Tarvoc hat geschrieben:Sorry, ich bin nicht beleidigt. Wenn deine Ansicht und Einstellung auf schlechten Erfahrungen beruht, kann ich mit Argumenten natürlich ohnehin nicht viel ändern. Auch weil ich noch nicht so viele eigene Erfahrungen mit Polizisten (kritischen oder anderen) hatte.
Auf den Vorwurf der Inkonsistenz ist allerdings zu antworten, dass (1) ein vollständig konsistentes Leben ohnehin menscheununmöglich ist, und zwar ganz besonders in dieser Gesellschaft, und (2) hinsichtlich der Frage nach der Konsistenz der eigenen Lebensführung immer auch Phantasmen, mithin Verkennungen im Spiel sind, die sich nicht einfach so auflösen lassen, ohne die psychologische Integrität der Person zu gefährden. Kurz gesagt, der Vorwurf der Inkonsistenz in der Lebensführung verkennt immer die eigene subjektive Positionierung und deren konstitutive Inkonsistenzen. Ein solcher Vorwurf zieht also ein Ticket, das er mitunter selbst nicht einlösen kann. Unter anderem deshalb gibt es überhaupt Politik und politisches Handeln und nicht nur die "reine Moral". Und da ist es besser, wenn es kritische Polizisten gibt, als wenn es keine gibt. Auch deshalb, weil diese Leute eine Perspektive eröffnen können, in der sich der Apparat auch von innen kritisch thematisieren lässt (trotz aller möglicher Schwächen einer solchen Perspektive), was Expolizisten eben nur post festum möglich ist.
Ok, da gebe ich dir allerdings Recht, schon der Versuch da eine gewisse Konsistenz im Leben aufrecht zu erhalten erfordert viel Energie und Zeit und führt zu ziemlich vielen anderen Konflikten, sowohl in Wechselwirkung mit der Außenwelt als auch mit sich selber.
Trotz dem fühlt es sich mich halt etwas "falsch" an von "kritischen Polizisten" zu lesen.
Um das mal auf das herunter zu brechen wie es sich für mich anfühlt:
Mögen diese kritischen Polizisten auch gegen Gewalt gegenüber Menschen sein und dies kritisch zur Sprache bringen, wenn sie den Befehl erhalten eine Demonstration in Schach zu halten gehe ich trotzdem davon aus auch von diesen kritischen Polizisten erstmal Gewalt abzubekommen, ganz gleich ob sie sich danach kritisch dazu äußern.
Es gibt halt einfach Situation in denen die Gewalteskalation schon durch die Planung bedingt ist und in denen dann selbst diese kritischen Polizisten dann sich nicht der Gewaltausübung verweigern können.
Und damit meine ich jetzt nicht irgendwelche Schubsereien oder so "Kleinkram" von denen der/die Durchschnittsbürger_in total schockiert ist sondern von massiven Pfefferspray und Schlagstockeinsatz.
In solchen Situationen sind dann nämlich die Grenzen leider "klar": entweder steht die Person mit auf meiner Seite oder mir gegenüber, da gibt es kein "dazwischen".
@Naught
Das kommt leider aber auch immer auf die Truppenteile an, dein Video ist das beste Beispiel das du bringen konntest, die 23.EHu aus Berlin ist bekannt und berüchtigt für ihre Prügelorgien und das haben sie vor 2 Tagen bei der NPD-Kundgebung oder viel mehr bei der Gegenkundgebung wieder prima unter Beweis gestellt.
@Bwana
Sicher, nur bin ich skeptisch ab WANN für eben jene Bullen der Punkt gekommen ist an dem sie sich so entscheiden und vor allem was sie DAVOR noch mittragen/tun.