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Re: Corobla-Thread

Verfasst: 18. Mai 2020, 17:43
von Bwana Honolulu
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SpOn hat geschrieben:Doch auch wenn die Beschränkungen im Vergleich zu anderen europäischen Staaten wie Frankreich oder Spanien in Deutschland noch vergleichsweise moderat ausfielen: Waren sie in ihrer Strenge überhaupt nötig? Hätte sich die Pandemie nicht womöglich auch mit weniger rigiden Maßnahmen in den Griff bekommen lassen? Und ist die Zahl gesunder Menschen, die ein Kranker mit dem Virus ansteckt, die sogenannte Reproduktionszahl, nicht bereits vor der offiziellen Verkündung der Maßnahmen gesunken? Diese Fragen werden derzeit zum Teil hochemotional diskutiert. Es gibt zwei Arten, von dieser Debatte - wenn man sie so nennen will - zu erzählen:
  • Einerseits wollten sich am Samstag in Stuttgart, München, Berlin, Dortmund und vielen anderen Städten wieder Gegner der Corona-Maßnahmen zu Demonstrationen treffen. Bei früheren Zusammenkünften dieser Art war eine wirre Mischung aus Verschwörungstheoretikern, Impfgegnern und Rechtspopulisten zusammengekommen, Abstandsregeln wurden missachtet, Schutzmasken nicht getragen.
  • Andererseits finden sich bei Meinungsumfragen solide Mehrheiten für den bisherigen Corona-Kurs der Politik: Im "ZDF Poltibarometer" etwa erklärten zuletzt 66 Prozent, sie fänden die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern richtig. Das Wissenschaftsbarometer hatte zuvor auch ein großes Vertrauen in die Rolle von Forschenden in der Krise zum Ausdruck gebracht.
Ich bin ja kein Fan von Obrigkeitshörigkeit, aber... :kombiniere: da ist was dran:
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Also, ja, man sollte natürlich alles hinterfragen und auch schon mal kritisieren, immerhin haben auch Experten schon mal unterschiedliche Meinungen, aber am Ende hat keiner von uns halt die Ausbildung, Kenntnisse und Ressourcen, über die wissenschaftliche Institutionen verfügen. Und wenn eine Google-Suche diese Dinge ersetzen könnte, dann hätten wir schon ganz andere Probleme gelöst. :kp:

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 20. Mai 2020, 09:36
von Cpt. Bucky Saia

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 07:42
von divynation

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 10:57
von Bwana Honolulu
Spektrum der Wissenschaft hat geschrieben:In der Woche 13. bis 19. April 2020 starben in Deutschland demnach mindestens 18 693 Menschen: 1343 Fälle weniger als in der Woche davor, aber acht Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle seit Mitte März als beendet gilt, führen die Statistiker die »leichte Übersterblichkeit« auf die Corona-Pandemie zurück. Die jeweilige Todesursache wird in den Meldungen der Standesämter nicht erfasst.
Spektrum der Wissenschaft hat geschrieben:»Im europäischen Vergleich ist das Ausmaß der so genannten Übersterblichkeit in Deutschland vergleichsweise gering«, bilanzierten die Statistiker. Italien berichtet laut Statistischem Bundesamt von einer um knapp 50 Prozent erhöhten Sterbefallzahl für den März im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Für den Ballungsraum Stockholm seien Anfang April sogar doppelt so hohe Sterbefallzahlen gemeldet worden.
Ach ja, und das hier:
Teapot hat geschrieben:https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/c ... usbreitung
Die haben das überarbeitet
Voll gut

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 14:00
von Bwana Honolulu

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 17:17
von Bwana Honolulu

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 18:56
von CrazyDaisy
Ich hab einige Bekannte (weiter Bekanntenkreis), dies hatten. Ein paar hatten richtig Grippe, ein paar hatten ein bisschen Grippe, und einige (Angehörige von positiv Getesteten, die ebenfalls getestet wurden) waren positiv, hatten aber nichts. Nichtmal Schnupfen. Passiert ist keinem was.

Mich erinnert das an die Flüchtlingskrise.

Erst alle dafür (ja, helfen! Ja, Maßnahmen!)

Dann bekommt man die Auswirkung zu spüren (2015 hatte ich eine Notunterkunft mit 650 männlichen Arabern 200m Luftlinie von mir, nicht schön, wenn die 24 Stunden täglich am Bürgersteig hocken und teilweise noch versuchen einen anzuquatschen. Jetzt: Einkaufen mühsam, alles mühsam, Langeweile). Dann wendet sich das Blatt.

Und sobald die Stimmung in der Bevölkerung mies genug ist (momentan ignoriert halt jeder die Vorschriften wo‘s geht, die Leute sitzen halt bei irgendwem im Garten oder im Park statt im Cafe) wird dann langsam umgeschwenkt.

Als wär‘s ein Test, was wir uns gefallen lassen, und wie lang‘s dauert, bis die Stimmung kippt.

