Aktion 23 Fnorum

Zumindest was die Solidarität angeht so empfinde ich das eher so das je abhängiger ein Mensch von anderen ist desto höher ist die Solidarität unter angehörigen seiner Klasse.
Das kommt natürlich auch auf den Kontext an. Im kriminellen Millieu z.B. ist die Solidarität durchaus hoch wenn es um streitigkeiten mit der Polizei geht.
Da spielen wohl einige erfahrungswete eine Rolle aber das ist wie gesagt meine rein subjektive Meinung.

Trotzalledem ist es immer wieder bemerkenswert wie sich eine große Gruppe abhängier in ihr Schicksal fügt auch wenn die sie beherrschende Klasse nur einen Bruchteil der Mase der unterdrückten ausmacht.
Man untertützt sich zwar und teilt das gleiche schicksal wenn es aber dann darum geht zu rebelieren endet irgendwann scheinbar auch die Solidarität. Auch hier lässt sich das natürlich nicht verallgemeinern.

Im großen und ganzen jedoch hab ich den Eindruck das es bei jenen die maßgeblich besser gestellt sind als der Durchschnitt es nicht so weit her ist mit solidarität vieleicht auch weil man einfach unabhängiger von anderen ist.

Zu dem Thema Solidarität und Gruppen muss ich gerade an ein Experiment denken, was ich letztens in 'ner Doku gesehen habe: Da wurden Probanden Bilder von Personen gezeigt, die verschiedenen Gruppen zugeordnen wurden, in dem Fall waren's religiöse Bekenntnisse, meine ich, also Christen, Juden, Muslime, Atheisten... und dann wurde gezeigt, wie so eine Person verletzt wurde mit einer Nadel. Dabei wurde gemessen, was im Schmerzzentrum der Probanden passierte. Und siehe da: Bei Mitgliedern einer Gruppe, der sie sich selbst zugehörig fühlten, reagierte das Schmerzzentrum (das übrigens auch bei so Dingen wie sozialer Ausgrenzung aktiv wird - z.B. wenn die anderen Kinder dich nicht mitspielen lassen). Betrachteten sie hingegen, wie jemand aus einer "fremden" Gruppe gepiekst wurde, so gab es keine Reaktion im Schmerzzentrum. In derselben Doku wurde z.B. auch erwähnt, daß unser Hirn auf den Anblick Obdachloser häufig nicht die Reaktion zeigt, die es sonst bei der Interaktion mit anderen Menschen an den Tag legt, sondern eher Aktivitätsmuster aufweist, die wir beim Anblick unbelebter Objekte haben...

Zum Thema Solidarität hab ich in letzter Zeit immer ein Bild vor Augen aus dem Film Jack Reacher.
Jack wird von der Polizei verfolgt und flüchtet in einen Bus. Dort setzt er sich neben einen Afroamerikaner der bemerkt das das Polizeiaufgebot ihm gilt und drückt Jack seine Mütze in die Hand damit er sich diese tief in sein Gesicht ziehn kann.
Ich fand dies eines der stärksten Bilder im ganzen Film.