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Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 05:47
von Cpt. Bucky Saia
Klingt wie der Lebenslauf von WF ^^

Das ganze aufgezogen wie der Grundkurs von Brati? Mit Werbeanzeigen und Flugblättern dazwischen und komischen Texten und Bildern? Klar klingt kustig. Das ganze nennen wir dan Die Odd.... !
Eine epische Reise durch die Welt zu einer Heimat die es nie gaab. Der Held begegnet Cybernymphen , Kapitalpiraten, Sylenthexen, Turmhohen Zyklopen und abscheulichen Monstern bevor er letztendlich fast in den Wirbel des Wahnsinns gezogen wird.
Es kommt zur finalen entscheidung ehe sich unser Namenloser Held schließlich gäzlich zu einem Pilz verwandelt und das tut was er immer schon am besten konnte ... zum verfall beitragen.
Seine letzten Gedanken waren "Wachsen, Konsumieren, Vermehren"

Das ganze inspiriert von Homers Odysee.

Ich fand diesbezüglich "O Brother, Where Art Thou?" immer einne schönen Film. Ein wenig so als wenn man den abgesang der magie in der Welt beobachten kann. Das letzte audbäumen einer vergangenen Zeit voller Wunder und Mythen.

Da ich ehrlich gesagt bezeifel das du das jemals schreiben wirst, ich diese Idee aber recht niedlich finde und ich immer shonmal eine Story in anlehnung an die Odysee schreiben wollte würde ich mich als Schreiberling anbieten sofern der Herr es mal auf die Kette bekommt und all die anderen Bücher zur Verlagsreife prügelt.
Ach ja das Thuddial werd ich vermutlich vorher noch fertig machen, is es aber eh fast bis auf ein par kleine ergänzungen.

Da ich mir ein Werk vorstelle das aus einer Geschichte besteht die stellenweise von Werbung, Flugblättern und anderem seltsamen Kram unterbrochen wird fände ich das ganz toll wenn wir uns dann auch mal Gedanken machen könnten was dort so passt. Äh auch hier kämst du nochmal ins Spiel ^^

Ich glaube in anbetracht der Thematik käm Bwanas "Symbiose mit Pilzen" z.B. besonders gut ... vieleicht auch als Fazit das der Diskommunismus nichts anderes ist als besagte Symbiose ^^

Vieleicht zeigt sich hier wieder das Phänomen das mich seid 10 Jahren begleitet. Ich habe tonnenweise altes Material das kontextloß rumliegt und plötzlich durch irgendwas dermaßen viel Kontext bekommt das es so scheint als wärs nur dafür gemacht worden.
Vieleicht mal die SD I wälzen da war ja auch soviel Blödsinn drin ^^

Was die Masse an Text angeht ist das zumindest für mich kein Problem. An guten Tagen und mit ner Packung NZTrotz ich dir ca 50 - 60 Seiten fein verquirlten hochhirnverbrannten Text in ca 2 Wochen raus. Siehe CT ^^

Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 09:28
von Bwana Honolulu
Cpt. Bucky Saia hat geschrieben:Bwanas "Symbiose mit Pilzen"
Das ist nicht von mir, das ist von irgend'nem obskuren Flugblatt aus Bratis Sammlung. Ich weiß noch nicht mal, ob es von ihm selbst ist, weil es vom Stil her anders ist als der restliche Kram...

Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 10:11
von fehlgeleitet
oho, dann hat die symbiose mit pilzen also eine ganz besonders heilige bedeutung, weil sie eine dunkle legende aus diskordianischer urzeit ist.

ja bucky, ich kümmer mich nach meinen Bewerbungsgesprächen wieder um dein Buch.

Gute Computerspiele die in die Richtung gehen sind übrigens Fallout, Bioshock, Deus Ex und noch ein paar andere. Wobei da der Staat ja so halb zusammengebrochen ist, tendenzen den Staat zu privatisieren gibts aber auch in der westlichen Welt, Richter und Staatsanwälte soll es weniger geben, dafür "Mediatoren". Dass sind solche Psychogurus, die versuchen eine außergerichtliche Einigung herbeizuführen, in dem sie in einem sozialpädagogen Stil auf die Streitparteien einreden sie mögen sich doch eines besseren benehmen befleißigen oder so einen scheiß.
Ich trau ihnen natürlich nicht über den Weg, obwohl ich noch nichts gegen sie in der Hand hab. Aber ich kenn diesen Müll ja aus mener Psychatriezeit.

Mit Flugblättern könnte man die abstruseste Werbung bringen. Natürlich wäre Augementation ein Thema, aber auch Psychopillen usw. Beispielsweise könnte es so sein, dass du mit einem Arbeitsvertrag auch unterschreibst, dass dein Arbeitgeber deinen Körper mit verschiedenen medizinischen Eingriffen verbessern darf, dieser Teil des Körpers dann aber Unternehmenseigentum ist.

Also du bekommst vielleicht Arme wie ein Terminator, um besser anpacken zu können, dafür sind diese Armee nicht mehr dein Eigentum und deine alten werden amputiert. Wobei: ist im Grunde ein unsinniger (für den Kapitalisten zu teuerer) Eingriff, den man könnte das ganze auch mit nem Exoskelet realisieren.

Bild

Andrerseits: der Arbeitnehmer mit so nem amputierten Arm wird nicht murren, da er Angst hat seine künstlichen Arme zu verlieren. Einen besseren Knebelvertrag gibts nicht. Also lohnt es sich vielleicht für den Kapitalisten doch?

Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 10:45
von Bwana Honolulu
fehlgeleitet hat geschrieben:aus diskordianischer urzeit
Zumindest aus der Urzeit des deutschen Diskordianismus.