Eigentlich müsste man sagen, die Maßnahmen waren eine Fehlentscheidung und eine Überreaktion mit schlimmen wirtschaftlichen Folgen: Neuwahlen.

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 19:20
von LordCaramac
Noch ist es zu früh, irgendwas zu sagen, welche Maßnahmen richtig oder falsch waren. Und die Weltwirtschaft wird noch eine ganze Weile rumkriseln.

Auf jeden Fall ist Covid-19 keine Grippe. Wenn man Glück hat, ist es wie eine fiese Erkältung, wenn man Pech hat, bekommt man eine marodierende Blutgefäßentzündung im ganzen Körper mit massiven Organschäden und Blutgerinnseln, die mit einer gefährlichen Lungenentzündung anfängt und von dort aus weiterwandert. SARS-CoV-2 ist ein Coronavirus, das Ähnlichkeit mit SARS hat, dabei weniger tödlich ist, jedoch in einigen Fällen sehr eigenartige Komplikationen hat. Kleine Kinder werden selten krank, aber wenn, dann sieht es oft dem Kawasaki-Syndrom ähnlich und hat kaum Ähnlichkeit mit dem Krankheitsbild bei Erwachsenen.

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 20:46
von Bwana Honolulu
CrazyDaisy hat geschrieben: 21. Mai 2020, 18:56Eigentlich müsste man sagen, die Maßnahmen waren eine Fehlentscheidung und eine Überreaktion mit schlimmen wirtschaftlichen Folgen: Neuwahlen.
Wir sehen in anderen Ländern, was passieren kann: Wir haben Schweden, wo kaum durchgegriffen wurden und wo die Zahlen der Toten gerade in die Höhe schießen. Wir haben Italien, wo zu spät reagiert wurde und wo Leute wie die Fliegen gestorben sind. Wir können auch mal in die USA rüberschielen, das könnte noch übel werden da drüben. Hierzulande hingegen haben wir nur gering erhöhte Sterbezahlen im Gegensatz zur Zeit vor der Pandemie, eben weil gewisse Maßnahmen ergriffen wurden. Sieht man halt im Vergleich mit anderen Ländern. Und das Beispiel Schweden bricht einem alten Anarchisten wie mir das Herz, weil es offenbar nicht ohne Einschränkungen und Zwang geht. :-/ So wenig ich unsere Regierung auch mag, muss ich leider sagen: Bislang haben die's vergleichsweise gut gehandhabt.
LordCaramac hat geschrieben: 21. Mai 2020, 19:20Noch ist es zu früh, irgendwas zu sagen, welche Maßnahmen richtig oder falsch waren.
Zumindest würde ich behaupten, daß Einschränkungen hilfreich waren, die Krankheitsausbreitung vorerst zu entschleunigen.
CrazyDaisy hat geschrieben: 21. Mai 2020, 18:56Ich hab einige Bekannte (weiter Bekanntenkreis), dies hatten. Ein paar hatten richtig Grippe, ein paar hatten ein bisschen Grippe, und einige (Angehörige von positiv Getesteten, die ebenfalls getestet wurden) waren positiv, hatten aber nichts. Nichtmal Schnupfen. Passiert ist keinem was.
Freut mich wirklich, daß es für deine Bekannten so glimpflich ausgegangen ist. Ging aber wohl anderen Leuten nicht so.
LordCaramac hat geschrieben: 21. Mai 2020, 19:20Auf jeden Fall ist Covid-19 keine Grippe. Wenn man Glück hat, ist es wie eine fiese Erkältung, wenn man Pech hat, bekommt man eine marodierende Blutgefäßentzündung im ganzen Körper mit massiven Organschäden und Blutgerinnseln, die mit einer gefährlichen Lungenentzündung anfängt und von dort aus weiterwandert. SARS-CoV-2 ist ein Coronavirus, das Ähnlichkeit mit SARS hat, dabei weniger tödlich ist, jedoch in einigen Fällen sehr eigenartige Komplikationen hat. Kleine Kinder werden selten krank, aber wenn, dann sieht es oft dem Kawasaki-Syndrom ähnlich und hat kaum Ähnlichkeit mit dem Krankheitsbild bei Erwachsenen.
Jo. Wenn wir von "Grippe" reden, sollten wir auch wirklich die Virusgrippe meinen, Influenza, die 'ne ziemlich andere Art Krankheit ist und von, äh, Influenzaviren ausgelöst wird, also dieses ganze HxNy-Zeugs. Und ja, Grippe geht auch auf die Atemwege und ist tendenziell von trockenem Husten begleitet wie Covid-19, aber hat halt im Vergleich zu Corona eher hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, und 'nen anderen Krankheitsverlauf. Covid-19 variiert viel, viel stärker und kann auch diverse Organe befallen. Und noch mal was anderes ist halt 'ne Erkältung, die halt von diversen Erregern ausgelöst werden kann, unter anderem von gewissen Coronaviren (aber halt nicht SARS-CoV-2, dem Covid-19-Erreger).
CrazyDaisy hat geschrieben: 21. Mai 2020, 18:56Mich erinnert das an die Flüchtlingskrise.

