist ein Zirkelschluss. Die Annahme, dass es "schlechte" Menschen gibt und diese durch eine Gruppe von Menschen, die schon rein nach mathematischer Wahrscheinlichkeit betrachtet mindestens ein paar "schlechte" Menschen beinhalten muss, in Schach gehalten werden kann und dann alles gut wird, ist wie ein Ouroboros.