So'n bißchen geht das, was ihr das gerade beschreibt, in die Richtung von dem Buch, das ich gerade lese: Qualityland von Marc-Uwe Kling (dem Känguru-Typen). So 'ne dystopisch-satirische Version unserer heutigen Zustände.

Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 16:51
von Cpt. Bucky Saia
fehlgeleitet hat geschrieben: Bei dem Agitationsversuch im DF ist mir vor allen Dingen aufgefallen, dass ich mir den Mund fusselig reden kann, die Leute glauben mir einfach nicht. Liegt auch daran, dass sie von ihren bürgerlichen Ansichten über die Welt einfach nicht lassen wollen.
Eher dadran das eure Argumentation im DF eher kacke ist ^^

Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 16:51
von fehlgeleitet
naja, dann war sie eben kacke. aber besser kann ich nicht.

Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 17:05
von Bwana Honolulu
Doch, kannst du, ich kenn' dich. XD

Re: Diskommunismus

Verfasst: 11. April 2018, 18:01
von fehlgeleitet
11. Apr 2018, 17:47 | Cpt. Bucky Saia: dann könnt man auch mal das Flugblatt unterbringen ^^ https://aktion23.lima-city.de/wniki/dok ... faehigkeit
11. Apr 2018, 17:47 | Cpt. Bucky Saia: bye ron
11. Apr 2018, 17:47 | fehlgeleitet:
11. Apr 2018, 17:48 | fehlgeleitet: mh. das flugblatt würde reinpassen: allerdings müßte da noch für ein produkt geworben werden, was die arbeitsunverträglichkeit aufhebt. zum beispiel antidepressiva :-)
11. Apr 2018, 17:51 | fehlgeleitet: und um sich die antidepressiva leisten zu können muß man arbeiten gehen :-P
11. Apr 2018, 17:51 | fehlgeleitet: oder eine gehirnoperation :-)
11. Apr 2018, 17:52 | fehlgeleitet: in dieser form ist das flugblatt auf jeden fall subversiv
11. Apr 2018, 17:52 | fehlgeleitet: es ist also das werk einer rebellentruppe
11. Apr 2018, 17:53 | fehlgeleitet: oder aber von der polizei um alle festzunehmen die diesen ratschlag folgen
11. Apr 2018, 17:53 | fehlgeleitet: oder: der typ kommt mit seinem elektroauto durch eine geisterstadt, in der nur leichen liegen die von panzern überfahren wurden. dort findet er diese flugblätter
11. Apr 2018, 17:56 | fehlgeleitet: bucky ist abgehauern :-(
11. Apr 2018, 17:56 | fehlgeleitet: ich packs mal in den thread

Re: Diskommunismus

Verfasst: 12. April 2018, 00:01
von Bwana Honolulu
Bild

(via)

Re: Diskommunismus

Verfasst: 14. April 2018, 03:46
von fehlgeleitet
so, ich habe mir nach der Lektüre von "der Psychologie des bürgerlichen Individuums" von Karl Held nochmal ein paar Gedanken bezüglich diskordianischer Spiritualität gemacht.

Ich versuche mich kurz zu fassen und dabei verständlich zu bleiben:
Karl Held redet dauernd von "Charaktermasken". Damit meint er die Rolle, die ein Mensch in der Gesellschaft eben spielt. Der Trick ist, dass die Individuen so eng mit ihrer Rolle verwachsen, dass sie nicht mehr zwischen der Rolle unterscheiden können und den Zwecken, warum sie einmal diese Rolle gewählt haben.
Nun ist die spannende Frage, warum das so ist. Man könnte einfach sagen, dass die Menschen vergesslich sind und nach 5 Jahren Taxifahren nicht mehr wissen, warum sie irgendwann mal Taxifahrer werden wollten. Oder man kann sagen, sie haben sich weiterentwickelt, und wollen inzwischen nicht mehr Taxi fahren.

Wir alle wissen, dass sie wahrscheinlich nie Taxi fahren wollten.

Warum wissen die Individuen dass dann selber nicht mehr? Ich denke die Antwort ist die, dass der Mensch im tagtäglichen Leben mit seiner Ohnmacht konfrontiert ist. Die eigenen Interessen werden permanent übergangen, wir haben einfach nichts zu melden. Dies scheint für die meisten Menschen so unerträglich zu sein, dass sie lieber in ein Ideal fliehen. Das Ideal ist also ein Kompensationsmechanismus, es ist ein Trostpflaster dafür, dass wir eben Objekte sind, die von Staat und Kapital hin und hergeschleudert werden.
Unser Taxifahrer ist dann vielleicht ein Anhänger irgendeiner Religion, die ihm erzählt er würde für seinen Dienst als Familienvater der die Kohle nach hause schafft im Paradies belohnt werden. Oder er denkt irgendwann steigt ein Gangster ein und vergisst einen Aktenkoffer voller Geld.

Wichtig an einem Ideal ist also nicht, dass es in Erfüllung geht, die meisten Menschen wissen das sie es nie erreichen werden. Wichtig ist, dass es uns die eigene Ohnmacht vergessen lässt.

Ich denke also, dass der Diskordianismus das Individuum mit dieser Ohnmacht konfrontieren muß. Sei es dadurch, dass es das Ideal lächerlich macht, bis zu dem Punkt an dem das Individuum nicht mehr an das Ideal glauben kann, selbst wenn es sich noch so sehr anstrengt, sei es durch dem simplen Folgen "trivialer" Wünsche, deren unerfüllbarkeit im nächsten Schritt sofort offenbar wird.