Erst alle dafür (ja, helfen! Ja, Maßnahmen!)
Meine Einstellung hat sich da nicht geändert. :kp:
CrazyDaisy hat geschrieben: 21. Mai 2020, 18:56Dann bekommt man die Auswirkung zu spüren (2015 hatte ich eine Notunterkunft mit 650 männlichen Arabern 200m Luftlinie von mir, nicht schön, wenn die 24 Stunden täglich am Bürgersteig hocken und teilweise noch versuchen einen anzuquatschen. Jetzt: Einkaufen mühsam, alles mühsam, Langeweile). Dann wendet sich das Blatt.

Und sobald die Stimmung in der Bevölkerung mies genug ist (momentan ignoriert halt jeder die Vorschriften wo‘s geht, die Leute sitzen halt bei irgendwem im Garten oder im Park statt im Cafe) wird dann langsam umgeschwenkt.

Als wär‘s ein Test, was wir uns gefallen lassen, und wie lang‘s dauert, bis die Stimmung kippt.
Nein, das ist nun mal kein Test. Das ist der Ernstfall, und uns kommt es wie ein Test vor, weil wir hier überleben, und die Einschränkungen, die wir uns selbst auferlegen oder die uns auferlegt werden, sind Gründe dafür. Die alten Chinesen hatten einen Fluch, "Mögest du in interessanten Zeiten leben". Wir sollten fast schon froh sein, daß wir die Möglichkeit haben, daß uns langweilig wird. Und ja, die Wirtschaft strauchelt, Geschäfte brechen zusammen, und ich bin mir sicher, daß es noch schlimmer werden wird. Und aus meiner Sicht liegt das daran, daß unser Wirtschaftssystem nun mal nicht krisensicher ist, und das ist ein grundlegendes Problem.
LordCaramac hat geschrieben: 21. Mai 2020, 19:20Und die Weltwirtschaft wird noch eine ganze Weile rumkriseln.
Exakt. Diese Welt könnte sich nach Corona ganz schön verändern, und vielleicht nutzen wir unsere Erkenntnisse ja auch für Veränderungen zum Guten. Aber diese Sorte Gedanken habe ich eigentlich schon aufgegeben nach diversen Krisen. :roll:

Re: Corobla-Thread

Verfasst: 21. Mai 2020, 21:44
von CrazyDaisy
Bwana Honolulu hat geschrieben: 21. Mai 2020, 20:46 Wir sehen in anderen Ländern, was passieren kann: Wir haben Schweden, wo kaum durchgegriffen wurden und wo die Zahlen der Toten gerade in die Höhe schießen. Wir haben Italien, wo zu spät reagiert wurde und wo Leute wie die Fliegen gestorben sind. Wir können auch mal in die USA rüberschielen, das könnte noch übel werden da drüben. Hierzulande hingegen haben wir nur gering erhöhte Sterbezahlen im Gegensatz zur Zeit vor der Pandemie, eben weil gewisse Maßnahmen ergriffen wurden. Sieht man halt im Vergleich mit anderen Ländern. Und das Beispiel Schweden bricht einem alten Anarchisten wie mir das Herz, weil es offenbar nicht ohne Einschränkungen und Zwang geht. :-/ So wenig ich unsere Regierung auch mag, muss ich leider sagen: Bislang haben die's vergleichsweise gut gehandhabt.
Die Zahlen sind manipuliert.

Kurz nachdem die Maßnahmen ergriffen worden sind (ziemlich genau eine Woche später, vielleicht anderthalb) ist ein Nachbar von mir gestorben. 92 Jahre alt. Seit Monaten bettlägrig.

Weißt du, was die gemacht haben, nachdem er tot war? Einen Coronatest. Er hatte es nicht, aber es war halt die Hoffnung da, dass er‘s haben könnte, dann hätte man ihn nämlich als coronatot in die Statistik nehmen können.

Ich versteh das nicht, wie jeder nachquasselt, was er in den Medien hört, anstatt seinen eigenen Augen zu trauen.

Es sei denn. @Bwana & @Lord, ihr habt das mit eigenen Augen gesehen, wie Leute, die ihr kennt, schlimm dran erkrankt und vielleicht sogar gestorben sind. Welche, die nicht 92 und ohnehin schon bettlägrig sind. Okay, dann kann man da mit der Welle gehen. Aber ich kenn auch niemanden der wen kennt bei dem was schlimmes gewesen wär - obwohl‘s wie gesagt etliche positive Testungen gab. Wenns so schlimm wär, wie‘s uns eingeredet wird, müsste man das im eigenen Umfeld sehen.

Ich sag ja nicht, dass keiner dran stirbt. Ich sag, der Aufstand ist unverhältnismäßig.